Kalenderblatt: Aschermittwoch
05.03.2025 07:08
Kalenderblatt: Aschermittwoch
05.03.2025 07:08
Kalenderblatt: Aschermittwoch
Fastenzeit heißt nicht nur, weniger essen und trinken, sondern grundsätzlich weniger für sich selbst fordern und verbrauchen. Der Sinn: Der ganze Mensch soll frei werden und sich selbst wiederfinden; er soll das einüben und verwirklichen, was wir durch die Taufe geworden sind: ein neuer Mensch, in dem Christus sichtbar wird. Das Gesetz Christi heißt: nicht fordern, sondern schenken; loslassen, sich selber lassen und wie durch den Tod hindurch das neue, größere Leben gewinnen.
Joël 2, 12–18
Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen!
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld und es reut ihn das Unheil.
Wer weiß, vielleicht kehrt er um und es reut ihn und er lässt Segen zurück, sodass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt für den Herrn, euren Gott.
Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus!
Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde! Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer und die Braut ihr Gemach.
Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener des Herrn sollen sprechen: Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die Völker nicht über uns spotten! Warum soll man bei den Völkern sagen: Wo ist denn ihr Gott?
Da erwachte im Herrn die Leidenschaft für sein Land und er hatte Erbarmen mit seinem Volk.
Zweite Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
2 Kor 5, 20 – 6, 2
Schwestern und Brüder!
Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!
Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt.
Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung.
Evangelium vom Tag
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 6, 1–6.16–18
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.
Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden! Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
damit dein Almosen im Verborgenen bleibt; und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler! Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Worte des heiligen Vaters
Gottes Wort gibt uns die korrekte Richtung vor, um die Fastenzeit gut zu leben. Wenn wir etwas Gutes tun, verfallen wir manchmal der Versuchung, geschätzt zu werden und eine Belohnung zu bekommen: menschlichen Ruhm. Aber das ist eine falsche Belohnung, weil sie uns auf das ausrichtet, was andere von uns denken. Jesus fordert uns auf, Gutes zu tun, weil es gut ist. Er fordert uns auf, uns immer unter dem Blick unseres himmlischen Vaters zu fühlen und in Bezug zu ihm zu leben, nicht in Bezug auf das Urteil anderer. Das Leben in der Gegenwart des Vaters ist eine viel tiefere Freude als weltlicher Ruhm. Unsere Haltung in dieser Fastenzeit soll daher sein, im Verborgenen zu leben, wo der Vater uns sieht, uns liebt und uns erwartet. Natürlich sind auch die äußeren Dinge wichtig, aber wir müssen immer die Gegenwart Gottes wählen und in ihr leben. Tun wir im Gebet, in der Abtötung und in der brüderlichen Nächstenliebe, was wir können, in Demut, vor Gott. So werden wir des Lohnes von Gott, dem Vater, würdig sein. (Audiobotschaft für die Initiative „Keeplent“, 10. Februar 2016)