Papst bittet Trump um Gerechtigkeit und Versöhnung
20.01.2025 13:22
Papst bittet Trump um Gerechtigkeit und Versöhnung
20.01.2025 13:22
Papst bittet Trump um Gerechtigkeit und Versöhnung
Franziskus hat in einem Telegramm an den neuen US-Präsidenten Donald Trump Gebete und Hoffnungen auf eine gerechtere Gesellschaft ausgedrückt. Kardinal Blaise Cupich kritisiert unterdessen Pläne zu einer Massendeportation von Migranten in den USA scharf.
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07/11/2024
Mario Galgano - Vatikanstadt
Zur Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten hat Papst Franziskus ein Telegramm versendet, in dem er dem neuen Präsidenten seine „herzlichen Grüße“ übermittelt und ihm Weisheit, Kraft und Schutz für die Herausforderungen seines Amtes wünscht. Franziskus hebt hervor, dass die Vereinigten Staaten als „Land der Chancen und des Willkommens“ eine Vorbildfunktion einnehmen könnten.
„Ich hoffe, dass das amerikanische Volk unter Ihrer Führung gedeihen und sich stets für den Aufbau einer gerechteren Gesellschaft einsetzen wird, in der es keinen Platz für Hass, Diskriminierung oder Ausgrenzung gibt“, schreibt der Papst. Angesichts globaler Herausforderungen wie Kriegen und gesellschaftlichen Spaltungen ruft Franziskus zur Förderung von Frieden und Versöhnung auf. Er bittet um göttlichen Segen für Trump, dessen Familie und das amerikanische Volk.
Kapitol in Washington
Kritik an Plänen zur Massendeportation
Während der Papst einen versöhnlichen Ton anschlug, sorgen Berichte über geplante Massendeportationen von Einwanderern ohne Papiere in den Vereinigten Staaten vielerorts für Besorgnis und scharfe Kritik. Laut Informationen des Wall Street Journal sollen die Maßnahmen bereits in der ersten Woche von Trumps Amtszeit beginnen, insbesondere in Städten, die als sogenannte Sanctuary Cities gelten. Diese Städte verweigern den Bundesbehörden die Unterstützung bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen.
Kardinal Blase Cupich
Der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blaise Cupich, zeigte sich ausgesprochen besorgt. „Diese Berichte sind beunruhigend und zutiefst verletzend“, erklärte er während eines Gottesdienstes in der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe, einem symbolträchtigen Ort angesichts der aktuellen Migrationskrise an der mexikanischen Grenze. Er prangerte die Pläne an, die nicht nur die Abschiebung von Menschen ohne gültige Papiere, sondern auch deren in den USA geborene Kinder umfassen könnten.
„Wenn diese Berichte wahr sind, sollten Sie wissen, dass wir uns jedem Plan widersetzen werden, der die massenhafte Abschiebung vorsieht“, betonte Cupich. Die katholische Gemeinschaft werde die Rechte der Einwanderer und Asylsuchenden verteidigen und sich für einen menschlichen Umgang einsetzen.
Ein Land am Scheideweg
Die Worte des Papstes und die Mahnung des Kardinals verdeutlichen die Spannungen, die mit dem Amtsantritt der neuen Regierung einhergehen. Während Franziskus Hoffnungen auf eine gerechtere Gesellschaft formuliert, macht die Kritik an den Deportationsplänen deutlich, wie schwierig es sein wird, Spaltungen zu überwinden.
(vatican news)
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Kommentare
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hansfeuerstein 20.01.2025 21:06
Das Land ist in Aufbruchstimmung, nach einer Zeit bleiernen Alpdruckes.
hansfeuerstein 20.01.2025 21:43
Eine Erinnerungsauffrischung. Gesetzesbruch war nie eine christliche oder katholische Tugend.👍
Klavierspielerin2 Gestern, 12:51
Theologe kritisiert religiöse Narrative bei Trump-Einführung
Der deutsche Theologe Benjamin Dahlke betont zur religiösen Rede bei der Amtseinführung Donald Trumps am Montag: Politische Entwicklungen seien bei der Vereidigung umstandslos mit Gottes Handeln identifiziert worden. Das sei gefährlich in einer liberalen Demokratie, die von wechselnden Mehrheiten lebe.
„Als Theologe frage ich mich, wie man auf eine solche Weise vom Handeln Gottes in der Geschichte sprechen kann“, sagte der Eichstätter Dogmatiker und USA-Experte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vom Dienstag.
Dahlke zeigte sich verwundert, dass bei der Feier am Montag in erster Linie christliche und vor allem katholische Würdenträger zu Wort kamen. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass Muslime, Hindus und Buddhisten, von denen es immerhin auch viele gibt, angemessen berücksichtigt wurden“, so der Theologe.
Ein kalter Tag in Washington
Ein kalter Tag in Washington
Gebete für den neuen Präsidenten
Durchgehend seien die USA als ein christliches, auf Gott vertrauendes Land vorgestellt worden - obwohl die Zahl der Konfessions- und Religionslosen immer mehr wachse.
Bei der Amtseinführung Trumps in der Rotunde des Kapitols von Washington am Montag hat unter anderem Kardinal Timothy Dolan von New York ein Gebet gesprochen. Dahlke ist seit 2021 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
(kna – sk)
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Der deutsche Theologe Benjamin Dahlke betont zur religiösen Rede bei der Amtseinführung Donald Trumps am Montag: Politische Entwicklungen seien bei der Vereidigung umstandslos mit Gottes Handeln identifiziert worden. Das sei gefährlich in einer liberalen Demokratie, die von wechselnden Mehrheiten lebe.
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Dahlke zeigte sich verwundert, dass bei der Feier am Montag in erster Linie christliche und vor allem katholische Würdenträger zu Wort kamen. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass Muslime, Hindus und Buddhisten, von denen es immerhin auch viele gibt, angemessen berücksichtigt wurden“, so der Theologe.
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