KALENDERBLATT 13. Jan : (Hebr 1,1-6)(Mk 1,14-20), Hilarius von Poitiers

KALENDERBLATT 13. Jan : (Hebr 1,1-6)(Mk 1,14-20), Hilarius von Poitiers
Lesung (Hebr 1,1-6)
Gott hat zu uns gesprochen durch den Sohn


Viele Male und auf vielerlei Weise
   hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten;
in dieser Endzeit aber
   hat er zu uns gesprochen durch den Sohn,
   den er zum Erben des Alls eingesetzt
   und durch den er auch die Welt erschaffen hat;
er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit
   und das Abbild seines Wesens;
er trägt das All durch sein machtvolles Wort,
   hat die Reinigung von den Sünden bewirkt
   und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;
er ist um so viel erhabener geworden als die Engel,
   wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt.
Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt:

   Mein Sohn bist du,
heute habe ich dich gezeugt,

und weiter:

   Ich will für ihn Vater sein,
   und er wird für mich Sohn sein?

Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt,
   sagt er:

Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.


Evangelium (Mk 1,14-20)
Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Nachdem Johannes der Täufer ausgeliefert worden war,
   ging Jesus nach Galiläa;
er verkündete das Evangelium Gottes
und sprach: Die Zeit ist erfüllt,
das Reich Gottes ist nahe.
Kehrt um
   und glaubt an das Evangelium!

Als Jesus am See von Galiläa entlangging,
   sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon,
   die auf dem See ihre Netze auswarfen;
sie waren nämlich Fischer.
Da sagte er zu ihnen:
   Kommt her, mir nach!
Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.

Als er ein Stück weiterging,
   sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus,
   und seinen Bruder Johannes;
sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.
Sogleich rief er sie
und sie ließen ihren Vater Zebedäus
   mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück
   und folgten Jesus nach.


Gedenktag:

Hilarius von Poitiers

Es gibt berühmte Kirchenlehrer wie Augustinus, Thomas von Aquin oder Katharina von Siena – und weniger bekannte wie Hilarius von Poitiers (um 315-367). Ohne ihn wäre die Geschichte des westlichen Christentums aber vielleicht ganz anders verlaufen. Hilarius entstammte einer wohlhabenden heidnischen Familie im heutigen Westfrankreich und schlug nach seinem Philosophie- und Rhetorikstudium zunächst die römische Beamtenlaufbahn ein. Im Studium der Heiligen Schrift fand er die Wahrheit, nach der er so lange gesucht hatte: 345 ließ sich Hilarius mit Frau und Tochter taufen. Keine zehn Jahre später wählte die Gemeinde von Poitiers Hilarius zu ihrem Bischof. Die gesamtkirchliche Lage aber war kompliziert: Damals waren im Römischen Reich noch christliche Strömungen verbreitet, welche die Gottheit Jesu ablehnten. Von Beginn seiner Amtszeit an trat Hilarius energisch für den Glauben an die Trinität ein – und widersprach sogar Kaiser Constantius II. Dafür musste Hilarius ins Exil nach Phrygien (heutige Türkei) gehen. Er nutzte seine Zeit, um die griechische Theologie des Ostens besser kennenzulernen. Sein neugewonnenes Wissen fasste Hilarius in zwei lateinischen Abhandlungen zusammen. Als sich Hilarius selbst im Exil in kirchenpolitische Diskussionen einmischte, schickte ihn Constantius II. zurück in den Westen – hier könne er weniger Schaden anrichten. Bei seiner Rückkehr nach Poitiers (siehe Bild) wurde Hilarius als Held des rechten Glaubens jubelnd empfangen. Er starb im Januar 367 in seiner Bischofsstadt.

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