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Gedenken an Konzil von Nizäa als Impuls für Ökumene

Gedenken an Konzil von Nizäa als Impuls für Ökumene
Ökumenischer Patriarch sieht Chance auf gemeinsamen Ostertermin


Istanbul ‐ Ost- und Westkirche feiern Ostern nach unterschiedlichen Kalendern. Bisweilen liegen Wochen zwischen den Terminen. Das Jubiläumsjahr 2025 soll den Durchbruch bringen, hofft der Ökumenische Patriarch – und hat in Papst Franziskus einen Verbündeten.


Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hofft auf Fortschritte bei der Einigung auf einen gemeinsamen Ostertermin aller Christen. Das beginnende Jahr des 1700. Jubiläums des Konzils von Nizäa sei dafür besonders geeignet, sagte der Patriarch von Konstantinopel bei seiner Neujahrsansprache. "Das erste ökumenische Konzil, das im Jahr des Herrn 325 in Nizäa einberufen wurde, legte den Grundstein für die Einheit der Christen und definierte den Glauben, den wir heute noch hochhalten", so der Patriarch. Dieses Jubiläum rücke auch das drängende Anliegen einer gemeinsamen Osterfeier unter Christen in den Vordergrund, "ein Anliegen, das für die Förderung der christlichen Einheit von wesentlicher Bedeutung ist".

Bartholomaios hofft darauf, dass die mit Papst Franziskus geplante gemeinsame Feier des Jubiläums im Mai am Ort des Konzils im heutigen İznik (Türkei) im Mai wichtige Impulse für die Ökumene bringt. Der Patriarch erinnerte außerdem daran, dass im kommenden Dezember der sechzigste Jahrestag der Aufhebung der wechselseitigen Exkommunikation durch Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras begangen werde. Der Papst und der Ökumenische Patriarch hatten nach ihrer ersten Begegnung 1964 zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 die "Tilgung der Erinnerung an die Bannflüche von 1054" erklärt. Die Trennung von katholischer und orthodoxer Kirche besteht aber fort.

2025 gelingt der gemeinsame Ostertermin

Ein gemeinsamer Ostertermin ist seit Jahren ein Anliegen von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios. Schon vor Jahren hatte der Ökumenische Patriarch die Einigung auf einen gemeinsamen Ostertermin als wichtiges Thema für die Vorbereitung des Nizäa-Jubiläums benannt. Der Vatikan reagierte positiv auf den Vorstoß, auch aus der koptischen Kirche gab es Zustimmung. Das Moskauer Patriarchat sieht die Terminfrage aber nicht als drängend an. Papst Franziskus hatte bereits 2015 den Ostkirchen angeboten, den orthodoxen Ostertermin zu übernehmen, um die Frage zu lösen.

Die nicht-katholischen Ostkirchen feiern Ostern nach dem julianischen Kalender, die Westkirchen nach dem gregorianischen Kalender. Dadurch ergibt sich in der Regel ein abweichender Termin. Im Extremfall liegen zwischen den beiden Terminen bis zu fünf Wochen wie im vergangenen Jahr: Während die lateinische Kirche am 31. März Ostern feierte, ist das Datum der orthodoxen Feier erst der 5. Mai. Unabhängig von einer Einigung wird 2025 Ostern auf jeden Fall gemeinsam gefeiert: Nach beiden Kalendern fällt das höchste Fest der Christenheit dann auf den 20. April. (fxn)

Kommentare

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NicetomeetFEM 02.01.2025 14:47
Hoffe der Ost-Patriarch kommt dann auch nach Rom zum Feiern.
 
Klavierspielerin2 02.01.2025 17:24
27.12.2024 Vorbereitungen für den Türkei-Besuch des Papstes laufen
Vorfreude und nationalistische Empfindlichkeiten
Papst Franziskus will 2025 mit Patriarch Bartholomaios I. zum 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa reisen. In Nizäa, das heute im türkischen Iznik liegt, wurde 325 das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert.

Zum 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa (Iznik) will Papst Franziskus gemeinsam mit dem orthodoxen Oberhaupt Patriarch Bartholomaios I. zu der historischen Stätte in der heutigen Türkei reisen. 

Delegationen aus Rom und des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, welche die historische Stätte im Vorhinein besichtigten, wollen sich nun zusammensetzen, um einen passenden Termin für beide Kirchenoberhäupter zu finden, der möglichst nah am historischen Tagungsbeginn im Mai liegt. Anschließend müsse der Besuch noch mit der Regierung in Ankara koordiniert werden. Die Kleinstadt Iznik liegt zwei Autostunden südlich von Istanbul an einem See.

Viele Touristen erwartet
Die Begeisterung für den Papstbesuch ist laut der Wiener Zeitung "Die Presse" groß. Pensionsbetreiber und Souvenirhändler schwärmten in Lokalzeitungen von einem Touristenandrang durch das ökumenische Großereignis. Der Papst werde Iznik weltbekannt machen, so etwa ein Reiseunternehmer.

Für die türkische Regierung sei die Papstvisite allerdings komplizierter, hieß es weiter. Jede Würdigung der vor-osmanischen Geschichte in Anatolien gelte als heikel. Ähnlich wie bei der Hagia Sophia in Istanbul weckten auch Iznik und seine römisch-christliche Vorgeschichte nationalistische Ängste und Empfindlichkeiten.

 Eine türkische Fahne weht vor der Hagia Sophia in Istanbu / © Hassan Jamal (KNA)
Eine türkische Fahne weht vor der Hagia Sophia in Istanbu / © Hassan Jamal ( KNA )
So sei der Sommerpalast von Kaiser Konstantin, der Tagungsort des Ersten Ökumenischen Konzils, bis heute nicht ausgegraben oder erforscht worden. Die Sophienkirche im Zentrum von Iznik, in der im Jahr 787 das Siebte Ökumenische Konzil tagte, sei sogar 2011 von einem Museum in eine Moschee umgewandelt worden.

Ort des zentralen Glaubensbekenntnisses
In Nizäa (Iznik) wurde 325 das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Bereits mehrfach hat Papst Franziskus seinen Willen geäußert, vor Ort an den Jubiläumsfeiern teilzunehmen. Das Konzil sei ein Meilenstein auf dem Weg der Kirche und auch der gesamten Menschheit, so der Papst. Eine offizielle Reisebestätigung des Vatikans gibt es bislang aber nicht. Es wäre der zweite Türkei-Besuch von Franziskus nach 2014.

Das Ökumenische Patriarchat hat in der Türkei einen schweren Stand. Offiziell wird der Patriarch nur als Oberhaupt der kaum mehr als 2.000 verbliebenen griechisch-orthodoxen Christen in der Türkei anerkannt, nicht als Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie. Für die Feiern in Iznik sollte das aber kein Hindernis darstellen, da die Papstvisite vom Vatikan ausgeht.

https://www.domradio.de/artikel/vorbereitungen-fuer-den-tuerkei-besuch-des-papstes-laufen
 
Klavierspielerin2 Gestern, 10:47
Türkei: Bartholomaios sprach mit Erdogan über Papstbesuch und Syrien

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dieser Tage den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios in Ankara empfangen. Themen des Gesprächs waren laut dem Infoportal „Orthodox Times" die Lage der Christen in Syrien, die Wiederaufnahme des Betriebs der Theologischen Hochschule von Chalki sowie der anstehende Besuch von Papst Franziskus anlässlich des Jubiläums 1.700 Jahre Konzil von Nizäa.


Bartholomaios drängte demnach den türkischen Präsidenten, seinen Einfluss geltend zu machen, um den Schutz des Lebens sowie die Sicherheit der Christen und aller Minderheiten in Syrien zu gewährleisten. Er betonte auch die historischen Bindungen zwischen dem Patriarchat von Konstantinopel und dem alten Patriarchat von Antiochien. Fast die Hälfte aller Christen in Syrien gehört dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Antiochien an.

Papst und Patriach wollen Stätte des Konzils besuchen
In dem Gespräch ging es laut „Orthodox Times" auch um die geplanten Feiern zum 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa und den erwarteten Besuch des Papstes in der Türkei. Franziskus möchte mit Patriarch Bartholomaios zur historischen Stätte des Konzils reisen. Diese liegt in der heutigen Stadt Iznik, rund zwei Autostunden südlich von Istanbul. Eine Delegation aus Rom war bereits zur Vorbesichtigung in Iznik. Einen offiziellen Termin für den Besuch gibt es noch nicht. Er soll dem Vernehmen nach möglichst nah am historischen Tagungsbeginn im Mai liegen.In Nizäa/Iznik wurde 325 das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Bereits mehrfach hat Papst Franziskus geäußert, er wolle vor Ort an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen. Es wäre der zweite Türkei-Besuch von Franziskus nach 2014.

Wiedereröffnung der Theologischen Hochschule von Chalki
Bartholomaios dankte bei dem Gespräch in Ankara Erdogan für den Erlass einer Richtlinie zur Wiedereröffnung der Theologischen Hochschule von Chalki und bat um die Beschleunigung der entsprechenden Verfahren. Erdogan habe seine Unterstützung zugesagt, hieß es. Das orthodoxe Priesterseminar von Chalki mit angeschlossener Theologischer Hochschule war bis zur Schließung durch den türkischen Staat 1971 die wichtigste theologische Einrichtung des Patriarchats von Konstantinopel und eine der führenden orthodoxen theologischen akademischen Stätten weltweit. Viele Theologen, Bischöfe und Patriarchen absolvierten dort ihr Studium, darunter auch Bartholomaios I. 1971 wurde Chalki durch ein Gesetz geschlossen, das den Betrieb privater Universitäten untersagt. Die USA, die EU und Russland setzen sich seit Jahren für eine Wiedereröffnung ein. Die EU setzte das Anliegen als Teil der Religionsfreiheit in den Beitrittsverhandlungen mit der Türkei auf die Liste ihrer Forderungen.

Im Herbst hatten sich Hinweise verdichtet, dass es mit einer Wiederaufnahme des Betriebs ernst werden könnte. „Orthodox Times" hatte im September berichtet, dass das türkische Bildungsministerium auf Anweisung von Präsident Erdoğan bald die Wiedereröffnung der Schule genehmigt. Laut Quellen aus dem Patriarchat könnte die Theologische Hochschule innerhalb von zwei Jahren mit der Aufnahme von Studierenden beginnen. Der Zeitplan hänge vom Abschluss der laufenden Restaurierungsarbeiten und der Klärung verschiedener administrativer und technischer Fragen ab, hieß es.

(kna - sst) 

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