----- Rechtfertigung -----
Gestern, 14:51
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Gestern, 14:51
----- Rechtfertigung -----
Das Wort δικvιωσις kommt nur zweimal im Neuen Testament vor:
in Römer 4, 25 und 5, 18.
In der ersten Stelle scheint es gleichbedeutend damit zu sein,
dass einem Glaubenden sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wird,
d.h. dass der Glaubende für gerecht erklärt wird.
Daher kann gesagt werden,
dass das Wort
„Rechtfertigung"
die in Gottes Gedanken gebildete Sicht auf den Gläubigen ist,
im Blick auf die Ordnung der Dinge, von denen der auferstandene Christus das Haupt ist.
Diese Sicht hat ihren Ausdruck in Christus selbst und ihre Auswirkungen werden in Römer 5 gesehen.
Die Frage,
wie ein gerechter Gott einen Sünder rechtfertigen kann,
wird in Römer 3 aufgeworfen und beantwortet.
Es ist schwierig,
sich ein bedeutsameres Thema für jedes menschliche Wesen vorzustellen.
Was im Evangelium gleich zu Anfang hervorgehoben wird,
ist die Rechtfertigung Gottes in Gerechtigkeit in Bezug auf die Sünde. Dies geschieht durch den Tod des Herrn Jesus.
In Gottes unendlicher Gnade wird dem Sünder gegenüber die Frage der Sünde und ihr Gericht zwischen Ihm selbst und dem fleckenlosen Sündenträger aufgeworfen und wurde zur Verherrlichung Gottes geklärt.
Von Ihm wird gesagt:
„Den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, ...
zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit,
dass er gerecht sei und den rechtfertige der des Glaubens an Jesu ist (Rö 3,25)."
In dem Blut des Herrn Jesus wird das Gericht Gottes über die Sünde gesehen und es ist die gerechte Grundlage,
auf der er alle die rechtfertigen kann, die an ihn glauben.
Rechtfertigung des Lebens
(Rö 5,18) ist die Gerechtigkeit,
die zum Leben gereicht und sich gegen alle Menschen erstreckt durch die eine vollbrachte Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus bis zum Tod. Diese Gerechtigkeit steht im Gegensatz zu der Tragweite der einen Übertretung Adams,
die Tod und Verdammnis auf alle Menschen brachte.
Das,
was durch den einen Menschen - Jesus Christus - bewirkt wurde, übersteigt in der Reichweite alles,
was durch den einen Menschen - Adam - eingeführt wurde.
Sowohl die Sünden als auch der Sünder wird im Tod Christi als vollständig gerichtet und vor dem Angesicht Gottes entfernt gefunden. Gläubige haben durch den aus den Toten auferweckten Herrn Jesus Christus ein neues Haupt,
in dem sie für Gott leben.
Im Jakobusbrief (Kapitel 2)
wird auf einen weiteren Aspekt der Rechtfertigung Bezug genommen. Dort geht es ausschließlich um das, was vor Menschen sichtbar ist.
„Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke,
und ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen (Jak 2,18).
🌸
„Rechtfertigen“
bedeutet einfach gesagt
„für gerecht erklären“,
„jemanden für Gott geeignet machen“. Rechtfertigung heißt,
dass Gott jene, die Christus annehmen,
für gerecht erklärt.
Das beruht auf der Gerechtigkeit Christi,
die jenen zugerechnet wird,
die Christus annehmen
(2. Korinther 5,21).
Obgleich Rechtfertigung als Prinzip innerhalb der gesamten Schrift zu finden ist,
wird die Rechtfertigung im Hinblick auf die Gläubigen hauptsächlich im Abschnitt Römer 3,21-26 beschrieben: „Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt,
offenbart,
bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott,
die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen,
die glauben.
Denn es ist hier kein Unterschied:
Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes,
den sie vor Gott haben sollen,
und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.
Den hat Gott für den Glauben hingestellt zur Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt,
die früher begangen wurden in der Zeit der Geduld Gottes,
um nun,
in dieser Zeit,
seine Gerechtigkeit zu erweisen,
auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den,
der da ist aus dem Glauben an Jesus.“
Wir werden im Augenblick unserer Erlösung gerechtfertigt,
für gerecht erklärt.
Rechtfertigung macht uns nicht gerecht,
sondern erklärt uns vielmehr für gerecht.
Unsere Rechtfertigung beruht darauf, dass wir unseren Glauben auf das vollendete Werk Jesu Christi setzen. Sein Opfer bedeckt unsere Sünde und ermöglicht es Gott,
uns als perfekt und makellos anzusehen.
Weil wir als Gläubige in Christus sind, sieht Gott die eigene Rechtfertigung Christi,
wenn er uns anschaut.
Dies entspricht Gottes Forderung nach Vollkommenheit.
Also erklärt er uns für gerecht:
Er rechtfertigt uns.
Römer 5,18-19 fasst es gut zusammen:
„Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist,
so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen,
die zum Leben führt.
Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.“ Aufgrund der Rechtfertigung kann der Friede Gottes in unserem Leben herrschen.
Aufgrund der Rechtfertigung hat Gott die Möglichkeit,
den Prozess der Heiligung anzufangen – ein Prozess,
durch welchen Gott uns in der Realität das werden lässt,
was wir von unserer Stellung her schon sind.
„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben,
haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus“
(Römer 5,1).
🌷
Israels Erwählung,
Israels Gerechtigkeit und das Tun der Tora
Die Überzeugung von JHWHs freier Zuwendung zu Israel in dessen Erwählung und von JHWHs Vergebungsbereitschaft
(vgl. etwa die Gnadenformel Ex 34,7 u.ö.)
gehören zum Tenor der alttestamentlichen Überlieferungen
(→ Sünde / Sünder; vgl. etwa Hossfeld, 18ff).
So werden JHWHs Neuanfänge mit Israel,
zu denen es von sich aus keine Möglichkeit mehr gehabt hätte,
in prophetischen Texten auf JHWH allein zurückgeführt
(vgl. Hos 5,4;
Hos 11,8;
Hos 14,5;
Jer 13,23;
Jer 31,31-34;
Ez 18,23;
Ez 36,23-27;
Ez 37,1-14;
Jes 55,7 und dazu Zimmerli;
Schmidt, 1981; Hofius).
Unterschiedliche Zuordnungen von Heilsgabe des Landes und
Appell zum Tun des Gebots
werden im → Deuteronomium erkennbar.
In ihnen setzt sich eine Theologie reiner Gnade mehr und mehr durch (vgl. hierzu Braulik, 1982/1988;
ders., 1997; Köckert).
Während etwa in Dtn 6,18-25;
Dtn 11,22-25 (dtr.)
der Gebotsgehorsam als Bedingung des Landbesitzes angesehen wird, gelten in der sonstigen deuteronomisch-deuteronomistischen Theologie Exodus und Landgabe als gnädige Zuwendung JHWHs an Israel: Aus Liebe hat JHWH das Volk erwählt (Dtn 7,6-8).
Zu Klärungen kommt es,
wo – u.a. in selbstkritischer Verarbeitung des Landverlustes – mit der Möglichkeit von Israels Ungehorsam gerechnet wird:
Dtn 9,4-6 warnt davor,
die eigene Gerechtigkeit als Grund für die Landgabe anzusehen
(vgl. ferner Jes 57,12;
Jes 64,5), und unterstreicht,
dass das Land trotz Israels Ungehorsam
(Dtn 9,6ff; vgl. V. 13.27) und um der Väterverheißung willen gegeben wird (Dtn 9,5, vgl. V. 27).
Die Umkehrmöglichkeit nach Israels Bundesbruch gründet nach
Dtn 4,29-31 in JHWHs Erbarmen und seiner Erhaltung des Väterbundes
(vgl. Dtn 30,1ff).
❤️Die „Herzensbeschneidung“ Israels durch JHWH ermöglicht wiederum die Liebe zu Gott
„von ganzem Herzen …“,
und damit Israels Leben
(Dtn 30,6)
und das Tun der Gebote
(Dtn 30,8; vgl.
Dtn 30,11-14; ähnlich Dtn 10,12-15).
Verheißungsglaube und Gerechtigkeit
Die im paulinischen Schriftbeweis für die Anrechnung des Glaubens zur Gerechtigkeit zitierte Stelle
Gen 15,6
(vgl. Röm 4,3; Gal 3,6; vgl.
auch Hab 2,4 in Röm 1,17;
Gal 3,11) ist einer der wenigen alttestamentlichen Texte,
in denen ein Zusammenhang von „Gerechtigkeit und Glaube“
erkennbar wird.
Auch wenn
Gen 15,6b offenbar doch JHWH als Subjekt hat
(vgl. zur Diskussion u.a. Kreuzer, 134-138 ),
setzt Paulus nicht nur durch die Entgegensetzung von Glaube und Gesetz sehr andere Akzente:
Dass Abraham auf JHWHs Verheißung vertraut,
wird nach Gen 15,6 von JHWH als Loyalitätserweis angesehen;
hier dient Abrahams Vertrauen gegen alles der Erfahrung nach Mögliche als Vorbild einer sich in schwieriger Zeit bewährenden Treue zum Gott Israels.
in Römer 4, 25 und 5, 18.
In der ersten Stelle scheint es gleichbedeutend damit zu sein,
dass einem Glaubenden sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wird,
d.h. dass der Glaubende für gerecht erklärt wird.
Daher kann gesagt werden,
dass das Wort
„Rechtfertigung"
die in Gottes Gedanken gebildete Sicht auf den Gläubigen ist,
im Blick auf die Ordnung der Dinge, von denen der auferstandene Christus das Haupt ist.
Diese Sicht hat ihren Ausdruck in Christus selbst und ihre Auswirkungen werden in Römer 5 gesehen.
Die Frage,
wie ein gerechter Gott einen Sünder rechtfertigen kann,
wird in Römer 3 aufgeworfen und beantwortet.
Es ist schwierig,
sich ein bedeutsameres Thema für jedes menschliche Wesen vorzustellen.
Was im Evangelium gleich zu Anfang hervorgehoben wird,
ist die Rechtfertigung Gottes in Gerechtigkeit in Bezug auf die Sünde. Dies geschieht durch den Tod des Herrn Jesus.
In Gottes unendlicher Gnade wird dem Sünder gegenüber die Frage der Sünde und ihr Gericht zwischen Ihm selbst und dem fleckenlosen Sündenträger aufgeworfen und wurde zur Verherrlichung Gottes geklärt.
Von Ihm wird gesagt:
„Den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut, ...
zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit,
dass er gerecht sei und den rechtfertige der des Glaubens an Jesu ist (Rö 3,25)."
In dem Blut des Herrn Jesus wird das Gericht Gottes über die Sünde gesehen und es ist die gerechte Grundlage,
auf der er alle die rechtfertigen kann, die an ihn glauben.
Rechtfertigung des Lebens
(Rö 5,18) ist die Gerechtigkeit,
die zum Leben gereicht und sich gegen alle Menschen erstreckt durch die eine vollbrachte Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus bis zum Tod. Diese Gerechtigkeit steht im Gegensatz zu der Tragweite der einen Übertretung Adams,
die Tod und Verdammnis auf alle Menschen brachte.
Das,
was durch den einen Menschen - Jesus Christus - bewirkt wurde, übersteigt in der Reichweite alles,
was durch den einen Menschen - Adam - eingeführt wurde.
Sowohl die Sünden als auch der Sünder wird im Tod Christi als vollständig gerichtet und vor dem Angesicht Gottes entfernt gefunden. Gläubige haben durch den aus den Toten auferweckten Herrn Jesus Christus ein neues Haupt,
in dem sie für Gott leben.
Im Jakobusbrief (Kapitel 2)
wird auf einen weiteren Aspekt der Rechtfertigung Bezug genommen. Dort geht es ausschließlich um das, was vor Menschen sichtbar ist.
„Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke,
und ich werde dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen (Jak 2,18).
🌸
„Rechtfertigen“
bedeutet einfach gesagt
„für gerecht erklären“,
„jemanden für Gott geeignet machen“. Rechtfertigung heißt,
dass Gott jene, die Christus annehmen,
für gerecht erklärt.
Das beruht auf der Gerechtigkeit Christi,
die jenen zugerechnet wird,
die Christus annehmen
(2. Korinther 5,21).
Obgleich Rechtfertigung als Prinzip innerhalb der gesamten Schrift zu finden ist,
wird die Rechtfertigung im Hinblick auf die Gläubigen hauptsächlich im Abschnitt Römer 3,21-26 beschrieben: „Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt,
offenbart,
bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.
Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott,
die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen,
die glauben.
Denn es ist hier kein Unterschied:
Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes,
den sie vor Gott haben sollen,
und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.
Den hat Gott für den Glauben hingestellt zur Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt,
die früher begangen wurden in der Zeit der Geduld Gottes,
um nun,
in dieser Zeit,
seine Gerechtigkeit zu erweisen,
auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den,
der da ist aus dem Glauben an Jesus.“
Wir werden im Augenblick unserer Erlösung gerechtfertigt,
für gerecht erklärt.
Rechtfertigung macht uns nicht gerecht,
sondern erklärt uns vielmehr für gerecht.
Unsere Rechtfertigung beruht darauf, dass wir unseren Glauben auf das vollendete Werk Jesu Christi setzen. Sein Opfer bedeckt unsere Sünde und ermöglicht es Gott,
uns als perfekt und makellos anzusehen.
Weil wir als Gläubige in Christus sind, sieht Gott die eigene Rechtfertigung Christi,
wenn er uns anschaut.
Dies entspricht Gottes Forderung nach Vollkommenheit.
Also erklärt er uns für gerecht:
Er rechtfertigt uns.
Römer 5,18-19 fasst es gut zusammen:
„Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist,
so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen,
die zum Leben führt.
Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.“ Aufgrund der Rechtfertigung kann der Friede Gottes in unserem Leben herrschen.
Aufgrund der Rechtfertigung hat Gott die Möglichkeit,
den Prozess der Heiligung anzufangen – ein Prozess,
durch welchen Gott uns in der Realität das werden lässt,
was wir von unserer Stellung her schon sind.
„Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben,
haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus“
(Römer 5,1).
🌷
Israels Erwählung,
Israels Gerechtigkeit und das Tun der Tora
Die Überzeugung von JHWHs freier Zuwendung zu Israel in dessen Erwählung und von JHWHs Vergebungsbereitschaft
(vgl. etwa die Gnadenformel Ex 34,7 u.ö.)
gehören zum Tenor der alttestamentlichen Überlieferungen
(→ Sünde / Sünder; vgl. etwa Hossfeld, 18ff).
So werden JHWHs Neuanfänge mit Israel,
zu denen es von sich aus keine Möglichkeit mehr gehabt hätte,
in prophetischen Texten auf JHWH allein zurückgeführt
(vgl. Hos 5,4;
Hos 11,8;
Hos 14,5;
Jer 13,23;
Jer 31,31-34;
Ez 18,23;
Ez 36,23-27;
Ez 37,1-14;
Jes 55,7 und dazu Zimmerli;
Schmidt, 1981; Hofius).
Unterschiedliche Zuordnungen von Heilsgabe des Landes und
Appell zum Tun des Gebots
werden im → Deuteronomium erkennbar.
In ihnen setzt sich eine Theologie reiner Gnade mehr und mehr durch (vgl. hierzu Braulik, 1982/1988;
ders., 1997; Köckert).
Während etwa in Dtn 6,18-25;
Dtn 11,22-25 (dtr.)
der Gebotsgehorsam als Bedingung des Landbesitzes angesehen wird, gelten in der sonstigen deuteronomisch-deuteronomistischen Theologie Exodus und Landgabe als gnädige Zuwendung JHWHs an Israel: Aus Liebe hat JHWH das Volk erwählt (Dtn 7,6-8).
Zu Klärungen kommt es,
wo – u.a. in selbstkritischer Verarbeitung des Landverlustes – mit der Möglichkeit von Israels Ungehorsam gerechnet wird:
Dtn 9,4-6 warnt davor,
die eigene Gerechtigkeit als Grund für die Landgabe anzusehen
(vgl. ferner Jes 57,12;
Jes 64,5), und unterstreicht,
dass das Land trotz Israels Ungehorsam
(Dtn 9,6ff; vgl. V. 13.27) und um der Väterverheißung willen gegeben wird (Dtn 9,5, vgl. V. 27).
Die Umkehrmöglichkeit nach Israels Bundesbruch gründet nach
Dtn 4,29-31 in JHWHs Erbarmen und seiner Erhaltung des Väterbundes
(vgl. Dtn 30,1ff).
❤️Die „Herzensbeschneidung“ Israels durch JHWH ermöglicht wiederum die Liebe zu Gott
„von ganzem Herzen …“,
und damit Israels Leben
(Dtn 30,6)
und das Tun der Gebote
(Dtn 30,8; vgl.
Dtn 30,11-14; ähnlich Dtn 10,12-15).
Verheißungsglaube und Gerechtigkeit
Die im paulinischen Schriftbeweis für die Anrechnung des Glaubens zur Gerechtigkeit zitierte Stelle
Gen 15,6
(vgl. Röm 4,3; Gal 3,6; vgl.
auch Hab 2,4 in Röm 1,17;
Gal 3,11) ist einer der wenigen alttestamentlichen Texte,
in denen ein Zusammenhang von „Gerechtigkeit und Glaube“
erkennbar wird.
Auch wenn
Gen 15,6b offenbar doch JHWH als Subjekt hat
(vgl. zur Diskussion u.a. Kreuzer, 134-138 ),
setzt Paulus nicht nur durch die Entgegensetzung von Glaube und Gesetz sehr andere Akzente:
Dass Abraham auf JHWHs Verheißung vertraut,
wird nach Gen 15,6 von JHWH als Loyalitätserweis angesehen;
hier dient Abrahams Vertrauen gegen alles der Erfahrung nach Mögliche als Vorbild einer sich in schwieriger Zeit bewährenden Treue zum Gott Israels.