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Konsequente und sehr gute Reaktion

Konsequente und sehr gute Reaktion
Konservativer Pastor Latzel hatte für Schlagzeilen gesorgt
Bremer Sankt-Martini-Gemeinde zieht sich aus Landeskirche zurück
Bremen ‐ Die Martini-Gemeinde sieht sich als bibeltreu und will es bleiben. Aus Protest gegen eine neue Verfassung stellt sie ihre Mitarbeit in der Bremischen Evangelischen Kirche ein – und übt Kritik an der Landeskirche.
Die Gemeinde des konservativen Pastors Olaf Latzel setzt ihre Mitarbeit in den Gremien der Bremischen Evangelischen Kirche aus. Die Sankt-Martini-Gemeinde erklärte offiziell, ihre Rechte und Pflichten in der Landeskirche ruhen zu lassen, wie der Kirchenvorstand auf Anfrage bestätigte. Grund ist ein Streit über die neue Verfassung der Landeskirche. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur "Idea" darüber berichtet.

Das Parlament der Kirche, der Kirchentag, hatte die neue Verfassung im Frühjahr beschlossen. Sie soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten und die bisher geltende Verfassung aus dem Jahr 1920 ablösen. Nach Auffassung der Gemeinde, die sich selbst als bibeltreu bezeichnet, beschneidet sie die Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit der Gemeinden, die von der geltenden Verfassung garantiert werde.

"Zentralisierung und Geringschätzung"

Die Bremische Evangelische Kirche folge künftig einem Kirchenbild, das durch Zentralisierung und Geringschätzung der kirchengemeindlichen Arbeit geprägt sei, heißt es in einem Schreiben der Gemeinde an die Kirchenleitung, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Auch habe sich in den vergangenen Jahren der Eindruck verfestigt, dass die Sankt-Martini-Gemeinde in der Landeskirche nicht mehr willkommen sei und nicht mehr oder nicht ausreichend gegen Angriffe innerhalb und außerhalb der Kirche in Schutz genommen werde.

Die Gemeinde habe schon im Mai Widerspruch bei der Kirchenleitung gegen die neue Verfassung eingelegt und eine vertragliche Regelung angeboten, mit der Bedenken hätten ausgeräumt werden können. Diese habe der Kirchenausschuss jedoch abgelehnt.

Disziplinarverfahren gegen Pastor

Mit dem Ruhenlassen ihrer Rechte und Pflichten ist die Gemeinde nicht mehr im Kirchentag und weiteren Gremien der Landeskirche vertreten. Sie bleibt aber formal Mitglied der Bremischen Evangelischen Kirche.

Die Martini-Gemeinde sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt musste sich Pastor Latzel vor Gericht wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung verantworten. Hintergrund waren Äußerungen des Geistlichen über Homosexualität und Genderfragen. Im August wurde der Prozess gegen eine Geldauflage von 5.000 Euro eingestellt. In der Sache läuft noch ein kirchliches Disziplinarverfahren gegen Latzel. Darauf habe der jetzige Schritt keine Auswirkungen, so ein Sprecher der Landeskirche. (KNA)

Kommentare

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Reiferwein 27.11.2024 17:03
Ich schätze O.L. als Mensch und als Pastor. Wir als Freikirche in Köln sind sehr eng verbunden mit der Sankt-Martini-Gemeinde in Bremen. O.L. ist jedes Jahr in unserer Gemeinde In Köln und das sind immer besondere Tage. Ich bin dankbar, dass es Pastoren wie O.L. mit einer klaren Botschaft gibt.
 
janinaj 27.11.2024 17:05
Danke liebe Donaukiesel. Der Bauherr, (anderer Begriff für Kirchengemeinderat) Herr Fischer, hatte hierüber im Anschluss an den Gottesdienst am vergangenen Sonntag darüber informiert. Ich habe es kommen sehen.
Mit der neuen Kirchenverfassung verliert die Gemeinde im Grunde ihre Unabhängigkeit. Ich habe mich immer wieder gefreut für diese Freiheit, haben wir z.B. in Württemberg nicht gehabt.
Was ich mich frage: Bedeutet das, dass Pastor Latzel auch deine Bezüge verliert? Ich konnte noch nicht recherchieren. Hatte wirklich noch keine Zeit.

Ich werde weiter für den Pastor, die Familie, die Gemeinde beten, dass in Weisheit die weiteren Schritte betend getroffen werden.
 
Herbstprince 27.11.2024 18:07
Kann man durchaus nachvollziehen, dass man aus dem Verbund austritt, wenn nach der neuen Verfassung die Richtung der Politik mit umgesetzt und verwirklich werden soll.
In Teil 1, Art. 1 Absatz 5 heißt es wörtlich:
Die Bremische Evangelische  Kirche tritt ein für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Dies wird insbesondere dadurch verwirklicht, dass sie soziale und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und Teilhabe fördert, sowie Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz und zum Erhalt von Biodiversität umsetzt und fördert.  

Wenn bei dieser Verfassung z.B. Olaf Latzel den Klimawahn oder erst recht die Gender- Politik  kritisieren würde, hätte er sofort ein Disziplinarverfahren von Seiten seines Arbeitgebers zu befürchten, noch bevor staatliche Gerichte damit befasst würden.

Eine saubere Entscheidung, wenn man Gottes Wort ernst nimmt.
 
Einar 27.11.2024 19:44
Ein guter Anfang wird dort in Bremen gemacht  . . . .  aber eben nur ein Anfang.

Warten wir ab, wie sich die Sache weiter ent-wickelt . . . .
 
Tim17 27.11.2024 20:12
Es wird ein längst fälliges Zeichen gesetzt.
Ich finde es top
 
Tschoo 28.11.2024 00:00
 
Tschoo 28.11.2024 00:01
 
Tschoo 28.11.2024 00:04
'Kleine' HERDE...‼️


 
Autumn 28.11.2024 09:04
Ich hatte hier diesen Schritt bereits vor ein paar Monaten angeraten
und fand dafür wenig Unterstützung.
Es sei wichtig, dass er drin bliebe, hieß es.

Jetzt ist es doch so gekommen.

Wie sagt man: Die Verbindung ist zerrüttet und gescheitert.
 
janinaj 28.11.2024 09:17
Jedenfalls hat Pastor Latzel in einer Predigt einmal gesagt, dass er seinen Dienst auftragsorientiert und nicht ziel- oder erfolgsorientiert tun möchte.

Demzufolge war es für mich nicht verwunderlich wie es jetzt gelaufen ist. Man hat wohl sehr bewusst erst einmal den Beschluss der neuen Verfassung abgewartet und dann das Veto-Recht, was wohl gar nicht gehört wurde (seltsam!) genutzt. Denn jetzt kann man auch sagen: Man hat alles versucht. Und man kann ihm nicht vorwerfen den Bettel einfach mal hingeworfen zu haben.

Und aus der Landeskirche raus gehen, das mag für einen Außenstehenden einfach erscheinen, aber das ist es ganz sicher nicht.

Geht schon los mit seinen Pensionsansprüchen und endet damit, ob überhaupt die Kirche noch genutzt werden kann. Falls bei der Kirchenrenovierung Mittel der Kirche in Anspruch genommen wurden, falls ja, müssen diese dann zurückgezahlt werden? 
Diese Fragen springen mich geradezu an. 
Aber ich bin sicher: Gott wird es zum Guten führen. 
Nicht vergessen darf man auch: Die Landeskirche, man mag sie noch so kritisch sehen, erreicht immer noch Menschen die nie eine Freikirche betreten würden. Das ist auch ein Aspekt die viele Freikirchler so gar nicht auf dem Schirm haben. 

Einfach mit: "Dann gehen wir halt und mieten eine Halle", das kann man als einfaches Kirchenmitglied vereinzelt machen. Wenn es eine ganze Gemeinde ist, ist das schon nicht so einfach.

Übrigens war es gar nicht so einfach über die Entwicklungen der neuen Kirchenverfassung der BEK Infos zu bekommen: Ich musste beim Epd wiederholt nachfragen, auch seltsam ...
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