Weibliche und männliche Energie Teil 2
Gestern, 20:33
Weibliche und männliche Energie Teil 2
Gestern, 20:33
Weibliche und männliche Energie Teil 2
Männer und Gefühle
Seit ein paar Jahrzehnten bitten die Frauen die Männer – sie flehen sie geradezu an – sich ihrer Gefühle stärker bewußt zu werden und sie auszudrücken.
Die Sozialisierung der Männer, ihre psychischen Abwehrmechanismen und die versteckte Komplizenschaft der Frauen läßt die meisten Männer immer noch im emotionalen Tiefschlaf verweilen.
Männer sind eigentlich immer schon durch ihre im allgemeinen überlegene Körperkraft von ihrem Innenleben abgeschnitten gewesen. Ihr größeres Knochengerüst und ihre stärkeren Muskeln prädestinieren sie dazu, menschliche Ochsen zu sein, Lasten zu tragen. Aber wir haben aus der überlegenen Körperkraft des Mannes auch symbolische Schlüsse gezogen, nämlich daß Männer fähig und willens sind, alle Arten von Lasten zu tragen.
Da Stärke das Gegenteil von Verletzlichkeit zu sein scheint, war es für die Männer nahezu unmöglich, ihre eigene Verletzlichkeit zu fühlen. Um ihre vielen Pflichten ausführen zu können, war es für sie notwendig, sich von ihren Gefühlen abzuschneiden.
Männern wurde beigebracht, daß sie, um die Welt zusammenzuhalten und um politische, ökonomische oder soziale Entscheidungen treffen zu können, ihre Gefühle ignorieren müssen, weil sie sonst entscheidungsunfähig werden würden. Also wurden sie nicht nur darin unterstützt, keine Gefühle zu haben, sondern ihnen wurde auch eindeutig klargemacht, daß sie jedes zarte Gefühl, dem es von Zeit zu Zeit gelingen sollte, sich bemerkbar zu machen, unterdrücken müssen.
Aber der Mann, der diese Ansprüche erfüllen kann, der der Inbegriff männlicher Hartherzigkeit ist und sie in all ihren Erscheinungsformen auslebt, wird nicht als solcher geboren. Männliche Babys, Kleinkinder und Jungen fühlen und weinen. In ihren winzigen Händchen sind die gleichen feinen Linien eingefurcht wie die der Mädchen. Sie haben die gleichen wissenden und traurigen Augen. Sie werden durch die kleinen Verletzungen des Säuglingsalters, die Enttäuschungen der Kindheit und den Verrat an ihren Träumen ebenso nachhaltig beeinflußt wie ihre Schwestern.
Gleich ob alt oder jung, alle Männer sind Opfer ihres eigenen Bildes von sich selbst als Mann. Es scheint fast so, als ob sie ernsthaft glauben, daß die Gefühle verschwinden, wenn man nicht über sie spricht. Diese Überzeugung ermöglicht es den Männern, den Status quo aufrechtzuerhalten, so daß man sich nicht ins unbekannte Land der Gefühle muß. Aber sie hat die unangenehme Begleiterscheinung, daß Männer sich noch mehr von den emotionalen Begegnungen abschneiden, die ihnen Hilfe und Linderung geben könnten.
Männern fällt es schon deshalb schwer, uns Frauen zu glauben, daß wir wirklich möchten, daß sie fühlen, weil sie sich unterschwellig erinnern, daß ihre Mütter in der Kindheit dafür gesorgt haben, daß sie ihre Gefühle unterdrückten. Unbewußt erwartet er, daß die Frau, die ihn liebt, es ebenfalls vorzieht, wenn er keine Gefühle hat. Währen Männer im Säuglingsalter alles fühlen dürfen, werden ihre Gefühle, wenn sie älter werden, plötzlich unterdrückt, und sie sollen tapfere kleine Jungen sein. Dann, wenn sie erwachsen sind, wollen die Frauen plötzlich wieder, daß sie ihre Gefühle zeigen.
Das Problem liegt aber auch darin, daß die Jungen meistens einen emotional gehemmten Vater zum Vorbild haben. Sie sehen ihre Väter kaum jemals weinen oder subtile Gefühle wie zärtliche Zuneigung, Angst, Entzücken, Traurigkeit, Sehnsucht, Entmutigung oder Herzschmerz ausdrücken.
Die Jungen nehmen aber nicht nur die emotionale Beschränktheit des Vaters wahr, sondern beobachten außerdem in der Beziehung zwischen ihren Eltern, daß es anscheinend von Nachteil ist, Gefühle zu haben. Viele Jungen sehen, daß ihre Mutter, die für sie der Inbegriff des Fühlens ist, von ihrem anscheinend gefühllosen Vater gedemütigt, verspottet oder ignoriert wird. Ihnen wird nicht gezeigt, wie ein Mann die Gefühle seiner Frau ernst nehmen kann, indem er mitfühlend, aufmerksam und einfühlsam auf sie eingeht.
Weil die Männer ihre Gefühle schon so lange unterdrückt haben, haben sie eine furchtbare Angst davor, was geschehen könnte, wenn sie ihre Gefühle wahrnehmen würden. Ohne sich dessen bewußt zu sein, fürchten sie, daß sie, sollten sie zu fühlen beginnen, völlig zusammenbrechen und in 1000 Teile zerfetzt würden oder daß das Erlebnis sie so überforderte, daß sie sich auflösen würden.
Männer haben besonders davor Angst, daß sie von den Gefühlen nicht wieder zu Logik und Vernunft zurückfinden könnten, daß sie, wenn sie sich erst einmal in den Sumpf der Emotionen begeben haben, dort für alle Zeiten wie labernde Vollidioten umherirren könnten und es nicht schaffen, wieder den festen Boden des Verstandes unter die Füße zu bekommen. Sie glauben nicht daran, daß sie zwischen ihren Gefühlen und und ihrem Verstand hin und her schalten können.
Um nicht zu fühlen, haben Männer eine Reihe von Abwehrmechanismen entwickelt. Der erste ist die Verherrlichung von Vernunft und Logik. Statt zu versuchen, ihre Emotionen anzunehmen und sie zu integrieren, verherrlichen Männer das Rationale, weil es keine sichtbaren Beispiele dafür gibt, daß auch ein emotionaler Prozeß zu einer Lösung führen kann. Weil Männer selten erleben, wie wertvoll Emotionen sein können, neigen sie dazu, pauschal alle Gefühle abzulehnen, was dazu führt, daß sie sagen – oder zumindest denken -, Gefühle seien lächerlich oder nutzlos.
Männer werden auch davon abgehalten, ihre Gefühle in vollem Umfang wahrzunehmen, weil sie gelernt haben, unzulässige Gefühle in zulässige umzuwandeln. Wenn ein Mann seine Angst in Mut umwandelt, seine Besorgnis in Tapferkeit, seine Rage in Herablassung und seine Trauer in Selbstmitleid, hat er immerhin Scheingefühle, auch wenner die eigentlichen Gefühle nicht ausdrücken kann. Im Rahmen dieser Umwandlung ist Stolz das ultimative Ersatzgefühl. Da Stolz und Verletzlichkeit einander entgegengesetzte Gefühle sind, entscheiden sich Männer für Stolz, statt das gesamte Spektrum ihrer Verletzlichkeit zu erleben. Stolz, wie wir ihn verstehen, verleiht dem Mann zwar eine gewisse Würde und gibt ihm die Möglichkeit, Freud und Leid in bestimmter Weise auszudrücken, aber er ist es auch, durch den die Männer sich selbst – und die Frauen – darum betrügen, den gesamten Reichtum ihrer vielfältigen Emotionen zu erleben.
Stolz ist aber nicht das einzige Ersatzgefühl der Männer. Die andere männliche Emotion, die bei allen Gelegenheiten herhalten muß, ist Wut. Im Zuge der Konversation von Gefühlen wird aus Angst Wut. Und Männer haben oft Angst, denn häufig genug fühlen sie sich von der Verantwortung, die auf ihnen lastet, erdrückt, schämen sich, weil sie glauben, nicht gut genug zu sein, stehen vor Aufgaben, die sie völlig ratlos machen, und tragen Lasten, die die Frauen ihnen bewußt oder unbewußt aufbürden. Aber das dürfen sie nicht zugeben, weil das Ausleben der Angst ihnen als Mann verboten ist. Aggressionen, Wutanfälle, Einschüchterungsversuche, manipulatives und kontrollierendes Verhalten sind die andere Seite der Ängste, die die Männer nicht ausdrücken können.
Abgesehen davon, daß Männer ihre komplexen Gefühle in ein paar wenige zulässige umwandeln, verschieben sie sie auch sehr häufig. Die Sportbesessenheit der Männer ist exemplarisch für die Verschiebung von Gefühlen. Männer benutzen den Sport, um eine emotionale Erfahrung zu machen. Hier wird ihnen die Möglichkeit geboten, ein breites Spektrum an Gefühlen auszudrücken: unter anderem Loyalität, Leidenschaft, Macht, Kameradschaft, Enttäuschung und Begeisterung. Und obwohl die Frauen es im allgemeinen hassen, daß ihre Männer sich so sehr für Sport interessieren, tolerieren sie es, weil sie unterschwellig wissen, daß Männer dabei Erlebnisse haben, die wenigstens ansatzweise einem emotionalen Leben gleichen.
Letztendlich benutzen Männer dies psychologischen Abwehrmechanismen, weil sie sich davor fürchten, ihrer Identität als Mann beraubt zu werden, wenn sie ihre Gefühle zulassen und daß sie zum Außenseiter ohne Identität würden, wenn sie ihre Gefühle zum Ausdruck brächten. Da Emotionalität schon immer als weibliche Eigenschaft betrachtet wurde, haben Männer unterschwellig Angst davor, irgendwie zu Frauen zu werden, wenn sie ihre Emotionen enthüllen. Diese Angst wird durch andere Männer verstärkt, die diejenigen, die ihre Gefühle zeigen, lächerlich machen, weil sie sich vor ihren eigenen Gefühlen fürchten. Diese Männer klammern sich an die männliche gefühlsunterdrückende Identität, weil sie nicht wollen, daß die massive Mauer der Selbstverleugnung ins ich zusammenstürzt.
Die Vorstellung, daß ein Mann ein Gefühlsleben haben und trotzdem noch ein richtiger Mann sein könnte, stellt die größte Bedrohung der männlichen Identität dar. Das gesamt Spektrum seiner Psyche zu offenbaren würde ihn seiner Identität berauben und hinterließe ihn zart, ungeschützt und verletzlich – einer Frau zu ähnlich. Was wünschen sich die Frauen? Er soll nicht hart sein, aber auch auf keinen Fall zu weich. Wer und wie soll er dann sein?
Daphne Rose Kingma
Ich fand beide Seiten, die der Frau aber auch die des Mannes einmal für sich zu betrachten um darüber nachzudenken wichtig.
Wichtig deshalb, weil m.E. beide Geschlechter zu sehr auf das vermeintlich hinderliche "falsche" am Gegenüber schauen.
Deshalb habe ich beide Blogs geschlossen gehalten.
Wen es interessiert, hier noch einmal der Teil 1
(da war mir selbst noch nicht bewusst das es einen Teil 2 geben würde. (Hat sich einfach so ergeben).
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/144007/
Seit ein paar Jahrzehnten bitten die Frauen die Männer – sie flehen sie geradezu an – sich ihrer Gefühle stärker bewußt zu werden und sie auszudrücken.
Die Sozialisierung der Männer, ihre psychischen Abwehrmechanismen und die versteckte Komplizenschaft der Frauen läßt die meisten Männer immer noch im emotionalen Tiefschlaf verweilen.
Männer sind eigentlich immer schon durch ihre im allgemeinen überlegene Körperkraft von ihrem Innenleben abgeschnitten gewesen. Ihr größeres Knochengerüst und ihre stärkeren Muskeln prädestinieren sie dazu, menschliche Ochsen zu sein, Lasten zu tragen. Aber wir haben aus der überlegenen Körperkraft des Mannes auch symbolische Schlüsse gezogen, nämlich daß Männer fähig und willens sind, alle Arten von Lasten zu tragen.
Da Stärke das Gegenteil von Verletzlichkeit zu sein scheint, war es für die Männer nahezu unmöglich, ihre eigene Verletzlichkeit zu fühlen. Um ihre vielen Pflichten ausführen zu können, war es für sie notwendig, sich von ihren Gefühlen abzuschneiden.
Männern wurde beigebracht, daß sie, um die Welt zusammenzuhalten und um politische, ökonomische oder soziale Entscheidungen treffen zu können, ihre Gefühle ignorieren müssen, weil sie sonst entscheidungsunfähig werden würden. Also wurden sie nicht nur darin unterstützt, keine Gefühle zu haben, sondern ihnen wurde auch eindeutig klargemacht, daß sie jedes zarte Gefühl, dem es von Zeit zu Zeit gelingen sollte, sich bemerkbar zu machen, unterdrücken müssen.
Aber der Mann, der diese Ansprüche erfüllen kann, der der Inbegriff männlicher Hartherzigkeit ist und sie in all ihren Erscheinungsformen auslebt, wird nicht als solcher geboren. Männliche Babys, Kleinkinder und Jungen fühlen und weinen. In ihren winzigen Händchen sind die gleichen feinen Linien eingefurcht wie die der Mädchen. Sie haben die gleichen wissenden und traurigen Augen. Sie werden durch die kleinen Verletzungen des Säuglingsalters, die Enttäuschungen der Kindheit und den Verrat an ihren Träumen ebenso nachhaltig beeinflußt wie ihre Schwestern.
Gleich ob alt oder jung, alle Männer sind Opfer ihres eigenen Bildes von sich selbst als Mann. Es scheint fast so, als ob sie ernsthaft glauben, daß die Gefühle verschwinden, wenn man nicht über sie spricht. Diese Überzeugung ermöglicht es den Männern, den Status quo aufrechtzuerhalten, so daß man sich nicht ins unbekannte Land der Gefühle muß. Aber sie hat die unangenehme Begleiterscheinung, daß Männer sich noch mehr von den emotionalen Begegnungen abschneiden, die ihnen Hilfe und Linderung geben könnten.
Männern fällt es schon deshalb schwer, uns Frauen zu glauben, daß wir wirklich möchten, daß sie fühlen, weil sie sich unterschwellig erinnern, daß ihre Mütter in der Kindheit dafür gesorgt haben, daß sie ihre Gefühle unterdrückten. Unbewußt erwartet er, daß die Frau, die ihn liebt, es ebenfalls vorzieht, wenn er keine Gefühle hat. Währen Männer im Säuglingsalter alles fühlen dürfen, werden ihre Gefühle, wenn sie älter werden, plötzlich unterdrückt, und sie sollen tapfere kleine Jungen sein. Dann, wenn sie erwachsen sind, wollen die Frauen plötzlich wieder, daß sie ihre Gefühle zeigen.
Das Problem liegt aber auch darin, daß die Jungen meistens einen emotional gehemmten Vater zum Vorbild haben. Sie sehen ihre Väter kaum jemals weinen oder subtile Gefühle wie zärtliche Zuneigung, Angst, Entzücken, Traurigkeit, Sehnsucht, Entmutigung oder Herzschmerz ausdrücken.
Die Jungen nehmen aber nicht nur die emotionale Beschränktheit des Vaters wahr, sondern beobachten außerdem in der Beziehung zwischen ihren Eltern, daß es anscheinend von Nachteil ist, Gefühle zu haben. Viele Jungen sehen, daß ihre Mutter, die für sie der Inbegriff des Fühlens ist, von ihrem anscheinend gefühllosen Vater gedemütigt, verspottet oder ignoriert wird. Ihnen wird nicht gezeigt, wie ein Mann die Gefühle seiner Frau ernst nehmen kann, indem er mitfühlend, aufmerksam und einfühlsam auf sie eingeht.
Weil die Männer ihre Gefühle schon so lange unterdrückt haben, haben sie eine furchtbare Angst davor, was geschehen könnte, wenn sie ihre Gefühle wahrnehmen würden. Ohne sich dessen bewußt zu sein, fürchten sie, daß sie, sollten sie zu fühlen beginnen, völlig zusammenbrechen und in 1000 Teile zerfetzt würden oder daß das Erlebnis sie so überforderte, daß sie sich auflösen würden.
Männer haben besonders davor Angst, daß sie von den Gefühlen nicht wieder zu Logik und Vernunft zurückfinden könnten, daß sie, wenn sie sich erst einmal in den Sumpf der Emotionen begeben haben, dort für alle Zeiten wie labernde Vollidioten umherirren könnten und es nicht schaffen, wieder den festen Boden des Verstandes unter die Füße zu bekommen. Sie glauben nicht daran, daß sie zwischen ihren Gefühlen und und ihrem Verstand hin und her schalten können.
Um nicht zu fühlen, haben Männer eine Reihe von Abwehrmechanismen entwickelt. Der erste ist die Verherrlichung von Vernunft und Logik. Statt zu versuchen, ihre Emotionen anzunehmen und sie zu integrieren, verherrlichen Männer das Rationale, weil es keine sichtbaren Beispiele dafür gibt, daß auch ein emotionaler Prozeß zu einer Lösung führen kann. Weil Männer selten erleben, wie wertvoll Emotionen sein können, neigen sie dazu, pauschal alle Gefühle abzulehnen, was dazu führt, daß sie sagen – oder zumindest denken -, Gefühle seien lächerlich oder nutzlos.
Männer werden auch davon abgehalten, ihre Gefühle in vollem Umfang wahrzunehmen, weil sie gelernt haben, unzulässige Gefühle in zulässige umzuwandeln. Wenn ein Mann seine Angst in Mut umwandelt, seine Besorgnis in Tapferkeit, seine Rage in Herablassung und seine Trauer in Selbstmitleid, hat er immerhin Scheingefühle, auch wenner die eigentlichen Gefühle nicht ausdrücken kann. Im Rahmen dieser Umwandlung ist Stolz das ultimative Ersatzgefühl. Da Stolz und Verletzlichkeit einander entgegengesetzte Gefühle sind, entscheiden sich Männer für Stolz, statt das gesamte Spektrum ihrer Verletzlichkeit zu erleben. Stolz, wie wir ihn verstehen, verleiht dem Mann zwar eine gewisse Würde und gibt ihm die Möglichkeit, Freud und Leid in bestimmter Weise auszudrücken, aber er ist es auch, durch den die Männer sich selbst – und die Frauen – darum betrügen, den gesamten Reichtum ihrer vielfältigen Emotionen zu erleben.
Stolz ist aber nicht das einzige Ersatzgefühl der Männer. Die andere männliche Emotion, die bei allen Gelegenheiten herhalten muß, ist Wut. Im Zuge der Konversation von Gefühlen wird aus Angst Wut. Und Männer haben oft Angst, denn häufig genug fühlen sie sich von der Verantwortung, die auf ihnen lastet, erdrückt, schämen sich, weil sie glauben, nicht gut genug zu sein, stehen vor Aufgaben, die sie völlig ratlos machen, und tragen Lasten, die die Frauen ihnen bewußt oder unbewußt aufbürden. Aber das dürfen sie nicht zugeben, weil das Ausleben der Angst ihnen als Mann verboten ist. Aggressionen, Wutanfälle, Einschüchterungsversuche, manipulatives und kontrollierendes Verhalten sind die andere Seite der Ängste, die die Männer nicht ausdrücken können.
Abgesehen davon, daß Männer ihre komplexen Gefühle in ein paar wenige zulässige umwandeln, verschieben sie sie auch sehr häufig. Die Sportbesessenheit der Männer ist exemplarisch für die Verschiebung von Gefühlen. Männer benutzen den Sport, um eine emotionale Erfahrung zu machen. Hier wird ihnen die Möglichkeit geboten, ein breites Spektrum an Gefühlen auszudrücken: unter anderem Loyalität, Leidenschaft, Macht, Kameradschaft, Enttäuschung und Begeisterung. Und obwohl die Frauen es im allgemeinen hassen, daß ihre Männer sich so sehr für Sport interessieren, tolerieren sie es, weil sie unterschwellig wissen, daß Männer dabei Erlebnisse haben, die wenigstens ansatzweise einem emotionalen Leben gleichen.
Letztendlich benutzen Männer dies psychologischen Abwehrmechanismen, weil sie sich davor fürchten, ihrer Identität als Mann beraubt zu werden, wenn sie ihre Gefühle zulassen und daß sie zum Außenseiter ohne Identität würden, wenn sie ihre Gefühle zum Ausdruck brächten. Da Emotionalität schon immer als weibliche Eigenschaft betrachtet wurde, haben Männer unterschwellig Angst davor, irgendwie zu Frauen zu werden, wenn sie ihre Emotionen enthüllen. Diese Angst wird durch andere Männer verstärkt, die diejenigen, die ihre Gefühle zeigen, lächerlich machen, weil sie sich vor ihren eigenen Gefühlen fürchten. Diese Männer klammern sich an die männliche gefühlsunterdrückende Identität, weil sie nicht wollen, daß die massive Mauer der Selbstverleugnung ins ich zusammenstürzt.
Die Vorstellung, daß ein Mann ein Gefühlsleben haben und trotzdem noch ein richtiger Mann sein könnte, stellt die größte Bedrohung der männlichen Identität dar. Das gesamt Spektrum seiner Psyche zu offenbaren würde ihn seiner Identität berauben und hinterließe ihn zart, ungeschützt und verletzlich – einer Frau zu ähnlich. Was wünschen sich die Frauen? Er soll nicht hart sein, aber auch auf keinen Fall zu weich. Wer und wie soll er dann sein?
Daphne Rose Kingma
Ich fand beide Seiten, die der Frau aber auch die des Mannes einmal für sich zu betrachten um darüber nachzudenken wichtig.
Wichtig deshalb, weil m.E. beide Geschlechter zu sehr auf das vermeintlich hinderliche "falsche" am Gegenüber schauen.
Deshalb habe ich beide Blogs geschlossen gehalten.
Wen es interessiert, hier noch einmal der Teil 1
(da war mir selbst noch nicht bewusst das es einen Teil 2 geben würde. (Hat sich einfach so ergeben).
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/144007/