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Heiligung , Ein Reifeprozess

Heiligung , Ein Reifeprozess
Echte Heiligung ist eine biblische Lehre. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Thessalonicher: »Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung.« (1. Thessalonicher 4,3) Und er betet: »Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch.« (1. Thessalonicher 5,23) Die Bibel lehrt eindeutig, was Heiligung ist und wie man sie erleben kann. Christus betete für seine Jünger: »Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.” (Johannes 17,17) Und Paulus lehrte, dass die Gläubigen durch den Heiligen Geist geheiligt werden sollen (vgl. Römer 15,16). Was ist das Werk des Heiligen Geistes? Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten.” (Johannes 16,13) Auch der Psalmist sagt: »Dein Gesetz ist Wahrheit.” (Psalm 119,142) Durch das Wort und den Geist Gottes werden dem Menschen die erhabenen Grundsätze der Gerechtigkeit gezeigt, die im Gesetz Gottes enthalten sind. Und weil das Gesetz Gottes »heilig, gerecht und gut” (Römer 7,12) und ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit ist, ergibt sich daraus, dass ein menschlicher Charakter, vom Gehorsam gegenüber dem Gesetz geprägt, auch heilig sein wird. Christus ist das vollkommene Beispiel eines solchen Charakters. Er spricht: »ich [habe] die Gebote meines Vaters gehalten”, und »ich tue allezeit, was ihm gefällt” (Johannes 15,10; 8,29 ZÜ). Die Nachfolger Christi sollen ihm gleich werden, indem sie durch Gottes Gnade einen Charakter entwickeln, der im Einklang mit den Prinzipien seines heiligen Gesetzes steht. Das ist biblische Heiligung.

Nur durch den Glauben an Christus und durch die Kraft des im Menschen wohnenden Geistes Gottes, kann dieses Werk vollbracht werden. Paulus ermahnt die Gläubigen: »Arbeitet an euch selbst mit Furcht und Zittern, damit ihr gerettet werdet! Ihr könnt es, denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt.« (Philipper 2,12.13 GNB) Der Christ wird die Einflüsterungen der Sünde spüren, aber er wird sie ständig bekämpfen. Hier ist die Hilfe Christi nötig. Menschliche Schwäche verbindet sich mit göttlicher Kraft, und der Glaube ruft aus: »Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!” (1. Korinther 15,57)

Die Schrift zeigt deutlich, dass die Heiligung ein Reifeprozess ist. Wenn Sünder bei ihrer Bekehrung durch das Blut der Versöhnung Frieden mit Gott finden, hat das christliche Leben eben erst begonnen. Jetzt müssen wir »uns der vollen Reife zuwenden« (Hebräer 6,1 Elb.) und müssen heranwachsen zu einem vollkommenen Menschen »zum vollen Maß der Fülle Christi” (Epheser 4,13). Der Apostel Paulus sagt: »Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.« (Philipper 3,13.14) Und Petrus zeigt uns die Schritte, wodurch biblische Heiligung erreicht werden kann: »Darum setzt alles daran, dass zu eurem Glauben Charakterfestigkeit hinzukommt und zur Charakterfestigkeit geistliche Erkenntnis, zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Ehrfurcht vor Gott, zur Ehrfurcht vor Gott Liebe zu den Glaubensgeschwistern und darüber hinaus Liebe zu allen Menschen. ... Wenn ihr das tut, werdet ihr vor jedem Fehltritt bewahrt bleiben.« (2. Petrus 1,5-7.10 NGÜ)

Wer die biblische Heiligung an sich selbst erfahren hat, wird einen demütigen Geist bekunden. Wie Mose haben diese Menschen einen Blick für die Ehrfurcht erweckende Würde der Heiligkeit, und sie sehen den Gegensatz zwischen ihrer eigenen Unwürdigkeit und der Reinheit und erhabenen Vollkommenheit des Ewigen.

Der Prophet Daniel war ein Beispiel wahrer Heiligung. Sein langes Leben stand im edlen Dienst für seinen Meister. Er war ein Mann, den der Himmel als einen »von Gott Geliebten” (Daniel 10,11) bezeichnete. Doch anstatt für sich zu beanspruchen, rein und heilig zu sein, zählte er sich selbst zu dem wahrhaft sündigen Volk Israel, als er vor Gott für sein Volk Fürbitte einlegte: »Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.” (Daniel 9,18) »Wir haben gesündigt, wir sind gottlos gewesen.« (Daniel 9,15) Und er erklärte: »Ich redete und betete und bekannte meine und meines Volkes Israel Sünde.« (Daniel 9,20). Als ihm zu einem späteren Zeitpunkt der Sohn Gottes erschien, um ihm Anweisungen zu geben, sagte Daniel: »Jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft mehr.” (Daniel 10,8)

Als Hiob die Stimme des Herrn aus dem Wettersturm hörte, rief er aus: Ich »spreche ... mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche” (Hiob 42,6). Als Jesaja die Herrlichkeit Gottes sah und die Cherubim rufen hörte: »Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth” (Jesaja 6,3), rief er aus: »Weh mir, ich vergehe!« (Jesaja 6,5) Nachdem Paulus in den dritten Himmel entrückt worden war und unaussprechliche Worte hörte, die kein Mensch sagen kann (vgl. 2. Korinther 12,2-4), sprach er von sich selbst als »dem allergeringsten unter allen Heiligen« (Epheser 3,8). Der geliebte Johannes, der an der Brust Jesu geruht und seine Herrlichkeit gesehen hatte, fiel vor den Füßen des Menschensohns wie tot um (vgl. Offenbarung 1,17)

Quelle: VSzl

Kommentare

 
Palmeros 18.11.2024 07:06
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