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Glaube und Werke

Glaube und Werke
Wer seinen Weg im Schatten des Kreuzes von Golgatha geht, kann sich nicht selbst erhöhen und überheblich behaupten, frei von Sünde zu sein. Solchen Menschen ist bewusst, dass ihre Sünde die unerträglichen Leiden verursachte, die dem Sohn Gottes das Herz brachen und dieses Bewusstsein macht sie demütig. Jene Menschen, die Jesus am engsten verbunden sind, nehmen die Schwächen und die Sündhaftigkeit der menschlichen Natur am deutlichsten wahr. Sie setzen ihre Hoffnung einzig und allein auf die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers.

Die Art von Heiligung, die heute in der religiösen Welt in den Vordergrund tritt, trägt den Geist von Selbsterhöhung in sich und missachtet das Gesetz Gottes, was sie der Religion der Bibel fremd macht. Ihre Anhänger lehren, dass Heiligung eine Momenterscheinung sei, bei der sie durch Glauben allein vollkommene Heiligkeit erreichen. »Glaube nur”, sagen sie, »und der Segen wird kommen.” Der Gläubige braucht sich um weiter nichts zu kümmern. Gleichzeitig leugnen sie die Autorität des göttlichen Gesetzes und behaupten, dass sie vom Halten der Gebote befreit seien. Kann aber ein Mensch heilig und in Übereinstimmung mit dem Willen und dem Wesen Gottes leben, ohne auch im Einklang mit jenen Prinzipien zu sein, die ein Ausdruck seiner Natur und seines Willens sind und die bekunden, was Gott wohlgefällt?

Der Wunsch nach einer bequemen Religion, die weder Eifer noch Selbstverleugnung, noch eine Trennung von den Torheiten der Welt fordert, hat die Lehre vom Glauben, und vom Glauben allein, zu einer populären Lehre gemacht. Was aber sagt das Wort Gottes? Der Apostel Jakobus sagt: »Was nützt es, meine Brüder und Schwestern, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber keine Werke vorzuweisen hat? Vermag der Glaube ihn etwa zu retten? ... Bist du nun willens, du törichter Mensch, einzusehen, dass der Glaube ohne die Werke wirkungslos ist? Wurde Abraham, unser Vater, nicht aus Werken gerecht, da er seinen Sohn Isaak auf den Altar legte? Du siehst: Der Glaube wirkte mit seinen Werken zusammen, und aus den Werken wurde der Glaube vollkommen ... Ihr seht also, dass der Mensch aus Werken gerecht wird, nicht aus Glauben allein.” (Jakobus 2,14-24 ZÜ)

Das Zeugnis des Wortes Gottes wendet sich gegen diese verführerische Lehre vom Glauben ohne Werke. Wenn man die Zuwendung des Himmels für sich beansprucht, ohne auf die Bedingungen einzugehen, unter denen Gnade gewährt wird, ist das nicht Glaube, sondern Vermessenheit, denn echter Glaube hat seine Grundlage in den Verheißungen und Zusagen der Heiligen Schrift.

Niemand wiege sich im falschen Glauben, man könnte heilig werden, während auch nur ein einziges Gebot vorsätzlich übertreten wird. Wer bewusst eine Sünde begeht, bringt die hörbare Stimme des Heiligen Geistes zum Schweigen und trennt sich somit von Gott. »Sünde ist das, was dem Gesetz nicht entspricht.” (1. Johannes 3,4 ZÜ) Und »jeder, der sündigt, der hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt” (1. Johannes 3,6 ZÜ). Obwohl Johannes in seinen Briefen die Liebe so oft erwähnt, scheut er sich doch nicht, den wahren Charakter derer zu offenbaren, die vorgeben, heilig zu sein, während sie gleichzeitig das Gesetz Gottes übertreten. »Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.” (1. Johannes 2,4.5) Daran wird das Bekenntnis eines jeden geprüft. Wir können keinen Menschen als heilig bezeichnen, der nicht in Übereinstimmung mit dem einzigen Maßstab der Heiligkeit lebt, der im Himmel und auf Erden gilt. Wenn Menschen die Bedeutung des Sittengesetzes nicht erkennen, wenn sie Gottes Verordnungen auf die leichte Schulter nehmen, wenn sie das kleinste dieser Gebote missachten und die Menschen so lehren, werden sie im Himmel kein Ansehen finden und sollten wissen, dass ihre Ansprüche jeglicher Grundlage entbehren

Quelle VSzL

Kommentare

 
Palmeros 14.11.2024 04:56
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