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Andacht vom 9. November 2024

Andacht vom 9. November 2024
Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Jesaja 43,1


Mein Einkaufsweg führt mich über den Rotkreuzplatz im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg.
Ein Mikrofon ist aufgestellt, einige Passanten bilden eine kleine Gruppe.
Wieder mal eine Demo?
Über dem Platz hängt ein Transparent: "Jeder Mensch hat einen Namen".
Schülerinnen und Schüler, Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils lesen Namen – Vornamen, Nachnamen, Geburtsdaten, Todesdaten.
Männer, Frauen, Kinder, ganze Familien "… ermordet in Theresienstadt, ermordet in Kaunas …".
Ich bleibe stehen und höre bis zum Ende zu.

Es ist der 9. November, nicht nur freudiger Erinnerungstag an den Fall der Mauer 1989, sondern auch Gedenktag an die Reichspogromnacht am 9. November 1938, das Signal für die systematische Ermordung der Jüdinnen und Juden Europas.
In den Konzentrationslagern bekamen die Inhaftierten Nummern eintätowiert.
Vielleicht kann man Zahlen leichter töten als Menschen?

Jeder Mensch hat einen Namen.
"Um die Erinnerung an die Einzelschicksale der Schoah im Bewusstsein der Menschen zu bewahren, finden eine Lesung der Namen, Briefe, Dokumente und Kurzbiografien der Verfolgten und Ermordeten im Saal des Alten Rathauses sowie ein gemeinsames Gebet am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge […] statt.
Die diesjährige Namenslesung [2022] ist den 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordeten Patienten und Angehörigen des medizinischen und pflegerischen Personals der Israelitischen Privatklinik e. V. gewidmet."
So der Eintrag auf der Internetseite der Stadt München.

In der Bibel sind Namen immer mit einer besonderen Bedeutung verbunden.
Oft haben Menschen von Gott einen neuen Namen bekommen, weil sich ihre Lebenssituation oder ihre Aufgabe verändert hatte.

Jeder Mensch hat einen Namen, er steht für eine Identität.
Kein Mensch auf dieser Erde ist vergessen, Gott kennt den Namen jedes einzelnen.
Keine Existenz kann so vollständig ausgelöscht werden, dass Gott sie nicht im Gedächtnis behalten würde.
"Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir" (Jes 43,1 Hfa).


(Heidemarie Klingeberg)

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Engelslhaar 09.11.2024 19:29
Danke für den Beitrag!
Diese schrecklichen Taten dürfen niemals in Vergessenheit geraten!
 
Hillery 09.11.2024 20:54
Ich bin sehr froh, dass es doch noch einige Aufrechte gibt, die die Dinge beim NAMEN nennen und nicht schweigen.
 
einSMILEkommtwieder 10.11.2024 17:42
DANKE für EURE Rückmeldungen zu dem Andachtstext

@Engelslhaar, @Hillery und allen Lesern wünsche ich noch einen gesegneten Sonntagabend
LG Vera
 
Hillery 10.11.2024 18:01
@ein SMILEkommt wieder.

Dankeschön und auch von mir einen gesegneten Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche 😆
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