KALENDERBLATT 8. Nov.: (Phil 3,17 - 4,1)(Lk 16,1-8), Gottfried von Amiens

KALENDERBLATT 8. Nov.: (Phil 3,17 - 4,1)(Lk 16,1-8), Gottfried von Amiens
Lesung (Phil 3,17 - 4,1)
Wir erwarten den Retter, der unseren armseligen Leib in die Gestalt seines verherrlichten Leibes verwandeln wird


Ahmt auch ihr mich nach, Schwestern und Brüder,
und achtet auf jene,
   die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt!

Denn viele
   - von denen ich oft zu euch gesprochen habe,
   doch jetzt unter Tränen spreche -
   leben als Feinde des Kreuzes Christi.

Ihr Ende ist Verderben,
ihr Gott der Bauch
und ihre Ehre besteht in ihrer Schande;
Irdisches haben sie im Sinn.

Denn unsere Heimat ist im Himmel.
Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn,
als Retter,
   der unseren armseligen Leib verwandeln wird
   in die Gestalt seines verherrlichten Leibes,
in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann.

Darum, meine geliebten Brüder und Schwestern,
   nach denen ich mich sehne,
meine Freude und mein Ehrenkranz,
steht fest im Herrn, Geliebte!



Evangelium (Lk 16,1-8)
Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes

In jener Zeit
   sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm,
   er verschleudere sein Vermögen.
Darauf ließ er ihn rufen
und sagte zu ihm: Was höre ich über dich?
Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!
Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein.

Da überlegte der Verwalter:
   Was soll ich jetzt tun,
   da mein Herr mir die Verwaltung entzieht?
Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht
   und zu betteln schäme ich mich.
Ich weiß, was ich tun werde,
   damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen,
   wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.

Und er ließ die Schuldner seines Herrn,
   einen nach dem anderen, zu sich kommen
und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?

Er antwortete: Hundert Fass Öl.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein,
   setz dich schnell hin und schreib «fünfzig»!

Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig?
Der antwortete: Hundert Sack Weizen.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein
   und schreib «achtzig»!

Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter,
   weil er klug gehandelt hatte,
und sagte:
   Die Kinder dieser Welt
   sind im Umgang mit ihresgleichen
   klüger als die Kinder des Lichtes.

Mess-Lektionar 1982 ff. © 2018 staeko.net




Gedenktag:

Gottfried von Amiens

Gottfried von Amiens (um 1065-1115) war ein Bischof ganz nach Papst Franziskus' Geschmack. Er entstammte einer Adelsfamilie und sollte seinem Onkel, dem Bischof von Soissons, in den kirchlichen Dienst folgen: Gottfried wurde in einem Kloster erzogen, empfing die Priesterweihe und stieg zum Abt auf. Im Jahre 1104 wurde er – angeblich gegen seinen Willen – zum Bischof von Amiens berufen. Doch statt sich wie viele Kirchenherren seiner Zeit zu bereichern, führte Gottfried einen ganz neuen Amtsstil ein: Er behielt seinen asketischen Lebenswandel bei, disziplinierte seinen verweltlichten Klerus und kritisierte den skrupellosen Adel. Regelmäßig soll er Arme zum Essen ins Bischofshaus eingeladen haben. Damit machte sich Gottfried nicht nur Freunde. Weil er einmal einen Mordanschlag fürchtete, habe er einen Hund als "Vorkoster" bei sich gehabt – der Hund starb durch Gift. Als die Bürger gegen die Unterdrückung durch den Adel aufbegehrten, soll Gottfried für die Bürger Partei ergriffen haben. Dafür habe er 1114 aus der Stadt fliehen müssen. Gottfried starb kurz nach seiner Rückkehr nach Amiens am 8. November 1115.

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