Vom Schmerz zur Solidarität: Teilen verbindet
06.11.2024 07:14
Vom Schmerz zur Solidarität: Teilen verbindet
06.11.2024 07:14
Vom Schmerz zur Solidarität: Teilen verbindet
Bonn ‐ Schlamm auf den Straßen und verzweifelte Blicke: Katastrophen wie die aktuelle in Spanien reißen alte Wunden auf, wecken Erinnerungen, aber auch Solidarität, kommentiert Schwester Gabriela Zinkl und erzählt von der Geste einer katholischen Gemeinde.
Wie erschreckend sich die Bilder gleichen: Vernichtende Schlammlawinen, Autos, aufgetürmt und demoliert wie Blechdosen, verzweifelte Menschen vor dem Abgrund ihrer Existenz; Kirchenräume, die kurzfristig als Ausgabestellen für Essen, Kleidung, Duschgel etc. dienen. Wer hierzulande die Nachrichten zur Sturmflut in Spanien verfolgt, fühlt sich an ein Déjà-vu erinnert. Binnen weniger Stunden führten sintflutartige Regenfälle zu verheerenden Überschwemmungen in Katalonien und Valencia, 2021 wurde das beschauliche Ahrtal von einer Katastrophe ähnlichen Ausmaßes heimgesucht. In beiden Regionen sind die Zerstörungen durch die Kräfte der Natur gewaltig. Die Suche nach Überlebenden bleibt mühsam. Schon jetzt gibt es 200 Todesopfer in Spanien, im Ahrtal wurden 135 tot geborgen, bis heute gibt es dort Vermisste.
Vergleiche können hilfreich sein, aber auch verstörend wirken. Im Weinort Dernau an der Ahr sind bei der Sturmflut 2021 rund 90 Prozent der Häuser unterschiedlich stark beschädigt worden. Die Schäden in der knapp 1.400 Einwohner zählenden Gemeinde belaufen sich auf fast 90 Millionen Euro. Drei Jahre nach der Flut ist vieles wieder aufgebaut, vieles noch immer nicht ersetzt, geschweige denn seelisch verheilt. Nicht wenige an der Ahr meiden in diesen Tagen Bilder der Flut aus Spanien, weil sie ihnen traumatische Erinnerungen wecken.
Es ist gängige Annahme, dass wir Menschen bei Katastrophen zu Massenpanik, Ohnmacht, Egoismus oder kriminellen Verhaltensweisen neigen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien offenbaren aber ein deutlich optimistischeres Bild. Die große Hilfsbereitschaft vieler Freiwilliger nach der Sturmflut in Spanien wie 2021 im Ahrtal hat das unter Beweis gestellt.
Just in diesen Tagen, wo das Fest des heiligen Martin vor der Tür steht, sind Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde im Ahrdorf Dernau auf die Idee gekommen, das Teilen wörtlich zu nehmen. Die, die selbst so unter der Flut gelitten haben, werden bei ihrem Martinsmarkt am Montag in den Gottesdiensten Geld für die Flutopfer in Valencia sammeln und dies der dortigen Caritas übergeben. "Teilen verbindet" lautet das Motto und macht dem Tun des Martin von Tour alle Ehre.
Von Schwester Gabriela Zinkl
Wie erschreckend sich die Bilder gleichen: Vernichtende Schlammlawinen, Autos, aufgetürmt und demoliert wie Blechdosen, verzweifelte Menschen vor dem Abgrund ihrer Existenz; Kirchenräume, die kurzfristig als Ausgabestellen für Essen, Kleidung, Duschgel etc. dienen. Wer hierzulande die Nachrichten zur Sturmflut in Spanien verfolgt, fühlt sich an ein Déjà-vu erinnert. Binnen weniger Stunden führten sintflutartige Regenfälle zu verheerenden Überschwemmungen in Katalonien und Valencia, 2021 wurde das beschauliche Ahrtal von einer Katastrophe ähnlichen Ausmaßes heimgesucht. In beiden Regionen sind die Zerstörungen durch die Kräfte der Natur gewaltig. Die Suche nach Überlebenden bleibt mühsam. Schon jetzt gibt es 200 Todesopfer in Spanien, im Ahrtal wurden 135 tot geborgen, bis heute gibt es dort Vermisste.
Vergleiche können hilfreich sein, aber auch verstörend wirken. Im Weinort Dernau an der Ahr sind bei der Sturmflut 2021 rund 90 Prozent der Häuser unterschiedlich stark beschädigt worden. Die Schäden in der knapp 1.400 Einwohner zählenden Gemeinde belaufen sich auf fast 90 Millionen Euro. Drei Jahre nach der Flut ist vieles wieder aufgebaut, vieles noch immer nicht ersetzt, geschweige denn seelisch verheilt. Nicht wenige an der Ahr meiden in diesen Tagen Bilder der Flut aus Spanien, weil sie ihnen traumatische Erinnerungen wecken.
Es ist gängige Annahme, dass wir Menschen bei Katastrophen zu Massenpanik, Ohnmacht, Egoismus oder kriminellen Verhaltensweisen neigen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien offenbaren aber ein deutlich optimistischeres Bild. Die große Hilfsbereitschaft vieler Freiwilliger nach der Sturmflut in Spanien wie 2021 im Ahrtal hat das unter Beweis gestellt.
Just in diesen Tagen, wo das Fest des heiligen Martin vor der Tür steht, sind Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde im Ahrdorf Dernau auf die Idee gekommen, das Teilen wörtlich zu nehmen. Die, die selbst so unter der Flut gelitten haben, werden bei ihrem Martinsmarkt am Montag in den Gottesdiensten Geld für die Flutopfer in Valencia sammeln und dies der dortigen Caritas übergeben. "Teilen verbindet" lautet das Motto und macht dem Tun des Martin von Tour alle Ehre.
Von Schwester Gabriela Zinkl
Nach den schweren Überschwemmungen in den valencianischen Regionen Utiel-Requena, La Hoya de Buñol, L’Horta de Valencia und La Ribera sowie in der albacetanischen Gemeinde Letur bedauern wir zutiefst den Verlust zahlreicher Menschenleben und die Verwüstung der betroffenen Gebiete.
Caritas international hat sofort eine Nothilfekampagne gestartet, um die Arbeit der Teams vor Ort zu verstärken und dringend benötigte Hilfe zu leisten. Mit einer Soforthilfe von 50.000 Euro wollen wir unsere Partner in Valencia und Albacete in ihrem unermüdlichen Einsatz unterstützen.
Caritas Valencia steht derzeit in engem Kontakt mit den lokalen Behörden und hilft bei der Unterbringung der Evakuierten. Das Caritas-Team versorgt die Betroffenen mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Hygieneartikeln, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen bietet die Caritas Valencia psychosoziale Unterstützung an, um die Menschen in dieser schwierigen Zeit auch seelisch aufzufangen und ihre Widerstandskraft zu stärken. Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen vor Ort beim Aufräumen und Säubern der betroffenen Wohngebiete, um den Wiederaufbau schnell zu ermöglichen. Auch die Caritas Albacete ist vor Ort aktiv, unterstützt die Suche nach Vermissten und arbeitet eng mit den lokalen Behörden zusammen, um den Evakuierten eine sichere Unterkunft und Betreuung zu bieten.
Helfen Sie mit, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Ihre Spende kann einen entscheidenden Unterschied machen - spenden Sie jetzt:
https://www.caritas-international.de/spenden/soforthilfe/flut-spanien