Heilige Visualisierung
13.09.2024 22:25
Heilige Visualisierung
13.09.2024 22:25
Heilige Visualisierung
Martin Mosebach: Die Kirche entzieht der Messe die heilige Visualisierung
Der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach sprach am 31. August im Zisterzienserkloster Alter Ritus in Vyšší Brod, Tschechische Republik. Die wichtigsten Punkte
- Die Kirche ist derzeit bestrebt, das Messopfer jeglicher Visualisierung zu entkleiden. Ist ein einfacher Tisch als Altar nicht ausreichend? Können die Paramente nicht radikal vereinfacht oder gar weggelassen werden?
- Die Pracht der Liturgie, die sich von der grauen Alltäglichkeit abhob, sollte die Herzen zum Himmel erheben.
- 300 Jahre lang wurde im mittelalterlichen Frankreich ein Drittel der Staatseinnahmen für den Bau von Kathedralen ausgegeben. Es heißt, dass zu diesem Zweck mehr Steine bewegt wurden als in den 3000 Jahren des pharaonischen Ägyptens. Dies geschah, als die meisten Menschen nach heutigen Maßstäben in Armut lebten.
- Das Heilige, der dem Kommerz entzogene Raum, der um das Allerheiligste Sakrament herum geschaffen wurde, ist ein Wert an sich und bedarf keiner weiteren Rechtfertigung. Wenn hingegen eine Kirche heute nicht gefüllt ist, ist der erste Impuls der Diözesen, sie zu verkaufen oder abzureißen.
- Bei Rockkonzerten und im Showgeschäft wird ein unvergleichlicher, sinnlicher Aufwand betrieben. Die Olympischen Spiele werden mit übertriebener Pracht eröffnet.
- Schönheit appelliert weder an die Vernunft noch an die Moral, sondern an die Sinne. In ihr offenbart sich die Wahrheit im Reich der Materie, dem Körper. Aber für den modernen Menschen gehört die Schönheit in den Bereich der individuellen und subjektiven Willkür.
- Die einfachen Gläubigen, die von den aktuellen theologischen Trends nicht erreicht werden und einfach ihrem Instinkt folgen, haben angesichts der Verdrängung der Schönheit aus der Liturgie Zuflucht zum Kitsch genommen. Ihre gekrönten Gipsfiguren sollten von denen, die für die ästhetische Kapitulation der Kirche verantwortlich sind, als brennender Vorwurf empfunden werden.
- Die Kirche hat ein umfassendes Regelwerk für ihr gesamtes äußeres Erscheinungsbild, das keinen Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und damit für einen ästhetischen Bürgerkrieg lässt.
- Wie eine Kirche aussehen soll, wird nicht dem Ermessen eines Stararchitekten überlassen, dem die Hierarchie demütig dankt. Eine Kirche muss nach Osten ausgerichtet sein, einen Altarraum haben, der vom Kirchenschiff durch Chorschranken getrennt ist, die dem Tempel von Jerusalem nachempfunden sind, einen Altar mit Stufen, die Kalvarienberg und nicht den Tisch darstellen. Das Baptisterium muss sich außerhalb des Kirchenschiffs befinden.
- Wenn Sie bei der Gestaltung einer Kirche alle traditionellen Gesetze befolgen, werden Sie sehen, dass selbst in völliger Kunstlosigkeit ein sakraler Raum entsteht.
- Wir sollten endlich die Unfähigkeit der zeitgenössischen Kunst erkennen, der Liturgie zu dienen, wenn es um heilige Bilder geht.
- In Deutschland hat man die Darstellung des Kreuzes kommerziellen Künstlern überlassen, die es an vielen Stellen, zum Beispiel auf dem Gesangbuch, in ein zerquetschtes, zerfallendes 'T' verwandelt haben, an das kein Körper genagelt werden konnte.
- Trotz allem ist das Kreuz immer noch da, in unübertrefflicher Einfachheit, fernab von jeder ästhetischen Diskussion. Kein künstlerisches Genie ist in der Lage, ihm etwas hinzuzufügen.
- Die liturgische Arbeit der Vergegenwärtigung Gottes ist eine ungeheure Überforderung. Die genaue Einhaltung der traditionellen Regeln führt zu einer großen Erleichterung.
- In unserer gegenwärtigen Unfähigkeit zur Schönheit haben wir eine neue Gelegenheit, Schönheit nicht als etwas zu erleben, das wir selbst geschaffen und beabsichtigt haben, sondern als Offenbarung und Gnade.
Der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach sprach am 31. August im Zisterzienserkloster Alter Ritus in Vyšší Brod, Tschechische Republik. Die wichtigsten Punkte
- Die Kirche ist derzeit bestrebt, das Messopfer jeglicher Visualisierung zu entkleiden. Ist ein einfacher Tisch als Altar nicht ausreichend? Können die Paramente nicht radikal vereinfacht oder gar weggelassen werden?
- Die Pracht der Liturgie, die sich von der grauen Alltäglichkeit abhob, sollte die Herzen zum Himmel erheben.
- 300 Jahre lang wurde im mittelalterlichen Frankreich ein Drittel der Staatseinnahmen für den Bau von Kathedralen ausgegeben. Es heißt, dass zu diesem Zweck mehr Steine bewegt wurden als in den 3000 Jahren des pharaonischen Ägyptens. Dies geschah, als die meisten Menschen nach heutigen Maßstäben in Armut lebten.
- Das Heilige, der dem Kommerz entzogene Raum, der um das Allerheiligste Sakrament herum geschaffen wurde, ist ein Wert an sich und bedarf keiner weiteren Rechtfertigung. Wenn hingegen eine Kirche heute nicht gefüllt ist, ist der erste Impuls der Diözesen, sie zu verkaufen oder abzureißen.
- Bei Rockkonzerten und im Showgeschäft wird ein unvergleichlicher, sinnlicher Aufwand betrieben. Die Olympischen Spiele werden mit übertriebener Pracht eröffnet.
- Schönheit appelliert weder an die Vernunft noch an die Moral, sondern an die Sinne. In ihr offenbart sich die Wahrheit im Reich der Materie, dem Körper. Aber für den modernen Menschen gehört die Schönheit in den Bereich der individuellen und subjektiven Willkür.
- Die einfachen Gläubigen, die von den aktuellen theologischen Trends nicht erreicht werden und einfach ihrem Instinkt folgen, haben angesichts der Verdrängung der Schönheit aus der Liturgie Zuflucht zum Kitsch genommen. Ihre gekrönten Gipsfiguren sollten von denen, die für die ästhetische Kapitulation der Kirche verantwortlich sind, als brennender Vorwurf empfunden werden.
- Die Kirche hat ein umfassendes Regelwerk für ihr gesamtes äußeres Erscheinungsbild, das keinen Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und damit für einen ästhetischen Bürgerkrieg lässt.
- Wie eine Kirche aussehen soll, wird nicht dem Ermessen eines Stararchitekten überlassen, dem die Hierarchie demütig dankt. Eine Kirche muss nach Osten ausgerichtet sein, einen Altarraum haben, der vom Kirchenschiff durch Chorschranken getrennt ist, die dem Tempel von Jerusalem nachempfunden sind, einen Altar mit Stufen, die Kalvarienberg und nicht den Tisch darstellen. Das Baptisterium muss sich außerhalb des Kirchenschiffs befinden.
- Wenn Sie bei der Gestaltung einer Kirche alle traditionellen Gesetze befolgen, werden Sie sehen, dass selbst in völliger Kunstlosigkeit ein sakraler Raum entsteht.
- Wir sollten endlich die Unfähigkeit der zeitgenössischen Kunst erkennen, der Liturgie zu dienen, wenn es um heilige Bilder geht.
- In Deutschland hat man die Darstellung des Kreuzes kommerziellen Künstlern überlassen, die es an vielen Stellen, zum Beispiel auf dem Gesangbuch, in ein zerquetschtes, zerfallendes 'T' verwandelt haben, an das kein Körper genagelt werden konnte.
- Trotz allem ist das Kreuz immer noch da, in unübertrefflicher Einfachheit, fernab von jeder ästhetischen Diskussion. Kein künstlerisches Genie ist in der Lage, ihm etwas hinzuzufügen.
- Die liturgische Arbeit der Vergegenwärtigung Gottes ist eine ungeheure Überforderung. Die genaue Einhaltung der traditionellen Regeln führt zu einer großen Erleichterung.
- In unserer gegenwärtigen Unfähigkeit zur Schönheit haben wir eine neue Gelegenheit, Schönheit nicht als etwas zu erleben, das wir selbst geschaffen und beabsichtigt haben, sondern als Offenbarung und Gnade.
Kommentare
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hansfeuerstein 13.09.2024 22:35
Gegenwärtige Entwickungen dringend hinterfragen, sie sind signifikant mitverantwortlich für den Auszug vieler Gläubiger....
hansfeuerstein 13.09.2024 22:49
Es ist erstaunlich, wie man die dramatische Erosion der öffentlichen Sicherheit und des Rechtsstaates derart ignorieren kann...🤔
Herbstprince 13.09.2024 22:50
Unvorstellbar, dass die Situation in Deutschland, die Angst der Bürger von Seiten gewisser Kirchenvertreter derart verharmlost wird.
Sind gewisse Geistliche derart weit entfernt von der Basis oder geht es doch um Gelder, sehr viele Gelder?
Sein Fazit: "Wirklich noch schlimmer als die Grünen... "
Wir dachten schon, dass das gar nicht geht.
Sind gewisse Geistliche derart weit entfernt von der Basis oder geht es doch um Gelder, sehr viele Gelder?
Sein Fazit: "Wirklich noch schlimmer als die Grünen... "
Wir dachten schon, dass das gar nicht geht.
Engelslhaar 14.09.2024 06:56
Man kann gut auf diejenigen verzichten, die die Kirche verlassen, denn es sind keine wahren Gläubigen. Auch wenn es in der Kirche krankt, so verlässt ein gläubiger Christ diese nicht, man verlässt ja auch nicht eine kranke Mutter!
Engelslhaar 14.09.2024 06:58
In allen Teilen der Welt wächst die katholische Kirche, es sind über eine Milliarde, da kann man auf die nörgeligen Deutschen wirklich verzichten.
Avokado 14.09.2024 07:03
Man beachte, der Begriff Kirche wird in Bibeln nicht erwähnt, weder in der Elberfelder, Schlachter noch in der alten Luther Übersetzung. Church gibt es ebenfalls nicht in der King James. Jesus / Yeshua war auch kein Sonntags-kirchgänger, ohne jemand nahe treten zu wollen. Es ist halt mal eine Tatsache.
Sadie 14.09.2024 07:45
@ Engelslhaar 6:56
Danke , das ist eine wahre Aussage,dem ist nichts mehr hinzuzufügen
Danke , das ist eine wahre Aussage,dem ist nichts mehr hinzuzufügen
Engelslhaar 14.09.2024 07:47
Ich weiß auch nicht, was man immer mit dem Begriff "Kirche" hat.
Das deutsche Wort Kirche leitet sich vom griechischen Adjektiv kyriaké ab, in der Bedeutung von “dem Herrn gehörend”. Die Christen im 3. Jahrhundert nannten sich die Kyriaké: die zum Herrn Jesus Christus Gehörenden.
Das deutsche Wort Kirche leitet sich vom griechischen Adjektiv kyriaké ab, in der Bedeutung von “dem Herrn gehörend”. Die Christen im 3. Jahrhundert nannten sich die Kyriaké: die zum Herrn Jesus Christus Gehörenden.
Avokado 14.09.2024 09:54
Der Begriff Kirche tritt überall zu Tage, im Alltag, in den Medien und wird verwendet für die Institution Kirche, so meine Erfahrung.
Das Wort “Kirche” stammt ursprünglich aus dem lateinischen “cirkus”. Dieser Begriff ist wiederum von der griechischen Göttin Kirke abgeleitet, die auf der Insel Aiaia lebte und als Schicksalsgöttin und Zauberin bekannt war. Kirke war die Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide Perse und verwandelte Besucher ihrer Insel in Tiere.
Die griechische Göttin Kirke wurde in der deutschen Sprache als Zirze lateinisiert. Ihr Name ist eng verbunden mit dem Begriff “Zirkel”, das Rad des Lebens, das sie auf ihrem Webstuhl verwendete. Die Insel Aiaia, auf der Kirke lebte, war auch ein Begräbnis-Heiligtum, auf dem sie als der Totenvogel “Kirkos” herrschte.
Die Versammlung der Gläubigen wird in den Schriften der Bibel als die "Herausgerufenen" beschrieben, im griechischen "Ecclesia oder Ekklesia" im hebräischen steht das Wort "Kahal".
Vielfach werden biblische Inhalte durch Sonderlehren falsch wiedergegeben. In der Kirche auch Freikirchen gibt es viele Menschen die versuchen biblische Wahrheiten zu verstehen und danach zu leben.
Galater 1,6 Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade des Messias, auf ein ander Evangelium,
7 so doch kein anderes ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Messias verkehren.
Das Wort “Kirche” stammt ursprünglich aus dem lateinischen “cirkus”. Dieser Begriff ist wiederum von der griechischen Göttin Kirke abgeleitet, die auf der Insel Aiaia lebte und als Schicksalsgöttin und Zauberin bekannt war. Kirke war die Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide Perse und verwandelte Besucher ihrer Insel in Tiere.
Die griechische Göttin Kirke wurde in der deutschen Sprache als Zirze lateinisiert. Ihr Name ist eng verbunden mit dem Begriff “Zirkel”, das Rad des Lebens, das sie auf ihrem Webstuhl verwendete. Die Insel Aiaia, auf der Kirke lebte, war auch ein Begräbnis-Heiligtum, auf dem sie als der Totenvogel “Kirkos” herrschte.
Die Versammlung der Gläubigen wird in den Schriften der Bibel als die "Herausgerufenen" beschrieben, im griechischen "Ecclesia oder Ekklesia" im hebräischen steht das Wort "Kahal".
Vielfach werden biblische Inhalte durch Sonderlehren falsch wiedergegeben. In der Kirche auch Freikirchen gibt es viele Menschen die versuchen biblische Wahrheiten zu verstehen und danach zu leben.
Galater 1,6 Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade des Messias, auf ein ander Evangelium,
7 so doch kein anderes ist; ohne daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Messias verkehren.
Avokado 14.09.2024 10:21
7:03
ich muss mich korrigieren. Die King James benutzt den Begriff Kirche. Ausserdem wird der Begriff Kirche von der Katholischen Einheitsübersetzung verwendet.
ich muss mich korrigieren. Die King James benutzt den Begriff Kirche. Ausserdem wird der Begriff Kirche von der Katholischen Einheitsübersetzung verwendet.
Herbstprince 14.09.2024 11:25
Es ist eine Definition der Kirche, dass nur die zu den wahren Gläubigen gehören, die der Kirche treu sind. „Außerhalb der Kath. Kirche kein Heil“, so lautet das Dogma.
Zum wahren Glauben gehört nach meiner Überzeugung aber mehr als nur die Kirchenzugehörigkeit.
Zum wahren Glauben gehört nach meiner Überzeugung aber mehr als nur die Kirchenzugehörigkeit.
Avokado 14.09.2024 11:46
Die Kirche predigte im Mittelalter "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“ Viele glaubten dies und fühlten sich durch Schuldgefühle gedränt ihren letzten Groschen der Kirche zu geben.
Das Geschäftsmodell der Kirche wurde durch die Predigten des mutigen Katholiken Martin Luthers mit der Aussage der "Erlösung aus Gnade", schwer geschädigt. Es kam zu einer Reformation, schrecklichen Glaubenskriegen und später zu einem Westfälischen Frieden.
Das Grüne Reich der BRD holte erneut den Ablasshandel aus der Klamottenkiste des Mittelalters hervor, und erzielt durch das Schüren von Ängsten vor dem Weltuntergang, Milliarden Profite.
Die grosse Sünde sei das CO2 und durch das Wohlverhalten und mit Hilfe gekaufter Zertifikate kann man sein Heil im grünen Friedensreich erlangen.
Das Geschäftsmodell der Kirche wurde durch die Predigten des mutigen Katholiken Martin Luthers mit der Aussage der "Erlösung aus Gnade", schwer geschädigt. Es kam zu einer Reformation, schrecklichen Glaubenskriegen und später zu einem Westfälischen Frieden.
Das Grüne Reich der BRD holte erneut den Ablasshandel aus der Klamottenkiste des Mittelalters hervor, und erzielt durch das Schüren von Ängsten vor dem Weltuntergang, Milliarden Profite.
Die grosse Sünde sei das CO2 und durch das Wohlverhalten und mit Hilfe gekaufter Zertifikate kann man sein Heil im grünen Friedensreich erlangen.
Herbstprince 14.09.2024 11:53
Leider macht die Kirche bis in die oberste Etage dieses Klimaspektakel mit.
Ich sage nur dazu nur ACK, der große Arbeitskreis der Kirche. da erkennt man, welche Ziele die Kirche verfolgt. Da geht es nicht mehr um das Seelenheil des einzelnen.
Ich sage nur dazu nur ACK, der große Arbeitskreis der Kirche. da erkennt man, welche Ziele die Kirche verfolgt. Da geht es nicht mehr um das Seelenheil des einzelnen.
FrauSausewind 14.09.2024 12:45
Herbst
"Es ist eine Definition der Kirche, dass nur die zu den wahren Gläubigen gehören, die der Kirche treu sind. „Außerhalb der Kath. Kirche kein Heil“, so lautet das Dogma"
Das ist längst Geschichte!
Da die ursprüngliche Kirche allein über das gesamte Gottes Wort verfügte, das Fundament der Kirche einzig und allein auf das umfangreiche Gottes Wort aufgebaut war (Es gibt mehr als die Bibel- darüber nur die HKK verfügt und verkündet), führte nur ein Weg zum ewigen Heil: Zugehörigkeit zur Kirche, da man nur mit dieser Zugehörigkeit Gottes Gesetze vollumfänglich befolgen konnte.
Bibel lesen ist nur ein Bruchteil davon.
Ein guter Anfang, der aber nicht zum Ziel führen wird.
Das lässt ich auch hier im Forum gut erkennen, wie ich finde.
Heute hat sich aber die Kirche längst von Gottes Wort und seinen Gesetzen distanziert und befolgt ihre eigenen Ideen.
Entfremdung von Gott.
Das, wovor die frührern Kirchenväter das Volk bewahren wollten.
Deshalb war kein lauwarm geduldet und somit die Aufforderung vollkommen berechtigt, dass man Katholisch sein muss, um das Seelenheil erlangen zu können.
Aber wie gesagt, heute gilt das längst nicht mehr, wie so vieles nicht mehr.
Deshalb stimmt das nicht mehr mit dem Seelenheil nur in der Kirche.
Und ich würde mich schon sehr wundern, wenn das ein Priester heut zu Tage noch sagen würde.
Mit Tolerierung von Homosegnungen uvm. lässt sich nämlich ganz sicher kein Seelenheil erzielen.
Ganz im Gegenteil!
"Es ist eine Definition der Kirche, dass nur die zu den wahren Gläubigen gehören, die der Kirche treu sind. „Außerhalb der Kath. Kirche kein Heil“, so lautet das Dogma"
Das ist längst Geschichte!
Da die ursprüngliche Kirche allein über das gesamte Gottes Wort verfügte, das Fundament der Kirche einzig und allein auf das umfangreiche Gottes Wort aufgebaut war (Es gibt mehr als die Bibel- darüber nur die HKK verfügt und verkündet), führte nur ein Weg zum ewigen Heil: Zugehörigkeit zur Kirche, da man nur mit dieser Zugehörigkeit Gottes Gesetze vollumfänglich befolgen konnte.
Bibel lesen ist nur ein Bruchteil davon.
Ein guter Anfang, der aber nicht zum Ziel führen wird.
Das lässt ich auch hier im Forum gut erkennen, wie ich finde.
Heute hat sich aber die Kirche längst von Gottes Wort und seinen Gesetzen distanziert und befolgt ihre eigenen Ideen.
Entfremdung von Gott.
Das, wovor die frührern Kirchenväter das Volk bewahren wollten.
Deshalb war kein lauwarm geduldet und somit die Aufforderung vollkommen berechtigt, dass man Katholisch sein muss, um das Seelenheil erlangen zu können.
Aber wie gesagt, heute gilt das längst nicht mehr, wie so vieles nicht mehr.
Deshalb stimmt das nicht mehr mit dem Seelenheil nur in der Kirche.
Und ich würde mich schon sehr wundern, wenn das ein Priester heut zu Tage noch sagen würde.
Mit Tolerierung von Homosegnungen uvm. lässt sich nämlich ganz sicher kein Seelenheil erzielen.
Ganz im Gegenteil!
FrauSausewind 14.09.2024 12:49
Die Kirche kommt mir heute vor wie ein politischer Verein.
Zum Glück gibt es ja noch Kirchen wo der Zeitgeist noch nicht gross weht.
In kleinen ländlichen Gegenden z.B.
Heute Abend z.B. darf ich wieder in einer noch relativ ursprünglichen katholischen Kirche Messe feiern.
Zum Glück gibt es ja noch Kirchen wo der Zeitgeist noch nicht gross weht.
In kleinen ländlichen Gegenden z.B.
Heute Abend z.B. darf ich wieder in einer noch relativ ursprünglichen katholischen Kirche Messe feiern.
FrauSausewind 14.09.2024 12:50
Aber das sind nur noch sehr wenige Kirchen und eine Frage der Zeit, bis auch dort der Zeitgeist alles Heilige vernichtet hat.
Klavierspielerin2 14.09.2024 12:54
@Herbst, 11:25, " Zum wahren Glauben gehört nach meiner Überzeugung aber mehr als nur die Kirchenzugehörigkeit."
Stimmt und ist bekannt.
Seit ich mich der RKK zugewandt habe, bemerke ich ebenfalls, dass Katholiken gibt, die nicht wissen, wem sie in der Kommunion begegnen und schmecken!
Dass man sich vorher durch die Beichte- in echter Reue - gereinigt hat!
Du bist nicht die einzige, die die Kirche verlässt, weil sie das nicht glauben kann.
Stimmt und ist bekannt.
Seit ich mich der RKK zugewandt habe, bemerke ich ebenfalls, dass Katholiken gibt, die nicht wissen, wem sie in der Kommunion begegnen und schmecken!
Dass man sich vorher durch die Beichte- in echter Reue - gereinigt hat!
Du bist nicht die einzige, die die Kirche verlässt, weil sie das nicht glauben kann.
Herbstprince 14.09.2024 12:55
Liebe FrauSausewind, Deiner Meinung hierzu kann ich voll zustimmen, dass die Kirche sich vom ursprünglichen Auftrag entfernt hat.
Nichtsdestrotz wird die Meinung, dass außerhalb der Kirche kein Heil ist, immer noch vertreten,
"Extra ecclesiam nulla salus ist die gewöhnlich zitierte Kurzfassung eines Satzes von Cyprian von Karthago, der im Original lautet: […] quia salus extra ecclesiam non est […][1] („[...] weil es außerhalb der Kirche kein Heil gibt [...]“).[2] Der Grundgedanke, dass es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil gibt, wurde in der Allgemeinen Kirchenversammlung zu Florenz (1438–1445) als Dogma festgeschrieben: (Quelle:Wikipedia)
Dieses Dogma wurde nie aufgehoben und wird auch heute noch vertreten, auch von Usern hier im Forum, von denen mir dringend empfohlen wurde, in die RKK zurückzukehren.
Nichtsdestrotz wird die Meinung, dass außerhalb der Kirche kein Heil ist, immer noch vertreten,
"Extra ecclesiam nulla salus ist die gewöhnlich zitierte Kurzfassung eines Satzes von Cyprian von Karthago, der im Original lautet: […] quia salus extra ecclesiam non est […][1] („[...] weil es außerhalb der Kirche kein Heil gibt [...]“).[2] Der Grundgedanke, dass es außerhalb der katholischen Kirche kein Heil gibt, wurde in der Allgemeinen Kirchenversammlung zu Florenz (1438–1445) als Dogma festgeschrieben: (Quelle:Wikipedia)
Dieses Dogma wurde nie aufgehoben und wird auch heute noch vertreten, auch von Usern hier im Forum, von denen mir dringend empfohlen wurde, in die RKK zurückzukehren.
hansfeuerstein 14.09.2024 13:05
Manche "Reformen" gehen einfach nach hinten los, weil man sich für klüger hält als vorangegangene Generationen. Das "grüne Pferd" war eine Fehlinvestition, welche die Bevölkerung gerade abhalftert. 😉 Das feine Gespür würde auch vor blasphemischen Ausstellungen von "Kunstobjekten" bewahren, die einfach missglückt sind und für einen Großteil ein Ärgernis darstellen. Das was an die Stelle der "Heiligen Visualisierung" tritt, wie es Mosebach so treffend beschreibt, ist banaler Ausdruck der Gegenwart, die mit dem übernatürlichen Glauben mehr und mehr auf Kriegsfuß zu stehen kommt, und in Teilen nur noch weltliche Antworten zu haben scheint.
hansfeuerstein 14.09.2024 13:11
Man versteht heute vielleicht noch mehr als früher wovon dieser verdiente EB damals sprach, der eine gewaltige Lebensleistung und Glaubensleistung vorzuweisen hatte, insbesondere in der Mission in Afrika. Man muss es nichtmal teilen, aber verstehen sollte man.
Klavierspielerin2 14.09.2024 13:12
Es ist eben ein zu großer Unterschied im Abendmahl- Verständnis zw. den katholischen und ev.- lutherischen Christen.
Und die Nicht- Lutherischen- Christen " denken" dabei nur an Jesus Christus.
Ich drücke mich bei meiner FeG Schwester vor deren sog. " Abendmahl", weil ich nicht so tun will, als ob in ihrem selbstgebackenen Brot etwas heiliges drin wäre.
Und die Nicht- Lutherischen- Christen " denken" dabei nur an Jesus Christus.
Ich drücke mich bei meiner FeG Schwester vor deren sog. " Abendmahl", weil ich nicht so tun will, als ob in ihrem selbstgebackenen Brot etwas heiliges drin wäre.
Herbstprince 14.09.2024 13:25
Mich erschreckt immer wieder, dass in diesen Reden um die Erhaltung oder Stärkung der katholischen Kirche nie unser Heiland Jesus Christus erwähnt wird. Auch von Herrn Lefevre nicht.
Jesus ist das Haupt oder reichen der Kirche die sogenannten Stellvertreter ?
Jesus ist das Haupt oder reichen der Kirche die sogenannten Stellvertreter ?
hansfeuerstein 14.09.2024 13:34
Das kommt nur in diesem kleinen Ausschnitt nicht vor. Diese hl. Messe dauerte über eine Stunde, und dort ist er allein der Mittelpunkt. Man braucht nur sein Buch "Das Geheimnis unseres Herrn, Jesus Christus" lesen, dann erkennt man wie sehr er vor allem an die Herr-lichkeit des Herrn glaubt und festhält. Aber, das soll hier nicht der Schwerpunkt sein. Der Ausschnitt dient der Situation Rechnung zu tragen, aus Sicht eines Gläubigen, der gewaltige
Leistungen in der Mission vorzuweisen hatte.
Leistungen in der Mission vorzuweisen hatte.
hansfeuerstein 14.09.2024 13:45
Er hatte jahrzehntelange Erfahrung in muslimischen Ländern und der Verfolgung der Christen durch Moslems dort. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber selbst nach 9/11 noch immer jener Relgion ausschliesslich Puder in den Hintern zu blasen, die dafür verantwortlich war, und Tag für Tag weitere derartige Taten auf den Strassen und Plätzen der Welt hervorbringt, ist nicht die Lösung. Vor allem ist es nicht mehr erträglich, erst Millionen von Juden zu ermorden, und dann Millionen ihrer ärgsten Feinde ins Land zu holen. (Lagerfeld). Es muss ein Umdenken statt finden, und Leute die hier leben wollen müssen hinsichtlich ihres Lebenslaufes und ihrer Absichten einer genauen Prüfung unterzogen werden.
Herbstprince 14.09.2024 13:55
Menschen, die in die Mission gehen, haben tatsächlich die größten Bekehrungserfolge, wenn die Menschen Jesus Christus und Sein Liebes-, Vergebungs- und Versöhnungsangebot kennen lernen und dazu „Ja“ sagen können.
Der Prunk einer Kirche bewirkt in ihnen keine Umkehr, nur die frohe Botschaft der Erlösung.
Der Prunk einer Kirche bewirkt in ihnen keine Umkehr, nur die frohe Botschaft der Erlösung.
Herbstprince 14.09.2024 13:55
Menschen, die in die Mission gehen, haben tatsächlich die größten Bekehrungserfolge, wenn die Menschen Jesus Christus und Sein Liebes-, Vergebungs- und Versöhnungsangebot kennen lernen und dazu „Ja“ sagen können.
Der Prunk einer Kirche bewirkt in ihnen keine Umkehr, nur die frohe Botschaft der Erlösung.
Der Prunk einer Kirche bewirkt in ihnen keine Umkehr, nur die frohe Botschaft der Erlösung.
hansfeuerstein 14.09.2024 14:01
Der Sinn soll kein Streitgespräch über die Kirche als solche sein. Die Pracht ist m.A. eine Notwendigkeit, sie entspricht exakt jenen Vorgaben Gottes an den Tempel von Jerusalems, der mit entspr. Pracht ausgestattet werden sollte. Als Anderswelt, und Vorgeschmack der Herrlichkeit Gottes in seinem Reich.
Herbstprince 14.09.2024 14:04
Die Pracht des Tempels von Jerusalem war von Gott gewollt, unstreitig. Aber er hat ganz klare Anweisungen gegeben über Ornamente etc.
Statuen von Abraham, Issak und Jakob, den Stammvätern oder Mose waren darin nicht zugelassen 😉
Statuen von Abraham, Issak und Jakob, den Stammvätern oder Mose waren darin nicht zugelassen 😉
hansfeuerstein 14.09.2024 14:13
Dazu muss man die Zusammenhänge verstehen. Im Neuen Bund handelt es sich nicht um Verstorbene. Es handelt sich um Lebende, die man wie ein Bild eines Gatten/Gattin oder seiner Kinder und Verwandten mit sich haben will. Eine Darstellung jener, die mit uns waren und nun im Himmel mit uns sind. Der Neue Bund ist der Bund der Lebenden, nicht von Toten.
Natürlich kann man in logischer Folge neuer Theologien auch kahle und leere Wände machen, heute, genau das bemängele ich aber mit.
Natürlich kann man in logischer Folge neuer Theologien auch kahle und leere Wände machen, heute, genau das bemängele ich aber mit.
Klavierspielerin2 14.09.2024 14:14
...jetzt sind sie" zugelassen", seit Gott sich uns in Jesus Christus gezeigt hat.
Klavierspielerin2 14.09.2024 15:06
Ein Beichtstuhl sieht oft wie ein Sarg aus.
Na, vielleicht kommste selbst drauf...der " Alte Mensch geht hinein, um als Neuer Mensch heraus" zu steigen.
😊
Na, vielleicht kommste selbst drauf...der " Alte Mensch geht hinein, um als Neuer Mensch heraus" zu steigen.
😊
Sadie 14.09.2024 15:09
Benedikt XVI., welcher zuerst in der Zeitschrift Hochland (Oktober/1958) abgedruckt worden war:
Die neuen Heiden und die Kirche
Die notwendige Entweltlichung der Kirche im alten Europa stellt auch die Frage, was mit den neuen Heiden geschieht. Hat Gott für sie einen anderen Heilsweg vorgesehen? Von Joseph Ratzinger
Nach der Religionsstatistik ist das alte Europa noch immer ein fast vollständig christlicher Erdteil. Aber es gibt wohl kaum einen zweiten Fall, in dem jedermann so genau wie hier weiß, dass die Statistik täuscht: Dieses dem Namen nach christliche Europa ist seit rund vierhundert Jahren zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht. Das Erscheinungsbild der Kirche der Neuzeit ist wesentlich davon bestimmt, dass sie auf eine ganz neue Weise Kirche der Heiden geworden ist und noch immer mehr wird: nicht wie einst, Kirche aus den Heiden, die zu Christen geworden sind, sondern Kirche von Heiden, die sich noch Christen nennen, aber in Wahrheit zu Heiden wurden. Das Heidentum sitzt heute in der Kirche selbst, und gerade das ist das Kennzeichnende sowohl der Kirche unserer Tage wie auch des neuen Heidentums, dass es sich um ein Heidentum in der Kirche handelt und um eine Kirche, in deren Herzen das Heidentum lebt. Der Mensch von heute kann also als Normalfall den Unglauben seines Nachbarn voraussetzen.
Als die Kirche entstand, ruhte sie auf der geistigen Entscheidung des Einzelnen zum Glauben, auf dem Akt der Bekehrung. Wenn man anfangs erhofft hatte, dass sich eine Gemeinschaft von Heiligen schon hier auf der Erde aus diesen Bekehrten erbauen werde, eine Kirche ohne Fehl und Runzel, so musste man sich unter schweren Kämpfen immer mehr zu der Erkenntnis durchringen, dass auch der Bekehrte, der Christ, ein Sünder bleibt und dass selbst die schwersten Vergehen in der christlichen Gemeinschaft möglich sein werden. Aber wenn der Christ demnach auch kein moralisch Vollendeter war und in diesem Sinn die Gemeinschaft der Heiligen immer unfertig blieb, gab es doch eine Grundgemeinsamkeit. Kirche war eine Gemeinschaft von Überzeugten, von Menschen, die eine bestimmte geistige Entscheidung auf sich genommen hatten und sich dadurch von all denen abhoben, die sich dieser Entscheidung verweigerten. Im Mittelalter bereits änderte sich dies dadurch, dass Kirche und Welt identisch wurden und so Christsein im Grunde keine eigene Entscheidung mehr war, sondern eine politisch-kulturelle Vorgegebenheit.
Drei Ebenen der Entweltlichung
Heute ist die äußere Deckung von Kirche und Welt geblieben; die Überzeugung jedoch, dass sich darin in der ungewollten Zugehörigkeit zur Kirche eine besondere göttliche Huld, eine jenseitige Heilswirklichkeit verbirgt, ist gefallen. Fast niemand glaubt so recht, dass an dieser sehr zufällig kulturpolitischen Vorgegebenheit Kirche etwa das ewige Heil hängen kann. So ist es verständlich, dass heute vielfach sehr eindringlich die Frage gestellt wird, ob man nicht die Kirche wieder in eine Überzeugungsgemeinschaft verwandeln sollte, um ihr so ihren großen Ernst wieder zu geben. Das würde bedeuten, dass man auf die noch vorhandenen weltlichen Positionen rigoros verzichtet, um einen Scheinbesitz abzubauen, der sich mehr und mehr als gefährlich erweist, weil er der Wahrheit im Wege steht.
Es wird der Kirche auf die Dauer nicht erspart bleiben, Stück um Stück von dem Schein ihrer Deckung mit der Welt abbauen zu müssen und wieder das zu werden, was sie ist: Gemeinschaft der Glaubenden. Tatsächlich wird ihre missionarische Kraft durch solche äußere Verluste nur wachsen können: Nur wenn sie aufhört, eine billige Selbstverständlichkeit zu sein, nur wenn sie anfängt, sich selber wieder als das darzustellen, was sie ist, wird sie das Ohr der neuen Heiden mit ihrer Botschaft wieder zu erreichen vermögen, die sich bisher noch in der Illusion gefallen können, als wären sie gar keine Heiden.
Freilich wird ein solches Zurücknehmen äußerer Positionen auch einen Verlust von wertvollen Vorteilen bringen, die sich aus der heutigen Verflechtung der Kirche mit der Öffentlichkeit zweifellos ergeben. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der mit oder ohne Zutun der Kirche vor sich gehen wird, auf den sie sich also einstellen muss. Alles in allem muss man bei diesem notwendigen Vorgang der Entweltlichung der Kirche drei Ebenen genau auseinander halten: die Ebene des Sakramentalen, die der Glaubensverkündigung und die des persönlich-menschlichen Verhältnisses zwischen Gläubigen und Ungläubigen.
Die Ebene des Sakramentalen, einst von der Arkan-Disziplin umgrenzt, ist die eigentliche innere Wesensebene der Kirche. Es muss wieder klar werden, dass Sakramente ohne Glauben sinnlos sind, und die Kirche wird hier allmählich und in aller Behutsamkeit auf einen Aktionsradius verzichten müssen, der letztlich eine Selbsttäuschung und eine Täuschung der Menschen einschließt.
Je mehr die Kirche hier die Selbstabgrenzung, die Unterscheidung des Christlichen, wenn nötig zur kleinen Herde hin, vollziehen wird, desto realistischer wird sie auf der zweiten Ebene, auf der der Glaubensverkündung, ihre Aufgabe erkennen können und müssen. Wenn das Sakrament die Stelle ist, wo die Kirche sich gegen die Nichtkirche abschließt und abschließen muss, dann ist das Wort die Art und Weise, mit der sie die offene Geste der Einladung zum Gottesmahl weiterführt.
Auf der Ebene der persönlichen Beziehungen schließlich wäre es ganz verkehrt, aus der Selbstbegrenzung der Kirche, die für den sakramentalen Bereich gefordert wurde, eine Abkapselung des gläubigen Christen gegenüber seinen nichtgläubigen Mitmenschen ableiten zu wollen. Natürlich soll unter den Gläubigen selber allmählich wieder etwas wie die Brüderlichkeit der Kommunikanten aufgebaut werden, die sich durch ihre gemeinsame Zugehörigkeit zum Gottestisch auch im privaten Leben miteinander verbunden fühlen und wissen, dass sie in Notsituationen aufeinander zählen können, eben wirklich eine Familiengemeinschaft sind. Aber das darf keine sektiererische Abschließung zur Folge haben, sondern der Christ soll gerade auch ein fröhlicher Mensch unter Menschen sein können, ein Mitmensch, wo er nicht Mitchrist sein kann.
Zusammenfassend können wir als Ergebnis dieses ersten Gedankenkreises festhalten: Die Kirche hat zunächst den Strukturwandel von der kleinen Herde zur Weltkirche durchgemacht; sie deckt sich seit dem Mittelalter im Abendland mit der Welt. Heute ist diese Deckung nur noch Schein, der das wahre Wesen der Kirche und der Welt verdeckt und die Kirche zum Teil an ihrer notwendigen missionarischen Aktivität hindert. So wird sich über kurz oder lang mit dem oder gegen den Willen der Kirche nach dem inneren Strukturwandel auch ein äußerer, zum pusillus grex, zur kleinen Herde vollziehen.
Ein zweiter Heilsweg?
Neben der damit skizzierten Strukturänderung der Kirche ist aber auch eine Bewusstseinsverschiebung beim Gläubigen zu bemerken, die sich aus dem Faktum des innerkirchlichen Heidentums ergeben hat. Dem Christen von heute ist es unausdenkbar geworden, dass das Christentum, genauerhin die katholische Kirche, der einzige Heilsweg sein soll; damit ist die Absolutheit der Kirche und damit auch der strenge Ernst ihres missionarischen Anspruchs, ja aller ihrer Forderungen von innen her fragwürdig geworden. Wir können nicht glauben, dass der Mensch neben uns, der ein prächtiger, hilfsbereiter und gütiger Mensch ist, in die Hölle wandern wird, weil er kein praktizierender Katholik ist. Die Vorstellung, dass alle guten Menschen gerettet werden, ist heute für den normalen Christen ebenso selbstverständlich wie früher die Überzeugung vom Gegenteil.
Der Gläubige fragt sich ein wenig verwirrt: Warum können die draußen es so einfach haben, wenn es uns so schwer gemacht wird? Er kommt dahin, den Glauben als eine Last und nicht als Gnade zu empfinden. Auf jeden Fall bleibt ihm der Eindruck zurück, dass es letztlich zwei Heilswege gibt: den durch die bloße und sehr subjektiv zugemessene Moralität für die außerhalb der Kirche Stehenden und den kirchlichen. Er kann nicht das Empfinden haben, als hätte er den angenehmeren erwischt; auf jeden Fall ist seine Gläubigkeit durch die Aufrichtung eines Heilsweges neben der Kirche empfindlich belastet. Dass die missionarische Stoßkraft der Kirche unter dieser inneren Unsicherheit aufs empfindlichste leidet, ist klar.
Die Wenigen und die Vielen
Ich versuche als Antwort auf diese den Christen von heute wohl am meisten belastende Frage in ganz kurzen Andeutungen zu zeigen, dass es nur einen Heilsweg gibt, nämlich den über Christus. Ihm eignet aber von vornherein ein doppelter Radius: er betrifft die Welt, die vielen (das heißt alle) ; gleichzeitig aber wird gesagt, sein Ort sei die Kirche. So gehört zu diesem Weg vom Wesen her ein Zueinander von wenigen und vielen, das als ein Füreinander Teil der Form ist, in der Gott rettet nicht Ausdruck für das Misslingen göttlichen Wollens. Das fängt schon damit an, dass Gott das Volk Israel aus allen Völkern der Welt ausgrenzt als das Volk seiner Erwählung. Soll das etwa heißen, dass nur Israel erwählt ist und dass alle anderen Völker zum Abfall geworfen werden?
Am Anfang sieht es in der Tat so aus, als ob diese Nebeneinanderstellung von erwähltem Volk und nicht-erwählten Völkern in diesem statischen Sinn zu denken wäre: als ein Nebeneinander zweier verschiedener Gruppen. Aber sehr bald zeigt sich, dass es nicht so ist; denn in Christus wird das statische Nebeneinander von Juden und Heiden dynamisch, so dass nun gerade auch die Heiden durch ihre Nicht-Erwähltheit hindurch zu Erwählten werden, ohne dass dadurch die Erwählung Israels endgültig illusorisch würde, wie das 11. Kapitel vom Brief des Apostels Paulus an die Römer zeigt. So sieht man, dass Gott Menschen auf zweierlei Art erwählen kann: direkt oder durch ihre scheinbare Verwerfung hindurch. Deutlicher gesagt: Man stellt fest, dass Gott zwar die Menschheit in die Wenigen und die Vielen einteilt, eine Unterteilung, die in der Schrift immer wiederkehrt. Jesus gibt sein Leben als Lösegeld für die vielen (Mk. 10,45) ; das Gegenüber von Juden und Heiden und Kirche und Nicht-Kirche wiederholt diese Teilung in die Wenigen und die Vielen.
Aber Gott teilt die Menschheit nicht deshalb in die Wenigen und die Vielen, um diese in die Abfallgrube zu werfen und jene zu retten; auch nicht, um die Vielen leicht und die Wenigen umständlich zu retten, sondern er benutzt die Wenigen gleichsam als den archimedischen Punkt, von wo aus er die Vielen aus den Angeln hebt, als den Hebel, mit dem er sie zu sich zieht. Beide haben ihre Stelle im Heilsweg, die verschieden ist, ohne die Einheit des Weges aufzuheben. Man kann dieses Gegenüber erst dann richtig verstehen, wenn man sieht, dass ihm das Gegenüber von Christus und Menschheit, von dem Einen und den vielen zu Grunde liegt. Das Heil des Menschen besteht ja darin, dass er von Gott geliebt wird, dass sein Leben sich am Ende in den Armen der unendlichen Liebe findet. Ohne sie bliebe ihm alles andere leer. Eine Ewigkeit ohne Liebe ist die Hölle, auch wenn einem sonst nichts geschieht. Das Heil des Menschen besteht im Geliebtwerden von Gott. Aber auf Liebe gibt es keinen Rechtsanspruch, auch nicht aufgrund moralischer oder sonstiger Vorzüge. Liebe ist wesentlich ein freier Akt, oder sie ist nicht sie selbst.
So bleibt es also dabei: in dem Gegenüber zwischen Christus, dem Einen, und uns, den Vielen, sind wir des Heiles unwürdig, ob Christen oder Nicht-Christen, Gläubige oder Ungläubige, moralisch oder unmoralisch; keiner verdient das Heil wirklich außer Christus. Aber eben hier geschieht der wunderbare Tausch. Den Menschen allen zusammen gehört die Verwerfung, Christus allein das Heil im heiligen Tausch geschieht das Gegenteil: Er allein nimmt das ganze Unheil auf sich und macht so den Heilsplatz für uns alle frei.
Der wunderbare Tausch
Alles Heil, das es für den Menschen geben kann, berührt auf diesem Urtausch zwischen Christus, dem einen, und uns, den vielen, und es ist die Demut des Glaubens, dies zuzugeben. Damit könnte die Sache eigentlich ihr Bewenden haben, aber überraschenderweise tritt nun noch dies hinzu, dass sich nach Gottes Willen dieses große Geheimnis der Stellvertretung, von dem die ganze Geschichte lebt, fortsetzt in einer ganzen Fülle von Stellvertretungen und ihre Krönung und Vereinigung in dem Zueinander von Kirche und Nicht-Kirche, von Gläubigen und Heiden hat.
Der Gegensatz von Kirche und Nicht-Kirche bedeutet nicht ein Nebeneinander und nicht ein Gegeneinander, sondern ein Füreinander, in dem jede Seite ihre Funktion besitzt. Den Wenigen, welche die Kirche sind, ist in der Fortführung der Sendung Christi die Vertretung der Vielen aufgetragen, und die Rettung beider geschieht nur in ihrer Zuordnung zueinander und in ihrer gemeinsamen Unterordnung unter die große Stellvertretung Jesu Christi, die sie beide umspannt. Wenn aber die Menschheit in dieser Vertretung durch Christus und in ihrer Fortführung durch die Dialektik von Wenigen und Vielen gerettet wird, so heißt das auch, dass jeder Mensch, dass vor allem die Gläubigen ihre unausweichliche Funktion im Gesamtprozess der Rettung der Menschheit haben. Keiner hat das Recht zu sagen: Siehe, es werden andere gerettet ohne den vollen Ernst des katholischen Glaubens, warum nicht auch ich? Woher weißt du denn, dass der volle katholische Glaube nicht gerade deine sehr notwendige Sendung ist, die Gott dir auferlegt hat aus Gründen, die du nicht markten sollst, weil sie zu den Dingen gehören, von denen Jesus sagt: Du kannst sie jetzt noch nicht verstehen, sondern erst später (vgl. Joh 13,36).
So gilt im Blick auf die modernen Heiden, dass der Christ ihr Heil in Gottes Gnade geborgen wissen darf, von der ja auch sein Heil abhängt, dass er sich aber im Blick auf ihre mögliche Rettung nicht von dem Ernst seines eigenen gläubigen Daseins dispensieren kann, sondern dass gerade ihr Unglaube ihm verstärkter Ansporn zu gefüllterem Glauben sein muss, in dem er sich mit in die Stellvertretungsfunktion Jesu Christi einbezogen weiß, an der das Heil der Welt und nicht bloß das der Christen hängt.
Gott allein rechtfertigt
Ich möchte zum Abschluss diese Gedanken noch etwas verdeutlichen durch eine kurze Auslegung zweier Texte der Schrift, in denen eine Stellungnahme zu diesem Problem erkennbar wird.
Da ist zuerst der schwierige und lastende Text, in dem der Gegensatz von Vielen und Wenigen besonders eindringlich ausgesprochen wird: Viele sind berufen, Wenige aber auserwählt (Mt 22,14). Was besagt dieser Text? Er sagt doch nicht, dass viele verworfen werden, wie man gemeinhin aus ihm heraus hört, sondern zunächst nur, dass es zwei verschiedene Formen des göttlichen Erwählens gibt. Noch genauer: Er sagt deutlich, dass es zwei verschiedene göttliche Akte gibt, die beide auf die Erwählung zielen, ohne uns schon Klarheit zu geben, ob beide auch ihr Ziel erreichen. Wenn man aber den Gang der Heilsgeschichte betrachtet, wie ihn das Neue Testament auslegt, so findet man dieses Herrenwort illustriert: Aus dem statischen Nebeneinander von auserwähltem Volk und nicht erwählten Völkern wurde in Christus ein dynamisches Verhältnis, so dass die Heiden gerade durch die Nichterwähltheit hindurch zu Erwählten wurden und dann freilich durch die Erwählung der Heiden hindurch auch die Juden in ihre Erwählung zurückkehren. So kann uns dieses Wort zu einer wichtigen Lehre werden.
Die Frage nach dem Heil der Menschen ist immer dann falsch gestellt, wenn sie von unten her gestellt wird, als Frage, wie die Menschen sich rechtfertigen. Die Frage des Heils der Menschen ist keine Frage der Selbstrechtfertigung, sondern eine der Rechtfertigung durch Gottes freie Huld. Es geht darum, die Dinge von oben zu sehen. Es gibt nicht zwei Weisen, wie Menschen sich rechtfertigen, sondern zwei Weisen, wie Gott sie erwählt, und diese zwei Weisen der Erwählung durch Gott sind der eine Heilsweg Gottes in Christus und seiner Kirche, der auf dem Zueinander der Wenigen und Vielen und auf dem Stellvertretungsdienst der Wenigen in der Verlängerung von Christi Stellvertretung ruht.
Der zweite Text ist der vom großen Gastmahl (Lk 14,16-24 par). Dieses Evangelium ist zunächst in sehr radikalem Sinne Frohbotschaft, wenn es erzählt, dass am Ende der Himmel vollgestopft wird mit allen, die man nur irgendwie auftreiben kann; mit Leuten, die gänzlich unwürdig sind, die im Verhältnis zum Himmel blind, taub, lahm, Bettler sind. Also ein radikaler Gnadenakt, und wer wollte bestreiten, dass nicht auch etwa all unsere modernen europäischen Heiden von heute auf diese Weise mit in den Himmel hinein kommen können? Jeder hat auf Grund dieser Stelle Hoffnung. Andererseits: Der Ernst bleibt. Es gibt die Gruppe jener, die für immer zurück gewiesen werden. Wer weiß, ob unter diesen zurück gewiesenen Pharisäern nicht auch so mancher ist, der glaubte, sich für einen guten Katholiken halten zu dürfen, in Wirklichkeit aber ein Pharisäer war? Wer weiß freilich umgekehrt, ob unter denjenigen, welche die Einladung nicht annehmen, nicht gerade auch jene Europäer sind, denen das Christentum angeboten war, die es aber haben fallen lassen?
So bleibt für alle Hoffnung und Drohung zugleich. In diesem Schnittpunkt von Hoffnung und Drohung, aus dem sich der Ernst und die hohe Freude des Christseins ergeben, hat der Christ von heute sein Dasein zu meistern inmitten der neuen Heiden, die er auf andere Weise in dieselbe Hoffnung und Drohung gestellt erkennt, weil es auch für sie kein anderes Heil gibt als das eine, an das er glaubt: Jesus Christus, den Herrn.
Die neuen Heiden und die Kirche
Die notwendige Entweltlichung der Kirche im alten Europa stellt auch die Frage, was mit den neuen Heiden geschieht. Hat Gott für sie einen anderen Heilsweg vorgesehen? Von Joseph Ratzinger
Nach der Religionsstatistik ist das alte Europa noch immer ein fast vollständig christlicher Erdteil. Aber es gibt wohl kaum einen zweiten Fall, in dem jedermann so genau wie hier weiß, dass die Statistik täuscht: Dieses dem Namen nach christliche Europa ist seit rund vierhundert Jahren zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht. Das Erscheinungsbild der Kirche der Neuzeit ist wesentlich davon bestimmt, dass sie auf eine ganz neue Weise Kirche der Heiden geworden ist und noch immer mehr wird: nicht wie einst, Kirche aus den Heiden, die zu Christen geworden sind, sondern Kirche von Heiden, die sich noch Christen nennen, aber in Wahrheit zu Heiden wurden. Das Heidentum sitzt heute in der Kirche selbst, und gerade das ist das Kennzeichnende sowohl der Kirche unserer Tage wie auch des neuen Heidentums, dass es sich um ein Heidentum in der Kirche handelt und um eine Kirche, in deren Herzen das Heidentum lebt. Der Mensch von heute kann also als Normalfall den Unglauben seines Nachbarn voraussetzen.
Als die Kirche entstand, ruhte sie auf der geistigen Entscheidung des Einzelnen zum Glauben, auf dem Akt der Bekehrung. Wenn man anfangs erhofft hatte, dass sich eine Gemeinschaft von Heiligen schon hier auf der Erde aus diesen Bekehrten erbauen werde, eine Kirche ohne Fehl und Runzel, so musste man sich unter schweren Kämpfen immer mehr zu der Erkenntnis durchringen, dass auch der Bekehrte, der Christ, ein Sünder bleibt und dass selbst die schwersten Vergehen in der christlichen Gemeinschaft möglich sein werden. Aber wenn der Christ demnach auch kein moralisch Vollendeter war und in diesem Sinn die Gemeinschaft der Heiligen immer unfertig blieb, gab es doch eine Grundgemeinsamkeit. Kirche war eine Gemeinschaft von Überzeugten, von Menschen, die eine bestimmte geistige Entscheidung auf sich genommen hatten und sich dadurch von all denen abhoben, die sich dieser Entscheidung verweigerten. Im Mittelalter bereits änderte sich dies dadurch, dass Kirche und Welt identisch wurden und so Christsein im Grunde keine eigene Entscheidung mehr war, sondern eine politisch-kulturelle Vorgegebenheit.
Drei Ebenen der Entweltlichung
Heute ist die äußere Deckung von Kirche und Welt geblieben; die Überzeugung jedoch, dass sich darin in der ungewollten Zugehörigkeit zur Kirche eine besondere göttliche Huld, eine jenseitige Heilswirklichkeit verbirgt, ist gefallen. Fast niemand glaubt so recht, dass an dieser sehr zufällig kulturpolitischen Vorgegebenheit Kirche etwa das ewige Heil hängen kann. So ist es verständlich, dass heute vielfach sehr eindringlich die Frage gestellt wird, ob man nicht die Kirche wieder in eine Überzeugungsgemeinschaft verwandeln sollte, um ihr so ihren großen Ernst wieder zu geben. Das würde bedeuten, dass man auf die noch vorhandenen weltlichen Positionen rigoros verzichtet, um einen Scheinbesitz abzubauen, der sich mehr und mehr als gefährlich erweist, weil er der Wahrheit im Wege steht.
Es wird der Kirche auf die Dauer nicht erspart bleiben, Stück um Stück von dem Schein ihrer Deckung mit der Welt abbauen zu müssen und wieder das zu werden, was sie ist: Gemeinschaft der Glaubenden. Tatsächlich wird ihre missionarische Kraft durch solche äußere Verluste nur wachsen können: Nur wenn sie aufhört, eine billige Selbstverständlichkeit zu sein, nur wenn sie anfängt, sich selber wieder als das darzustellen, was sie ist, wird sie das Ohr der neuen Heiden mit ihrer Botschaft wieder zu erreichen vermögen, die sich bisher noch in der Illusion gefallen können, als wären sie gar keine Heiden.
Freilich wird ein solches Zurücknehmen äußerer Positionen auch einen Verlust von wertvollen Vorteilen bringen, die sich aus der heutigen Verflechtung der Kirche mit der Öffentlichkeit zweifellos ergeben. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der mit oder ohne Zutun der Kirche vor sich gehen wird, auf den sie sich also einstellen muss. Alles in allem muss man bei diesem notwendigen Vorgang der Entweltlichung der Kirche drei Ebenen genau auseinander halten: die Ebene des Sakramentalen, die der Glaubensverkündigung und die des persönlich-menschlichen Verhältnisses zwischen Gläubigen und Ungläubigen.
Die Ebene des Sakramentalen, einst von der Arkan-Disziplin umgrenzt, ist die eigentliche innere Wesensebene der Kirche. Es muss wieder klar werden, dass Sakramente ohne Glauben sinnlos sind, und die Kirche wird hier allmählich und in aller Behutsamkeit auf einen Aktionsradius verzichten müssen, der letztlich eine Selbsttäuschung und eine Täuschung der Menschen einschließt.
Je mehr die Kirche hier die Selbstabgrenzung, die Unterscheidung des Christlichen, wenn nötig zur kleinen Herde hin, vollziehen wird, desto realistischer wird sie auf der zweiten Ebene, auf der der Glaubensverkündung, ihre Aufgabe erkennen können und müssen. Wenn das Sakrament die Stelle ist, wo die Kirche sich gegen die Nichtkirche abschließt und abschließen muss, dann ist das Wort die Art und Weise, mit der sie die offene Geste der Einladung zum Gottesmahl weiterführt.
Auf der Ebene der persönlichen Beziehungen schließlich wäre es ganz verkehrt, aus der Selbstbegrenzung der Kirche, die für den sakramentalen Bereich gefordert wurde, eine Abkapselung des gläubigen Christen gegenüber seinen nichtgläubigen Mitmenschen ableiten zu wollen. Natürlich soll unter den Gläubigen selber allmählich wieder etwas wie die Brüderlichkeit der Kommunikanten aufgebaut werden, die sich durch ihre gemeinsame Zugehörigkeit zum Gottestisch auch im privaten Leben miteinander verbunden fühlen und wissen, dass sie in Notsituationen aufeinander zählen können, eben wirklich eine Familiengemeinschaft sind. Aber das darf keine sektiererische Abschließung zur Folge haben, sondern der Christ soll gerade auch ein fröhlicher Mensch unter Menschen sein können, ein Mitmensch, wo er nicht Mitchrist sein kann.
Zusammenfassend können wir als Ergebnis dieses ersten Gedankenkreises festhalten: Die Kirche hat zunächst den Strukturwandel von der kleinen Herde zur Weltkirche durchgemacht; sie deckt sich seit dem Mittelalter im Abendland mit der Welt. Heute ist diese Deckung nur noch Schein, der das wahre Wesen der Kirche und der Welt verdeckt und die Kirche zum Teil an ihrer notwendigen missionarischen Aktivität hindert. So wird sich über kurz oder lang mit dem oder gegen den Willen der Kirche nach dem inneren Strukturwandel auch ein äußerer, zum pusillus grex, zur kleinen Herde vollziehen.
Ein zweiter Heilsweg?
Neben der damit skizzierten Strukturänderung der Kirche ist aber auch eine Bewusstseinsverschiebung beim Gläubigen zu bemerken, die sich aus dem Faktum des innerkirchlichen Heidentums ergeben hat. Dem Christen von heute ist es unausdenkbar geworden, dass das Christentum, genauerhin die katholische Kirche, der einzige Heilsweg sein soll; damit ist die Absolutheit der Kirche und damit auch der strenge Ernst ihres missionarischen Anspruchs, ja aller ihrer Forderungen von innen her fragwürdig geworden. Wir können nicht glauben, dass der Mensch neben uns, der ein prächtiger, hilfsbereiter und gütiger Mensch ist, in die Hölle wandern wird, weil er kein praktizierender Katholik ist. Die Vorstellung, dass alle guten Menschen gerettet werden, ist heute für den normalen Christen ebenso selbstverständlich wie früher die Überzeugung vom Gegenteil.
Der Gläubige fragt sich ein wenig verwirrt: Warum können die draußen es so einfach haben, wenn es uns so schwer gemacht wird? Er kommt dahin, den Glauben als eine Last und nicht als Gnade zu empfinden. Auf jeden Fall bleibt ihm der Eindruck zurück, dass es letztlich zwei Heilswege gibt: den durch die bloße und sehr subjektiv zugemessene Moralität für die außerhalb der Kirche Stehenden und den kirchlichen. Er kann nicht das Empfinden haben, als hätte er den angenehmeren erwischt; auf jeden Fall ist seine Gläubigkeit durch die Aufrichtung eines Heilsweges neben der Kirche empfindlich belastet. Dass die missionarische Stoßkraft der Kirche unter dieser inneren Unsicherheit aufs empfindlichste leidet, ist klar.
Die Wenigen und die Vielen
Ich versuche als Antwort auf diese den Christen von heute wohl am meisten belastende Frage in ganz kurzen Andeutungen zu zeigen, dass es nur einen Heilsweg gibt, nämlich den über Christus. Ihm eignet aber von vornherein ein doppelter Radius: er betrifft die Welt, die vielen (das heißt alle) ; gleichzeitig aber wird gesagt, sein Ort sei die Kirche. So gehört zu diesem Weg vom Wesen her ein Zueinander von wenigen und vielen, das als ein Füreinander Teil der Form ist, in der Gott rettet nicht Ausdruck für das Misslingen göttlichen Wollens. Das fängt schon damit an, dass Gott das Volk Israel aus allen Völkern der Welt ausgrenzt als das Volk seiner Erwählung. Soll das etwa heißen, dass nur Israel erwählt ist und dass alle anderen Völker zum Abfall geworfen werden?
Am Anfang sieht es in der Tat so aus, als ob diese Nebeneinanderstellung von erwähltem Volk und nicht-erwählten Völkern in diesem statischen Sinn zu denken wäre: als ein Nebeneinander zweier verschiedener Gruppen. Aber sehr bald zeigt sich, dass es nicht so ist; denn in Christus wird das statische Nebeneinander von Juden und Heiden dynamisch, so dass nun gerade auch die Heiden durch ihre Nicht-Erwähltheit hindurch zu Erwählten werden, ohne dass dadurch die Erwählung Israels endgültig illusorisch würde, wie das 11. Kapitel vom Brief des Apostels Paulus an die Römer zeigt. So sieht man, dass Gott Menschen auf zweierlei Art erwählen kann: direkt oder durch ihre scheinbare Verwerfung hindurch. Deutlicher gesagt: Man stellt fest, dass Gott zwar die Menschheit in die Wenigen und die Vielen einteilt, eine Unterteilung, die in der Schrift immer wiederkehrt. Jesus gibt sein Leben als Lösegeld für die vielen (Mk. 10,45) ; das Gegenüber von Juden und Heiden und Kirche und Nicht-Kirche wiederholt diese Teilung in die Wenigen und die Vielen.
Aber Gott teilt die Menschheit nicht deshalb in die Wenigen und die Vielen, um diese in die Abfallgrube zu werfen und jene zu retten; auch nicht, um die Vielen leicht und die Wenigen umständlich zu retten, sondern er benutzt die Wenigen gleichsam als den archimedischen Punkt, von wo aus er die Vielen aus den Angeln hebt, als den Hebel, mit dem er sie zu sich zieht. Beide haben ihre Stelle im Heilsweg, die verschieden ist, ohne die Einheit des Weges aufzuheben. Man kann dieses Gegenüber erst dann richtig verstehen, wenn man sieht, dass ihm das Gegenüber von Christus und Menschheit, von dem Einen und den vielen zu Grunde liegt. Das Heil des Menschen besteht ja darin, dass er von Gott geliebt wird, dass sein Leben sich am Ende in den Armen der unendlichen Liebe findet. Ohne sie bliebe ihm alles andere leer. Eine Ewigkeit ohne Liebe ist die Hölle, auch wenn einem sonst nichts geschieht. Das Heil des Menschen besteht im Geliebtwerden von Gott. Aber auf Liebe gibt es keinen Rechtsanspruch, auch nicht aufgrund moralischer oder sonstiger Vorzüge. Liebe ist wesentlich ein freier Akt, oder sie ist nicht sie selbst.
So bleibt es also dabei: in dem Gegenüber zwischen Christus, dem Einen, und uns, den Vielen, sind wir des Heiles unwürdig, ob Christen oder Nicht-Christen, Gläubige oder Ungläubige, moralisch oder unmoralisch; keiner verdient das Heil wirklich außer Christus. Aber eben hier geschieht der wunderbare Tausch. Den Menschen allen zusammen gehört die Verwerfung, Christus allein das Heil im heiligen Tausch geschieht das Gegenteil: Er allein nimmt das ganze Unheil auf sich und macht so den Heilsplatz für uns alle frei.
Der wunderbare Tausch
Alles Heil, das es für den Menschen geben kann, berührt auf diesem Urtausch zwischen Christus, dem einen, und uns, den vielen, und es ist die Demut des Glaubens, dies zuzugeben. Damit könnte die Sache eigentlich ihr Bewenden haben, aber überraschenderweise tritt nun noch dies hinzu, dass sich nach Gottes Willen dieses große Geheimnis der Stellvertretung, von dem die ganze Geschichte lebt, fortsetzt in einer ganzen Fülle von Stellvertretungen und ihre Krönung und Vereinigung in dem Zueinander von Kirche und Nicht-Kirche, von Gläubigen und Heiden hat.
Der Gegensatz von Kirche und Nicht-Kirche bedeutet nicht ein Nebeneinander und nicht ein Gegeneinander, sondern ein Füreinander, in dem jede Seite ihre Funktion besitzt. Den Wenigen, welche die Kirche sind, ist in der Fortführung der Sendung Christi die Vertretung der Vielen aufgetragen, und die Rettung beider geschieht nur in ihrer Zuordnung zueinander und in ihrer gemeinsamen Unterordnung unter die große Stellvertretung Jesu Christi, die sie beide umspannt. Wenn aber die Menschheit in dieser Vertretung durch Christus und in ihrer Fortführung durch die Dialektik von Wenigen und Vielen gerettet wird, so heißt das auch, dass jeder Mensch, dass vor allem die Gläubigen ihre unausweichliche Funktion im Gesamtprozess der Rettung der Menschheit haben. Keiner hat das Recht zu sagen: Siehe, es werden andere gerettet ohne den vollen Ernst des katholischen Glaubens, warum nicht auch ich? Woher weißt du denn, dass der volle katholische Glaube nicht gerade deine sehr notwendige Sendung ist, die Gott dir auferlegt hat aus Gründen, die du nicht markten sollst, weil sie zu den Dingen gehören, von denen Jesus sagt: Du kannst sie jetzt noch nicht verstehen, sondern erst später (vgl. Joh 13,36).
So gilt im Blick auf die modernen Heiden, dass der Christ ihr Heil in Gottes Gnade geborgen wissen darf, von der ja auch sein Heil abhängt, dass er sich aber im Blick auf ihre mögliche Rettung nicht von dem Ernst seines eigenen gläubigen Daseins dispensieren kann, sondern dass gerade ihr Unglaube ihm verstärkter Ansporn zu gefüllterem Glauben sein muss, in dem er sich mit in die Stellvertretungsfunktion Jesu Christi einbezogen weiß, an der das Heil der Welt und nicht bloß das der Christen hängt.
Gott allein rechtfertigt
Ich möchte zum Abschluss diese Gedanken noch etwas verdeutlichen durch eine kurze Auslegung zweier Texte der Schrift, in denen eine Stellungnahme zu diesem Problem erkennbar wird.
Da ist zuerst der schwierige und lastende Text, in dem der Gegensatz von Vielen und Wenigen besonders eindringlich ausgesprochen wird: Viele sind berufen, Wenige aber auserwählt (Mt 22,14). Was besagt dieser Text? Er sagt doch nicht, dass viele verworfen werden, wie man gemeinhin aus ihm heraus hört, sondern zunächst nur, dass es zwei verschiedene Formen des göttlichen Erwählens gibt. Noch genauer: Er sagt deutlich, dass es zwei verschiedene göttliche Akte gibt, die beide auf die Erwählung zielen, ohne uns schon Klarheit zu geben, ob beide auch ihr Ziel erreichen. Wenn man aber den Gang der Heilsgeschichte betrachtet, wie ihn das Neue Testament auslegt, so findet man dieses Herrenwort illustriert: Aus dem statischen Nebeneinander von auserwähltem Volk und nicht erwählten Völkern wurde in Christus ein dynamisches Verhältnis, so dass die Heiden gerade durch die Nichterwähltheit hindurch zu Erwählten wurden und dann freilich durch die Erwählung der Heiden hindurch auch die Juden in ihre Erwählung zurückkehren. So kann uns dieses Wort zu einer wichtigen Lehre werden.
Die Frage nach dem Heil der Menschen ist immer dann falsch gestellt, wenn sie von unten her gestellt wird, als Frage, wie die Menschen sich rechtfertigen. Die Frage des Heils der Menschen ist keine Frage der Selbstrechtfertigung, sondern eine der Rechtfertigung durch Gottes freie Huld. Es geht darum, die Dinge von oben zu sehen. Es gibt nicht zwei Weisen, wie Menschen sich rechtfertigen, sondern zwei Weisen, wie Gott sie erwählt, und diese zwei Weisen der Erwählung durch Gott sind der eine Heilsweg Gottes in Christus und seiner Kirche, der auf dem Zueinander der Wenigen und Vielen und auf dem Stellvertretungsdienst der Wenigen in der Verlängerung von Christi Stellvertretung ruht.
Der zweite Text ist der vom großen Gastmahl (Lk 14,16-24 par). Dieses Evangelium ist zunächst in sehr radikalem Sinne Frohbotschaft, wenn es erzählt, dass am Ende der Himmel vollgestopft wird mit allen, die man nur irgendwie auftreiben kann; mit Leuten, die gänzlich unwürdig sind, die im Verhältnis zum Himmel blind, taub, lahm, Bettler sind. Also ein radikaler Gnadenakt, und wer wollte bestreiten, dass nicht auch etwa all unsere modernen europäischen Heiden von heute auf diese Weise mit in den Himmel hinein kommen können? Jeder hat auf Grund dieser Stelle Hoffnung. Andererseits: Der Ernst bleibt. Es gibt die Gruppe jener, die für immer zurück gewiesen werden. Wer weiß, ob unter diesen zurück gewiesenen Pharisäern nicht auch so mancher ist, der glaubte, sich für einen guten Katholiken halten zu dürfen, in Wirklichkeit aber ein Pharisäer war? Wer weiß freilich umgekehrt, ob unter denjenigen, welche die Einladung nicht annehmen, nicht gerade auch jene Europäer sind, denen das Christentum angeboten war, die es aber haben fallen lassen?
So bleibt für alle Hoffnung und Drohung zugleich. In diesem Schnittpunkt von Hoffnung und Drohung, aus dem sich der Ernst und die hohe Freude des Christseins ergeben, hat der Christ von heute sein Dasein zu meistern inmitten der neuen Heiden, die er auf andere Weise in dieselbe Hoffnung und Drohung gestellt erkennt, weil es auch für sie kein anderes Heil gibt als das eine, an das er glaubt: Jesus Christus, den Herrn.
fleurdeciel 15.09.2024 12:22
Avokado
Du immer schlecht reden gegen katholische Kirche, warum?
Aber falsch! 'circus' nicht Kirche heißen. Du nicht verstehen Latein Sprache?
Circus heissen Zirkel, Kreis, sein Arena.
Kirche in Bibel stehen. Was du sagen sein böse Gotteslästerung.
In Zirkus Christen gestorben, für Jesus Christus!
Aber ' kirkos,' griechische Wort, Latein Sprache schreiben 'c'.
Du nur schlechte Uebersetzung gelesen, du nicht verstehen griechisch Sprache?
Du hassen katholische Kirche, dort sein Jesus Christus, dann Du hassen Jesus Christus.
Sabbat, Tora dich nicht retten kann.
Kirche sein Leib von Christus, Paulus gesagt haben,in die Bibel.
Du immer schlecht reden gegen katholische Kirche, warum?
Aber falsch! 'circus' nicht Kirche heißen. Du nicht verstehen Latein Sprache?
Circus heissen Zirkel, Kreis, sein Arena.
Kirche in Bibel stehen. Was du sagen sein böse Gotteslästerung.
In Zirkus Christen gestorben, für Jesus Christus!
Aber ' kirkos,' griechische Wort, Latein Sprache schreiben 'c'.
Du nur schlechte Uebersetzung gelesen, du nicht verstehen griechisch Sprache?
Du hassen katholische Kirche, dort sein Jesus Christus, dann Du hassen Jesus Christus.
Sabbat, Tora dich nicht retten kann.
Kirche sein Leib von Christus, Paulus gesagt haben,in die Bibel.