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Freude in Ávila: Leichnam von heiliger Teresa weiterhin unverwest

Freude in Ávila: Leichnam von heiliger Teresa weiterhin unverwest
Forscher untersuchen Reliquien


Avila ‐ Immer wieder sorgen Meldungen von unverwesten Leichnamen für Aufmerksamkeit. Während bei Carlo Acutis die Kirche klarstellte, dass sein Leichnam zerfällt, teilte die Diözese Ávila zu ihrer großen Heiligen nun etwas anderes mit.


Die Diözese von Ávila hat mitgeteilt, dass der Leichnam der heiligen Teresa von Ávila bei der Öffnung des Sarges unverwest vorgefunden wurde. "Heute wurde das Grab der Heiligen Theresa geöffnet und wir haben bestätigt, dass es sich in demselben Zustand befindet, wie bei der letzten Öffnung im Jahr 1914", heißt es in einer Mitteilung der Diözese von Mittwoch. Die Haut der Toten sei mumifiziert.

Die Öffnung des Grabes geht mit der Untersuchung weiterer Reliquien einher. So werden auch die Handreliquie der Heiligen und ihre Herzreliquie in den kommenden Tagen von Experten untersucht. Beteiligt sind drei kirchliche Vertreter und ein Ärzteteam aus Italien, das zuletzt auch den Fuß der Heiligen in Rom untersucht hatte. Möglich wurde die aktuelle Untersuchung durch eine Genehmigung des Vatikans. Bedingung: Die Untersuchenden dürften die Überreste "in keiner Weise schädigen oder mindern".

Nach der Öffnung des Grabes, wurden nach Angaben des Bistums Foto- und Röntgenaufnahmen der Reliquien gemacht. Anschließend sei eine Reinigung der Reliquien geplant. In den kommenden Monaten sollen Forschende in Italien die Daten auswerten und Maßnahmen zur besseren Konservierung der Teresia-Reliquien vorschlagen. Bevor die Reliquien erneut eingeschlossen werden, ist zudem eine öffentliche Ausstellung geplant.

Letzte Öffnung 1914

Die letzte Öffnung des Grabes fand laut Mitteilung 1914 statt. Damals wollte der zuständige General des Karmelitersordens bei einem Spanienbesuch die sterblichen Überreste der Ordensgründerin sehen. Auch damals habe man den Körper "völlig unverweslich" vorgefunden, so die Diözese.

Teresa von Ávila: Ordensfrau, Mystikerin, Kirchenlehrerin
Teresa von Ávila hat Kirchengeschichte geschrieben – und das nicht nur als erste Kirchenlehrerin. Warum sie trotzdem auch lange nach ihrem Tod nicht unumstritten war, ist Thema in der neuen Folge des katholisch.de-Wissenspodcasts "Aufgekreuzt".

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"Die Inszenierung der Unversehrtheit von Körpern entspricht dem Gedanken der Vollkommenheit von Heiligen", sagte Religionswissenschaftlerin Ina Wunn katholisch.de in einem Interview. "Wenn also ein Verstorbener diesen Verwesungsprozess nicht durchmacht, muss etwas Besonderes mit diesem Verstorbenen gewesen sein." Der Gedanke dahinter: "Dieser Mensch hat auf Erden Vorzügliches geleistet hat und sich damit ungemein der Gnade Gottes erfreut, dass er eben auch all diese körperlichen Prozesse, die das irdische Leben so banal und hässlich machen, nicht durchmachen muss." Viele Heilige werden daher öffentlich aufgebahrt – mit einer Wachsmaske. Diese Inszenierung solle zeigen: Heilige behalten ihre Schönheit bis zum Tag der Auferstehung.

Auch heute spielt die Unversehrtheit von potenziellen Heiligen eine Rolle. So stellte 2020 im Zuge der Seligsprechung von Carlos Acutis der zuständige Bischof klar, dass der Tote nicht unversehrt aufgefunden worden sei. Acutis' Körper habe "den normalen Prozess der Verwesung" durchlaufen, sagte Erzbischof Domenico Sorrentino in einer Messfeier anlässlich der Umbettung des Leichnams in Assisi. Verschiedene katholische Medien hatten zuvor auf Twitter behauptet, der Körper von Acutis sei "unversehrt" gewesen.

Vergangenes Jahr sorgte der mutmaßlich unverweste Leichnam der US-amerikanischen Ordensschwester Wilhelmina Lancaster für Aufsehen. Bei einer Umbettung der Gründerin sei entdeckt worden, dass ihr Körper wenige Verwesungspuren aufweise, obwohl er nicht einbalsamiert gewesen sei und der Holzsarg in der Mitte einen Riss aufgewiesen habe, durch den Feuchtigkeit und Schmutz eingedrungen waren, teilte der Orden mit. Auch ihr Habit sei noch einigermaßen intakt gewesen. Das Bistum veröffentlichte in der vergangenen Woche die Ergebnisse eines medizinischen Untersuchungsberichts. Demnach sei der Leichnam durch das "Fehlen jeglicher Zersetzungsmerkmale" aufgefallen. (ben)

Kommentare

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Klavierspielerin2 29.08.2024 15:51
Interessant finde ich zu lesen, wie andere Menschen ihr Leben mit und für unseren Schöpfer, führen/ führten.  
Andere Zeit- andere Denke?


"Teresa von Ávila: Lehrerin der Gottsuchenden

Ihre Werke zählten schnell zur Weltliteratur, doch es dauerte Jahrhunderte, bis sie als erste Frau überhaupt Kirchenlehrerin wurde: Teresa von Ávilas Suche nach Gott fasziniert bis heute. Am 15. Oktober gedenkt die Kirche der großen Mystikerin.

Gekleidet in einen braunen Habit, in den Händen Buch und Feder, über ihr schwebt die Taube des Heiligen Geistes – eindeutig ein Heiligenbild der Teresa von Ávila (1515-1582). Ihr Zeitgenosse, der päpstliche Nuntius Filippo Sega, hätte sich wohl ungläubig die Augen gerieben: Für ihn ist Teresa nichts weiter als ein "herumvagabundierendes Weibsbild, das unter dem Vorwand von Frömmigkeit falsche Lehren erfindet". Er ist mit dieser Meinung nicht allein. Jahrelang muss sich Teresa einem Inquisitionsverfahren unterziehen.

Dass ihr Prozess im Jahr 1579 mit einem Freispruch endet, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn im "Goldenen Zeitalter" Spaniens hat Teresa mit gleich mehreren Startnachteilen zu kämpfen. Teresas Vater, Don Alonso Sánchez de Cepeda, ist der Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Juan Sánchez aus Toledo. Unter dem Druck der Inquisition lässt er sich gemeinsam mit seinem Sohn Don Alonso dort taufen. Doch auch danach ist die Familie, wie andere "Conversos", zahlreichen Repressionen ausgesetzt. Juan Sánchez erwirbt einen Adelstitel und wagt den Neuanfang in Ávila.

Dort versucht die Familie über Generationen hinweg, den vermeintlichen Makel ihrer jüdischen Abstammung abzulegen. Don Alonso heiratet gezielt in altchristliche Familien hinein: zunächst Catalina del Peso und nach deren Tod Beatriz de Ahumada. Am 28. März 1515 kommt Teresa de Ahumada auf die Welt – weder sie noch ihre elf Geschwister werden den "jüdisch belasteten" Nachnamen Sánchez übernehmen.

Eine prägende Jugend

Auf Veranlassung ihres Vaters lernt die junge Teresa Lesen und Schreiben. Ansonsten erlebt sie eine typische Kindheit im Spanien des 16. Jahrhunderts: Eine endzeitliche Frömmigkeit prägt den gesamten Alltag. Möglichst schnell in den Himmel zu kommen, ist Teresas größtes Anliegen. Und so bricht die Siebenjährige mit ihrem Lieblingsbruder nach Nordafrika auf, um unter muslimischer Herrschaft als Märtyrerin zu sterben. Ein Verwandter sammelt die beiden Ausreißer unweit ihres Hauses wieder ein.

Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1528 verändert sich Teresa: Statt Heiligenlegenden liest die Jugendliche nun die damals beliebten Ritterromane, weiß um ihr gutes Aussehen und pflegt zahlreiche Freundschaften. Mit 16 Jahren wird sie auf ein Internat der Augustinerinnen geschickt, welches sie aus gesundheitlichen Gründen jedoch bald wieder verlassen muss. Teresa zieht zu ihrem Onkel Pedro, der wie viele "Conversos" später der kontemplativen Gemeinschaft der Hieronymiten beitreten wird. Hier beginnt sie mit spiritueller Lektüre – und ist zwischen weltlichem und geistlichem Leben hin- und hergerissen.

Schließlich zwingt sie sich zum Eintritt ins Kloster: Zu groß sind ihre Höllenangst, ihre dankbare Liebe zum leidenden Christus – und ihre Furcht vor der Ehe. Am 2. November 1535 tritt Teresa gegen den Willen ihres Vaters in das "Kloster der Menschwerdung" ihrer Heimatstadt ein und nimmt später den Ordensnamen Teresa von Jesus an. Doch die aufgrund des immensen Frauenüberschusses in Spanien weit über 100 Karmelitinnen umfassende Einrichtung ist mehr Damenstift als Kloster: Als Adelsdame steht Teresa dort eine eigene Wohnung zu, sie empfängt Besuch und tätigt Einkäufe.

Im Jahr 1538 erkrankt Teresa so schwer, dass sie zu einer vermeintlichen Heilerin gebracht wird. Auf dem Weg macht sie wieder bei ihrem Onkel Pedro Halt, wo sie zum ersten Mal über das von ihr schon lange geübte "innere Gebet" liest. Diese Gebetslehre wird sie auf ihrer geistlichen Suche begleiten. Doch zunächst verschlechtert sich ihr Zustand und sie kehrt in ihr Kloster zurück. Dort wird Teresa aufgrund einer todesähnlichen Starre beinahe lebendig begraben und bleibt fast drei Jahre gelähmt......

Rettung aus schwerer Krise

Die Krankheit hinterlässt auch unsichtbare Spuren: Teresa durchlebt spirituelle Krisen und gibt zeitweise sogar das "innere Gebet" auf. Sie meint für die Freundschaft mit Gott unwürdig zu sein. Hinzu kommt der Tod ihres Vaters im Jahr 1543. Erst ein geistliches Erlebnis in der Fastenzeit des Jahres 1554 befreit Teresa aus ihrer Zerrissenheit: Die Betrachtung einer unscheinbaren Statue des Schmerzensmannes erfüllt sie plötzlich mit der festen Gewissheit, dass Gottes rettende Barmherzigkeit auch in ihr wirksam ist. Teresa nennt es ihre "zweite Bekehrung".


.....Teresa bemüht sich, Unsagbares in Textform zu fassen. Unter einem gewissen Zeitdruck verfasst sie über die Jahre hinweg immer weitere solcher Berichte. Teresa entwickelt sich allmählich zur geübten Schriftstellerin – ein gefährliches Unterfangen.

Denn zeitgleich ordnet die Inquisition die Verbrennung aller auf Spanisch verfassten geistlichen Bücher an. Frauen wird jede Art von Lehrtätigkeit ausdrücklich untersagt. Doch da ist aus der verängstigten Karmelitin bereits eine charismatische Führungspersönlichkeit geworden. Teresa sammelt Gleichgesinnte um sich, mit denen sie die Gründung eines Reformklosters plant.

Im Herbst 1560 erteilt Papst Pius IV. die Erlaubnis zur Gründung eines neuen Karmels in Ávila, in dem die ursprüngliche Ordensregel wieder gelten soll. Die Gemeinschaft zählt damit zu den "Unbeschuhten", wie spanische Reformbewegungen damals genannt werden. Doch von deren üblichen Rigorismus hält Teresa wenig. "Sanftheit" im Umgang ist für sie ein geistlicher Wert und ihre Schwestern sollen im Herzen bei Gott wie bei einem Freund verweilen. Teresas Ordensideal ist apostolisch
( von den Aposteln ausgehend, in der Art der Apostel; die Apostel und ihre Lehre betreffend):
 Die Fürbitten ihrer Gemeinschaft sollten so grenzenlos sein wie der göttliche Heilswille selbst.


Die geistliche Schriftstellerin

1562 veröffentlicht Teresa nach etwa 12 Schreibjahren ihre gesammelten Berichte unter dem Titel "Das Buch meines Lebens". Es ist keine Autobiographie im modernen Sinne. Vielmehr blickt Teresa auf ihr geistliches Leben, bekennt ihre eigene Unzulänglichkeit und preist die unverdienbare Gnade Gottes.
 Ihr eigener Wunschtitel lautet: "Von den Erbarmungen Gottes". Vier Jahre später erscheint mit "Weg der Vollkommenheit" Teresas spiritueller Ratgeber für ihre Schwestern. Einfühlsam und humorvoll möchte sie mithilfe praktischer Beispiele auch andere zum "inneren Gebet" ermutigen."
....mehr und der komplette Artikel, da:


https://www.katholisch.de/artikel/82-lehrerin-des-geistlichen-lebens

 
(Nutzer gelöscht)15.10.2020 11:05
Hlg. Theresia von Avila :

Hätte ich früher erkannt , was ich jetzt weiß ,

dass der winzige Palast meiner Seele ,

einen so großen König beherbergt ,

dann hätte ich ihn nicht so häufig darin

alleine gelassen .  
Du, Jerusa, Shira und drei weitere Nutzer find
 
hansfeuerstein 29.08.2024 20:42
Theresa v. Avila hat so viele intelligente Reflexionen hinterlassen, dass ich sagen muss, 
ich hätte sie gerne persönlich getroffen.
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