Der Greifreflex bei Babys ist kein Rudiment

Der Greifreflex bei Babys ist kein Rudiment
Neugeborene Kinder besitzen einen Greifreflex, wobei das Kind mit der Hand zugreift, wenn etwas seine Handinnenfläche berührt. Dieser Reflex läuft unbewusst ab und kann bis zum 9. Monat nach der Geburt auftreten.

Evolutionsvertreter sehen den Ursprung dieses Reflexes in dem typischen greifen von Ästen bei Affen und dem Festkrallen junger Affen am Fell der Mutter.

Doch entwicklungsphysiologische Zusammenhänge lassen an dieser Erklärung Zweifel aufkommen. Während der Frühdifferenzierung führen die Armanlagen eine Entwicklungsbewegung durch, welche „Wachstumsgreifen“ genannt wird.

Auf unbewusster embryonaler Ebene im Rahmen der Armentwicklung erfolgt dadurch eine Vorbereitung auf das spätere bewusste Greifen.
Ab der 5. Schwangerschaftswoche beginnt das Wachstum des Ärmchens des Embryos zur Seite und anschließend nach vorn. Danach wird der Ellenbogen leicht gekrümmt, wodurch eine leichte Annäherung der Hand an die vordere Brustwand stattfindet. Anschließend wird die Hand zum Mund geführt.

Hier ist nun ab der 7. Schwangerschaftswoche eine reifungsbedingte und wachstumsstimulierende Greifbewegung beobachtbar. Diese Greifbewegung ist beim Neugeborenen noch als Handgreifreflex auslösbar und verschwindet mit der Zeit durch die weitere Reifung des Gehirns, des Nerven- und Bewegungssystems. 

Der Fußgreifreflex wird übrigens durch ähnliche Zusammenhänge erklärt.
Diese funktionelle Erklärung sowie die Tatsachen der ontogenetischen Reifungsprozesse machen die Deutung als Rudiment überflüssig. (Ontogenese = Entwicklung eines einzelnen mehrzelligen Organismus)

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Zitiert von hier: https://www.nefesch.net/2024/05/rudimente-belege-fuer-makroevolution/#Greifreflex

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