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Viktor was born in the spring of '44
And never saw his father anymore
A child of sacrifice, a child of war
Another son who never had a father after Leningrad
Went off to school and learned to serve the state
Followed the rules and drank his vodka straight
The only way to live was drown the hate
A Russian life was very sad
And such was life in Leningrad
I was born in '49
A cold war kid in McCarthy time
Stop 'em at the 38th Parallel
Blast those yellow reds to hell
And cold war kids were hard to kill
Under their desks in an air raid drill
Haven't they heard that we won the war?
What do they keep on fighting for?
Viktor was sent to some Red Army town
Served out his time, became a circus clown
The greatest happiness he'd ever found
Was making Russian children glad
And children lived in Leningrad
But children lived in Levittown
And hid in the shelters underground
Until the Soviets turned their ships around
And tore the Cuban missiles down
And in that bright October sun
We knew our childhood days were done
And I watched my friends go off to war
What do they keep on fighting for?
And so my child and I came to this place
To meet him eye to eye and face to face
He made my daughter laugh, then we embraced
We never knew what friends we had 💛
Until we came to Leningrad 💛
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Der Text beschreibt, wie Viktor einer entbehrungsreichen Kindheit, einem traurigen Leben und einem autoritären Staat entflieht, indem er „sein größtes Glück darin findet, als Zirkusclown russische Kinder zu erfreuen“ – während Joel selbst „als Kind des kalten Krieges“ in einer trostlosen Kleinstadt aufwuchs, wo ihm die Angst vor Sowjets und Kommunisten schon in der Schule eingetrichtert wurde.
Erst als der „Piano Man“, damals längst einer der erfolgreichsten US-Popstars, 1987 dank der Öffnungspolitik von Michail Gorbatschow durch die Sowjetunion touren durfte, dachte er um. Auch, weil er diesen Viktor kennenlernte, der alle seine Konzerte besuchte, das Publikum anheizte – und den er mit seiner mitgereisten Frau und seiner zweijährigen Tochter bei einem Zirkusbesuch in Leningrad wiedertraf.
„Er brachte meine Tochter zum Lachen, und wir umarmten uns“, singt Joel über diesen Moment. „Wir wussten nicht, was für Freunde wir hatten, bis wir selbst nach Leningrad kamen.“


1987

2015 -- New York
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Billy Joel schrieb Leningrad, nachdem er einen russischen Clown namens Victor Razinov kennengelernt hatte, den er 1987 auf seiner Tournee in der Sowjetunion traf. Das Lied vergleicht wichtige Zeitabschnitte aus Joels und Razinows Leben, um die kulturellen Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion aufzuzeigen.
In dem Lied beschreibt Joel Razinovs Leben als eines der vielen sowjetischen Kinder, die ihren Vater während der Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg verloren haben. Er selbst wurde Soldat in der Roten Armee, trank viel Wodka, um seinen Schmerz zu lindern und wurde schließlich zum Zirkusclown, um russische Kinder glücklich zu machen.
Joel beschrieb sein eigenes Leben in dem Lied unter anderem mit I was born in '49. A cold war kid in the McCarthy times. Er beschrieb, wie er in Levittown lebte und seine damalige Angst vor der Kuba-Krise. Er bezieht sich im Liedtext auch auf die Kriege in Korea und Vietnam.
Am Ende des Liedes beschreibt Joel, wie er Razinov traf, nachdem er Russland durchquert hatte, um alle sechs Konzerte Joels in seiner Heimat zu besuchen. Razinov brachte Joels damals einjährige Tochter Alexa zum Lachen. In der letzten Zeile singt Joel bezugnehmend We never knew what friends we had. Until we came to Leningrad. 2015 besuchte Razinov nach Jahren wieder ein Konzert von Joel im Madison Square Garden.
Im Musikvideo spielt Joel das Lied auf seinem Klavier, während zwischendurch abwechselnd Bilder aus der Sowjetunion und den USA zu sehen sind. Joel und Razinov sind am Ende des Clips zusammen zu sehen.
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Warum wiederholt sich Geschichte immer wieder?
Wann hören diese sinnlosen Kriege auf? 😢
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