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Anglikaner unterzeichnen KI-Dokument des Vatikans

Anglikaner unterzeichnen KI-Dokument des Vatikans
GEMEINSAME ANSTRENGUNGEN FÜR ETHISCHE NORMEN

VATIKANSTADT ‐ Beim Thema Künstliche Intelligenz dringt der Vatikan auf die Einhaltung ethischer Normen. Ein entsprechendes Dokument hat vergangene Woche ein Tech-Riese aus den USA unterzeichnet. Jetzt folgen die Anglikaner.


Der anglikanische Primas Justin Welby hat ein Vatikan-Dokument zur Einhaltung ethischer Grundsätze bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) unterzeichnet. Der "Rome Call for AI Ethics" ("Römischer Aufruf für KI-Ethik"zwinkerndes Smiley unterstreiche die Würde eines jeden Menschen inmitten des technologischen Wandels, sagte Welby am Dienstag im Vatikan. Die enormen Fortschritte, die KI biete, dürften nicht allein den Entwicklern gehören. "Sie müssen dem Gemeinwohl dienen, sie müssen dem Klima dienen, sie müssen der nachhaltigen Entwicklung dienen", erklärte der Erzbischof von Canterbury.

Den "Rome Call" veröffentlichte die Päpstliche Akademie für das Leben im Februar 2020. Die Unterzeichner verpflichten sich, im Umgang mit KI die Grundsätze des Dokuments zu befolgen: Transparenz, Inklusion, Rechenschaftspflicht, Unparteilichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Datenschutz.

Wachstumsschritt für Papier

Vergangene Woche war das US-amerikanische Tech-Unternehmen Cisco dem Bündnis beigetreten. Zu den weiteren Unterzeichnern zählen Microsoft, IBM, die UN-Ernährungsorganisation FAO, Vertreter der italienischen Regierung sowie von Religionsgemeinschaften. Im Rahmen des "Rome Call" hatten zuletzt im Januar Unternehmen und Religionsgemeinschaften in Rom über ethische Zusammenhänge und Grenzen von KI diskutiert. Die Einbeziehung "unserer anglikanischen Brüder und Schwestern" bezeichnete der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Vincenzo Paglia, als Wachstumsschritt für den "Rome Call".

Leitende Geistliche der anglikanischen Weltgemeinschaft halten in dieser Woche erstmals ihre zentrale Zusammenkunft in Rom ab. Für Donnerstag ist ein Treffen mit dem Papst geplant. Franziskus wird im Juni vor dem G7-Gipfel im italienischen Apulien über das Thema KI sprechen. Es ist der erste Auftritt eines Papstes vor den Vertretern der führenden sieben Industrienationen. (KNA)



Cisco unterzeichnet Aufruf zur KI-Ethik: Vatikan erfreut
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/134203/

Kommentare

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Klavierspielerin2 01.05.2024 15:34
Cisco unterzeichnet Aufruf zur KI-Ethik: Vatikan erfreut

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/134203/
 
nm19 01.05.2024 16:08
In den 4 Jahren seit der Unterzeichnung hat die Entwicklung der KI so große Sprünge gemacht, da konnte der Vatikan keine Ahnung von haben...fürchte ich.
 
Klavierspielerin2 01.05.2024 16:21
Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften ist international ausgerichtet, multiethnisch zusammengesetzt und nicht konfessionsgebunden in der Auswahl ihrer Mitglieder. Die Arbeit der Akademie umfasst sechs Hauptbereiche: Grundlagenwissenschaft; Wissenschaft und Technologie globaler Probleme; Wissenschaft für die Probleme der Entwicklungsländer; Wissenschaftspolitik; Bioethik; Erkenntnistheorie.

Für Informationen, Veröffentlichungen und einen Veranstaltungskalender besuchen Sie bitte die offizielle Website www.pas.va
 
Klavierspielerin2 17.05.2024 15:44
EU: KI-Gesetz angenommen


Der Europarat hat den ersten rechtsverbindlichen internationalen Vertrag angenommen, „der darauf abzielt, die Achtung der Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit und der demokratischen Rechtsstandards bei der Nutzung von Systemen der künstlichen Intelligenz zu gewährleisten“.


Dies wurde in einem in Straßburg veröffentlichten Kommuniqué bekannt gegeben. Demnach wurde das Rahmenabkommen über künstliche Intelligenz, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit am Freitag in Straßburg auf der Jahrestagung des Ministerkomitees des Europarates angenommen, in dem Außenminister von 46 Mitgliedstaaten vertreten sind.

Einteilung in Risikogruppen
Der Vertrag, der auch außereuropäischen Ländern offensteht, schafft einen Rechtsrahmen, der den gesamten Lebenszyklus von Systemen der künstlichen Intelligenz abdeckt und „die Risiken, die sie mit sich bringen können, angeht und gleichzeitig verantwortungsvolle Innovationen fördert“.

Die Regelung wird als weltweit erstes umfassendes KI-Gesetz eingeordnet. Auf den Text hatten sich Parlament und Rat im Dezember 2023 geeinigt.

Die Vorschrift soll sicherstellen, dass KI-Systeme transparent, nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich sind. Der Gesetzesvorschlag basiert auf einem Plan der EU-Kommission, der die Einteilung von KI-Systemen in verschiedene Risikogruppen vorsieht. Hierbei sollen höhere Anforderungen für Anwendungen gelten, die potenziell größere Gefahren bergen. Insbesondere ist die Manipulation des menschlichen Verhaltens durch KI in Europa verboten.

Befasst mit der mehrjährigen Ausarbeitung des Gesetzes war ein zwischenstaatliches Gremium, des Ausschusses für künstliche Intelligenz, in dem 46 Mitgliedstaaten des Europarats, die Europäische Union und 11 Nichtmitgliedstaaten (Argentinien, Australien, Costa Rica, der Heilige Stuhl, Israel, Japan, Kanada, Mexiko, Peru, die Vereinigten Staaten von Amerika und Uruguay) sowie Vertreter des privaten Sektors, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft (je mit Beobachterstatus) beteiligt waren.

Vatikan-Standpunkt zu KI
Papst Franziskus betont immer wieder die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz, so zuletzt etwa in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar. Dabei warnt er vor möglichen Gefahren wie Fake News und Diskriminierung durch KI und fordert einen verantwortungsbewussten Umgang. Zum Beispiel lehnt er den Einsatz von KI in Auswahl- und Entscheidungsprozessen sowie in der Rüstungsindustrie ab. In der Vergangenheit forderte er bereits internationale Regelungen und betonte die Notwendigkeit von Bildung, Überwachung und Regulierung.

Rome Call for AI Ethics
2020 hatte die Päpstliche Akademie für das Leben gemeinsam mit IT-Wirtschaftsunternehmen eine Ethikerklärung zur Künstlichen Intelligenz unterzeichnet. Unterstützer des Appells vom 28. Februar 2020 waren neben der Vatikaneinrichtung Microsoft, IBM, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO sowie das italienische Ministerium für Innovation. Anliegen des so genannten „Rome Call for AI Ethics“ ist die Förderung eines ethischen Ansatzes für Künstliche Intelligenz, bei der die Menschenwürde und das Gemeinwohl im Zentrum stehen. Dazu wurden drei Wirkungsbereiche - „Ethik“, „Bildung“ und „Rechte“ – sowie sechs Grundsätze ausformuliert.

 

 

(vatican news/sir – pr)
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