Darum werden wir nicht müde

Darum werden wir nicht müde
Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert.

                              2. Kor. 4,16


Dieses Bibelwort ist eigentlich so großartig, dass man lange, lange darüber reden müsste. Ich empfehle Ihnen sehr, beim nächsten Spaziergang oder bei Ihrem nächsten Gespräch einmal mit Ihrem Gesprächspartner über diesen Satz nachzudenken: Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt...

Wir nehmen ja unsere Krankheiten und unsere Leiden und unsere Schmerzen so wichtig. Das ist auch zu verstehen. Die Schmerzen, die ich habe, die hat eben ein anderer nicht. Aber es steht nirgendwo, dass wir als 70jährige noch so fit sind wie als 20jährige oder dass bei einem 74jährigen das Gedächtnis noch so funktioniert wie beim 14jährigen.

Nein, wir müssen nicht so tun, als wenn uns da etwas besonders Schlimmes widerfährt, sondern wir wollen ganz nüchtern sehen, dass der äußere Mensch verfällt. Die Schmerzen und Plagen, die uns Not bereiten, sind eben ein Stück dieses äußeren Verfalls. Der große Gott, der uns ein wenig niedriger geschaffen hat als sich selbst, hat es in seiner Weisheit so beschlossen.

Der gewöhnliche Mensch würde sagen: Weil mein äußerer Mensch verfällt, verliere ich den Mut. Macht gar keinen Spaß mehr, das Leben. Ich werde müde. Aber der Glaubende sagt: Obwohl der äußere Mensch verfällt, werde ich nicht müde, verliere ich nicht den Mut. Aber nicht etwa, weil ich nun ein seelischer Kraftprotz bin, sondern weil der Herr mir diesen Glauben schenkt.

Der Glaube trägt, wenn die Seele kraftlos ist, wenn man aufgeben will, wenn man keine Freude mehr hat. Er trägt, auch wenn der Geist ratlos ist, denn Gott schenkt überschwängliche Kraft. Darüber freue ich mich. Denn es ist die Kraft der Auferstehung, die er in mich hineinlegt. Auferstehungskraft, das, was er seinem lieben, einzigen Sohn hat zuteil werden lassen, das steht mir auch zur Verfügung. Wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns auferwecken wird. Und das fängt nicht erst an jenem Tag der Auferstehung an, sondern es heißt ja: Wer dem Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben.

Unser Glaube ist wirklich keine Theorie, sondern erfahrbare Kraft, die Möglichkeit schlechthin, das Leben zu meistern.

                    Horst Marquardt

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