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NZZ: Das Märchen von der schweigenden Mehrheit - Teilnehmer der Demos «gegen rechts» sind grün/links

NZZ: Das Märchen von der schweigenden Mehrheit - Teilnehmer der Demos «gegen rechts» sind grün/links

DER ANDERE BLICK

Das Märchen von der schweigenden Mehrheit: Die Teilnehmer der deutschen Demos «gegen rechts» sind vor allem grün und links


Für die Proteste gegen angeblich geplante Deportationen von Deutschen mit Migrationshintergrund gibt es seit Wochen Lob von Politikern und Medien. Ein Aufstand der Mitte der Gesellschaft sei das, heisst es immer wieder. Von wegen.


Beatrice Achterberg, Redaktorin NZZ Deutschland


Der Verfassungsschutzpräsident war einer der Ersten. Anfang Januar appellierte Thomas Haldenwang in einem ARD-Interview an die «Mitte der Gesellschaft, die schweigende Mehrheit», endlich Position zu beziehen «gegen Extremismus in Deutschland». Es schien, als ginge der Wunsch des Geheimdienstchefs in Erfüllung. In den folgenden Wochen kamen Hunderttausende zusammen, um «gegen rechts» im Allgemeinen und die AfD im Besonderen zu demonstrieren. Anlass war die Berichterstattung über ein angebliches «Geheimtreffen» in Potsdam, bei dem Vertreter der Partei, Neonazis und Unternehmer geplant haben sollen, Menschen mit Migrationshintergrund massenhaft ausser Landes zu schaffen.

Lob von SPD und Grünen
Kaum ein hochrangiger deutscher Politiker liess es sich seither nehmen, die Demonstrationen zu loben – und die vermeintlich daran teilnehmende Mitte der Gesellschaft. Der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil etwa teilte mit: «Ich sage der AfD in aller Deutlichkeit: Das ist die Mehrheit der Menschen in diesem Land. Das ist das moderne Deutschland.» Auch die Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang rühmte die Proteste: «Wir sehen, die Mitte dieses Landes steht auf, um unsere demokratische Grundordnung zu verteidigen.» Von wegen.

Eine nun vorgestellte Studie der Universität Konstanz bringt das Narrativ von der demonstrierenden Mitte ins Wanken. Bei einer Befragung von wahlberechtigten Demo-Teilnehmern nach ihrer politischen Orientierung stellte sich heraus: Satte 61 Prozent hatten bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen gewählt. 65 Prozent ordneten sich politisch links der Mitte ein, 5 weitere Prozent links aussen. «Mitte-rechts» verorteten sich nur 3 Prozent.

Mehrheit bei «Demos gegen rechts» ordnet sich der linken Mitte zu

Politische Orientierung bei den befragten Demonstrationsteilnehmern, in Prozent (Selbsteinschätzung)
Links aussen    5
Mitte-links        65
Mitte                 26
Mitte-rechts       3
Rechts aussen   0


Für diese repräsentative Umfrage wurden 509 zufällig ausgewählte Demonstrationsteilnehmer befragt. Sie wurde im Januar 2024 in drei Städten im Südwesten Deutschlands durchgeführt: Konstanz, Singen und Radolfzell.
Quelle: Universität Konstanz; Autoren: Marco Bitschnau, Sebastian KoosNZZ / bta.
Von einer «schweigen Mehrheit» kann also nicht die Rede sein – eher von einer sehr grünen und linken Minderheit, die als Mehrheit dargestellt wurde. Wähler der bürgerlichen Parteien waren laut der Studie bei den Demos nur schwach vertreten. 8 Prozent gaben an, CDU und CSU gewählt zu haben, 3 Prozent FDP.

Eine echte Überraschung ist das nicht. Schon bei den Aufrufen zu den Demonstrationen verschwamm vielerorts die Grenze zwischen rechts und rechtsextrem. Dass sich die gesellschaftliche Mitte vom extremen Rand abgrenzen will, ist gut und richtig. Eine Abgrenzung von demokratisch rechten, also konservativen Positionen grenzt allerdings weite Teile des bürgerlichen Lagers aus – und damit einen grossen Teil der demokratischen Mitte.

Mehrheit der «Demos gegen rechts»-Teilnehmer wählte bei der letzten Bundestagswahl die Grünen
Zweitstimme der Teilnehmer der «Demos gegen rechts» bei der letzten Bundestagwahl
Grüne              61
SPD                 18
Linke                 8
CDU/CSU         8
FDP                   3
Freie Wähler     0
Sonstige           2

Für diese repräsentative Umfrage wurden 509 zufällig ausgewählte Demonstrationsteilnehmer befragt. Sie wurde im Januar 2024 in drei Städten im Südwesten Deutschlands durchgeführt: Konstanz, Singen und Radolfzell.
Quelle: Universität Konstanz; Autoren: Marco Bitschnau, Sebastian KoosNZZ / bta.
Schon vor der Konstanzer Studie gab es Anlass, am Bild der protestierenden Mehrheit zu zweifeln. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa ergab, dass nur 37 Prozent der Deutschen die Demos unterstützen. Das hielt viele Medienvertreter nicht davon ab, geradezu euphorisch über die Proteste zu berichten. Vom «Aufstand der Anständigen» war im «Tagesspiegel» die Rede. Der «Spiegel» feierte die «gelebte Demokratie». Und die «Süddeutsche Zeitung» wärmte sich an dem «befreienden Gefühl, unter Demokratiefreunden zu sein». Ja, aber vornehmlich unter links-grünen Freunden.

Das schiefe Bild vom Protest passt zur kritiklosen Berichterstattung über die geschickte Erzählung des Mediums «Correctiv». Teile von dessen Recherche über das Potsdamer Treffen sind inzwischen fragwürdig geworden. Für angebliche «Deportationspläne» gegen deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund, die sowohl Journalisten als auch Politiker aus dem Artikel ableiteten, fehlt bis heute jeder Beweis. Doch der Spin hat sich durchgesetzt, er wird sogar vom Kanzler wiederholt.

Auf eine fragwürdige Berichterstattung folgte ein falsches Narrativ einer sich erhebenden Mehrheit. Tatsächlich ist es wohl eher ein kleiner Teil der gesellschaftlichen Mitte, der sich seit Wochen selbst vergewissert, auf der richtigen Seite zu stehen.



https://www.nzz.ch/der-andere-blick/schweigende-mitte-nein-die-meisten-teilnehmer-der-anti-afd-demos-sind-links-ld.1822175

Kommentare

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MB73 14.03.2024 21:24
Ja, das linke Deutschland marschiert und huldigt dem Faschismus, auch im Alltag und in Schulen, sowie KiTas.
Diese gottlos links-grüne Politik versucht Deutschland gerade abzuschaffen.
 
johnny67 14.03.2024 21:39
Natürlich waren das inszenierte Demos, gesteuert wie in der ehemaligen DDR vom Politbüro, mitnichten aus der Breite der Mitte.
Das sollte nur bei der schlafenden Mitte so ankommen. Teile von ihr sind aber schon erwacht, siehe die Bauern. Die kommen aus der Mitte. Hoffentlich erwachen noch mehr aus dieser ominösen Mitte.
Wo die Lenker zu verorten sind, wissen wir ja zu Genüge. Gottlose Bessermenschen, Wölfe im Schafspelz. Lassen wir uns nicht verführen!
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