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Benediktiner: " Bete und arbeite "

Benediktiner: " Bete und arbeite "
Der heilige Benedikt von Nursia und Vater des abendländischen Mönchtums gründete 529 das Kloster Montecassino. Dort führte er das wichtigste Werkzeug der Mönche ein, das auch nach rund 1.500 Jahren noch gilt.



Der Gründer des Benediktinerordens und Vater des abendländischen Mönchtums gründete 529 das Gemeinschaftskloster Montecassino und führte dort das wichtigste Werkzeug der Mönche, die Ordensregel, ein. Die Regel des heiligen Benedikt von Nursia hat auch rund 1.500 Jahre später noch ihre Gültigkeit in den benediktinischen Klöstern.

Die "Werkzeuge der geistlichen Kunst" enthalten 78 Regeln, die teilweise an die zehn Gebote erinnern, aber noch strenger gefasst sind. So soll der Benediktiner sich Genüssen nicht hingeben, das Fasten lieben, Arme bewirten, Nackte bekleiden, Kranke besuchen und Tote begraben. Er soll sich dem Treiben der Welt entziehen und dabei der Liebe zu Christus nichts vorziehen. Die Gottesliebe und die Nächstenliebe sind die beiden wichtigsten Regeln, nach denen sich die Mönche und Nonnen in fast 100 deutschsprachigen Abteien und Klöstern richten.

Berühmte Ordensformel

Für die Benediktiner und Benediktinerinnen (OSB) geht das Mönchtum auf den Aufruf Christi zurück: "Verlasse alles – folge mir nach!" Die Mönche und Nonnen führen eine Ausnahme-Existenz, indem sie auf Besitz, Erotik und Selbstbestimmung verzichten. Das Wesen benediktinischen Mönchtums wird gerne mit der berühmten Formel "Bete und arbeite!" beschrieben. Benedikt selbst nannte das Kloster eine Gemeinschaft, die unter einem Abt den "Herrendienst" versehe.

Sechsmal am Tag gemeinsames Gebet

Das geistliche Leben im Kloster wird bestimmt durch das Gebet, die Heilige Schrift, die Heilige Lesung und die "Instrumente der guten Werke", nämlich Gottesliebe und Nächstenliebe. Die nach außen sichtbarste Ordnung des Benediktinerklosters wird bestimmt durch den Gottesdienst, die Liturgie, also die heilige Messe und die Stunden- oder Chorgebete. Sechsmal am Tag versammelt sich die Gemeinschaft zum Gebet.


Obwohl sie sich dem Treiben der Welt entziehen, stellen sich auch die Benediktiner den aktuellen Fragen und Herausforderungen der Zeit. "Auch das Mönchtum steht und lebt nicht in einem ungeschichtlichen, gewissermaßen luftleeren Raum." Das wäre auch nicht mit dem Alltag der Mönche und Nonnen vereinbar, die sich täglich als Seelsorger, Lehrer, Erzieher, Wissenschaftler, Verwaltungsfachleute oder Handwerker engagieren.

Von Sascha Stienen

Kommentare

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Klavierspielerin2 12.02.2024 07:42
Angeregt durch den Blog über einen Benediktiner Mönch, der einseitig und negativ über Benediktiner berichtet, die aber lediglich ein Halbwissen darstellen und dadurch die Wahrheit entstellen- hoffentlich keine ABSICHT!
 
Klavierspielerin2 12.02.2024 07:44
GEDENKTAG: 11. JULI

Benedikt von Nursia: Ora et labora

Den Ruhm der Gegend Subiaco begründete Benedikt von Nursia: ein Mann, der dort in Armut und Einsamkeit nur für Gott leben wollte - und dennoch wie wenige andere den Geist Europas mitprägte.


Nur ein paar dürftige Mauerreste erinnern noch an das Prachtschloss, das sich der römische Kaiser Nero im ersten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung in Subiaco im Tal des italienischen Anio-Flusses erbauen ließ. Doch nicht der römische Kaiser mit seinen Marmorbauten hat den Ruhm dieser Gegend begründet, sondern ein Mann, der hier mehr als 400 Jahre nach Nero in Armut und Einsamkeit nur für Gott leben wollte - und dennoch wie wenige andere den Geist Europas mitprägte: Benedikt von Nursia (um 480-547).

Die Nachrichten über sein Leben sind spärlich. Im Alter von 17 Jahren zog es den Bürgersohn aus seinem Geburtsort Nursia - dem heutigen Norcia - in die Einsamkeit. Bei Subiaco fand er mithilfe eines Eremiten eine Höhle, in der er fastete und betete. Das Einsiedlerleben galt damals als die höchste Stufe des christlichen Lebens. Doch Benedikt selbst sah diese Zeit später kritisch. Sie riss ihn völlig aus dem Leben der kirchlichen Gemeinschaft heraus. Es zog ihn dorthin wieder zurück. Als eines Tages Mönche eines nahen Klosters in die Einsiedelei kamen und Benedikt baten, ihr Abt zu werden, sagte er zu.

Eine feste Verfassung und eine verpflichtende Regel hatten solche Gemeinschaften sehr selten. Auch die Mönche, die Benedikt zu ihrem Vorsteher gewählt hatten, schienen weniger hohen Idealen als eigenen Launen gefolgt zu sein. Der erste Versuch Benedikts, eine gotterfüllte Gemeinschaft zu bilden, scheiterte.

Neue Heimat auf dem Monte Cassino

Benedikt zog nach dieser Enttäuschung zurück nach Subiaco und gründete hier mehrere neue Niederlassungen; Klöster für je zwölf Mönche - einfache Leute, aber auch Gebildete, Römer und Goten. In seiner Gemeinschaft waren sie alle gleich. Doch auch hier gefährdete menschliche Bosheit das Experiment. Benedikt, gegen den sich die Intrigen richteten, wollte das Werk durch seine Anwesenheit nicht gefährden und zog erneut fort.

Gedenktag: 11. Juli
Patron des Abendlandes und von Europa; der Schulkinder und Lehrer; der Bergleute, Höhlenforscher, Kupferschmiede, der Sterbenden; gegen Pest, Fieber, Entzündungen, Nieren- und Gallensteine, Vergiftung und Zauberei
Benedikt von Nursia
Auf halbem Weg zwischen Rom und Neapel hebt sich der steile Bergkegel des Monte Cassino aus der Ebene. Dort oben hatten Jahrhunderte zuvor die Römer einen Jupitertempel errichtet. In dessen Ruinen zog Benedikt mit einer kleinen Schar von Mönchen aus Subiaco ein und begann im dritten Anlauf eine neue Gründung. Für die Dorfbewohner um den Monte Cassino muss es ein ungewohnter Anblick gewesen sein: Männer, die ihnen an Wissen und Bildung weit überlegen waren, rodeten Ödland und bauten im Schweiße ihres Angesichts ihr Kloster.

Gleichzeitig mit dem Bau des Klosters schuf Benedikt auch seine Regel, ein unvergängliches Dokument der Einsicht in menschliches Zusammenleben und seine Ordnung. An der Spitze der Gemeinschaft steht der Abt. Die Mönche müssen ihm unbedingt gehorchen. Dieser Gehorsam soll dabei kein Selbstzweck sein, vielmehr Einübung in den vollkommenen Gehorsam gegenüber Christus. Zweites Grundprinzip ist die persönliche Armut der Mönche. Ihr einziges Besitztum ist die Kutte aus einfachem, schwarzem Tuch mit Kapuze und einem ledernen Gürtel. Neben Gehorsam und Armut forderte Benedikt von seinen Mönchen das Versprechen der Beständigkeit des Klosterlebens an einem Ort und diese "stabilitas loci" schließlich wurde zur Voraussetzung der großen Kulturleistungen des Benediktinerordens.

Bete und arbeite
Im 48. Kapitel seiner Regel ordnet Benedikt den Tagesablauf der Mönche. Von der Morgenfrühe bis zur Nacht lösen einander gemeinschaftliches Gebet, Handarbeit und Studium ab. Diejenigen sind für Benedikt wahre Mönche, die von der Arbeit ihrer Hände leben. Büchern brachte Benedikt hohe Wertschätzung entgegen. Fast alle Mönche lernten die Kunst des Lesens, die auch wissenschaftliche Werke und weltliche Dichtung einschloss.

Video: © steyl medien e.V.
Benedikt von Nursia: Ein Video-Porträt des Gründers der Benediktiner.

Das Studium setzte aber Bibliotheken voraus. Also begannen die Mönche Folianten abzuschreiben. Das Studium antiker Werke - etwa über den Obstbau - förderte auch die praktische Tätigkeit und machte zugleich die Mönche zu Experten auf den verschiedensten Wissensgebieten. Es regte auch zu eigenen Forschungen an, deren Ergebnisse wiederum niedergeschrieben wurden. So entwickelten sich die Klöster immer mehr zu Stätten der Wissenschaft und der Kultur. Die Mönche gaben ihr Wissen nicht nur in Büchern weiter, sondern auch in den Klosterschulen, die bald hochberühmt wurden.

Benedikts Gemeinschaft und seine Regel wurden zum Vorbild für alle Klöster der Kirche. Dieser Heilige aus Europas unruhigen Anfängen hat die geistige Entwicklung des Kontinents für Jahrhunderte geprägt. Seine Leitlinien waren: der Wert des einzelnen Menschen als Person, die Würde der Arbeit als Dienst an Gott und den Menschen und die Notwendigkeit des betrachtenden Gebets. Benedikt selbst hat dies auf die Kurzformel gebracht: "Ora et labora - bete und arbeite." Dieses Miteinander hat Europa geprägt und Ausstrahlungskraft in alle Welt gehabt. Benedikt wurde zum "Vater vieler Völker".

Von Helmut S. Ruppert (KNA)
 
 
Zeitlos5 12.02.2024 07:51
Wir Pfadfinder hatten auch den Hl. Benedikt als Vorbild ....
 
Klavierspielerin2 12.02.2024 08:17
Bis zu Benedikt, gab es lediglich eine " 2- Klassengesellschaft": Sklaven, die alle Arbeit zu erledigen hatten und deren Halter.

Dies hat das Menschenbild für die Folgegeneration nachhaltig geprägt.
 
Zeitlos5 12.02.2024 08:27
Sklaven .....?
Waren es nicht die überzähligen Bauernkinder,
die nicht bei der Armee genommen wurden?
 
Klavierspielerin2 12.02.2024 10:30
Bauern hatten damals den Status eines Sklavens, was sich ab den Benediktinern allmählich änderte. Erstmals arbeiten auch Personen aus Familien der Führungsschicht für ihren eigenen Lebensunterhalt - die Bettelorden brachten eine Kulturwende.
 
(Nutzer gelöscht) 12.02.2024 11:28
Also so ganz richtig ist das nicht. Der Status eines Bauern war unterschiedlich und konnte sich ändern. Je nach Region und auch Regierung.
Wenn Du dich aber auf Italien beziehst, wo der Benediktinerorden gegründet wurde, ist die Argumentation weitgehend zutreffend.
Dort hatte die Sklaverei das Römische Reich überdauert und tatsächlich waren dort in weiten Teilen Sklaven.
In den germanischen Reichen gabe es Freie Bauern, Halbfreie, Hörige und auch Leibeigene.
Mit vielen Abstufungen die man heute noch an den Familiennamen erkennt (Aigner, Maier, Huber, Lehner etc.).
Die meisten Bauern dürften in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Grundherren gestanden haben.
 
Klavierspielerin2 12.02.2024 20:16
Für Kinder erklärt: Was tragen Ordensmänner?


BONN ‐ In der Vorstellung sehen alle Mönche gleich aus: Kutte mit Kapuze und einem Strick um den Bauch. In Wirklichkeit gibt es aber Unterschiede zwischen den einzelnen Ordensgemeinschaften. Anhand von Illustrationen- falls ich es schaffe, sie zu kopieren- werden die Gewänder von Ordensmännern vorgestellt.


Ordensleute sind Männer und Frauen, die sich entschieden haben, ihr Leben ganz auf Gott zu konzentrieren. Dafür leben sie zusammen und mit einem festen Tagesablauf in einem Kloster oder in einem WG-ähnlichen Ordenshaus. In der Klosterkapelle treffen sie sich zum gemeinsamen Beten und zu Gottesdiensten. Damit sie sich ganz auf Gott einlassen können, dürfen Ordensleute nicht heiraten oder eine Liebesbeziehung zu anderen Menschen haben; nur Freunde sind erlaubt. Außerdem geben Ordensleute ihr Geld und ihren Besitz an den Orden ab, der für sie damit wirtschaftet.

Die meisten Ordensleute sind anders angezogen als wir, denn sie tragen einen Habit. Das lateinische Wort Habit meint Haltung und Gestalt, aber auch Kleidung. Der Habit wird auch Ordensgewand, Kutte (bei Franziskanern), Ordenstracht oder Ordenskleid genannt. Wichtig ist, dass es ein schlichtes Gewand ist ohne teure oder exklusive Stoffe oder Schmuck – denn die Ordensleute haben ja geschworen, dass sie arm leben. Es gibt unterschiedliche Farben und Schnitte bei den Gewändern, die zeigen, zu welchem Orden jemand gehört. Innerhalb einer Gemeinschaft tragen alle die gleichen Kutten oder Trachten. Es gibt zurzeit in der katholischen Kirche fast 170.000 Ordensmänner und sogar mehr als 450.000 Ordensfrauen. In diesem Text stellen wir zunächst die unterschiedlichen Ordensgewänder der Männerorden vor.



Benediktiner
Sie sind sozusagen die Ur-Mönche: Die Benediktiner gelten als älteste Gemeinschaft des westlichen Ordenslebens. Gegründet hat sie Benedikt von Nursia im Jahr 529. Die Benediktiner haben zwei Gewand-Typen: den Habit und ein Obergewand, das "Kukulle" heißt. Beide Gewänder sind komplett schwarz und haben eine Kapuze. Manche Benediktiner haben zusätzlich am Hals einen weißen Kragen, der ein bisschen so aussieht, als würden sie unter ihrem Ordensgewand ein weißes Hemd tragen. Der Habit ist das Alltagsgewand. Er besteht aus einem an den Armen eher eng anliegenden Untergewand und darüber dem bodenlangen "Skapulier". Das Skapulier ist eine Art breiter Stoff-Schal mit einem Loch in der Mitte, das man sich so über den Kopf zieht, dass es vorne und hinten am Körper gerade herabfällt – die Arme bedeckt es nicht. Zwischen Habit und Skapulier tragen sie einen Gürtel, das bei Mönchen "Zingulum" heißt. Bei Missionsbenediktinern ist das ein schwarzes Stoffband um die Hüften, bei vielen anderen Benediktinern ein schwarzer Ledergürtel. Die Kukulle ist das Festgewand. Sie ist ein knöchellanges Übergewand mit sehr weiten Ärmeln, das die Mönche beim Gottesdienst und bei Versammlungen über ihren Habit werfen. Ein Ordensmitglied bekommt die Kukulle erst nach einigen Jahren bei der sogenannten "ewigen Profess" überreicht, das ist der Moment, in dem man verspricht, für immer im Orden zu bleiben. Für die Arbeit haben Benediktiner teilweise spezielle Gewänder, etwa welche, die nicht bodenlang sind, damit sie bei schweren Arbeiten nicht stören oder beschädigt werden.

Illustration des Habits der verschiedenen Zweige des Franziskanerordens
Bild: ©katholisch.de/Caroline Wegener/@CarOLONIAcrossMedia
Illustration der Habite von Kapuzinern (links, mit langer Kapuze direkt am Habit), Minoriten (mitte, schwarz) und Franziskanern (rechts), der drei Zweige des Franziskanerordens. Braun war im Mittelalter die Farbe der Armen.

Franziskanische Orden
Die Franziskaner sind ein Bettelorden, den der heilige Franz von Assisi im Jahr 1209 gegründet hat. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Orden dahin, dass die Franziskanerbrüder nicht mehr ganz so bettelarm waren. Das ärgerte einige Mitglieder und sie gründeten vor 500 Jahren zwei neue Ordenszweige; alle drei zusammen haben heute knapp 30.000 Mitglieder. Jeder der drei Zweige hat ein leicht unterschiedliches Ordensgewand: Der älteste Ordenszweig, die Minoriten (auch Franziskaner-Konventualen genannt), hat für die Brüder einen schlichten schwarzen Habit mit einem Schulterüberwurf samt Kapuze. Die heutigen Franziskaner sind ein Zusammenschluss mehrerer Reformbewegungen, die sich strenger an die Ordensregel hielten. Sie tragen ein braunes Gewand mit Kapuze und oft auch das sogenannte Tau-Kreuz um den Hals – denn braun war im Mittelalter die Farbe der Armen. Die von ihnen abgespalteten Kapuziner tragen kastanienbraune Gewänder mit einer langen, spitzen Kapuze, die direkt am Habit angenäht ist und den Kapuzinern zu ihrem Namen verhalf. Über ihre Ordenskleidung reden die Brüder ganz unbefangen: Zum Gewand sagen sie häufig "Kutte" und zum Zingulum, dem weißen Strick um die Hüften, schlicht "Kordel". Diese Kordel hat drei Knoten – sie stehen für die Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams.

Dominikaner mit und ohne Chormantel und das Mantelwappen des Ordens
Bild: ©Caroline Wegener; gemeinfrei; Montage:katholisch.de
Der Habit der Dominikaner ist weiß mit schwarzem Zingulum und Rosenkranz. Der Chormantel ist hingegen schwarz. Das Ordenswappen geift die Ordenskleidung in stilisierter Form auf.

Dominikaner
Wie die Franziskaner sind auch die Dominikaner ein Bettelorden, aber sie sind weit weniger schlicht gekleidet. Das Ordensgewand der Dominikaner ist nämlich weiß – auf den allerersten Blick sieht es sogar dem Papstgewand etwas ähnlich. Wie bei den Benediktinern gibt es über dem Untergewand das Skapulier und eine Kapuze – nur eben in Weiß. Warum wurden die Dominikaner aber in England "Black Friars" genannt, also schwarze Brüder? Ganz einfach: Sie tragen beide Farben. Der Habit ist weiß, aber schwarz sind der Ledergürtel und der große Rosenkranz, der am Gürtel hängt, und vor allem der Mantel, den die Dominikaner tragen. Zu verschiedenen Anlässen ziehen sie den langen schwarzen Chormantel an, der eine Kapuze hat und nur vorne offen ist. Auch auf dem schwarz-weißen Wappen des Ordens ist das Gewand abgebildet; es bedeutet, dass man über dem weißen Habit der Freude und der Reinheit den schwarzen Mantel als ein Zeichen der Demut und der Bereitschaft zur Umkehr trägt.

Illustration des Habits der Karmeliten
Bild: ©katholisch.de/Caroline Wegener/@CarOLONIAcrossMedia
Der Habit eines Karmeliten ist hellbraun; der Chormantel aber weiß.

Karmeliten
Auch die im Jahr 1150 gegründeten Karmeliten sind ein Bettelorden; sie leben von ihrer Arbeit und von dem, was andere Menschen ihnen spenden. Sie haben keinen Gründer, sondern sind nach dem Berg Karmel in Israel benannt. Dort haben sich einige Pilger und Kreuzfahrer zusammengefunden, die abgeschieden und in der Stille leben wollten. Als es nach knapp 90 Jahren im Heiligen Land zu gefährlich wurde, zog der Orden nach Europa um. Das Ordensgewand erinnert ein bisschen an eine Tafel Kaffee-Sahne-Schokolade, weil es braun und weiß ist. Der Habit samt Kapuze, Skapulier und einem Gürtel ist braun, der Chormantel ist weiß. Das Skapulier ist bei den Karmeliten besonders bekannt. Denn sie haben nicht nur das vorn und hinten am Gewand fast bis zum Boden reichende Tuch, sondern auch das "kleine Skapulier". Das sind zwei kleine viereckige Stoffstücke, die mit Schnüren so verbunden sind, dass man eines auf der Brust und eines auf dem Rücken tragen kann. Auch Nicht-Ordensleute können das "braune Skapulier" der Karmeliten tragen, wenn sie sich der Spiritualität des Ordens verbunden fühlen.

Illustration des Habits der Kamaldulenser
Bild: ©katholisch.de/Caroline Wegener/@CarOLONIAcrossMedia
Der Habit der Kamaldulenser ist weiß. Das Zingulum wird über dem Skapulier getragen.

Kamaldulenser
Einem Kamaldulenser (gegründet zu Beginn des 11. Jahrhunderts) wird man wohl nie im Leben begegnen. Es gibt nur noch ganz wenige – weltweit 94 Männer – und diejenigen, die es gibt, leben sehr abgeschieden. Jeder hat ein Zellenhäuschen samt Garten für sich allein und darum herum eine Klausurmauer, die ihn von den anderen trennt. Dort betet und arbeitet er; nur zu einigen Gebeten kommt ein Kamaldulenser mit seinen Ordensbrüdern zusammen. Sie leben nach den Regeln ihres Gründers, des heiligen Romuald von Camaldoli, und nach der Benediktsregel. Ihr Ordensgewand ist farblich umgekehrt wie das der Benediktiner: weiß mit Kapuze, einem weißen Stoffgürtel und dem Skapulier. Darüber tragen sie das weiße Obergewand mit den breiten Ärmeln, die Kukulle.

Illustration des Habits der Zisterzienser
Bild: ©katholisch.de/Caroline Wegener/@CarOLONIAcrossMedia
Das Habit eines Zisterziensers besteht aus einem weißen Untergewand und einem schwarzen Skapulier, das übergeworfen wird. Ein schwarzes Stoffband um die Hüften, das Zingulum, hält alles zusammen.

Zisterzienser
Die Zisterzienser sind Mönche, die im Jahr 1098 als eine Reform des für sie zu reichen und prachtvollen Benediktinerordens entstanden. Sie hatten in der Gegend Citeaux in Frankreich ihr eigenes Kloster, das karg eingerichtet war. Die Zisterzienser sind daran zu erkennen, dass ihr Habit zwei Farben hat: Das Untergewand, die Tunika, ist weiß, und das Skapulier, das sie drüber werfen, ist schwarz. Ein schwarzer Stoffgürtel über dem Skapulier sorgt dafür, dass der Überwurf auch bei Wind nicht zur Seite rutscht. Die Novizen, also Neulinge, die noch keine ewigen Ordensgelübde abgelegt haben, bekommen allerdings ein weißes Skapulier und sind somit ganz weiß gekleidet. Die meisten Zisterzienser – und die von ihnen abgespaltenen Trappisten – haben eine Kapuze am Gewand, manche aber nicht, etwa die Mönche aus Heiligenkreuz in Österreich. Zu festlichen Anlässen, also etwa zum gemeinsamen Chorgebet, tragen die Zisterziensermönche mit ewiger Profess eine weiße Kukulle – diese hat dann auf jeden Fall eine Kapuze.

Vielleicht kennt ihr noch andere Orden, etwa die Salesianer Don Boscos oder die Jesuiten. Warum sie nicht in dieser Liste sind? Diese Gemeinschaften haben keine Ordenskleidung; sie ziehen das an, was ihrem Beruf entspricht.

Von Agathe Lukassek
 
Shira 12.02.2024 21:42
Pater Philipp vom Abendgebet aus Maria Laach ist Benediktiner

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/read/129611/
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