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Indien: Ultimatum an christliche Schulen

Indien: Ultimatum an christliche Schulen
Eine Hindugruppe hat christlichen Schulen im nordöstlichen Bundesstaat Assam ein Ultimatum gestellt. Sie sollen alle christlichen Symbole, einschließlich religiöser Gewänder und Soutanen, aus der Öffentlichkeit verschwinden lassen.


Mit dieser Maßnahme solle verhindert werden, dass christliche Missionare Schulen für Bekehrungsaktivitäten nutzen, so der Hindu-Verband „Kutumba Surakshya Parishad“. „Christliche Missionare verwandeln Schulen und Bildungseinrichtungen in religiöse Institute. Wir werden das nicht zulassen“, sagte ihr Leiter auf einer Pressekonferenz in Guwahati.

Assam wird von der pro-hinduistischen „Bharatiya Janata Party“ (BJP) von Premierminister Narendra Modi regiert. Die Gruppe verlangt, dass die „Götzenbilder“ von Jesus und Maria entfernt werden, und hat den christlichen Schulen eine Frist von 15 Tagen gesetzt, um dem nachzukommen; andernfalls droht sie mit schlimmen Konsequenzen. Der Leiter des Verbands beschuldigte Priester und Ordensleute, die in christlichen Schulen arbeiten, durch das Tragen von Soutanen oder Ordenskleidung das Christentum in den Schulen zu fördern.

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„Wir sind uns der Bedrohung bewusst“
Erzbischof John Moolachira von Guwahati hielt dem in einer ersten Reaktion entgegen, alle Anschuldigungen seien „unbegründet“. Wörtlich sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur ucanews: „Wir sind uns der Bedrohung bewusst, doch ich verstehe nicht, warum dies geschieht“.

Christen engagieren sich seit Jahrzehnten in den abgelegenen Gebieten Assams, in denen arme Stammesangehörige leben, für die Vermittlung von Bildung. „Es ist eine sehr schwierige Situation, wenn solche offenen Drohungen ausgesprochen werden", sagte der Erzbischof. Er kündigte an, rechtliche Mittel zu prüfen. Allerdings habe er Priestern und Ordensleuten geraten, in Schulen vorsichtshalber zivile indische Kleidung zu tragen.

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Christentum als eine teuflische Kraft
Christliche Spitzenvertreter wollen sich an den Ministerpräsidenten von Assam, Himanta Biswa Sarma, wenden, der der BJP angehört. Nach ihren Angaben haben die Bedrohungen für das Christentum und für missionarische Aktivitäten in den letzten Jahren in der gesamten nordostindischen Region zugenommen haben, nachdem hinduistische Gruppen begonnen haben, kulturellen Nationalismus voranzutreiben. Den Hindugruppen sei es gelungen, das Christentum als eine teuflische Kraft darzustellen, die die einheimische Kultur der Hindus zerstören und die Hindus zum Christentum bekehren wolle.

Der Anteil der Christen an der 31 Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung Assams beträgt 3,74 %, während er im Landesdurchschnitt bei 2,3 % liegt.

(ucanews – sk)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 10.02.2024 15:31
Guten Tag !

Die weltweite Christenverfolgung 
nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. 
Schlimm.
 
Klavierspielerin2 10.02.2024 15:37
Intoleranz against Christians in Europe
https://www.intoleranceagainstchristians.eu/
 
Zeitlos5 10.02.2024 16:15
Ist die christiche Lehre - die vor 2000 Jahre zur Bekämpfungder römischen Tribut-Herrschaft gedacht war - denn sinnvoller als die Hindu'sche Lehre?
 
Klavierspielerin2 10.02.2024 16:34
Für mich wäre der Hinduismus nix @zeitloser
 
hansfeuerstein 10.02.2024 16:49
Was genau am christlichen Glauben macht ihnen solche Angst? Was genau, an der Botschaft Jesu?
 
paloma 10.02.2024 18:22
Hans,beim Christl.Glauben sind alle vor Gott gleich.Das widerspricht dem ind. Kasten System.Denke mal,das könnte ein Grund sein.
 
paloma 10.02.2024 18:22
Hans,beim Christl.Glauben sind alle vor Gott gleich.Das widerspricht dem ind. Kasten System.Denke mal,das könnte ein Grund sein.
 
pieter49 10.02.2024 18:42
Traurig! 

  -  -  -

um 18:22 Uhr, Ja; das könnte ein Grund sein; das Indische Kasten System!
 
(Nutzer gelöscht) 10.02.2024 19:30
Mahatma Gandhi wurde damals ja auch von einem Hindufanatiker ermordet und jetzt sind sie an der Regierung.
Die Welt wird immer schlimmer.
 
Klavierspielerin2 10.02.2024 19:45
Gewusst? Gandhi hat in Südafrika Theologie studiert.
 
(Nutzer gelöscht) 10.02.2024 19:49
Nö, danke für die Info.
 
Klavierspielerin2 10.02.2024 19:53
Im KALENDERBLATT, das ich täglich poste, kann anhand der Gedenktage, insbesondere im 1. Jahrtausend, das Martyrium unsere christlichen Vorfahren mitgelesen werden.
Christen wurden schon immer verfolgt und grausam ermordet...
 
Klavierspielerin2 10.02.2024 19:57
Gandhi sei sehr von unserem Glauben angetan gewesen, konvertierte aber nicht, weil er feststellte, dass es nicht funktioniere...
 
paloma 10.02.2024 22:06
Ein gr Vorbild in friedlichem "passiven Widerstand",der gar nicht so passiv war. Er hat viel für sein Land erreicht.Klug,demütig...das gibt's selten.
 
paloma 10.02.2024 22:12
Könnte nicht die Kirche sich über Politiker dort für die christlichen Schulen einsetzen? Sie profitieren doch auch von den Schulen....
 
(Nutzer gelöscht) 11.02.2024 01:02
Der Teufel sorgt schon dafür, dass Hindus und Moslems etwas GEGEN das Christentum haben!!

Vielen Dank für die Info
 
Klavierspielerin2 11.02.2024 06:40
Bericht vom 22.01.2024

Indien: Neuer Hindutempel als politisches Machtsymbol eingeweiht

Der indische Premierminister Narendra Modi hat an diesem Montag in Ayodhya in Nordindien einen großen Hindu-Tempel eingeweiht, an dessen Stelle früher eine Moschee stand. 1992 brannten radikale Hindus diese Moschee nieder. Was bedeutet diese Tempelweihe für die religiöse Landschaft in Indien?


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Das fragten wir Bettina Leibfritz, Indien-Referentin des katholischen Hilfswerks Missio Aachen.

Bettina Leibfritz: Das war ein langer Streit, der über Jahrzehnte geführt wurde. Es ist ja schon vom Obersten Gericht 2019 beschlossen worden, dass dieser Tempel gebaut werden darf. Die Grundsteinlegung war 2020. Das Ziel ist, dass dieser grandiose Tempel in voller Pracht dasteht, wenn Modi - so wie er möchte - wieder zum Ministerpräsidenten wieder gewählt wird.

Der Eröffnung fernbleiben wollten nicht nur oppositionelle Politiker, sondern auch die vier großen hinduistischen Orden, was bemerkenswert ist, weil es eben ein Hindutempel ist, bei dessen Einweihung religiöse Autoritäten fernbleiben. Wie interpretieren Sie das?

Bettina Leibfritz: Das finde ich ein sehr schönes Zeichen, weil man eben auch sieht, dass es auch immer noch andere Kräfte in Indien gibt, auch wenn die BJP sehr dominant ist mit ihrer politischen, hindu-fundamentalistischen Agenda. Aber ich würde auch sagen, die Mehrheit der Hindus ist vielleicht nicht eins zu eins dieser Agenda zuzuordnen. Wenn jetzt vier große Orden sich dagegenstellen, bedeutet das für mich ein Zeichen von mehr Toleranz auch den religiösen Minderheiten gegenüber. Und dass das eine klare politische Agenda ist, die nicht von allen geteilt wird.

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Dennoch hat der Hindu-Nationalist Narendra Modi von der BJP gute Chancen, jetzt im Frühjahr ein drittes Mal ins Amt gewählt zu werden. Ist er wegen oder trotz seines scharfen Kurses gegen religiöse Minderheiten populär?

Bettina Leibfritz: Eher wegen. Er inszeniert sich ja als großer Führer dieses riesigen Landes. Das geht mit dieser Polarisierung einher, die da ganz klar im Wahlkampf immer wieder passiert: eine Polarisierung Hindus gegen Muslime, auch gegen Christen, das stärkt die Einheit jener Hindus, die einen Hindu-Staat aufbauen wollen.


Christen sind in Indien eine kleine Minderheit und vor allem im Süden des Landes beheimatet, also nicht da, wo jetzt dieser große neue Hindutempel eröffnet wird. Und die Christen gehören auch überwiegend zu den ärmsten Schichten in Indien. Ganz grob: 80 Prozent der Menschen in Indien sind Hindus, also ungefähr eine Milliarde Menschen. Wenn wir uns die muslimische Minderheit und die christliche Minderheit ansehen: Sind denn die Christen im Vergleich zu den Angehörigen der muslimischen Minderheit noch mehr benachteiligt oder eher weniger benachteiligt?

Bettina Leibfritz: Ich würde sagen weder noch. Die Christen sind zahlenmäßig viel weniger, etwa zwei Prozent, die Muslime sind eine große Anzahl in Indien. Indien ist ja letztlich das zweitgrößte islamische Land der Welt nach Indonesien. Zahlenmäßig gesehen würde ich sagen, dass natürlich mehr Muslime benachteiligt sind, weil es einfach mehr gibt. Politisch sehe ich da keinen großen Unterschied. Pogrome gab und gibt es gegen Christen und Muslime, fürchterliche Gewalttaten an Menschen, auch an Zerstörung von Einrichtungen. Ich sehe politisch von der Agenda her nicht, dass die Christen größere Feinde oder geringere Feinde sind für die Hindu-Nationalisten als die Muslime. Das ist ähnlich. Beide sind – in dieser Agenda - fremd für das Land und gehören ausgemerzt.

Indische Medien haben den übrigens noch im Bau befindlichen Tempel als „Vatikan für Hindus“ bezeichnet. Was kann damit gemeint sein?

Bettina Leibfritz: Auf den ersten Blick erschien mir das schräg. Der Vatikan ist ja die katholische Machtzentrale, das Zentrum, wo auch Menschen die katholische Kirche regieren, also der Papst und so weiter, und das wird ja in Ayodhya so nicht sein: Ayodhya ist der Tempel des Gottes Ram, ein Gottkönig, es regiert also ein Gott in Ayodhya. Es soll zu einem riesigen Pilgerzentrum ausgebaut werden. Die gesamte Stadt wird gerade umgebaut. Es sind auch Leute zwangsumgesiedelt worden. In dieser Hinsicht kann ich es mir vorstellen, dass da so ein neuer Prachtort entsteht, wo Millionen von Pilgern und Touristen hinkommen sollen. Und es soll ein heiliger Ort sein, der heiligste Ort für Hindus weltweit. Ich frage mich nur, wie ein Ort heilig werden kann, wenn dort vorher so viel Unheil und Gewalt geschehen ist. Man kann es dem Ort nur wünschen, dass es auch ein Ort des Friedens werden kann. Ich sehe das aber im Moment nicht.

Die Fragen stellte Gudrun Sailer. 

(vatican news - gs)

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