weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Das soll »Loris« sein?

Das soll »Loris« sein?
Andacht aus LEBEN IST MEHR vom 01. Februar 2024
Autor: Andreas Fett






"Alle aber, die ihn hörten, gerieten außer sich über sein Verständnis und seine Antworten."
Lukas 2,47

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Das soll »Loris« sein?

Der Verleger Anastas Bahr galt als kenntnisreicher Entdecker von Talent. Er stolperte in der Zeitung über Gedichte eines gewissen Loris. Trotz gedanklichen Tiefgangs schienen diese Verse mit leichter Hand hingestreut; so ungewohnt beschwingt, dass jeder aufhorchte. »Wer ist dieser Loris? Wer steckt hinter dem Pseudonym?« Bahr fragte sich durch, schrieb an den Unbekannten und vereinbarte eine Begegnung im Kaffeehaus. Da kommt ein schlaksiger Gymnasiast in kurzen Hosen an seinen Tisch, verbeugt sich und sagt mit hoher Stimme: »Hugo von Hofmannsthal. Ich bin Loris!« Noch Jahre später erzählte Anastas Bahr von seiner Verblüffung. Er konnte es nicht glauben: Dieser Knabe – solche Kunst? Woher hatte er das?

Hugo von Hofmannsthal wurde am 01.02. vor 150 Jahren geboren. Als Kind las er viel, verschlang alles, was irgend erreichbar war. Da er als Schüler keine eigenen Zeitungsbeiträge veröffentlichen durfte, reichte er seine Gedichte unter dem Decknamen Loris ein. Sie wurden sofort gedruckt. Sein früher Ruhm reichte bald über Wien hinaus; er wurde mehrmals für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen.

Vielleicht kann man sich nun besser die Verblüffung vorstellen, die der zwölfjährige Jesus im Tempel von Jerusalem ausgelöst haben muss. »Alle gerieten außer sich … und erstaunten sehr, aber sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete.« Er war kaum ein Teenager, verfügte aber über unermessliche Weisheit. Hier zeigt sich, dass Jesus im Vergleich zu Hoffmannsthal nicht nur ein außergewöhnlich begabtes »Wunderkind« war, sondern Gott selbst, fleischgeworden. Dennoch hielt er weitere 18 Jahre sein Licht unter dem Scheffel und begann erst im Alter von 30 Jahren, seine Göttlichkeit offen zu zeigen.

------------

Warum stellte Jesus nicht von Anfang an plakativ zur Schau, wer er wirklich war?

»Mehr als alle meine Lehrer begreife ich, weil ich bedenke, was dein Gebot mir sagt.« (Psalm 119,99)

Lukas 2,39-52

-
-----------------------------

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Autumn 02.02.2024 11:50
Zum Gedenken an den gestrigen 150. Geburtstag
des österreichischen Schriftsteller und Dramatikers
Hugo von Hofmannsthal ein kleines Gedicht von ihm.

Liebe Gedichtefreundin @EinSMILEkommtwieder,
falls du das liest, liebe Grüße!                   

                        

Schneeglöckchen 

Schneeglöckchen, ei, bist du schon da?
Ist denn der Frühling schon so nah?
Wer lockte dich hervor ans Licht?
Trau doch dem Sonnenscheine nicht!

Wohl gut er's eben heute meint,
Wer weiß, ob er dir morgen scheint?
„Ich warte nicht, bis alles grün;
Wenn meine Zeit ist, muss ich blühn."

----------------------------------------------------------
 
Palmeros 02.02.2024 16:18
Schneeglöckchens Zeit ist schon verstrichen 
Der Winter ist dem Frühling gewichen 
Konnts gestern gar nicht glauben 
ists denn schon Ostern ? oder will man mir die Sinne rauben ? 
Da standen Osterglocken in einem Garten 
die Blüten wollen sich öffnen , 
man muss nicht mehr lange warten 
Noch wenige Tage dann ist es soweit 
sie blühen schon weit vor Ihrer angedachten Zeit 
Die Freude darüber ist nicht weniger gross
Der Frühling ist da , das ist famos😎
 
Autumn 02.02.2024 17:34
Danke Palmeros für dein ganz persönliches Schneeglöckchengedicht!

Bei uns im Osten von BW sind wir noch nicht so weit,
nein, Osterglocken hab ich noch keine gesehen,
noch nicht mal beim Gärtner.
Aber Schneeglöckchen, ja, die schon.
 
Autumn 02.02.2024 17:39
Warum Jesus erst mit 30 Jahren seinen Dienst begann ist eine sehr interessante Frage.

Als er mit 12 Jahren mit seinen Eltern in Jerusalem war und im Tempel verloren gegangen war, da 
lesen wir folgendes von seiner Heimreise:

Lk 2,49 "Warum habt ihr mich gesucht?", erwiderte Jesus. "Habt ihr denn nicht gewusst, dass
ich im Haus meines Vaters sein muss?"
Lk 2,50 Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte.
Lk 2,51 Dann kehrten sie gemeinsam nach Nazareth zurück, und Jesus war seinen Eltern ge-
horsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über die Worte nach, die er gesagt hatte.
Lk 2,52 So wuchs Jesus heran. Sein Wissen und sein Verständnis nahmen zu, und er war ge-
liebt von Gott und den Menschen.

Wieso lesen wir, dass sein Wissen und Verständnis zunahm? Er war doch Gottes Sohn, oder?
Ja sicherlich – DOCH trotz allem kam der Heilige Geist in sichtbarer Form einer Taube auf
Jesus erst bei der Taufe herab. Die Kraft des Heiligen Geistes befähigte Jesus dann für seinen
Dienst an den Menschen. Und der Geist Gottes gab Jesus dann auch die Kraft den ganzen
Weg für die Menschheit zu gehen. Bis hin ans Kreuz nach Golgatha, wo er sein Leben für dich
und mich opferte.

Ein zweiter Punkt ist sicherlich die Würde und der Respekt vor dem Alter.
Man hat Jesus als 30 jährigen denke ich viel ernster genommen, als vielleicht als 20 jährigen. Viel-
leicht mit ein Grund, dass er erst mit 30 sein öffentliches Wirken begann.
Auf alle Fälle wissen wir, dass er ab da in der Öffentlichkeit wirkte!
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren