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Gläubig oder nicht - Schwarzweißdenken?

Gläubig oder nicht - Schwarzweißdenken?
Ich bin so etwa um Neun Uhr abends von einem Gespräch mit Jemand, den ich vom Wohnen her kenne, wiedergekommen.
Es hatte eine längere Diskussion zwischen uns gegeben; ich schätze, eine dreiviertel Stunde oder so.

Ich:
34, seit meinem 21. Lebensjahr GEWOLLT als Pfingstchrist getauft, ich hab mir bereits in meiner Jugend so meine Gedanken gemacht und glaube an Gott und Jesus als Sohn Gottes und unseren Retter.

Er:
31, sagt von sich selbst er sei getauft und konfirmiert und habe zwei Jahre lang Konfirmationsunterricht besucht.

Meine persönliche Einstellung...
Ich war Mitglied in einer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde, ich glaube an Gott im Himmel als unseren Schöpfer und Vater, ich glaube an Jesus, dass er als Sohn Gottes vom Vater in unsere Welt gegeben wurde und Jesus sich für jeden Menschen hingegeben und sich für unsere Seelen, für unsere Vergebung durch Gott geopfert hat.
UND ich glaube daran, dass es Gott nicht darauf ankommt, WO wir beten, ob nun in einem Gebäude oder unter freiem Sternenhimmel, und ob man allein oder mit Anderen betet. Sondern dass es Gott wichtig ist, DASS wir beten - dass wir mit ihm reden! Dass wir hinhören wollen, Was Gott uns zu sagen hat, und dass wir versuchen uns nach Jesus und unserem Vater im Himmel zu richten.
Ich glaube an Nächstenliebe und an gute Taten.
Ganz besonders bedeutend bei Personen, die man selbst an sich nicht mag.
Woran ich NICHT glaube, sind Heiligenbilder, Kirchensteuer, Sündenablässe (seit wann können Sünden von Menschenhand vergeben werden 🤔 ),
prächtige Gewänder und anderer Tand.
Ich glaube NICHT an Religion.
Das Alles halte ich für von Menschen gemacht.
Und empfinde dies damit sozusagen als "ungültig".
Warum ich z. B. dagegen bin, mich selbst als "religiös" zu bezeichnen?
Warum kann ich nicht auch ohne "Religion" an Gott glauben? Als Jesus auf die Welt kam, seine Wunder tat und wiederauferstand, gab es da schon eine christliche "Religion"??? Die Menschen hatten doch NICHTS weiter als die Prophezeiungen über den Messias, Jesu' Wort, die Erlebnisse mit ihm und weitergetragene Erzählungen!
Was war da schon vorhanden von all Dem, das heute als christliche "Religion" bezeichnet wird?
Da kannte man das noch gar nicht - und trotzdem gab es den GLAUBE an Jesus als Sohn Gottes!
Ich bin Christ, bin gläubig an Jesus und stolz darauf - und ich verachte dieses ganze Trugbild "Religion", das meiner Meinung nach dazu benutzt wird, Menschen von Menschen aus zu betrügen und ihnen Geld abzuziehen.
Ich möchte mich an Das halten, das JESUS uns in die Welt gegeben bzw. das ER uns gepredigt hat.
Ehrfurcht vor Gott, Nächstenliebe, Glaube und Vertrauen, Liebe...

Nun meinte dieser Bekannte von mir, wenn man "nicht in die Kirche geht, nicht religiös ist und keine Kirchensteuer bezahlt, dann hat man keinen festen Glauben".
Dazu meinte ich zu ihm, dass dies nicht wahr sei und das Schwarzweißdenken ist. Ich sagte, dass man sehr wohl an Gott glauben kann, auch ohne Angehöriger einer Kirche oder einer Religion zu sein. (Von Kirchensteuer ganz zu schweigen.)
Er sagte auch, dass Jemand, der zweifelt, ja allgemein keinen festen Glauben habe.
Außerdem gäbe es "entweder christlich oder katholisch".

Ich vermute, an diesem Punkt, wird offensichtlich, weshalb ich in diesem Gespräch mit ihm bereits beim ersten Ansatz zum Thema "Gott" abwinkte und sagte, dass ich auf diese Diskussion keine Lust habe.
Ich bin kein diplomatischer Mensch.
Und ich denke, die Gabe der Evangelisation ist mir nicht so gegeben.
(Viel eher ist es mein's, Jesus als Samariter nachzufolgen.)
Mit Gesprächen mit Nichtchristen bzw. Atheisten über Gott und den christlichen Glauben halte ich mich im Allgemeinen zurück. Denn damit tue ich mich schwer. Ich mag es z. B. nicht, wenn Christen sich für perfekte Menschen halten und deshalb mitunter arrogantes Verhalten an den Tag legen. Und weil es mir absolut zuwider ist, Jemand zu Gott überreden zu wollen. Es darf meinetwegen Jeder seine Meinung haben, und sei diese auch noch so schlecht und gegen Gott. Das passiert sowieso, ob es mir nun gefällt oder nicht. (Das Einzige, wo ich dann doch leise tadele, ist, wenn eine Person in meiner Gegenwart Gott beleidigt.) Aber Wer bin ich, dass ich solche Menschen zum Nachdenken, zu mehr Liebe und Offenheit für Gott bewegen könnte?
Was ich bei solchen harten und verstockten Herzen ausrichten kann, habe ich heute Abend wieder erlebt. Am Ende war es so, dass mein Bekannter und ich uns heftig widersprochen haben, ich mal wieder das Gefühl hatte, dass er mich nicht versteht und wir Beide froh waren die Begegnung zu beenden.
Solche Gespräche und Situationen empfinde ich als sehr anstrengend und irgendwie auch seelisch belastend.

Im Gegensatz zu meinem sonstigen Verhalten konnte ich dieses Mal nicht anders, als doch auf seinen Ansatz zu diesem Thema einzugehen und ihm zu widersprechen, mich über seine u. a. o. g. Aussagen zu ärgern und diese als "Mist" zu empfinden.
Ich versuchte ihm sachlich klar zu machen, dass es a) innerhalb der "christlichen Religion" unterschiedliche Richtungen gibt, hauptsächlich genannt katholisch, evangelisch-landeskirchlich, evangelisch-freikirchlich und orthodox (und noch viele andere), und diese alle zusammen das heutige "Christentum" bilden. Und b), dass man deshalb vom Standpunkt der Religion her auch nicht zwischen katholisch und christlich unterscheiden könne. (Wobei ich es so empfinde, dass der Katholizismus mit Dem, was Jesus uns ursprünglich gegeben hat, nicht viel zu tun hat. Aber das ist meine Meinung. 😉)

Außerdem gab ich ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach zu bedenken. Sie wollte damit zum Ausdrucken bringen, dass zu einem guten, festen Glauben auch Fragen, Nachdenken und sich-damit-beschäftigen dazu gehört. Und nicht einfach blind einer Sache hinterherzulaufen wie Lemminge.

Mein Bekannter meinte zu mir, mit all meinen Ansichten sei ich eben auch "nicht christlich und nicht gläubig", sondern würde "mir nur aus allem Möglichen mein eigenes Süppchen zusammenkochen und mir meine eigenen Vorstellungen machen."
Er stellte es wortwörtlich so dar, dass ich sozusagen nur wie ein Angehöriger irgendeiner Sekte und nicht wirklich ein Gläubiger einer der großen, ich nenne es mal "Strömungen" sei.

Er fragte mich (auf anklagende Art und Weise): "Wie Viele gibt es, die es genauso sehen wie du?"
Sozusagen sollte mir damit suggeriert werden, dass ich ganz allein da stehe.
Es sei "ja nur mein ganz eigenes Ding, das mit Glaube und den festgelegten Religionen nichts zu tun hat."

Ich wollte ihm zwischendurch noch sagen, dass an Gott zu glauben nicht bedeutet, immer frei von Zweifeln, Ängsten, Fragen oder Sorgen zu sein.
Sondern dass es auch für den festesten Glaube Prüfungen und harte Zeiten gibt.
Mir kam dabei Jesus in den Sinn, wie er in der Nacht vor seiner Verhaftung an dem Stein betete, schwitzend und voll Angst.
Mein Bekannter brachte mir das (übliche) Argument, wie es gleichzeitig Gott und Dinge wie zweijährige, krebskranke Kinder oder den Anschlag auf der World Trade Center geben kann...
So schnell konnte ich ihm gar nicht antworten.
Mir ging zu viel gleichzeitig durch den Kopf:
Erstens, Vieles von dem Leid und Bösen auf der Welt liegt nicht an den Entscheidungen Gottes, sondern an den Entscheidungen der MENSCHEN.
Zweitens, Gott hat uns den freien Willen gegeben.
Und den benutzen wir Menschen leider in's Schlechte.
Und ich musste an eine wunderschöne Filmszene ("Die Weihnachtsgeschichte - Das größte Wunder aller Zeiten", von 2010) denken; darin wird Gott mit einem Vater verglichen, der seine Kinder in ihr Leben entlässt; aber nur, weil ihr Vater nicht mehr ständig direkt in ihrer Nähe ist und nicht immerzu in das Leben der Kinder eingreift, heißt das NICHT, dass er überhaupt nicht da ist.
🙂

U. a. sagte ich auch noch, dass Glaube an Gott und Jesus auch immer wieder eine Entscheidungssache und eine Frage des Herzens sei.

Alles in Allem, ich gebe es zu, dachte ich mir, dass mein Bekannter von Gott und Jesus und dem Glaube an den Vater und Sohn und unseren Herrn keine Ahnung hat.
Und Vieles davon, was aus seinem Mund kam, empfand ich als uninformierten... Blödsinn.
(Es war sogar noch ein Streitpunkt zwischen uns, dass man in Deutschland NICHT in jedem Fall Kirchensteuer bezahlen muss, wenn man Christ ist. Oh, mein Gott...)
Und am Ende sagte ich mir, es wäre besser gewesen, wenn ich auf meinen ersten Instinkt bei Beginn dieser Thematik gehört und diesen Disput vermieden hätte. 🙈

...
Wie können heilig gesprochene Menschen "Wunderkräfte" gehabt haben, wenn ihre Wunder doch tatsächlich von Gott kamen?
Und wie kann ich Menschen zu Gott bringen, wenn nur Gott selbst und sein heiliger Geist in ihre Herzen kommen, sie öffnen und mit Licht erfüllen können?

Kommentare

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done 31.01.2024 00:00
das katholische lehramt ist unschlagbar, in allen belangen, siehe kkk
 
done 31.01.2024 00:28
kathechismus der katholischen kirche
 
Sozo 31.01.2024 00:57
Lieber Stephano, du bist frei! Halleluja, frei von Religion! 
Frei für ein Leben in der innigen Beziehung zu Jesus! 
Er kam nicht, um uns eine Religion zu bringen. 
Religion führt nie in Freiheit. Sie fordert. Auch von deinem Bekannten... 
Freue dich über alle Erkenntnis, die du bereits gewonnen hast und ärgere dich nicht.
Segne deinen Bekannten und lass das Gespräch los. Deine Worte werden ihm zu denken geben. Freue dich, dass du frei bist!
 
Sozo 31.01.2024 01:15
Solche Gespräche sind gesäte Samen 😉, die zu ihrer Zeit aufgehen werden. Betet dafür. 
Lasst euch nicht vom Feind einreden, dass es umsonst war oder gar Grund sich zu ärgern. Nein, wo die Wahrheit gesprochen wird, hat das Wort auch Wirkung. Früher oder später. Das gesprochene Wort Gottes hat Kraft.
 
Digrilimele 31.01.2024 06:44
Ja, Gottes Wort hat Kraft, sozo.

Bei Gott geschieht nichts ohne Grund, so auch nicht das Gespräch mit deinem Freund.  Einer musste es mit ihm führen und Gott hatte nicht dazu bestimmt.

Ja, ER hat  dich noch nicht mal um Erlaubnis gefragt, trotz deiner Abneigung gleich zu Beginn, hast du das Gespräch dennoch geführt, weil ER es so wollte.
 
Donaukiesel 31.01.2024 09:18
Stephano, du hast doch evangelisiert, passt doch. Und...ich stimme dir in allem zu.
Religion kommt von Relique, das ist Jesus wirklich nicht. er lebt und möchte eine Beziehung mit dir. Und am besten lernst du ihn durch die Bibel kennen, der heilige Geist hilft dir gerne dabei. Die Bibel ist das WORT GOTTES, und nichts anderes hat Bestand, da alles andere von Menschen geschrieben wurde ohne Gott. Das mit der Diplomatie kommt schon noch. Ist aber auch nicht immer dran. Ich finde wir sind oft viel zu vorsichtig mit unseren AUsagen über den glauben, wobei Fakt ist, ohne Jesus keinen Himmel.
 
Sozo 31.01.2024 10:16
Religion legt die Last der Errettung auf die Schultern des Gläubigen. Wir können uns nicht selbst retten oder zu einem besseren Christen werden durch Werksgerechtigkeit, die ihren Ursprung immer in Selbstgerechtigkeit hat! 

Nein - Jesus allein war zu diesem Opfer fähig und dem haben wir NICHTS hinzuzufügen. Sein Opfer ist genug! 

Liebe allein, geboren aus der Beziehung zu IHM bewegt uns zu guten und gerechten Taten, die er im Voraus für uns bereitet hat.
Es ist eine Frage der Motivation des Herzens.
 
Einar 31.01.2024 10:30
Es läuft letztendlich doch immer wieder darauf hinaus:

Welcher Autorität gehorche ich  . . . .  dem ❤Allmächtigen und seinem Sohn❤ 

       . . . .  oder irgendeinem "Geschöpf" ?
 
paloma 31.01.2024 13:17
Ich stimme zu,dass es auf die Beziehung zu Gott,seinem Sohn u den Heiligen Geist zuallererst ankommt,dass wir seine unendliche Liebe erkennen u darauf reagieren,sie annehmen.Dann wird alles weitere hinzugefügt werden.

Da ich sehr viele Jahre meinen Glauben allein im Kämmerlein lebte,möchte ich aber auch betonen,wie bereichernd,ermunternd u stärkend die Gemeinschaft mit Gläubigen ist. Wie das gemeinsame Danken u Loben in himmlische Sphären versetzen kann u wie anregend u nahrhaft das gesprochene Wort sein kann.
Auch die Gemeinschaft mit den Geschwistern im Glauben stärkt,tröstet,korrigiert od macht einfach Freude!
An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen,dass ihr meine Jünger seid  Joh. 13,35

Natürlich,am Ende stehst du allein vor unserem Vater ,sein Blut 

u deine Beziehung u dein Glaube führt zur Errettung.

Aber du kannst dich glücklich schätzen,wenn du auf deinem Weg auf Erden eine geistliche Heimat u Glaubensgeschwistern gefunden hast.
Ich erlebe immer wieder,wie Gott Menschen zusammen führt... Er liebt Gemeinschaft,die Gemeinde aller Gläubigen ist seine Braut.

Auch die Urgemeinde traf sich gemeinschaftlich in deren Häusern.
 
paloma 01.02.2024 16:40
@Freuet euch,ich habe auch lange alleine meinen Glauben gelebt.Gegen dein Ruhen im Wort ist gar nichts einzuwenden.
Schade,wenn Kirchengemeinden so abschreckend sind,wie du es erlebt hast.
Und wiederum: Es ist eine Ansammlung von Menschen mit Fehlern u Schwächen,die hoffentlich auf dem Weg sind...
Wie uns vergeben ist,sollen auch wir vergeben. Wie Jesus unsere Möglichkeiten sieht u nicht unsere Begrenzung,sollen auch wir das Kostbare erkennen.Zugegeben,machen einige Geschwister das schwieriger...
Jeder sollte sein bestes in Gemeinschaft hineingeben u man darf den Heiligen Geist einladen,wo zwei od drei versammelt sind in seinem Namen,da ist er mitten unter uns.
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