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Rheinwiesenlager 1945 Sehnsucht nach der Heimat

Rheinwiesenlager 1945 Sehnsucht nach der Heimat


Gekommen ist die große Wende, befriedet wird nun Land und Meer.

Entronnen sind wir den Gefahren, die uns umgaben Tag und Nacht.

Wo als Soldat wir immer waren, ein Engel hat uns stets bewacht.

Zwar liegen wir in harten Banden- Gefangenschaft ein bitt‘res Los.

Ertragen wir in eig’nen Landen und Heimweh wird im Herzen groß.

Der Mai ist günstig uns gewogen, es blüht und grünt am schönen Rhein.

Wo uns der Stacheldraht gezogen, wie mag‘s wohl in der Heimat sein?

Ist unsre Liebste noch am Leben? Sind Vater, Mutter Kinder tot?

Und unser Herz fragt sich mit Beben, entkamen sie dem Krieg, der Not ?

Wie mag daheim ein heiß Verlangen die Lieben quälen Stund um Stund.

Oh könnten stillen wir dies Bangen und eine Botschaft tuen kund !

Soll’s wahr sein, dass in ein’gen Tagen wir frei? Zur Heimat dürfen ziehn ?

Vor Glück wir’s kaum zu glauben wagen. Soll‘n  Rosen uns so bald schon blüh’n?

Wenn uns solch großes Glück beschieden und wir befreit aus dieser Not,

Dann danken wir im Kreis der Lieben von ganzem Herzen unsrem Gott.

Andernach Pfingsten 1945,  

Das Gedicht stammt von meinem Onkel, Johannes Everding, der es Pfingsten 1945 im Gefangenenlager geschrieben hat.

Am 24.Juni 1945 kam er am Namenstag seines Vaters heim. So wurde der letzte Vers seines Gedichtes Wirklichkeit.

Kommentare

 
Avokado 27.01.2024 11:25
Man sollte spätestens damals gelernt haben, dass US finanzierte und US trainierte Regierungen nur Leid über die Völker bringen. Gut dass Russen und Israelis sich nicht vorschreiben lassen, wie man sich selbst verteidigt.
 
Herbstprince 27.01.2024 11:33
Die Rheinwiesenlager am Rhein, von denen viele Deutsche nichts gehört haben. Gefangenenlager geführt von den Amerikanern, wo die meisten Gefangenen ohne Hütten, ohne Zelte auf dem nackten Boden, leben, schlafen, vegetieren mussten.

Ein jetzt 94 jähriger Mann im Pflegeheim der Nachbarstadt erzählte, dass er mittels einer kleinen Blechdose die Möglichkeit hatte, eine Mulde auszubuddeln, die ihn vor der schlimmsten Kälte schützte. 
Viele sind dort an Unterernährung und durch die Kälte gestorben.        
Man spricht von 1 Million Toten in der Gefangenschaft.
 
Regina61 27.01.2024 11:41
Danke Herbstprince
an das Gedenken der Rheinwiesenlager, das gerne vergessen wird.

Ja, wir haben den Krieg verloren, doch wie mit den Menschen in diesen Lagern umgegangen wurde, nach dem Krieg wohlgemerkt, nicht mal Angehörige durften Essen dort abgeben. Ist das menschlich?

----Die Ernährung und die hygienischen Verhältnisse in diesen Lagern, eingezäunten verschlammten Wiesen unter freiem Himmel, auf denen die Gefangenen mangels Baracken in offenen Erdlöchern lebten, waren schlecht bis katastrophal. 
Reguläre Soldaten waren durch den Kriegsdienst meist abgehärtet und kamen mit den Bedingungen leichter zurecht. Versuche des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), den Gefangenen zu helfen, wurden von den Amerikanern abgewehrt; 
dem IKRK wurde der Zutritt zu den Lagern verwehrt, da es von der US-amerikanischen Besatzungsmacht nicht erwünscht war, Abgesandte des IKRK die Zustände in den Lagern sehen zu lassen.---

Aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinwiesenlager
 
Herbstprince 27.01.2024 11:51
Mir macht das Gedicht Mut, weil Menschen, die in größter Not und Bedrängnis waren, ihren / unseren Gott nicht vergessen haben. Die gespürt haben, dass ein Engel- oder vielleicht doch Jesus persönlich-  sie beschützt hat.
Menschen, die Gott loben wollen, wenn sie das alles überleben, überstehen.

Wir brauchen auch diesen Glauben, dieses Vertrauen- in jeder Situation.
 
Avokado 27.01.2024 12:20
2Mo 14,13 Mose aber antwortete dem Volk: Fürchtet euch nicht! Steht und seht yeshuat* Yehovah, die er euch heute bringen wird! Denn die Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr weiterhin in Ewigkeit nicht mehr sehen.

*yeshuat > Rettung / Erlösung

Geschichte wird sich in anderer Form wiederholen.
 
Engelslhaar 27.01.2024 12:25
Liebe Herbstprince, danke für den berührenden Blog
 
Engelslhaar 27.01.2024 12:28
Ich weine immer, wenn ich das lese
Ich denke an meine Eltern, vertrieben aus Ostpreussen und Schlesien.
 
hansfeuerstein 27.01.2024 12:32
Reden wir lieber nicht darüber. Egal was man dazu sagen würde, ist man ein .....
 
Regina61 27.01.2024 12:34
Das Gedicht ist von deinem Onkel?

Ich würde es sehr gerne für mich speichern, wenn du erlaubst.

Es zeigt
die Erleichterung, dass der Krieg vorbei ist,
den Dank, es überlebt zu haben (die Engel)
das Bangen und die Hoffnung darauf, seine Lieben wieder zu sehen
Den Glauben an unseren Herrn erhalten zu haben und ihn zu danken.
 
Herbstprince 27.01.2024 12:34
Aber weiß Du @Engelslhaar, wir alle haben Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen, die das selbst erlebt oder durch ihre Eltern erfahren haben, Gefangenschaft, Flucht, Vertreibung. 
Ich kann Dokumentationen dieser Trecks nicht mehr verkraften - muss auch weinen.

Aber diese Menschen hatten einen unglaublichen Lebenswillen, taten alles, um sich in Sicherheit zu bringen, hatten Hoffnung, es zu schaffen, den Wunsch, ihre Liebsten wieder zu sehen, die Vision, wieder etwas aufzubauen. 

Und heute sind so viele Menschen lebensmüde, ihres Lebens überdrüssig. Kann man das verstehen ?
 
Regina61 27.01.2024 12:36
@Hansfeuerstein

Es ist mir gleich, wie ich eventuell genannt werde.
Auch dieser Teil der Geschichte sollte nicht in Vergessenheit geraten.
 
Avokado 27.01.2024 12:39
Fear ye not, stand still, and see the salvation of Yehovah!!

Bleibt stille... Gott sieht alle Tränen. Rettung kommt.
 
Herbstprince 27.01.2024 12:39
Natürlich liebe @Regina darf man das speichern und verwenden.
Diese Erinnerung habe ich kürzlich zufällig in unserer Zeitung vom "Sippenfest" vom 06.05.1989 gefunden und erst jetzt richtig registriert.
 
hansfeuerstein 27.01.2024 12:40
Ich bin inzwischen müde über das was im Land abläuft. Früher waren die Verrückten wenigstens nur eine Minderheit, aber für Heutige waren das alles Nazis die nichts anderes verdient haben. Wie kann man nur so völlig den Verstand verlieren, und dem Wahnsinn anheim fallen, frag ich mich.
 
Engelslhaar 27.01.2024 12:43
Liebe Herbstprince, ich kann mich nur herzlich bedanken für deine lieben Worte
Ich weine jetzt noch mehr, aber es tut  mir gut, es löst Einiges
 
Herbstprince 27.01.2024 12:44
@hansfeuerstein 
Wir haben so viel Vergangenheit, aus der wir lernen könnten.  

Muss es wirklich erst wieder so weit kommen, dass man nur noch mit Mühe und  Gottes Hilfe seine Haut retten kann?
 
Herbstprince 27.01.2024 13:27


Danke für Eure Beiträge und Interesse
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