Pakistan: Nicht-Muslime müssen nicht mehr in Islamunterricht
24.01.2024 15:23
Pakistan: Nicht-Muslime müssen nicht mehr in Islamunterricht
24.01.2024 15:23
Pakistan: Nicht-Muslime müssen nicht mehr in Islamunterricht
Pakistanische Schüler, die nicht muslimischen Glaubens sind, müssen nicht mehr verpflichtend den islamischen Religionsunterricht besuchen. Stattdessen werden sie in ihrer eigenen Religion unterrichtet. Das sieht der neue „Unterrichtsplan für religiöse Erziehung “ des Landes vor. Ein Sieg für Minderheitenrechte.
Die neue Regelung, die jetzt vom pakistanischen Erziehungsministerium angenommen wurde und mit Schuljahr 2024-2025 gültig wird, betrifft Angehörige der sieben staatlich anerkannten nicht-muslimischen Religionsgemeinschaften. Dies sind Christen, Buddhisten, Bahai, Buddhisten, Hindus, Sikh, Zoroastrier sowie das im Norden Pakistans beheimatete Gebirgsvolk der Kalasha. Für jede dieser Religionsgemeinschaften werden nun eigene Unterrichtsbücher verfasst. Damit ist ein fast zwanzig Jahre dauerndes Bemühen an ein Ende gelangt, das vor allem von der „Pakistan Minorities Teacher’s Association“ (Vereinigung der Lehrer religiöser Minderheiten in Pakistan) ausging. Die Regelung war bereits probeweise in der Hauptstadt Islamabad eingeführt worden und soll nun auf das ganze Land ausgeweitet werden.
Erfolg für Minderheitenvertreter
„Nach einem 20-jährigen Kampf, in dem wir uns an verschiedene Gremien, Institutionen, Regierungen und den Obersten Gerichtshof wandten, hat die pakistanische Regierung dieses Recht schließlich anerkannt und nicht-muslimische Studenten von der Pflicht zum Islamunterricht befreit. Wir sind all jenen dankbar, die sich mit uns für gleiche Rechte und gleiche Chancen für alle Studenten einsetzen. Ohne Diskriminierung, damit Pluralismus gewährleistet ist“, so Anjum James Paul von der Lehrervereinigung. Gemäß Artikel 22 der pakistanischen Verfassung dürfe niemand in der Schule zur Teilnahme an einem fremden Religionsunterricht oder fremden Riten gezwungen werden. Die Regierung müsse die Religionsfreiheit garantieren.
Paul hofft, dass „die in den öffentlichen Schulen verwendeten Schulbücher friedliche Koexistenz, soziale Harmonie, Gleichheit, Menschenwürde, kulturelle und religiöse Vielfalt, Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung fördern und Pakistan als multireligiöses und multikulturelles Land darstellen.“
Hintergrund
Über 96% des südasiatischen Landes sind Muslime. Der Islam ist Staatsreligion. Christen machen nur etwa 1,6% der Einwohnerschaft aus. Religiöse Spannungen sind allgegenwärtig, vor allem seit Einführung des sogenannten „Blasphemiegesetzes“ 1986.
(fides - ww)
Die neue Regelung, die jetzt vom pakistanischen Erziehungsministerium angenommen wurde und mit Schuljahr 2024-2025 gültig wird, betrifft Angehörige der sieben staatlich anerkannten nicht-muslimischen Religionsgemeinschaften. Dies sind Christen, Buddhisten, Bahai, Buddhisten, Hindus, Sikh, Zoroastrier sowie das im Norden Pakistans beheimatete Gebirgsvolk der Kalasha. Für jede dieser Religionsgemeinschaften werden nun eigene Unterrichtsbücher verfasst. Damit ist ein fast zwanzig Jahre dauerndes Bemühen an ein Ende gelangt, das vor allem von der „Pakistan Minorities Teacher’s Association“ (Vereinigung der Lehrer religiöser Minderheiten in Pakistan) ausging. Die Regelung war bereits probeweise in der Hauptstadt Islamabad eingeführt worden und soll nun auf das ganze Land ausgeweitet werden.
Erfolg für Minderheitenvertreter
„Nach einem 20-jährigen Kampf, in dem wir uns an verschiedene Gremien, Institutionen, Regierungen und den Obersten Gerichtshof wandten, hat die pakistanische Regierung dieses Recht schließlich anerkannt und nicht-muslimische Studenten von der Pflicht zum Islamunterricht befreit. Wir sind all jenen dankbar, die sich mit uns für gleiche Rechte und gleiche Chancen für alle Studenten einsetzen. Ohne Diskriminierung, damit Pluralismus gewährleistet ist“, so Anjum James Paul von der Lehrervereinigung. Gemäß Artikel 22 der pakistanischen Verfassung dürfe niemand in der Schule zur Teilnahme an einem fremden Religionsunterricht oder fremden Riten gezwungen werden. Die Regierung müsse die Religionsfreiheit garantieren.
Paul hofft, dass „die in den öffentlichen Schulen verwendeten Schulbücher friedliche Koexistenz, soziale Harmonie, Gleichheit, Menschenwürde, kulturelle und religiöse Vielfalt, Gewaltlosigkeit und Gleichberechtigung fördern und Pakistan als multireligiöses und multikulturelles Land darstellen.“
Hintergrund
Über 96% des südasiatischen Landes sind Muslime. Der Islam ist Staatsreligion. Christen machen nur etwa 1,6% der Einwohnerschaft aus. Religiöse Spannungen sind allgegenwärtig, vor allem seit Einführung des sogenannten „Blasphemiegesetzes“ 1986.
(fides - ww)
Kommentare
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Donaukiesel 24.01.2024 17:41
Schritt für Schritt 😃
(Nutzer gelöscht) 24.01.2024 19:43
Es gibt gelegentlich doch mal etwas Licht in einer dunkler werdenden Welt
hansfeuerstein 24.01.2024 21:10
Und das feiert man tatsächlich? Eine Selbstverständlichkeit eigentlich...