Nur die Gewaltlosen erben das Land
30.12.2023 16:55
Nur die Gewaltlosen erben das Land
30.12.2023 16:55
Nur die Gewaltlosen erben das Land
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Julius Steinberg hat Theologie in Gießen und in Leuven studiert und war Prediger einer Landeskirchlichen Gemeinschaft.
Seit 2007 ist er Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Ewersbach.
➡ https://www.jesus.de/glauben-leben/invasion-kanaans-voelkermord-im-namen-gottes/
Invasion Kanaans: Völkermord im Namen Gottes?
Auszüge:
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Die Chronikbücher geben dazu einen aufschlussreichen Kommentar. Als Grund dafür, dass David den Tempel nicht bauen wird, heißt es:
„Du hast in den großen Schlachten, in denen du gekämpft hast, viel Leben vernichtet. Weil du so viel Blut vor mir vergossen hast, sollst du es nicht sein, der ein Haus zu Ehren meines Namens baut.“ (1. Chronik 22,8).
Auch wenn der Krieg in einer gefallenen Welt anscheinend ein notwendiges Übel ist: Gott möchte nicht, dass ein Kriegerkönig seinen Tempel baut. Diese Ehre wird erst dem Friedenskönig Salomo zuteil.
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Eine Geschichte der Macht – und des Gewaltverzichts
Die Bibel erzählt vom 1. Buch Mose an eine große Geschichte der Macht und des Machtmissbrauchs: von der Einsetzung des Menschen zum Herrscher in Gottes Auftrag hin zum Fluch der Herrschaft des Mannes über die Frau; von der Unterdrückung der Israeliten hin zu Israels Eroberungskriegen; über Erfolg und Scheitern von Israels Richtern und Königen; von fremden Mächten, die Israel brechen und die von Gott gebrochen werden, bis hin zur Hoffnung auf den von Gott gesandten König und sein Friedensreich, das in Jesus schon begonnen hat, das in der Gemeinde „mitten unter uns“ ist und dessen endgültige Aufrichtung wir noch erwarten.
Die Eroberung Kanaans durch Israel ist kein Ereignis, aus dem wir zeitlose moralische Leitlinien ableiten könnten oder sollten, sondern ein Kapitel im biblischen Diskurs um Macht oder, anders gesagt, in der biblischen Geschichte des Heils. Die priesterlichen Werte, für Gott zu „eifern“ und Sühne zu schaffen, sind nicht auf das Alte Testament beschränkt. Auch Jesus hat für Gott geeifert, indem er die Tische der Geldwechsler im Tempel umgestoßen hat. Und er hat für die Menschen durch seinen Opfertod Sühne bewirkt.
Zugleich werden heilsgeschichtliche Umbrüche sichtbar: Jesus ruft seine Jünger zum Gewaltverzicht auf. Die Gewaltlosen sind es, die das Land erben werden (vgl. Matthäus 5,5). Jesus hat anderen Menschen keine Gewalt zugefügt, sondern sie geheilt. Er hat keine Gewalt verübt, doch er hat Gewalt durch Menschen erlitten. Auch darin war Gott selbst am Werk. Jesus Christus wurde zum Opferlamm, durch das Gott die Welt mit sich versöhnt für alle, die an ihn glauben.
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Julius Steinberg hat Theologie in Gießen und in Leuven studiert und war Prediger einer Landeskirchlichen Gemeinschaft.
Seit 2007 ist er Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Ewersbach.
➡ https://www.jesus.de/glauben-leben/invasion-kanaans-voelkermord-im-namen-gottes/
Invasion Kanaans: Völkermord im Namen Gottes?
Auszüge:
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Die Chronikbücher geben dazu einen aufschlussreichen Kommentar. Als Grund dafür, dass David den Tempel nicht bauen wird, heißt es:
„Du hast in den großen Schlachten, in denen du gekämpft hast, viel Leben vernichtet. Weil du so viel Blut vor mir vergossen hast, sollst du es nicht sein, der ein Haus zu Ehren meines Namens baut.“ (1. Chronik 22,8).
Auch wenn der Krieg in einer gefallenen Welt anscheinend ein notwendiges Übel ist: Gott möchte nicht, dass ein Kriegerkönig seinen Tempel baut. Diese Ehre wird erst dem Friedenskönig Salomo zuteil.
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Eine Geschichte der Macht – und des Gewaltverzichts
Die Bibel erzählt vom 1. Buch Mose an eine große Geschichte der Macht und des Machtmissbrauchs: von der Einsetzung des Menschen zum Herrscher in Gottes Auftrag hin zum Fluch der Herrschaft des Mannes über die Frau; von der Unterdrückung der Israeliten hin zu Israels Eroberungskriegen; über Erfolg und Scheitern von Israels Richtern und Königen; von fremden Mächten, die Israel brechen und die von Gott gebrochen werden, bis hin zur Hoffnung auf den von Gott gesandten König und sein Friedensreich, das in Jesus schon begonnen hat, das in der Gemeinde „mitten unter uns“ ist und dessen endgültige Aufrichtung wir noch erwarten.
Die Eroberung Kanaans durch Israel ist kein Ereignis, aus dem wir zeitlose moralische Leitlinien ableiten könnten oder sollten, sondern ein Kapitel im biblischen Diskurs um Macht oder, anders gesagt, in der biblischen Geschichte des Heils. Die priesterlichen Werte, für Gott zu „eifern“ und Sühne zu schaffen, sind nicht auf das Alte Testament beschränkt. Auch Jesus hat für Gott geeifert, indem er die Tische der Geldwechsler im Tempel umgestoßen hat. Und er hat für die Menschen durch seinen Opfertod Sühne bewirkt.
Zugleich werden heilsgeschichtliche Umbrüche sichtbar: Jesus ruft seine Jünger zum Gewaltverzicht auf. Die Gewaltlosen sind es, die das Land erben werden (vgl. Matthäus 5,5). Jesus hat anderen Menschen keine Gewalt zugefügt, sondern sie geheilt. Er hat keine Gewalt verübt, doch er hat Gewalt durch Menschen erlitten. Auch darin war Gott selbst am Werk. Jesus Christus wurde zum Opferlamm, durch das Gott die Welt mit sich versöhnt für alle, die an ihn glauben.
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