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Papst Franziskus fordert Ehegerichte für alle Diözesen

Papst Franziskus fordert Ehegerichte für alle Diözesen
MAHNUNG AN BISCHÖFE BEI VOLLVERSAMMLUNG 2019


VATIKANSTADT ‐ Ehenichtigkeitsverfahren müssten schnell und kostenlos sein: Papst Franziskus hat Italiens Bischöfe gemahnt, in allen Diözesen Ehegerichte einzuführen. Außerdem blickt er kritisch auf das Verhältnis mancher Oberhirten zu ihren Priestern.


Mit Mahnungen zur Kollegialität zwischen Bischöfen und deren Sorge um ihre Priester hat Papst Franziskus die Vollversammlung der Italienischen Bischofskonferenz eröffnet. Zudem forderte er die weitere Umsetzung seiner Reformen bei kirchlichen Ehegerichtsverfahren aus dem Jahr 2015 und die Einführung von Ehegerichten in allen Diözesen. Die kirchenrechtliche Verfahren zur Feststellung einer Ehenichtigkeit müssten schnell und kostenlos sein, sagte Franziskus am Montag in Rom. Die Gläubigen hätten ein Anrecht darauf.

Eindringlich rief der Papst die Bischöfe auf, gute und väterliche Beziehungen zu ihren Priestern zu pflegen. "Unsere Priester fühlen sich dauernd unter medialer Attacke und werden oft lächerlich gemacht oder verurteilt aufgrund einiger Fehler oder Verbrechen einiger ihrer Kollegen", sagte Franziskus laut "Vatican News" weiter. Manchen Bischöfen sei es leider nicht gegeben, annehmbare Beziehungen zu ihren Priestern aufzubauen. Doch müsse jeder Bischof seine Priester zum geistlichen und menschlichen Wachstum anregen, "in Momenten des Versagens ermuntern" und sie bei Fehlern liebevoll korrigieren.

Nachfolger Jesu müssen stets in Kontakt bleiben mit der Realität

Zu Überlegungen einer eigenen Synode der Kirche Italiens sagte der Papst, ein solches Vorhaben müsse auf jeden Fall die Bedürfnisse und Erfahrungen der Basis aufgreifen. Dabei erinnerte der Papst an den Nationalkonvent der italienischen Kirche 2015 in Florenz: Damals hatte er davor gewarnt, vor den Herausforderungen der Zeit die Weltflucht in konservative Gefilde oder gar in den Fundamentalismus anzutreten. Die Nachfolger Jesu müssten stets in Kontakt bleiben mit der Realität, wie sie die Menschen erlebten.

Die Idee einer italienischen Synode stammt von Antonio Spadaro, dem Direktor der Jesuitenzeitschrift "Civilta cattolica" und Vertrauten von Franziskus. Konkretere Überlegungen dazu sind bisher nicht bekannt geworden.

Bei den aktuellen Beratungen der Bischöfe geht es um die Arbeit von Missionaren, weshalb auch 15 Missionare an dem Treffen teilnehmen. Die Bischofskonferenz will zudem über die Reform ihrer Leitlinien zum Umgang mit Missbrauch abstimmen; Anfang Mai hatte der Papst dazu neue weltweite Richtlinien erlassen. Ein weiteres Thema der Vollversammlung ist eine Konferenz zu Frieden und Spiritualität im Mittelmeerraum, die für 2020 im apulischen Bari geplant ist, sowie Aufgaben der Seelsorge im Zeitraum 2020 bis 2025. (tmg/KNA)

Kommentare

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Klavierspielerin2 26.12.2023 08:31
Da hat er recht, denn z.b. bei uns, hat es damals rund 2 Jahre gedauert, bis das Ehenichtigkeit Verfahren abgeschlossen war.
 
(Nutzer gelöscht) 26.12.2023 09:58
Ehenichtigkeitsverfahren? Ehe im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte geschlossen oder nicht? Warum kommt mir das ein wenig wie ein Hinterausgang vor? 🤔
 
(Nutzer gelöscht) 26.12.2023 10:06
Der Spirit von Papst Franziskus hat mich jetzt erst erfasst , er leitet und lenkt wirklich auch wenn das manche vor den Kopf stößt.,siehe auch HomoSegen.....


"Damals hatte er davor gewarnt, vor den Herausforderungen der Zeit die Weltflucht in konservative Gefilde oder gar in den Fundamentalismus anzutreten. Die Nachfolger Jesu müssten stets in Kontakt bleiben mit der Realität, wie sie die Menschen erlebten."


Die Kirche ist nicht Etwas ausserhalb der Welt ,sondern auch in der Welt , sie schreibt die Heilsgeschichte .
 
linuxfan 26.12.2023 10:10
"Ehe im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte geschlossen oder nicht?"

Wenn es falsche Motive gab, z.B. Erbe


Ehenichtigkeitsgründe

Eine Ehe ist nach kirchlichem Recht ungültig geschlossen, wenn bei der Eheschließung
ein Konsensmangel vorlag, das heißt etwa
einer der Partner sich bei der Eheschließung über wichtige Tatsachen oder Wesensmerkmale der Ehe im Irrtum befand (bspw. glaubte, die Ehe sei nach katholischem Verständnis nicht unauflöslich);

- einer der Partner bei der Eheschließung wichtige Vorbehalte gegen die Ehe hatte (bspw. die Zeugung von Kindern von Anfang an und für immer ausschloss oder sich schon bei der Eheschließung vorbehielt, während der Ehe außereheliche Beziehungen zu führen oder sich nach gewisser Zeit scheiden zu lassen);

- einer der Partner bei der Eheschließung gar nicht in der Lage war, die Tragweite der Handlung zu begreifen (schwerer Mangel der Urteilsfähigkeit),

- oder die Ehe nur zum Schein eingehen wollte;

- oder wenn die Ehe durch äußeren Zwang zustande kam

- oder ihr künftiger Fortbestand bei der Eheschließung an eine heimliche Bedingung geknüpft war (z. B. einen Erbfall).
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 10:33
@Rosanna, es gibt z.b. Zwangsehen.
Eine Ehe sollte freiwillig geschlossen werden, vermutlich sind wir Christen da alle einer Meinung. 
Wenn also z.b. eine Ehe nicht freiwillig geschlossen wurde, ist dann gültig?

In der RKK ist das deshalb wichtig festzustellen, da eine Ehescheidung nicht und somit eine Wiederheirat auch nicht, vorgesehen ist.

Wer sich dennoch trennt und den Wunsch einer Wiederheirat hat, da Bibel-getreu, aber nur 1 Ehe möglich ist , kann das logischerweise nur derjenige erhalten, wenn er noch nie( gültig) das Ehe Sakrament erhielt.

( Dazu nochmals zu erwähnen, dass das protestantische Eheverständnis nicht das selbe, wie das der RKK ist. Für unser Verständnis, ist die Ehe nicht, wie Luther meinte, " nur ein weltlich Ding". ).Das soll hier aber nicht das Thema werden.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 10:35
Vielleicht hat linuxfan Recht, ich weiß es nicht, lediglich zu meinem Fall kann ich was sagen.

Wer allerdings vor einem solchen Thema steht, befrage dtn Pfarrer, er hilft weiter.
 
Zeitlos5 26.12.2023 10:36
Dies ist die Meinung der Christen - maßgebend sind nur sie Gesetze des Bundestages!
 
(Nutzer gelöscht) 26.12.2023 12:37
Zeitlos 
Im Vatican hat der deutsche Bundestag null zu sagen
 
janinaj 26.12.2023 12:41
Wobei Zwangsehen ja (hoffentlich) nur im musl. Background geschlossen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in D. eine Muslima hierzu eine kath. Kirche betritt.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 12:43
@Jerusa, " Im Vatican hat der deutsche Bundestag null zu sagen"
Gott sei Dank!

Der Zeitlose meint aber garnicht die RKK!
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 12:44
@jani, es gibt tatsächlich Christen, die sich gezwungen sehen/ sagen zu heiraten.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 12:45
Korrektur:
sehen/ sahen
 
janinaj 26.12.2023 12:51
Warum? Weil die Frau schwanger ist? Oder weil die rabiate (oft kath. Schwiegermutter) Druck macht? Ich dachte jetzt wirklich, dass diese Sorte ausgestorben ist ... Und das meine ich wirklich ernst.
Na ja, ist ja schon traurig, wenn man gezwungen wird, egal zu was.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 12:53
Jemanden moralisch unter Druck setzen, ist vermutlich auch heute noch anzutreffen 😰
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 12:56
Heut' zu Tage, will eh niemand mehr Verpflichtungen eingehen. Ehe ist out. 

Außer wir Christen, wir würden gern...
 
janinaj 26.12.2023 13:00
Keine Verpflichtungen eingehen, das stimmt. Siehe die unsägliche Entwicklung nicht mehr standesamtl. heiraten zu wollen um Unterhaltsverpflichtungen zu umgehen.

Ich denke wir leben in einer Zeit wo auch bewußt als Christ heiraten ein Zeugnis für die Welt ist. 
Und Christen die gläubig sind die haben das Ziel, dass die Ehe ein Leben lang hält. Wenn es anders kommt, haben wir jedoch zu helfen, nicht zu urteilen.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 13:04
Naja, bin jetzt 61 und kann auf eine rechtliche Absicherung verzichten, auf Gottes Segen aber nicht.
 
janinaj 26.12.2023 13:08
Auch wenn man jünger ist, kann man auf die Absicherung ggf. verzichten. Ich auch. Trotzdem ist es mir wichtig auch öffentlich zu sagen, dass man füreinander einsteht. Denn für einander einstehen hat ja nicht nur einen finanz. Aspekt. 
Das ist für mich neben Gottes Segen mind. genauso wichtig. Einfach auch öffentlich zu zeigen: Wir gehören zusammen.
 
Klavierspielerin2 26.12.2023 13:31
Ja, ich weiß, wie du meinst.
 
hansfeuerstein 26.12.2023 13:55
Im Endeffekt wird es natürlich als eine Art von Scheidung auf "katholisch" wahr genommen.
Sind denn Ehenichtigkeitsgründe wirklich so faktisch feststellbar, oder ist es nicht vielmehr oft interpretationssache...  Es ist eben eine Möglicheit, dass Menschen nicht zwangsweise gebunden bleiben, wo bestimmte Intentionen nie bewusst oder gegeben waren.
 
hansfeuerstein 26.12.2023 13:59
Im Zivilen wurde ja das "Schuldverfahren" auch deshalb aufgehoben, weil schon die Ermittlung dessen, was eine Scheidung begründete viel zu viele Facetten hat, um es von aussen als. Dritter fair beurteilen zu können. Ausnahmen bestätigen vielleicht nur die Regel.. Wer will und kann sich schon ein einen solchen Urwald begeben, wenn nicht von beiden Seiten gewisse Sachverhalte zugegeben und bestätigt werden. Da wird halt dann oft irgendwas zugegeben, nur um wieder frei für die nächste "Beziehung" zu sein, fürchte ich.
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