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Für alle die zur geistlichen Reife gelangen wollen,...

Für alle die zur geistlichen Reife gelangen wollen,...
...Inhaltsverzeichnis
Teil I
1. Gottes Vorsehung will dein Bestes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
»Wir wissen aber, dass ... alle Dinge zum Besten dienen...« Röm. 8,28
2. Gotteserkenntnis offenbart dein sündiges Wesen . . . . . . . . . . . . 19
»So lass mich deine Herrlichkeit sehen!« 2. Mose 33,18
3. Gottes Ausdauer gibt dich niemals auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
»Der Gott Jakobs.« Ps. 46,7 – »Du Wurm Jakob.« Jes. 41,14
4. Gottes Zucht hat ein gutes Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
»Pflügt ... ein Ackermann ... immerfort um?« Jes. 28,24
5. Gottes Kraft wirkt in deiner Schwachheit . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
»... meine Kraft ist in den Schwachen mächtig...« 2. Kor. 12,9
6. Gottes Augen hassen deinen Stolz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
»Diese sechs Dinge hasst der Herr ... stolze Augen.« Spr. 6,16.17
7. Gott trägt dich durch Feuerproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
»Ich sehe aber vier Männer ... und der vierte sieht aus, als wäre er
ein Sohn der Götter.« Dan. 3,25
Teil II
8. Christi Erscheinung überwältigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
»... einen, der war einem Menschensohn gleich...« Offb. 1,12.13
9. Christi Würde verlangt Anbetung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
»Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig...« Offb. 5,12
10. Christi Fürbitte dauert noch an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
»Darum lebt er immer und bittet für sie.« Hebr. 7,25
11. Christi Charakterideal fordert heraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
»Selig sind, die da geistlich arm sind.« Matth. 5,3
12. Christi Nachfolge fordert völlige Hingabe . . . . . . . . . . . . . . . 121
»So jemand zu mir kommt ... und mir nachfolgt.« Luk. 14,5-6.27
13. Christi Anspruch verlangt deine erste Liebe . . . . . . . . . . . . . . 130
»Dem Engel der Gemeinde zu Ephesus schreibe...« Offb. 2,1
14. Christi Herrschaft erhebt dich zum Herrscher . . . . . . . . . . . . 139
»... herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.« Röm. 5,17
Teil III
15. Gottes Geist will dich erfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152
»Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel...« Apg. 2,2
16. Gottes Geist will dich verwandeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
»... werden verklärt ... von dem Herrn, der der Geist ist.« 2. Kor.
3,18
17. Gottes Geist will dich läutern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167
»Da fiel das Feuer des Herrn herab.« 1. Kön. 18,38
18. Gottes Geist will seine Kraft in dir entfalten . . . . . . . . . . . . . 177
»... nicht durch Heer oder Kraft, ... durch meinen Geist...« Sach.
4,6
19. Gottes Geist ist die Triebkraft der Mission . . . . . . . . . . . . 186
»Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen...« (Apg.
1,8)

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Sulzbacher 09.12.2023 18:02
Gottes Vorsehung will dein Bestes
»Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge
zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss beru
fen sind.« (Röm. 8,28)
Lesetext: Röm. 8,26-30
Dieser Satz, wörtlich genommen, vermag dem Gläubigen in Zei
ten der Not uneingeschränkten Trost und große Ermutigung zu
vermitteln. Paulus war von dieser Wahrheit tief überzeugt. »Und
wir wissen, dass alle Dinge zum Besten dienen...« Hier ist jede
Frage überflüssig. Er hatte ein unerschütterliches Vertrauen in
die bestimmende Vorsehung Gottes. Er glaubte, dass Gott alles
zum Besten wendet. Für ihn schloss diese Überzeugung jede Kla
ge aus, weil jede Lebenslage entweder von Gott geplant oder zu
gelassen ist. »Seid dankbar in allen Dingen!« Dieses Wort offen
bart eine Haltung der inneren Reife des Paulus, die nach Gottes
Rat erreicht werden kann. Sie verwandelt Seufzen in Singen. Es
war ein praktisches Annehmen dieser Wahrheit, die ihn und sei
nen Begleiter befähigte, mitten in der Nacht zu singen, obgleich
ihre Pläne scheinbar durchkreuzt waren und sie mit blutendem
Rücken in einem Gefängnisverlies eingekerkert lagen. Solange
sich Paulus seiner Liebe zu Gott und des Zwecks seiner Berufung
bewusst war, bekümmerte es ihn wenig, ob seine äußeren Ver
hältnisse angenehm waren oder nicht. Alles, ob scheinbar un
günstig oder vorteilhaft, wird bestimmt zu seinem Besten die
nen. Es stellt sich uns die wichtige Frage: Teilen wir diese
freudige Gewissheit des Paulus?
Paulus macht seine Aussage aus einer solch tiefen Über
zeugung heraus, dass es unmöglich ist, angesichts dieser erstaun
9
Zur geistlichen Reife
lichen Behauptung neutral zu bleiben. Wäre sie etwas abge
schwächt oder weniger dogmatisch ausgedrückt, könnte man sie
leichter annehmen. Wenn wir in tiefstem Leid oder unter schwe
ren Schicksalsschlägen stehen, scheint die Erklärung, dass alle
Dinge zum Besten dienen, eher leichtfertig und weit entfernt
von der grauen Wirklichkeit des Erlebens zu sein. Ist es wirklich
so? Sollte diese Behauptung nicht mit geheimem Zweifel geprüft
werden? Oder können wir sie froh bejahen? In ihrem vollen
Wortlaut genommen, gibt es in der ganzen Bibel keinen Vers, der
damit verglichen und inmitten des Leides, der Schwierigkeit
oder Enttäuschung gleichbedeutend und klar wäre.
Der Schlüssel zur Erklärung der zentralen Behauptung »Alle
Dinge dienen zum Besten« ist, dass sie weder vom Text noch von
ihren zwei bestimmenden Nebensätzen getrennt werden darf:
»denen, die Gott lieben« und »denen, die nach dem Vorsatz be
rufen sind«. Diese zwei Nebensätze schränken die Bedeutung
ein. Es bleibt die einfache Tatsache bestehen, dass alle Dinge
nicht ohne bestimmte Voraussetzungen jedermann zum Besten
dienen. Dieser Vers meint dies auch nicht. Zwei Dinge sind Vor
aussetzung. Vor allem muss das Verhältnis zu Gott geordnet
sein. Der durch diese biblische Verheißung Bevorzugte ist ein
Glied der Gottesfamilie, der sich der Zuneigung der Familie
erfreut und dazu bekennt. Ein solcher Mensch weiß, dass der,
der seines eigenen Sohnes nicht verschonte, nie etwas zuließe
oder bestimmte, was nicht zu seinem Besten diente - Liebe ver
traut, auch dann, wenn sie nicht sehen kann. Dann gibt es die
Teilhaberschaft. Er ist einer der »Berufenen« nach Gottes ewi
gem Plan. Seine eigenen Pläne sind in Gottes Plan aufgegeben
worden. Für ihn ist es unbegreiflich, dass Gottes vollkommene
Absicht mit ihm vereitelt werden könnte durch etwas, das ihm
zuwider wäre. Gott flicht alles so ineinander, dass es sich zu sei
nem Besten auswirkt. Wo das Leben unter Gott steht, sind Zu
fälle nicht zufällig und Widrigkeiten nicht widrig. Darum wird
Gottes Plan jenen Menschen enthüllt, die er berufen hat und die
ihn deshalb lieben. Die Verheißung schließt nichts in sich für
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Gottes Vorsehung will dein Bestes
denjenigen, der sich gegen Gott auflehnt und seine Zwecke nicht
gutheißt. Dieser Vers wird einem kalten Herzen zum Stein des
Anstoßes. Wenn aber das Herz von Liebe zu Gott erfüllt ist,
glüht es vor Freude. Doch um zu dem Trost dieses Verses be
rechtigt zu sein, müssen wir in die von Paulus festgelegte Klasse
eingegangen sein.
Es stellen sich aber die unumgänglichen Fragen: Kann ein
Unglück gut sein? Ist Krankheit gut? Ist es gut, einen Menschen
durch Krankheit zu verlieren? Ist Enttäuschung gut? Warum lässt
Gott solche Schläge zu?
In den Tagen des Paulus gab es vier charakteristische Reaktio
nen in Notlagen. Die Haltung der Epikureer lautete: »Lasset uns
essen und trinken, denn morgen sind wir tot.« Der Zyniker
schob dem Schicksal das Schlimmste zu. Der Stoiker biss die
Zähne zusammen und machte sich hart, um den göttlichen Wil
len annehmen zu können. Epiktet schrieb: »Habe den Mut, zu
Gott aufzusehen und zu sagen: Handle fortan mit mir nach dei
nem Willen! Ich bin damit einverstanden. Ich bin dein und
schrecke vor nichts zurück, solange du denkst, es sei gut. Leite
mich, wohin du willst; bekleide mich, womit du willst! Willst du
mir ein Amt anvertrauen oder es mir vorenthalten, so bin ich
damit einverstanden. Willst du, dass ich bleibe oder fliehe, dass
ich arm oder reich bin? In allem will ich dich vor den Menschen
verteidigen.«
Doch in unserem Text umschreibt Paulus des Christen Hal
tung nicht als Trotz oder Gleichgültigkeit oder gar hoffnungs
loses Hinnehmen. Der Gläubige nimmt das Unglück oder Leid
ruhig an, weil er weiß, dass alle Dinge, ob günstig oder widrig,
zu seinem Allerbesten dienen.
Gottes Plan ist heilsam
»Alle Dinge dienen zum Besten.« Die Schwierigkeit im prak
tischen Ausleben dieses Verses liegt in unserer Auslegung der
beiden Worte: »zum Besten«. Das von Gott in seiner weit
11
Zur geistlichen Reife
sichtigen Liebe verheißene »Beste« mag nicht immer gut und für
uns annehmbar erscheinen. Wenn wir seine Führungen vom welt
lichen, materialistischen Standpunkt aus betrachten, vermögen
wir nichts Heilsames in ihnen zu sehen. Das uns von Gott ver
heißene Beste ist geistlich und nicht weltlich. Es mag bisweilen
lange dauern, bis wir den wirklichen Wert erkennen.
Jahre gingen dahin, bis die eigenartigen Führungen im Leben
Hiobs verstanden werden konnten. Seine Prüfungen entstanden
im bösen Denken Satans; doch schrieb Hiob diese nie einem
blinden Schicksal oder satanischen Kräften zu. Er gab seinen Ge
danken darüber mit den getrosten Worten Ausdruck: »Der Herr
hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei
gelobt!« Als er von seiner Frau verhöhnt wurde, hielt er an sei
nem Vertrauen zu Gott unentwegt fest. »Wir haben Gutes emp
fangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?«
Seine Glaubenshaltung wurde durch die späteren Ereignisse
reichlich gerechtfertigt. Er ging aus seinen Leiden bereichert und
nicht verarmt hervor. Durch das Mitwirken Hiobs bediente sich
Gott der bösen Absichten Satans, um das Beste zu wirken, ohne
in irgendeiner Weise das Böse gutzuheißen.
»Wir stehen in Gefahr, im Besten nur leibliche Genüsse zu
verstehen«, schreibt Vernon Grounds. Wenn wir von Krankheit
verschont sind und unser Körper nie von Schmerzen geplagt
wird; wenn wir jederzeit Geld in unseren Taschen und Vermö
gen auf der Bank liegen haben; wenn wir in modernen Häusern
wohnen und uns jeden Luxus leisten können; wenn wir uns gut
kleiden und uns ausgedehnte Ferien am Meer erlauben können,
dann glauben wir, das sei das Beste. Unglücklicherweise leben
wir in einer materialisierten Zivilisation, und trotz unseres christ
lichen Glaubens bringen wir es fertig, Behaglichkeit und das gött
liche Beste auf die gleiche Ebene zu bringen. Weiter sind wir ver
sucht, Erfolg oder Vergnügen mit dem »Besten« zu vergleichen.
Und doch sind solche Vergleiche weit entfernt von der funda
mentalen Lehre des Apostels Paulus. Weil wir falsche Vergleiche
anstellen, darum haben wir Mühe mit Römer 8,28. Unser Ver
12
Gottes Vorsehung will dein Bestes
sagen, Paulus zu verstehen, wenn er in allen Lebensführungen
das Gute sieht, das ein frohes Wissen für unsere Herzen sein
sollte, lässt uns diese Erkenntnis zu einem harten Problem für
unseren Verstand werden.
Was immer mein Gott bestimmt,
ist recht, weil er gedenket mein.
Der Kelch, von ihm, dem Arzt, gereicht,
kein gift’ger Trank kann sein.
Denn Gott ist wahr, sein Ratschluss klar.
Drum hoffend ich auf ihn stets blick’,
lenkt er doch treu auch mein Geschick.
Könnte ein Unglücksfall diese Wahrheit besser beleuchten als
der Brand von Serampore in Indien am 12. März 1812? In weni
gen Minuten ging die jahrelange, mit vielen Opfern verbundene
Übersetzungsarbeit William Careys in Flammen auf. Der Verlust
an Papier zum Druck von Bibeln war unermesslich. Der frisch
gegossene Tamil-Schriftsatz und die chinesischen Metalltypen
wurden vollständig zerstört. Teile von Manuskripten, Gramma
tiken und Wörterbüchern, von ihm in mühseliger Arbeit zusam
mengetragen, verbrannten. William Carey schrieb damals: »Nichts
außer der Druckpresse konnte gerettet werden. Dies ist ein
schwerer Schlag, weil er das Drucken der Heiligen Schrift auf
eine lange Zeit hinaus verzögert. Zwölf Monate harter Arbeit
reichen nicht aus, um das Vernichtete wiederherzustellen, vom
Verlust der Manuskripte usw. überhaupt nicht zu reden, die wir
nie mehr werden ersetzen können.«
Das erwähnte Manuskript bezog sich auf die meisten Teile
seiner Schriftauslegungen in indischer Sprache, sein ganzes kana
resisches Neues Testament, zwei Bücher, die das Alte Testament
im Sanskrit enthielten, viele Seiten seines Bengali-Wörterbu
ches, seine ganze Telugu. – Dies alles und ein großer Teil der
Punjabi-Grammatik und jede Spur seines weit fortgeschrittenen
Sanskrit-Wörterbuches, das magnum opus (stattliche Werk) sei
13
Zur geistlichen Reife
nes sprachlichen Könnens, waren durch das Feuer ausgelöscht.
Dann folgt sein Glaubensbekenntnis in Worten, die ähnlich lau
ten wie unser Text:
»Gott wird zweifellos das Beste aus diesem Unglück werden
lassen und unsere Interessen fördern.« Noch war die Asche nicht
erkaltet, schrieb Careys Mitarbeiter Marshman, dass das
Unglück »ein neues Blatt auf den Wegen der Vorsehung bedeu
te, damit sie sich im Glauben an ihn, dessen Wort feststeht wie
ein Himmelspfeiler, festhielten, dass allen, die Gott lieben, alle
Dinge zum Besten dienen. Darum sei stark in dem Herrn! Er
wird das Werk seiner Hände nie im Stich lassen.«
Inmitten dieser trostlosen Lage blieben die Herzen dieser
Diener Gottes friedevoll, weil sie an dieser Wahrheit festhielten.
»Es führte mich in ein ruhiges Einwilligen in seinen Willen hin
ein, das mich zum Aufsehen und bereiten Annehmen seines Wil
lens befähigte«, schrieb Marshman. Carey erzählt, wie er Ruhe
fand durch den Vers: »Sei still, und erkenne, dass ich Gott bin!«
Ward, den dritten dieses berühmten Trios, fand man nicht
nur ergeben in den Willen Gottes, sondern voll tiefer Freude,
während doch ringsum das Feuer wütete.
Wie konnte dieses Unglück zum Besten dienen? Es dauerte
nicht lange, da wurde die göttliche Strategie offenbar. »Die Ka
tastrophe öffnete die Ohren der britischen Christenheit. In der
Feuersbrunst erkannte sie die Größe des Unternehmens, es tra
ten die Tatsachen klar zu Tage. So erwies sich die Vernichtung als
ein Leuchtfeuer, das die Schar der eifrigen Missionsfreunde ver
vielfältigte.« So laut erscholl ihr Ruhm, dass ihr Unternehmen in
Gefahr stand, umgestoßen zu werden. »Das Feuer hat eurer
Arbeit eine unvergleichliche Berühmtheit gebracht«, schrieb Füller
in einem seiner treuen Warnbriefe. »Die Öffentlichkeit spart
nicht mit ihrem Lob. Achthundert Guineas wurden für Carey
allein gespendet. Atmen wir diesen Weihrauch ein, müssen wir
dann nicht damit rechnen, dass Gott uns seinen Segen entzieht?
Wie erginge es uns aber dann?«
Was ist denn das Beste, an das Paulus denkt? Die Antwort fin
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Gottes Vorsehung will dein Bestes
den wir im Text. »Welche er verordnet hat, die hat er auch be
rufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht ge
macht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herr
lich gemacht.« (Röm. 8,29) Paulus fasst dies so auf, dass alles,
was ihn Christus ähnlicher macht, gut sei ohne Rücksichtnahme
auf seine Behaglichkeit, Gesundheit, seinen Erfolg oder seine
Freude. Christusähnlichkeit wird kaum erreicht werden inmit
ten materieller Bequemlichkeiten. Viele der Christus ähnlichsten
Gläubigen wurden durch Krankheit geprüft. Erfolg im Geschäft
hat der Heiligkeit vieler den Todesstoß versetzt. Das Streben
nach Vergnügen bringt viele zu Fall.
Gottes Plan ist aktiv
»Alle Dinge dienen zum Besten.« Das Herz, das Gott liebt, sieht
ihn an der Arbeit, sogar in den schwersten und unwillkommens
ten Geschehnissen des Lebens. Alle Dinge dienen zum Besten,
weil Gott darin tätig ist, einen Fluch in Segen und ein Unglück
in Triumph umzuwandeln.
Sein Wirken ist nicht immer klar erkennbar. Es scheint manch
mal, als wirke er überhaupt nicht. Als Carlyle über die Rätsel des
Lebens nachsann, sagte er in seiner Herzensqual: »Das Schlimm
ste bei Gott ist sein Nichthandeln.« Doch ist Gott oft am aktiv
sten, wenn alles ruhig scheint. Gottes Wirken in der Natur ist
unsichtbar und doch wirksam. Unter seiner unsichtbaren Lei
tung nehmen die Sterne ihren ihnen zugewiesenen Lauf. Der
ruhelose Ozean bleibt in seinen festgelegten Grenzen. Nie soll
ten wir in Ungeduld über die scheinbare Untätigkeit Gottes die
Dinge in unsere Hand nehmen und versuchen, unsere eigene
Vorsehung zu spielen.
Die täglichen Geschehnisse, ob traurig oder erfreulich, sind
das Rohmaterial, mit dem Gott den Lebensplan webt.
Nehmen wir Gott in den Alltag hinein, dann erleben wir, wie
sich das Chaos in Ordnung verwandelt. »Er ist zu gütig, um hart
herzig zu handeln; er ist zu weise, um Fehler zu begehen. Es gibt
15
Zur geistlichen Reife
keinen Umstand, der Gottes Plan über unserem Leben begün
stigen oder ›sein Bestes‹ für uns fördern könnte.«
Gottes Plan ist umfassend
»Alle Dinge dienen zum Besten.« »Alle Dinge« meint wirklich
alles. Jedes Gebiet steht unter der heilsamen Übersicht Gottes.
Der ganze Umfang dieser Aussage nimmt uns beinahe den Atem.
Leid um einen geliebten Menschen, Krankheit, Enttäuschung,
vereitelte Hoffnungen, schwache Nerven, Sorgen um ungeratene
Kinder, Fruchtlosigkeit im Dienst trotz ernsten Bemühungen,
die Bedingungen zur Fruchtbarkeit zu erfüllen – bestimmt die
nen alle diese Dinge nicht zum Besten. Paulus versichert uns
aber, dass es so ist. Wir mögen willig zugeben, dass das Leben
mit allem, was damit zusammenhängt, Gegenstand der bestim
menden Vorsehung Gottes ist, aber es fällt uns schwer zu glau
ben, dass der Herr sich liebend für jede Einzelheit in unserem
Leben interessiert. Und doch versichert er uns, dass es so ist.
Kein Spatz fällt vom Dach ohne des Vaters Wissen. Die Um
stände im Leben der Gläubigen sind von Gott bestimmt. Es gibt
keinen Zufall. Die Liebe weigert sich zu glauben, Gott sei nicht
interessiert an den Einzelheiten unseres Lebens. Alles ist zuge
lassen und für seine weisen Zwecke von ihm bestimmt. Keinen
Augenblick lässt er uns ohne seine Überwachung. Jede unerfreu
liche Erfahrung, wenn sie in der rechten Weise angenommen
wird, kann ihr Teil Gutes in sich tragen. Körperliche Schmerzen
und Schwachheit bringen uns unsere Ohnmacht zum Bewusst
sein. Verwirrung oder Verlegenheiten offenbaren unseren Man
gel an Weisheit. Finanzielle Schwierigkeiten weisen auf die Be
schränktheit unserer Ersparnisse hin. Fehler und Niederlagen
demütigen unseren Hochmut. Alle diese Dinge mögen einge
schlossen sein in dem Begriff »das Beste«.
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Gottes Vorsehung will dein Bestes
Gottes Plan ist harmonisch
»Alle Dinge wirken zusammen (nach der engl. Übersetzung)
zum Besten.« Sie wirken so zusammen, dass sie in die vorbe
stimmte Form hineinpassen. Die Ereignisse des Lebens sind
nicht ohne Beziehung zueinander. Die Verordnung des Arztes ist
zusammengesetzt aus verschiedenen Medikamenten. Nähme
man diese gesondert, so würden einige davon als Gift wirken
und nur Schaden anrichten. Doch in der Zusammensetzung un
ter der Leitung eines geschickten und erfahrenen Arztes bewir
ken sie nur Gutes. Bardey übersetzt dieses biblische Wort fol
gendermaßen: »Wir wissen, dass Gott alle Dinge allen denen
zum Besten zusammensetzt, die ihn lieben.« Betrachtet man die
Ereignisse des Lebens gesondert, so scheinen sie alles andere als
gut zu sein, doch im Zusammenhang gesehen ist das Resultat
immer gut.
In widrigen Verhältnissen fragt der Unglaube: Wie kann die
ses zum Besten dienen? Die Antwort lautet: Warte nur, bis der
große Arzt die Verordnung fertig geschrieben hat! Wer könnte
nicht im Rückblick auf sein Leben erkennen, wie Dinge, die un
heilvoll schienen, sich zuletzt als verhüllte Segnungen erwiesen?
Der Künstler mischt die Farben so, dass sie dem ungeübten Auge
mit der Vorlage unvereinbar scheinen. Doch warte, bis er die
Mischung beendigt hat!
Das Leben wurde schon verglichen mit einer sorgfältig auf
einem Rahmen gearbeiteten Stickerei. Für die Schönheit des
Musters ist es von größter Wichtigkeit, dass die Farben verschie
den sind. Die einen müssen leuchtend und prächtig, die andern
dunkel und düster sein. Erst wenn sie zusammen verarbeitet wer
den, trägt jede Farbe zur Schönheit des Musters bei.
Während wir dieser Wahrheit im Allgemeinen zustimmen,
stehen wir doch in Gefahr, unsere gegenwärtigen Verhältnisse in
Zeiten schwerer Prüfungen als einen Ausnahmefall zu betrach
ten. Wäre dem so, dann hätte unser Text keine Bedeutung, und
die Wahrheit der bestimmenden Vorsehung Gottes in menschli
chen Angelegenheiten wäre bedeutungslos...https://www.leseplatz.de/media/39/ee/e9/1686662787/30858.pdf...https://www.cbuch.de/sanders-zur-geistlichen-reife.html...Gruss,Ralf😘
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