Festnahmen in Belarus: Gespräch mit Papstbotschafter

Festnahmen in Belarus: Gespräch mit Papstbotschafter
Wenige Tage nach der Verhaftung zweier katholischer Priester in Belarus hat sich der Papstbotschafter in Minsk, Erzbischof Ante Jozic, mit Außenminister Sergej Alejnik getroffen.


Nach Angaben des Ministeriums vom Freitagabend wurden bei der Begegnung aktuelle bilaterale Fragen sowie „Bemühungen zur Lösung regionaler Konflikte“ besprochen. Die katholische Kirche im autoritär regierten Belarus äußerte sich bislang nicht zu dem Treffen.

Die Behörden des Landes hatten am 17. November Pfarrer Henryk Akalatowitsch (63) in der Kreisstadt Waloschyn in der Region Minsk festgenommen. Der Menschenrechtsorganisation „Christian Vision for Belarus“ zufolge beschuldigen sie den Priester des Landesverrats. Ein Sprecher des Erzbistums Minsk bestätigte die Festnahme. „Die Umstände des Falls werden geklärt“, sagte er am Freitagabend.

„Die Umstände des Falls werden geklärt“
Laut „Christian Vision for Belarus“ wurde diese Woche nach einem Gottesdienst in der Großstadt Brest an der Grenze zu Polen ein weiterer katholischer Priester verhaftet: Wjatschaslau Pialinak (48). Die Polizei habe sein Handy und Laptop beschlagnahmt. Die Gründe seien bislang nicht bekannt. Pialinak war zwischen 2011 und 2015 persönlicher Sekretär des damaligen Papstbotschafters in Belarus, Erzbischof Claudio Gugerotti. Gugerotti ist jetzt Kurienkardinal und leitet die Vatikanbehörde für die katholischen Ostkirchen.

Seit den landesweiten Protesten im Sommer 2020 gegen die zugunsten von Machthaber Alexander Lukaschenko gefälschte Präsidentenwahl unterdrücken die Behörden in Belarus mit aller Härte Kritik am Regime. Sie gingen mehrmals auch gegen die katholische Kirche vor, der mehr als zehn Prozent der Belarussen angehören. So nahm das Regime den Katholiken 2022 eine traditionsreiche Kirche in der Hauptstadt Minsk weg. Gerichte verurteilten wiederholt auch Geistliche verschiedener Konfessionen zu bis zu 45 Tage Arrest.

(kna – sk)
 

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