Papst traf Palästinenser und Israelis: Beide leiden sehr
22.11.2023 12:53
Papst traf Palästinenser und Israelis: Beide leiden sehr
22.11.2023 12:53
Papst traf Palästinenser und Israelis: Beide leiden sehr
Papst Franziskus hat diesen Mittwoch Delegationen aus Palästina und Israel im Vatikan empfangen. Das katholische Kirchenoberhaupt hatte vor seiner Generalaudienz Israelis getroffen, deren Angehörige als Geiseln in Gaza sind, und eine Delegation von Palästinensern aus dem Gaza-Streifen, die unter dem Gaza-Krieg leiden. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz berichtete der Papst kurz davon und erklärte, beide Seiten litten sehr und er mahnte erneut Frieden an.
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Sie leiden sehr, ich habe zugehört, wie beide leiden: Kriege sind dafür verantwortlich, aber hier sind wir über Kriege hinausgegangen, dies ist kein Krieg, dies ist Terrorismus. Bitte, lasst uns für Frieden wirken, betet für Frieden, betet intensiv für Frieden. Möge der Herr dort eingreifen, möge der Herr uns helfen, die Probleme zu lösen und nicht mit den Leidenschaften weiterzumachen, die am Ende alle töten. Lasst uns für das palästinensische Volk beten, lasst uns für das israelische Volk beten, dass Friede kommt", so der eindringliche Appell des katholischen Kirchenoberhaupts. Papst Franziskus hatte zuvor zudem bereits Gebete gefordert „für alle Menschen, die aufgrund der vielen Kriege auf der Welt leiden, besonders für das geliebte Volk in der Ukraine, in Israel und Palästina."
„Möge der Herr dort eingreifen, möge der Herr uns helfen, die Probleme zu lösen und nicht mit den Leidenschaften weiterzumachen, die am Ende alle töten“
Die Begegnung des Papstes mit den Delegationen aus Israel und Palästina an diesem Mittwoch hatte der Vatikan bereits am Wochenende angekündigt. Es werde am 22. November am Rand der Generalaudienz zwei getrennte Treffen geben, hatte Vatikasprecher Matteo Bruni erklärt. Es handele sich um einen rein humanitären Akt: „Franziskus möchte die die geistliche Nähe zum Leiden eines jeden bekunden", so Bruni.
Israel-Flaggen am Petersplatz
Israel-Flaggen am Petersplatz
„Lasst uns für das palästinensische Volk beten, lasst uns für das israelische Volk beten, dass Friede kommt“
Papst Franziskus hatte zuvor bereits mehrfach appelliert, die Geiseln freizulassen und beide Kriegsparteien aufgerufen, sich auf einen Waffenstillstand zu einigen und Schritte für Dialog und Frieden zu unternehmen.
Palästina-Schals bei der Generalaudienz
Palästina-Schals bei der Generalaudienz
Gefangenenaustausch und Feuerpause
Unterdessen hat laut Medienberichten die israelische Regierung diesen Mittwoch einem Abkommen zugestimmt, das die Freilassung von 50 von der Hamas verschleppten Geiseln vorsieht. Im Gegenzug sollen 150 palästinensische Gefangene freigelassen und ein Waffenruhe eingehalten werden, hieß es in der offiziellen Erklärung aus dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.
Demnach ist eine Feuerpause von zunächst vier Tagen vorgesehen. Die Hamas soll in diesen Tagen 50 der rund 240 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freilassen. Laut Medienberichten handelt es sich um 30 Kinder und 20 Frauen. „Die Freilassung jeweils weiterer zehn Geiseln hat einen weiteren Tag Feuerpause zur Folge", heißt es in der Erklärung der Regierung. Im Gegenzug will Israel 150 palästinensische Häftlinge freilassen. Sowohl Israel als auch die radikalislamische Palästinenserorganisation sagten, nach der viertägigen Waffenruhe wolle man die Kämpfe fortsetzen.
Patriarch Pizzaballa erleichtert über Waffenruhe
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land, sagte der katholischen Nachrichtenagentur KNA: „Wir hoffen, dass die Vereinbarung den Weg für eine weitere positive Entwicklung freimacht und zu einer Lösung des Konflikts beiträgt".
Patriarch Pizzaballa
Patriarch Pizzaballa
„Wir hoffen, dass die Vereinbarung den Weg für eine weitere positive Entwicklung freimacht und zu einer Lösung des Konflikts beiträgt“
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen freute sich über die Waffenruhe und die geplante Freilassung von Geiseln. Jeder Tag, den Mütter und Kinder durch Terroristen gefangengehalten würden, sei zu viel, erklärte sie am Mittwoch in Brüssel. Sie rief die Hamas zur Freilassung aller Entführten auf.
Zugleich kündigte von der Leyen an, die Europäische Union werde ihr Möglichstes tun, um die Waffenpause für eine Verstärkung der humanitären Hilfe zu nutzen. Der zuständige Kommissar Janez Lenarcic solle so schnell wie möglich weitere Lieferungen nach Gaza veranlassen, um die Krise dort zu lindern.
Ähnlich äußerte sich auch EU-Ratspräsident Charles Michel. Man müsse die Pause in den Feindseligkeiten zu nutzen, um ein Maximum an humanitärer Hilfe für die Bedürftigen zu ermöglichen, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst „X". Dabei dankte er Katar und Ägypten für die Vermittlung bei der jetzt ausgehandelten Vereinbarung.
Hintergrund
Am 7. Oktober hatten Terroristen auf Geheiß der Hamas im Süden Israels ein Massaker mit rund 1.200 Toten angerichtet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Daraufhin erklärte die israelische Armee, sich im „Krieg" zu befinden und reagierte mit massiven Luftschlägen; später folgten auch Bodeneinsätze israelischer Truppen im Gazastreifen. Dort ist die humanitäre Lage prekär: Es fehlt an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, Hilfslieferungen kommen nur schleppend durch. Auch zivile Einrichtungen und Krankenhäuser wurden bei den Kämpfen getroffen.
*Stand 11.43 Uhr
(vatican news/kna/diverse - sst)
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Sie leiden sehr, ich habe zugehört, wie beide leiden: Kriege sind dafür verantwortlich, aber hier sind wir über Kriege hinausgegangen, dies ist kein Krieg, dies ist Terrorismus. Bitte, lasst uns für Frieden wirken, betet für Frieden, betet intensiv für Frieden. Möge der Herr dort eingreifen, möge der Herr uns helfen, die Probleme zu lösen und nicht mit den Leidenschaften weiterzumachen, die am Ende alle töten. Lasst uns für das palästinensische Volk beten, lasst uns für das israelische Volk beten, dass Friede kommt", so der eindringliche Appell des katholischen Kirchenoberhaupts. Papst Franziskus hatte zuvor zudem bereits Gebete gefordert „für alle Menschen, die aufgrund der vielen Kriege auf der Welt leiden, besonders für das geliebte Volk in der Ukraine, in Israel und Palästina."
„Möge der Herr dort eingreifen, möge der Herr uns helfen, die Probleme zu lösen und nicht mit den Leidenschaften weiterzumachen, die am Ende alle töten“
Die Begegnung des Papstes mit den Delegationen aus Israel und Palästina an diesem Mittwoch hatte der Vatikan bereits am Wochenende angekündigt. Es werde am 22. November am Rand der Generalaudienz zwei getrennte Treffen geben, hatte Vatikasprecher Matteo Bruni erklärt. Es handele sich um einen rein humanitären Akt: „Franziskus möchte die die geistliche Nähe zum Leiden eines jeden bekunden", so Bruni.
Israel-Flaggen am Petersplatz
Israel-Flaggen am Petersplatz
„Lasst uns für das palästinensische Volk beten, lasst uns für das israelische Volk beten, dass Friede kommt“
Papst Franziskus hatte zuvor bereits mehrfach appelliert, die Geiseln freizulassen und beide Kriegsparteien aufgerufen, sich auf einen Waffenstillstand zu einigen und Schritte für Dialog und Frieden zu unternehmen.
Palästina-Schals bei der Generalaudienz
Palästina-Schals bei der Generalaudienz
Gefangenenaustausch und Feuerpause
Unterdessen hat laut Medienberichten die israelische Regierung diesen Mittwoch einem Abkommen zugestimmt, das die Freilassung von 50 von der Hamas verschleppten Geiseln vorsieht. Im Gegenzug sollen 150 palästinensische Gefangene freigelassen und ein Waffenruhe eingehalten werden, hieß es in der offiziellen Erklärung aus dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu.
Demnach ist eine Feuerpause von zunächst vier Tagen vorgesehen. Die Hamas soll in diesen Tagen 50 der rund 240 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freilassen. Laut Medienberichten handelt es sich um 30 Kinder und 20 Frauen. „Die Freilassung jeweils weiterer zehn Geiseln hat einen weiteren Tag Feuerpause zur Folge", heißt es in der Erklärung der Regierung. Im Gegenzug will Israel 150 palästinensische Häftlinge freilassen. Sowohl Israel als auch die radikalislamische Palästinenserorganisation sagten, nach der viertägigen Waffenruhe wolle man die Kämpfe fortsetzen.
Patriarch Pizzaballa erleichtert über Waffenruhe
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land, sagte der katholischen Nachrichtenagentur KNA: „Wir hoffen, dass die Vereinbarung den Weg für eine weitere positive Entwicklung freimacht und zu einer Lösung des Konflikts beiträgt".
Patriarch Pizzaballa
Patriarch Pizzaballa
„Wir hoffen, dass die Vereinbarung den Weg für eine weitere positive Entwicklung freimacht und zu einer Lösung des Konflikts beiträgt“
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen freute sich über die Waffenruhe und die geplante Freilassung von Geiseln. Jeder Tag, den Mütter und Kinder durch Terroristen gefangengehalten würden, sei zu viel, erklärte sie am Mittwoch in Brüssel. Sie rief die Hamas zur Freilassung aller Entführten auf.
Zugleich kündigte von der Leyen an, die Europäische Union werde ihr Möglichstes tun, um die Waffenpause für eine Verstärkung der humanitären Hilfe zu nutzen. Der zuständige Kommissar Janez Lenarcic solle so schnell wie möglich weitere Lieferungen nach Gaza veranlassen, um die Krise dort zu lindern.
Ähnlich äußerte sich auch EU-Ratspräsident Charles Michel. Man müsse die Pause in den Feindseligkeiten zu nutzen, um ein Maximum an humanitärer Hilfe für die Bedürftigen zu ermöglichen, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst „X". Dabei dankte er Katar und Ägypten für die Vermittlung bei der jetzt ausgehandelten Vereinbarung.
Hintergrund
Am 7. Oktober hatten Terroristen auf Geheiß der Hamas im Süden Israels ein Massaker mit rund 1.200 Toten angerichtet und rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Daraufhin erklärte die israelische Armee, sich im „Krieg" zu befinden und reagierte mit massiven Luftschlägen; später folgten auch Bodeneinsätze israelischer Truppen im Gazastreifen. Dort ist die humanitäre Lage prekär: Es fehlt an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, Hilfslieferungen kommen nur schleppend durch. Auch zivile Einrichtungen und Krankenhäuser wurden bei den Kämpfen getroffen.
*Stand 11.43 Uhr
(vatican news/kna/diverse - sst)
Kommentare
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Klavierspielerin2 22.11.2023 15:36
....und für die Christen im Heiligen Land, die leider zu oft vergessen werden. Hoffentlich bleiben die Wenigen im Land der Menschwerdung Gottes, seines Todes und seiner Auferstehung.
Klavierspielerin2 22.11.2023 15:40
Heute ist " Red Wednesday" :
Die
Welt
in
Rot
für
verfolgte
diskriminierte
bedrohte
Christen.
Mit dem „Red Wednesday“ macht das internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT auf das Schicksal von Millionen verfolgten, unterdrückten und bedrohten Christen weltweit aufmerksam. In vielen Ländern weltweit werden rund um diesen Tag hunderte berühmte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude von innen oder außen blutrot angestrahlt.
https://www.red-wednesday.de/
Die
Welt
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Rot
für
verfolgte
diskriminierte
bedrohte
Christen.
Mit dem „Red Wednesday“ macht das internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT auf das Schicksal von Millionen verfolgten, unterdrückten und bedrohten Christen weltweit aufmerksam. In vielen Ländern weltweit werden rund um diesen Tag hunderte berühmte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude von innen oder außen blutrot angestrahlt.
https://www.red-wednesday.de/
hansfeuerstein 22.11.2023 23:34
Es ist sicherlich so, dass beide Seiten leiden, aber nur eine Seite jubelt wenn es die anderen tun.
https://www.youtube.com/watch?v=hgBX4K9MJOU