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Papst trifft Angehörige von Hamas-Geiseln und Palästinenserfamilien

Papst trifft Angehörige von Hamas-Geiseln und Palästinenserfamilien
Mit dieser Mitteilung bestätigt das Presseamt des Vatikans entsprechende Medienberichte der vergangenen Stunden. Es werde am kommenden 22. November am Rand der Generalaudienz zwei getrennte Treffen geben, hieß es. Es handele sich um einen rein humanitären Akt, präzisiert das Statement. „Franziskus möchte die die geistliche Nähe zum Leiden eines jeden bekunden, so Pressesprecher Matteo Bruni. Vorher hatte bereits Staatssekretär Pietro Parolin die Möglichkeit eines solchen Treffens angedeutet.
Salvatore Cernuzio und Christine Seuss - Vatikanstadt

Nach dem Angriff vom 7. Oktober befinden sich derzeit etwa 240 Menschen in den Händen der Hamas, während die Zahl der Toten im Gazastreifen auf etwa 12.000 angestiegen sein soll. Wie der Pressesprecher am Freitagabend mitteilte, wird Papst Franziskus am Rande der nächsten Generalaudienz in zwei getrennten Momenten nicht nur die Angehörigen der israelischen Geiseln treffen, die sich seit dem 7. Oktober in den Händen der Hamas in Gaza befinden, sondern auch eine Gruppe von Angehörigen von Palästinensern, die unter dem Konflikt im Gazastreifen leiden.

Nähe zum Leid aller
Bruni erklärte weiter, dass die Treffen „ausschließlich humanitärer Natur“ seien und „Papst Franziskus damit seine geistige Nähe zum Leiden eines jeden Menschen zeigen will“, denn, wie der Papst bereits am Ende des Angelus-Gebetes am vergangenen Sonntag gesagt hatte: „Jeder Mensch, ob Christ, Jude, Muslim, gleich welchen Volkes oder welcher Religion, jeder Mensch ist heilig, ist wertvoll in den Augen Gottes und hat das Recht auf Leben.“

Erst am Freitagmorgen hatte der vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin am Rande einer Veranstaltung in der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl auf Anfrage von Journalisten nach einem derartigen Treffen gesagt: „Wir arbeiten daran und hoffen, dass wir es so bald wie möglich erreichen können“. Parolin wies auch auf die Freilassung der Geiseln als einen der entscheidendsten Punkte für eine „Lösung“ des Dramas hin, das sich seit über einem Monat im Nahen Osten abspielt. Auch Papst Franziskus hatte mehrfach an die Geiselnehmer appelliert, die Geiseln freizulassen, ebenso wie an beide Kriegsparteien, sich auf einen Waffenstillstand zu einigen. In den Verhandlungen um einen Waffenstillstand steht die Forderung nach der Freilassung der israelischen Geiseln im Vordergrund.

Zahl der Todesopfer in Gaza steigt
Die Zahl der Opfer im Gazastreifen steigt unterdessen infolge der Razzien und Angriffe weiter an. Nach Angaben der Hamas sind seit dem 7. Oktober, dem Tag des brutalen Überfalls durch Hamas-Terroristen auf israelischem Terrain, mindestens 12.000 Menschen in der Enklave ums Leben gekommen, darunter 5.000 Kinder.

Die Lage der Geiseln
Was die etwa 240 Geiseln, darunter ältere Menschen, Frauen und Kinder, sogar Säuglinge, betrifft, ist die Lage seit dem Tag der Entführung ungewiss. Bislang konnten dank der internationalen Diplomatie nur vier Personen befreit werden. Eine fünfte Geisel konnte jedoch von israelischen Truppen befreit werden, andere wurden tot aufgefunden. Am Freitagmorgen teilte der nationale Sicherheitsberater Israels, Tzachi Hanegbi, mit, dass es zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Einigung über die Freilassung der Menschen gebe, die sich noch in den Händen der Hamas befinden: „Wenn es eine Einigung gibt, werden viele, viele Familien wiedervereint werden“. Die al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, teilten dagegen mit, dass einige Geiseln „aufgrund ihres kritischen Zustands und um ihr Leben zu retten“ in „Behandlungszentren“ verlegt worden seien, wie israelische Medien berichteten.

Dank der Sprecherin der Geiseln an den Papst
In den vergangenen Tagen hatte sich die Sprecherin der Geiselfamilien, Rachel Goldberg-Polin, in einem Video in den vatikanischen Medien beim Papst für seine Aufmerksamkeit für dieses Drama bedankt. Sie ist die Mutter des 23-jährigen Hersh, 23, der während des Angriffs auf das Festival in der Wüste von Supernova verwundet und entführt wurde. „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um uns zu helfen, die 240 Menschen zu befreien, die lebendig unter Gaza begraben sind“, sagte die Frau in dem Video. „Sie gehören allen Religionen an: Muslime, Juden, Christen, Hindus, Buddhisten. Und sie sind menschliche Wesen. Sie sind Kinder Gottes.“

Treffen mit israelischen Autoritäten
Von diesem Samstag ist hingegen die Mitteilung, dass in Israel Vertreter der Geisel-Familien zwei Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts treffen werden, Benny Gantz und Gadi Eisenkot. Nicht treffen werden die Familienangehörigen der verschleppten Geiseln hingegen Premier Netanyahu und die Minister für Verteidigung und strategische Angelegenheiten, Yoav Gallant und Ron Dermer. 

Die israelische Armee hatte unterdessen bekannt gegeben, dass sich unter dem besetzten Al-Shifa-Krankenhaus im Gazastreifen eine Kommandozentrale der Terrororganisation Hamas befunden haben solle. Soldaten hatten das Krankenhaus unter dem Protest der internationalen Gemeinschaft eingenommen. 

(vatican news - cs)

Kommentare

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hansfeuerstein 18.11.2023 11:31
Die Lage ist wohl unvershönlich. Weil die unmenschlichen und brutalen Terrorangriffe von einem Großteil der Palästinenser gutiert wird. Man stelle sich vor, die brutalsten und menschenverachtendsten Mordaktionen die man sich vorstellen kann.


Umfrage zeigt starke Unterstützung in der palästinensischen Gesellschaft für Hamas-Operationen


Eine Umfrage der Arab World for Research and Development offenbart eine überwiegende Unterstützung in der palästinensischen Gesellschaft für die Aktionen der Hamas, die Israel als Terrororganisation einstuft.



Umfrage zeigt starke Unterstützung in der palästinensischen Gesellschaft für Hamas-Operationen


Eine Umfrage der Arab World for Research and Development offenbart eine überwiegende Unterstützung in der palästinensischen Gesellschaft für die Aktionen der Hamas, die Israel als Terrororganisation einstuft.
Umfrage zeigt starke Unterstützung in der palästinensischen Gesellschaft für Hamas-Operationen

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Arab World for Research and Development liefert aufschlussreiche Einblicke in die palästinensische Gesellschaft im Hinblick auf ihre Haltung zu den Aktionen der Hamas, die von Israel und anderen Ländern als Terrororganisation eingestuft wird. Nach dem verheerenden Angriff am 7. Oktober, bei dem etwa 1.200 Israelis und Ausländer getötet wurden, hat die Umfrage eine überwältigende Unterstützung für die Hamas-Aktionen unter den Palästinensern offenbart.

Im Westjordanland sprachen sich 83,1 % der Befragten für den Angriff aus, während nur 6,9 % dagegen waren. Im Gazastreifen unterstützten 63,6 % der Befragten die Aktionen der Hamas, während 20,9 % sie ablehnten. Diese Zahlen zeigen eine deutliche Zustimmung zum Vorgehen der Hamas in beiden Gebieten.

Interessanterweise zeigte die Umfrage nur geringe Unterschiede in den Ansichten von palästinensischen Männern und Frauen bezüglich des Angriffs, wobei beide Geschlechter ihn in ähnlichem Maße unterstützten. Auf die Frage nach dem Hauptgrund für die Operation der Hamas gaben 31,7 % der Befragten im Westjordanland und 24,9 % im Gazastreifen an, dass es um die "Befreiung Palästinas" ging. Weitere 35 % aller Befragten sahen den Angriff als Mittel, um "den Verstößen gegen Aqsa ein Ende zu setzen".

Die Umfrage zeigt auch eine starke Unterstützung für die Errichtung eines einzigen palästinensischen Staates „vom Fluss bis zum Meer“, mit 74,7 % Zustimmung insgesamt. Eine Zwei-Staaten-Lösung fand nur bei 17,2 % der Befragten Unterstützung.

Die Mehrheit der Befragten (63,6 %) sieht den Konflikt als einen Krieg zwischen „Israel und den Palästinensern im Allgemeinen“ und nicht nur zwischen Israel und der Hamas. Diese Wahrnehmung unterstreicht die Komplexität des Konflikts und die unterschiedlichen Perspektiven, die in der Region vorherrschen.

Diese Umfrageergebnisse werfen ein neues Licht auf die Stimmung in der palästinensischen Gesellschaft und deren Sicht auf den Konflikt mit Israel, wobei die Hamas trotz ihrer Einstufung als Terrororganisation von einem Großteil der Bevölkerung unterstützt wird.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Samstag, 18 November 2023


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