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Bereits vergeben

Bereits vergeben


Jörg wuchs behütet und verwöhnt auf, bis er die Schule besuchte. Da seine Leistungen nicht den Erwartungen entsprachen, bekam er vom Vater Prügel und Ablehnung, so dass das Verhältnis völlig zerstört war.

Was ihn als jungen Mann rettete, war sein Glaube an Jesus, den er in einer Baptistengemeinde gefunden hatte. Dennoch lief sein Leben nicht rund.

Nachdem sein Vater, der in der Marine gedient hatte, gestorben war und der Nachlass geordnet werden musste, erfuhr Jörg anhand von Unterlagen, dass sein Vater in Norwegen mehrere Juden erschossen hatte. Das war ein Schock für den jungen Mann. 
Aber noch mehr, ihm wurde klar, dass ein Fluch auf seinem Leben liegen musste, denn es ging so viel schief und er fand keinen inneren Frieden.

Er wollte, nein musste die Sache seines Vaters bereinigen, stellvertretend für ihn Buße tun. Er suchte eine Synagoge und fand sie in Düsseldorf. Voller Hoffnung fuhr er die lange Strecke bis dorthin. Zur Synagoge fand er nicht so einfach Einlass. Es gab zweifache Passkontrolle.  

Vom Gottesdienst verstand er nichts, es war hebräisch. 
Seiner Bitte, er wolle Buße tun, wurde nicht entsprochen. Stattdessen gab man ihm einen Termin und eine Adresse für den Dienstag

Erwartungsvoll stand er Dienstag vor dem Gebäude, klingelte. Wieder Passkontrolle. Dann führte ein Mann ihn durch lange verwinkelte Gänge zu einer Wohnung und führte ihn in einen Raum. Das Zimmer war an drei Wänden von oben  bis unten mit Bücherregalen voller Bücher  ausgestattet. Am Schreibtisch saß ein sehr alter Mann, der, als er sich erhob,  auch sehr klein war.

Mit gütiger sanfter Stimme fragte er: „Mein Sohn, was kann ich  für Dich tun?“
Jörg erzählte, was sein Vater mit den Juden gemacht habe und dass er stellvertretend für ihn  Buße tun und um Vergebung bitten wolle.

Der alte Mann sah ihn väterlich liebevoll an und sagte dann zu ihm, bevor es noch ein längeres Gespräch gab .“Was kann ich vergeben, was schon vergeben ist“
© R.M.P.

Kommentare

 
paloma 15.11.2023 12:27
Sehr gute Gedanken des jungen Mannes in die Tat umgesetzt,mutig u demütig.
Sehr Weise Reaktion des alten Mannes u voller Gnade des Herrn.
Wahrheit od eine Geschichte?
Es könnte wahr sein,denn so wie die Reaktion des alten Mannes kenne ich Aussagen von jüd.Menschen.
 
Herbstprince 15.11.2023 12:43
Absolut wahre Gesichte, verkürzt auf das Wesentliche. Den, der um Vergebung gebeten hat, kenne ich persönlich. Aber die Geschichte habe ich kürzlich erst gehört, als er uns seine Kippa gezeigt hat, die er anlässlich des Besuchs der Synagoge aufsetzen musste.     
 
Joanne 15.11.2023 13:01
"Aber noch mehr, ihm wurde klar, dass ein Fluch auf seinem Leben liegen musste, denn es ging so viel schief und er fand keinen inneren Frieden."

Hat Jörg dann Frieden gefunden? Was war mit seiner Klarheit, dass ein Fluch auf seinem Leben liegen musste? 
 
Ellsa 15.11.2023 13:05
Vielleicht brauchen die Kriege, 
die zur Zeit in Europa so heftig wüten, 
eine stellvertretende Sühne. 
 
Herbstprince 15.11.2023 13:10
Es gab aufgrund der Gewalt und des Missbrauchs als Kind noch ein paar notwendige Heilungsprozesse und Befreiung. Aber sein Leben ist in Ordnung gekommen. 
 
Ellsa 15.11.2023 13:25
Jerusa 12:42
"...ist stellvertretende Suehne durchaus sinnvoll, auch und besonders im Hinblick auf das Jenseits..."
... 
und im Hinblick auf die nachfolgenden Generationen. 
 
Herbstprince 15.11.2023 13:31
Mir ging es in erster Linie um Vergebung, echte Vergebung in Sanftmut, aber auch die Überlegung, was Fluchbelastung bedeuten kann. 
Man könnte natürlich darüber streiten, ob durch eine Bekehrung zu Jesus jeder Fluch aus der Vergangenheit bereinigt ist,  oder ob es überhaupt noch eine Fluchbelastung geben kann. 

Aber der Titel ist "Vergebung", weshalb ich doch jetzt den Blog schließe.
Theologische Analysen sind nicht mein Anliegen.    
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