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Großbritannien: Baby Indi ist tot

Großbritannien: Baby Indi ist tot
Die todkranke, acht Monate alte Indi Gregory ist in einem Sterbehospiz in England gestorben. Dies teilte die Familie am Montag mit. Das kleine Mädchen stand im Mittelpunkt eines Rechtsstreits zwischen ihren Eltern, britischen Gesundheitsbehörden und der italienischen Regierung.


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Indi Gregory sei am Montagmorgen in einem Sterbehospiz gestorben, nachdem die lebenserhaltenden Maßnahmen am Sonntag abgebrochen worden waren, so die Mitteilung. Das kleine Mädchen litt an einer seltenen und als unheilbar geltenden Mitochondrien-Krankheit.

Auch Papst Franziskus hatte dem Kind seine Nähe bekundet. Die italienische Regierung hatte sich um Erlaubnis bemüht, Indi im vatikanischen Kinderkrankenhaus „Bambino Gesu“ in Rom behandeln zu lassen, dem Baby sogar die italienische Staatsbürgerschaft verliehen. Eine Weiterbehandlung hatte die britische Justiz aber verboten. Auch ein Antrag der Eltern, das Kind zum Sterben nach Hause holen zu dürfen, wurde vom Berufungsgericht in London am Freitag abgelehnt.

Der Fall ist der jüngste in einer Reihe juristischer Auseinandersetzungen in Großbritannien, bei denen sich Eltern und Ärzte über die Behandlung todkranker Kinder streiten. Britische Richter haben sich dabei wiederholt auf die Seite der Ärzte gestellt, und gegen den Wunsch der Eltern entschieden.

(ap/vaticannews – skr)


 




Bestürzung und Trauer über Indis Tod
Mit Bestürzung und Trauer reagiert man im Vatikan auf den Tod der kleinen Indi Gregory. Das acht Monate alte Mädchen, das an einer seltenen Krankheit litt, ist am Montag in Großbritannien gestorben, nachdem auf einen Gerichtsbeschluss hin die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt worden waren.
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Indi sei „Opfer eines Justizsystems geworden, das gegenüber dem Recht eines unschuldigen, gefährdeten menschlichen Wesens auf Weiterleben gleichgültig war“. Das schreibt die Nummer drei der Vatikanbehörde für das Leben, Gabriella Gambino, in einem Kommentar der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“. „Dabei ist doch das Recht auf Leben die Essenz und die Grundlage des ius, des Rechtes an sich, jedes normativen Systems“, so Gambino.

Indi hatte im Mittelpunkt eines Rechtsstreits gestanden, in den sich außer ihren Eltern und den britischen Gesundheitsbehörden auch die italienische Regierung und der Vatikan einschalteten. Italien hatte dem Mädchen die Staatsbürgerschaft verliehen, um ihm eine Behandlung im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambin Gesù zu ermöglichen. Die britische Justiz hatte eine Weiterbehandlung des Mädchens, das als unheilbar krank galt, aber verboten.

Gabriella Gambino ist Untersekretärin im Vatikan-Dikasterium für Laien, Familie und Leben
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„Im starren Netz eines Justizsystems verfangen“
Frau Gambino zeigt sich fassungslos darüber, „dass ein so kleines Mädchen sich im starren Netz eines Justizsystems verfangen“ habe. „Was kann man tun in einer Welt, in der Medizin und Justiz sich scheinbar von ihrer eigenen Ratio entfernt haben, nämlich dem menschlichen Wesen mit seinem unverfügbaren Leben?“

In einem Rechtsstaat müsse ein so schwaches Leben beschützt werden, „anstatt dass über den Wert dieses Lebens diskutiert wird“. Auch in der Kirche müsse die Seelsorge der Familienbegleitung dringend verbessert werden, „um Familien nahe zu sein, die mit schwierigen Entscheidungen über das Gut des menschlichen Lebens konfrontiert sind“.

„Wir glauben, dass sie jetzt an der Freude des Himmels teilhat“
Auch die Bischöfe von England und Wales reagieren mit Trauer und Gebet auf den Tod der kleinen Indi. Die Angelegenheit zeige „einmal mehr die Notwendigkeit, der Stimme der Eltern in so komplexen und sensiblen Fällen mehr Gewicht zu geben“. In Großbritannien ließe sich das mit einer im letzten Jahr vorgeschlagenen Gesetzesänderung ihrer Ansicht nach relativ leicht bewerkstelligen. „Wir werden auch künftig in Debatten dieser Art unsere Stimme erheben“, so die Bischöfe. Was Indi betreffe, „glauben wir, dass sie nach ihrem kurzen Leben jetzt an der Freude des Himmels teilhat“.

(or/vatican news – sk)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 14.11.2023 13:45
Danke für die wichtige Info, 
Wir trauern um Indi😢
 
Klavierspielerin2 14.11.2023 13:49
auch hier sticht mir ins Auge: 490 Jahre nach der Abspaltung...
 
hansfeuerstein 14.11.2023 16:58
Wenn die Bürokratie über die Menschlichkeit siegt. Man kennt den Fall vielleicht auch nicht hinreichend genug.
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