Kinofilm Sound of Freedom
09.11.2023 23:10
Kinofilm Sound of Freedom
09.11.2023 23:10
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Miri21 09.11.2023 23:18
https://www.kinoprogramm.com/media/trailer/396230_w636.mp4
Alleshinterfragen 09.11.2023 23:20
Sound of Freedom“, der Film des mexikanischen Regisseurs Alejandro Gómez Monteverde, passt offenbar ins Weltbild der QAnon-Bewegung. Erst kürzlich gab Monteverde dem Spiegel ein Interview und betonte dabei immer wieder, dass sein Werk niemals zum Spielball politischer Richtungskämpfe werden sollte. „Ich bin ein großer Verfechter des individuellen Denkens. Das ist das Einzige, was wir tun können, um das politische Narrativ zu bekämpfen“, sagt der Regisseur und positioniert sich klar gegen etwaige Verschwörungsmythen.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kino-streaming/kino-sound-of-freedom-in-berlin-angelaufen-so-ist-der-umstrittene-film-und-so-war-die-deutsche-premiere-li.2157187
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/kino-streaming/kino-sound-of-freedom-in-berlin-angelaufen-so-ist-der-umstrittene-film-und-so-war-die-deutsche-premiere-li.2157187
Alleshinterfragen 09.11.2023 23:29
Diese Sachlage hinterlässt Zuschauer von „Sound of Freedom“ mit einem mehr wie bitteren Nachgeschmack. Der vermeintliche Held könnte sich als Betrüger, Maulheld und Scheinheiliger erweisen. Wohlgemerkt: könnte – aber dennoch ist der Schaden weitaus größer. Dass Till Lindemann Sex mit Groupies hinter der Bühne mag, wird wohl kaum einen Fan überrascht haben. Dass ein christlich-amerikanischer Held, der Kinder aus den Fängen von Pädophilen rettet, sich womöglich als Betrüger herausstellen könnte, wirkt im Vergleich dazu wie ein Schlag in die Magengrube. Ein großer Teil der Anziehungskraft von „Sound of Freedom“ bestand darin, dass es sich eben nicht nur um eine Fiktion handelte, sondern dass es sich um eine zumindest in Grundzügen auf realen Ereignissen basierende Geschichte handelte.
Ist mit der möglichen Demaskierung Ballards somit auch der Lack vom Film ab? Nun, zumindest muss er nun auf eigenen Beinen stehen. Der Faktor „nach einer wahren Geschichte“ ist nun noch dubioser, als er es ohnehin immer ist. Der vermeintliche Sündenfall Ballards ist aber vielleicht auch eine gute Gelegenheit, uns die Frage zu stellen, ob wir absolute moralische Werte nur dann brauchen, wenn wir uns einreden können, dass sie auf einer realen Person basieren, oder ob wir sie nicht auch als idealisierte Handlungsanleitung verstehen und wertschätzen können. Der Schutz von Kindern erweckt bei vielen Zusehern einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Man sitzt vor der Leinwand und – wenn man sich auf die Geschichte einlässt – kann kaum anders, als sich mit „den Guten“ zu solidarisieren und darauf zu hoffen, dass sie es „den Bösen“ zeigen.
Das Bedürfnis nach archetypischen Helden, nach absolutem Guten ist groß. „Sound of Freedom“ zeigte das deutlich. Die Realität ist leider oftmals weniger schön. Vielleicht ist aber gerade das der Grund, warum wir Geschichten brauchen, die uns ein Ideal vor Augen führen, anstatt denselben moralischen Relativismus durchzuexerzieren, der uns auch in unserem Alltag begleitet. Wer sich darauf einlassen kann, wird in „Sound of Freedom“ einen kompetent gemachten Film über ein großes und wichtiges Thema finden. Nur mit der Spende an die Organisation von Ballard sollte man sich im Überschwang nach Ende des Films erst einmal zurückhalten.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/sound-of-freedom-rezension/
Ist mit der möglichen Demaskierung Ballards somit auch der Lack vom Film ab? Nun, zumindest muss er nun auf eigenen Beinen stehen. Der Faktor „nach einer wahren Geschichte“ ist nun noch dubioser, als er es ohnehin immer ist. Der vermeintliche Sündenfall Ballards ist aber vielleicht auch eine gute Gelegenheit, uns die Frage zu stellen, ob wir absolute moralische Werte nur dann brauchen, wenn wir uns einreden können, dass sie auf einer realen Person basieren, oder ob wir sie nicht auch als idealisierte Handlungsanleitung verstehen und wertschätzen können. Der Schutz von Kindern erweckt bei vielen Zusehern einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Man sitzt vor der Leinwand und – wenn man sich auf die Geschichte einlässt – kann kaum anders, als sich mit „den Guten“ zu solidarisieren und darauf zu hoffen, dass sie es „den Bösen“ zeigen.
Das Bedürfnis nach archetypischen Helden, nach absolutem Guten ist groß. „Sound of Freedom“ zeigte das deutlich. Die Realität ist leider oftmals weniger schön. Vielleicht ist aber gerade das der Grund, warum wir Geschichten brauchen, die uns ein Ideal vor Augen führen, anstatt denselben moralischen Relativismus durchzuexerzieren, der uns auch in unserem Alltag begleitet. Wer sich darauf einlassen kann, wird in „Sound of Freedom“ einen kompetent gemachten Film über ein großes und wichtiges Thema finden. Nur mit der Spende an die Organisation von Ballard sollte man sich im Überschwang nach Ende des Films erst einmal zurückhalten.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/sound-of-freedom-rezension/