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Papst Franziskus in Dubai

Papst Franziskus in Dubai 
Papst Franziskus wird am 2. Dezember 2023 auf der Klimakonferenz COP28 sprechen und danach zahlreiche bilaterale Treffen wahrnehmen. Am Tag darauf wird er den „Faith Pavillon“ auf dem Expo-Gelände einweihen, bevor er nach Rom zurückfliegt. Das geht aus dem Programm der Reise hervor, das der Vatikan am Donnerstag veröffentlicht hat.


Weiter geht es um 10 Uhr Ortszeit (7 Uhr römischer Zeit) am Samstagvormittag: Da wird Franziskus bei der Klimakonferenz COP28 in der Expo-City eine Ansprache halten, bevor er direkt im Anschluss und auch nachmittags bilaterale Treffen vornehmen wird.

Am Sonntagvormittag wird er um 9 Uhr Ortszeit (6 Uhr römischer Zeit) den „Faith Pavillon“ auf dem Expo-Gelände einweihen, bevor er um 10.15 Ortszeit (7.15 Uhr römischer Zeit) vom internationalen Flughafen Dubai/World Central abfliegen wird.

(vatican news - cs)

Kommentare

 
Klavierspielerin2 09.11.2023 13:33
Papst Franziskus reist Anfang Dezember nach Dubai

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/123540/
 
Klavierspielerin2 15.11.2023 21:12
Weltklimagipfel Dubai: Vatikan-Fachfrau hält Geldfrage für schwierigste


Die finanziellen Auswirkungen der Klimakrise werden nach Einschätzung der Vatikan-Fachfrau Martina Giacomel die am schwierigsten zu klärende Frage beim kommenden Weltklimagipfel COP28 in Dubai sein, zu dem Papst Franziskus erwartet wird. Giacomel arbeitet am Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, das von Kardinal Michael Czerny geleitet wird, und reist in dessen Delegation mit nach Dubai.
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„Der Teil mit den finanziellen Auswirkungen ist vermutlich der schwierigste in der Debatte zur Energiewende und zum Kampf gegen die Erderwärmung”, so die Vatikan-Fachfrau im Gespräch mit uns. „In der Folge geht es um Investitionen in neue Technologien und Ressourcen. Aber zunächst handelt es sich darum, die finanziellen Verluste in Rechnung zu stellen, um die Realitäten des Übergangs zu bestimmen. Wie können wir diese Themen angehen, die vielleicht die heikelsten sind?” Selbst wenn sich alle einig seien, dass es eine Trendumkehr bei der Erderwärmung brauche, so Giacomel, gebe es eine Reihe finanzieller Fragen zu klären. „Das Geld bleibt also immer, wie Papst Franziskus beklagt, der bestimmende Faktor.”


„Die Anwesenheit von Papst Franziskus wird – so hoffen wir – das Klima des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den Staaten bestärken“


Papst Franziskus wird in einer ungewöhnlichen Reise Teil des COP28-Weltklimagipfels sein. Von 1. bis 3. Dezember reist er persönlich nach Dubai. „Die Anwesenheit von Papst Franziskus wird – so hoffen wir – das Klima des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen den Staaten bestärken”, sagte Giacomel. Die Führungsrolle des Kirchenoberhaupts sei auch außerhalb der katholischen Welt anerkannt. „Der Heilige Stuhl hat ja diesen einen besonderen Beitrag zu leisten: Er bietet nicht nur technische Lösungen an, sondern setzt sich auch für eine Allianz zwischen den Ländern und für eine Erziehung zum Begriff der integralen Ökologie ein, der ein Schlüsselbegriff des Pontifikats von Papst Franziskus ist - und sicherlich will er mit seiner symbolischen Anwesenheit dieses Thema auch an die Verhandlungstische bringen.”

Integrale Ökologie bedeutet, dass der Kampf gegen den Klimawandel auch eine soziale und moralisch-ethische Dimension hat, die nicht ignoriert werden kann, so Giacomel. „Es geht also nicht nur darum, den Planeten vor dem Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre zu schützen, sondern auch darum, all die damit verbundenen Folgen anzugehen: soziale Folgen, Migration, Ungerechtigkeiten, die eben mit dem Klimawandel zusammenhängen.” Franziskus betone regelmäßig, dass die Menschheit über die Mittel verfüge, um diesen Wandel zu bewältigen. „Aber er erfordert eben eine echte Umkehr, individuell, aber auch gemeinschaftlich, und somit einen Übergang hin zu einem ganzheitlicheren und integralen Modell, das auf dem Prinzip der Solidarität beruht.”

(vatican news - gs)
 
Klavierspielerin2 30.11.2023 11:01
Absage: Papst Franziskus fliegt doch nicht nach Dubai

Eigentlich wollte Papst Franziskus am kommenden Wochenende an der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai teilnehmen. Doch jetzt hat er seine Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate abgesagt.
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Das teilte das vatikanische Presseamt am Dienstagabend mit. Grund ist die Infektion, die sich der Papst am Wochenende zugezogen hat. Sie macht seinem Plan, als erster Papst überhaupt an einer UN-Klimakonferenz teilzunehmen, einen Strich durch die Rechnung.

Das dürfte Franziskus schmerzen: Er ist Autor der ersten Umweltenzyklika eines Papstes überhaupt. In „Laudato si‘“ warnte er 2015 eindringlich vor den Folgen des Klimawandels. In seinem Schreiben „Laudato Deum“ hat er vor kurzem, auch mit Blick auf die Beratungen von Dubai, nachgelegt.


„Mit großem Bedauern“
„Obwohl sich das allgemeine klinische Bild des Heiligen Vaters in Bezug auf seinen grippeähnlichen Zustand und die Entzündung der Atemwege verbessert hat, haben die Ärzte den Papst gebeten, die für die kommenden Tage geplante Reise nach Dubai abzusagen.“ Das teilte der Leiter des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Dienstagabend mit. „Papst Franziskus hat der Bitte der Ärzte mit großem Bedauern entsprochen, so dass die Reise also abgesagt wird.“

Franziskus und der Heilige Stuhl seien allerdings weiterhin daran interessiert, „sich an den Gesprächen der kommenden Tage zu beteiligen“, fährt das Statement aus dem Vatikan fort. Es solle „so bald wie möglich“ geklärt werden, wie das in die Tat umgesetzt werden könne.

 
Franziskus wollte Rede auf Klimakonferenz halten
Papst Franziskus wollte am 1. Dezember nach Dubai reisen, um am Samstag, 2. Dezember, eine Rede auf der Klimakonferenz zu halten. Für den darauffolgenden Tag, den Sonntag, war außerdem die Einweihung eines interreligiösen „Faith Pavillon“ geplant. Eine Messe für die katholischen Gläubigen der Emirate war nicht vorgesehen.

Am vergangenen Samstag hatte der Papst aus gesundheitlichen Gründen alle Audienzen abgesagt. Am frühen Nachmittag hatte er sich dann im Krankenhaus auf der römischen Tiberinsel einer Computertomographie unterzogen, bei der zwar eine Lungenentzündung ausgeschlossen, aber doch eine Entzündung im Lungenbereich diagnostiziert wurde, die ihm einige Atembeschwerden verursachte. Am Sonntag hatte Franziskus angesichts des kalten Wetters in Rom den Angelus von der Kapelle der Casa Santa Marta aus gebetet und nicht, wie üblich, vom Fenster des Apostolischen Palastes aus.

 
Generalaudienz soll offenbar stattfinden
Um die Genesung des Papstes zu erleichtern, wurden einige wichtige Termine, die für diese Tage geplant waren, verschoben, andere hingegen beibehalten. Seit Montag befindet sich der 86-Jährige auf dem Weg der Besserung. Die Generalaudienz an diesem Mittwochmorgen soll offenbar stattfinden.

Die UN-Klimakonferenz von Dubai will evaluieren, ob die internationale Gemeinschaft die auf dem Klimagipfel von Paris 2015 beschworenen Ziele einhalten kann. Für Franziskus wäre es die 45. Auslandsreise in seiner über zehnjährigen Amtszeit gewesen.

(vatican news – sk)
 
Klavierspielerin2 02.12.2023 14:25
Wortlaut: Der Appell des Papstes an die COP28 in Dubai


Hier finden Sie die Rede von Papst Franziskus an die Teilnehmenden der UNO-Klimakonferenz COP28 in Dubai. Weil der Papst krankheitshalber nicht in die Emirate reisen konnte, trug an seiner Stelle der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Ansprache vor.


Sämtliche Wortmeldungen des Papstes in ihrer amtlichen Fassung werden auf der Internetseite des Heiligen Stuhls publiziert.

ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
Konferenz der Vertragsstaaten
der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP 28)
Expo City, Dubai, 2. Dezember 2023


Herr Präsident,
Herr Generalsekretär der Vereinten Nationen,
sehr verehrte Staats- und Regierungschefs,
sehr geehrte Damen und Herren!

Leider kann ich nicht unter euch sein, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ich bin mit euch, weil die Zeit drängt. Ich bin mit euch, weil jetzt wie nie zuvor die Zukunft aller von der Gegenwart abhängt, für die wir uns entscheiden. Ich bin mit euch, weil die Zerstörung der Schöpfung ein Vergehen gegen Gott ist, eine nicht nur persönliche, sondern strukturelle Sünde, die sich auf die Menschen auswirkt, besonders die Schwächsten; sie ist eine ernste Gefahr, die über allen schwebt und droht, einen Konflikt zwischen den Generationen auszulösen. Ich bin mit euch, denn der Klimawandel ist »ein globales soziales Problem, das eng mit der Würde des menschlichen Lebens zusammenhängt« (Apostolisches Schreiben Laudate Deum, 3). Ich bin mit euch, um die Frage zu stellen, die wir jetzt beantworten sollten: Setzen wir uns für eine Kultur des Lebens oder für eine Kultur des Todes ein? Ich bitte Sie von Herzen: Wählen wir das Leben, wählen wir die Zukunft! Hören wir auf das Seufzen der Erde, hören wir auf den Schrei der Armen, hören wir auf die Hoffnungen der jungen Menschen und die Träume der Kinder! Wir haben eine große Verantwortung, nämlich dafür zu sorgen, dass ihnen nicht ihre Zukunft verwehrt wird.

„Hören wir auf das Seufzen der Erde, hören wir auf den Schrei der Armen“

Es kann als gesichert gelten, dass der gegenwärtige Klimawandel aus der globalen Erwärmung folgt, die hauptsächlich durch den Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre verursacht wird, was wiederum auf das menschliche Handeln zurückzuführen ist, das in den letzten Jahrzehnten für das Ökosystem nicht mehr tragbar geworden ist. Das Bestreben zu produzieren und zu besitzen, ist zu einer Obsession geworden und in eine grenzenlose Gier gemündet, die die Umwelt zum Objekt ungezügelter Ausbeutung gemacht hat. Das verrückt gewordene Klima klingt nach einem Warnsignal, einen solchen Allmachtswahn zu stoppen. Kehren wir dahin zurück, unsere Begrenztheit demütig und mutig anzuerkennen, denn nur so werden wir zu einem erfüllten Leben finden.

Was steht dem im Wege? Das Trennende, das zwischen uns steht. Aber eine komplett vernetzte Welt wie die heutige darf nicht unverbunden sein auf der Ebene der Regierenden – wegen internationaler Verhandlungen, die »keine namhaften Fortschritte machen [können] aufgrund der Positionen der Länder, die es vorziehen, ihre nationalen Interessen über das globale Gemeinwohl zu setzen« (Enzyklika Laudato sì’, 169). Wir erleben starre, wenn nicht gar unbeugsame Positionen, die dazu tendieren, die eigenen Gewinne und die der eigenen Unternehmen zu schützen, wobei man sich manchmal mit dem rechtfertigt, was andere in der Vergangenheit getan haben, und sich regelmäßig gegenseitig die Verantwortung zuschiebt. Aber die Aufgabe, der wir uns heute stellen müssen, bezieht sich nicht auf das Gestern, sondern auf das Morgen; auf ein Morgen, das – ob es uns gefällt oder nicht – entweder eines für alle sein wird oder gar nicht sein wird.

„Der Klimawandel ist nicht die Schuld der Armen: Diese sind in Wirklichkeit die Opfer des Geschehens.“

Betroffen machen insbesondere die Versuche, die vielen Armen und die Zahl der Geburten dafür verantwortlich zu machen. Das sind Tabus, die einer entschlossenen Aufklärung bedürfen. Es ist nicht die Schuld der Armen, denn fast die Hälfte der Welt, die hilfsbedürftigere, ist für lediglich 10% der Schadstoffemissionen verantwortlich, während die Kluft zwischen den wenigen Wohlhabenden und den vielen Bedürftigen noch nie so riesig gewesen ist. Diese sind in Wirklichkeit die Opfer des Geschehens. Denken wir an die indigenen Völker, an die Abholzung der Wälder, an das Drama des Hungers, der unsicheren Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, an die verursachten Migrationsströme. Und Geburten sind kein Problem, sondern eine Ressource. Sie stehen nicht gegen das Leben, sondern für das Leben, während bestimmte ideologische und utilitaristische Modelle, die Familien und Völkern mit Samthandschuhen aufgezwungen werden, eine wahre Kolonisation darstellen. Die Entwicklung vieler Länder, die wirtschaftlich bereits mit hohen Schulden belastet sind, sollte nicht sanktioniert werden; vielmehr ist die Belastung durch einige wenige Nationen zu bedenken, die für eine besorgniserregende ökologische Schuld gegenüber so vielen anderen verantwortlich sind (vgl. ebd., 51-52). Es wäre gerecht, angemessene Modalitäten zu finden, um die finanziellen Schulden zu erlassen, die auf verschiedenen Völkern lasten, auch im Lichte der ökologischen Schuld ihnen gegenüber.

„Es ist besorgniserregend, dass die Erwärmung des Planeten mit einem allgemeinen Abkühlen des Multilateralismus einhergeht“

Meine Damen und Herren, ich erlaube mir, mich im Namen des gemeinsamen Hauses, das wir bewohnen, an Sie als Brüder und Schwestern zu wenden, und uns allen die Frage zu stellen: Welches ist der Ausweg? Es ist derjenige, den ihr in diesen Tagen einschlagen wollt: der Weg des Miteinanders, der Multilateralismus. Denn »die Welt ist im Begriff, so multipolar und zugleich so komplex zu werden, dass ein anderer Rahmen für eine effektive Zusammenarbeit erforderlich wird. Es reicht nicht, über Machtgleichgewichte nachzudenken, […]. Es geht darum, universale und effiziente Regeln aufzustellen, die diesen weltweiten Schutz gewährleisten« (Laudate Deum, 42). In diesem Sinne ist es besorgniserregend, dass die Erwärmung des Planeten mit einem allgemeinen Abkühlen des Multilateralismus einhergeht, mit einem wachsenden Misstrauen gegenüber der internationalen Gemeinschaft, mit einem Verlust des »gemeinsame[n] Bewusstsein[s] [...] eine „Familie der Nationen“ zu sein« (JOHANNES PAUL II., Ansprache vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens, New York, 5. Oktober 1995, 14). Es ist wesentlich, das Vertrauen wiederaufzubauen, welches das Fundament des Multilateralismus ist.

„Bewahrung der Schöpfung und Frieden: Die dringlichsten Probleme sind miteinander verbunden“


Dies gilt für die Bewahrung der Schöpfung ebenso wie für den Frieden: Das sind die dringlichsten Probleme und sie sind miteinander verbunden. Wie viele Kräfte vergeudet die Menschheit in den zahlreichen aktuellen Kriegen, wie in Israel und in Palästina, in der Ukraine und in vielen anderen Regionen der Welt – in Konflikten, die die Probleme nicht lösen, sondern noch vergrößern werden! Wie viele Ressourcen werden für Rüstungsgüter verschwendet, die Leben auslöschen und das gemeinsame Haus zerstören! Ich wiederhole einen Vorschlag: »Mit dem Geld, das für Waffen und andere Militärausgaben verwendet wird, richten wir einen Weltfonds ein, um dem Hunger ein für alle Mal ein Ende zu setzen« (Enzyklika Fratelli tutti, 262; vgl. PAUL VI., Enzyklika Populorum Progressio, 51) und Maßnahmen durchzuführen, die die nachhaltige Entwicklung der ärmsten Länder fördern und den Klimawandel bekämpfen.

Es ist Aufgabe dieser Generation, den Völkern, den jungen Menschen und den Kindern Gehör zu schenken, um die Grundlagen für einen neuen Multilateralismus zu schaffen. Warum nicht gerade mit dem gemeinsamen Haus beginnen? Die klimatischen Veränderungen zeigen die Notwendigkeit einer politischen Veränderung an. Lasst uns aus den partikularistischen und nationalistischen Engführungen ausbrechen, denn das sind Muster der Vergangenheit. Nehmen wir eine alternative, eine gemeinsame Sichtweise ein: Sie wird eine ökologische Umkehr ermöglichen, da »es keine dauerhaften Veränderungen ohne kulturellen Wandel gibt« (Laudate Deum, 70). Hierfür sichere ich das Engagement und die Unterstützung der katholischen Kirche zu, die insbesondere in den Bereichen der Erziehung, der Sensibilisierung für eine Teilhabe aller sowie der Förderung von Lebensweisen wirkt, denn alle haben Verantwortung und die Verantwortung jedes einzelnen ist grundlegend.

„Wir brauchen eine Veränderung, die keine partielle Kursanpassung ist“

Schwestern und Brüder, wir brauchen eine Veränderung, die keine partielle Kursanpassung ist, sondern eine neue Art und Weise, gemeinsam vorzugehen. Wenn auf dem Weg zur Bekämpfung des Klimawandels, der sich 1992 in Rio de Janeiro auftat, das Pariser Abkommen einen »Neuanfang« (ebd., 47) markierte, so müssen wir jetzt wieder in Gang kommen. Wir müssen ein konkretes Zeichen der Hoffnung setzen. Möge diese COP ein Wendepunkt sein. Möge sie einen klaren und greifbaren politischen Willen zum Ausdruck bringen, der zu einer entschiedenen Beschleunigung des ökologischen Wandels führt, und zwar durch Vorgehensweisen, die drei Merkmale aufweisen: »Dass sie effizient sind, dass sie verpflichtend sind und dass sie leicht überwacht werden können« (ebd., 59). Und sie sollten in vier Bereichen umgesetzt werden, nämlich in den Bereichen der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien, des Ausschlusses fossiler Brennstoffe und der Erziehung zu Lebensweisen, die von diesen Brennstoffen weniger abhängig sind.

Bitte, lassen Sie uns voranschreiten, kehren wir nicht zurück. Es ist bekannt, dass verschiedene Vereinbarungen und eingegangene Verpflichtungen »nur ein geringes Maß an praktischer Umsetzung [erfuhren], weil keine geeigneten Mechanismen zur Kontrolle, zur periodischen Überprüfung und zur Bestrafung der Zuwiderhandlungen eingerichtet wurden« (Laudato si’, 167). Hier geht es darum, die Dinge nicht länger aufzuschieben, sondern das Wohl Ihrer Kinder, Ihrer Bürger, Ihrer Länder und unserer Welt zu verwirklichen und es nicht bloß zu wünschen. Gestalten Sie eine Politik, die konkrete und kohärente Antworten gibt und bezeugen Sie so die Vornehmheit der Aufgabe, die Sie bekleiden und die Würde des Dienstes, den Sie leisten. Denn dafür ist die Macht da: um zu dienen. Und es nützt nichts, heute eine Macht zu bewahren, an die man sich morgen erinnern wird aufgrund ihrer Unfähigkeit einzugreifen als es dringend und notwendig war (vgl. ebd., 57). Die Geschichte wird Ihnen dafür dankbar sein. Und ebenso die Gesellschaften, in denen Sie leben und in denen es eine unheilvolle Aufspaltung in verschiedene „Anhängerschaften“ gibt: Schwarzmaler und Gleichgültige, radikale Umweltschützer und Klimaleugner... Es hat keinen Sinn, sich einem Lager anzuschließen; in diesem Fall, wie auch in der Sache des Friedens, führt dies zu überhaupt keiner Lösung. Eine gute Politik ist die Lösung: Wenn von diesem Gipfel ein Beispiel der Konkretheit und des Zusammenhalts ausgeht, wird dies der Basis zugutekommen, wo sich bereits so viele, vor allem junge Menschen, dafür einsetzen, die Sorge für das gemeinsame Haus zu fördern.

„Möge das Jahr 2024 den Wendepunkt markieren!“

Möge das Jahr 2024 den Wendepunkt markieren. Ich würde mir wünschen, dass ein Ereignis, das im Jahr 1224 stattgefunden hat, dafür zum guten Vorzeichen wird. In jenem Jahr verfasste Franz von Assisi den Sonnengesang. Er tat dies nach einer Nacht, in der er unter körperlichen Schmerzen gelitten hatte und als er schon völlig blind war. Nach jener durchkämpften Nacht wollte er, durch eine geistliche Erfahrung aufgerichtet, den Allerhöchsten für jene Geschöpfe preisen, die er zwar nicht mehr sehen konnte, die er aber als Brüder und Schwestern empfand, weil sie von demselben Vater abstammten und er sie mit den anderen Männern und Frauen gemeinsam hatte. Von einem Empfinden der Geschwisterlichkeit beseelt, gelangte er dazu, seinen Schmerz in Lobpreis zu verwandeln und seine Mühsal in Engagement. Kurz darauf fügte er einen Vers hinzu, in dem er Gott für diejenigen lobte, die vergeben, und er tat dies, um – erfolgreich! – einen skandalösen Streit zwischen dem Bürgermeister des Ortes und dem Bischof zu schlichten. Auch ich, der ich den Namen Franziskus trage, möchte Ihnen im flehentlichen Tonfall eines Gebets sagen: Lassen wir die Spaltungen hinter uns und vereinen wir unsere Kräfte! Und verlassen wir mit Gottes Hilfe die Nacht der Kriege und der Umweltzerstörung, um die gemeinsame Zukunft in eine lichtreiche Morgenröte zu verwandeln. Danke.

(vatican news - sk)

 
 
Klavierspielerin2 03.12.2023 12:12
Papst-Video zum „Faith Pavilion“: Welt braucht Bündnisse

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/125138/
 
Klavierspielerin2 03.12.2023 12:25
Caritas Internationalis wird in diesem Jahr als Teil der Delegation des Heiligen Stuhls an den globalen Klimaverhandlungen der COP28 (30. November - 12. Dezember) in Dubai teilnehmen. Die dort versammelten Staatsoberhäupter will der Verband dazu aufrufen, die Länder des Globalen Südens zu unterstützen, die eine unverhältnismäßig große Last durch die Auswirkungen der Klimakrise tragen.


Insbesondere die dadurch erlittenen Verluste und Schäden, eine gerechte Klimafinanzierung, Anpassung, eine Globale Bestandsaufnahme (GST), Schadensbegrenzung sowie Ernährung und Landwirtschaft stehen im Fokus der Caritas-Delegation auf der COP28, die Vertreter aus verschiedenen Regionen umfasst, darunter Australien, Caritas Frankreich, Malawi, Norwegen, Caritas Sambia, CRS, SCIAF, CAFOD, Brasilien, Irland und die Niederlande.

Im Rahmen des Gipfels sollten „sinnvolle Diskussionen und Maßnahmen zur Bewältigung der dringenden Herausforderungen des Klimawandels“ vorangetrieben werden, so die Hoffnung von Caritas Internationalis.

Wie Alistair Dutton, Generalsekretär von Caritas Internationalis, in einer Aussendung zum Auftakt des Gipfels erklärt: „Wir haben eine Verantwortung füreinander und für unser gemeinsames Haus. Wenn sich die führenden Politiker nicht mit kühnem Ehrgeiz und Mut zusammentun, um die Probleme des Klimawandels und insbesondere der Verluste und Schäden anzugehen, werden wir in Dubai nicht weiterkommen. Der Fonds für Schäden und Verluste ist von grundlegender Bedeutung für die Rückgabe und Wiederherstellung des Lebens der Menschen. Er muss in den Mittelpunkt der Klimaverhandlungen gestellt werden.“

Am 5. Dezember 2023 wird Caritas Internationalis in Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl auch eine gemeinsame Nebenveranstaltung mit dem Titel „Umgang mit nicht-wirtschaftlichen Verlusten und Schäden durch ein gemeinsames Verständnis von menschlicher Entwicklung und integraler Ökologie“ veranstalten. Die Veranstaltung soll zwischen 13.15 Uhr und 14.45 Uhr (Dubai-Zeit) stattfinden.

(pm - cs)
 
Klavierspielerin2 05.12.2023 17:07
COP28: Vatikan-Delegierte fordert Schulden-Nachlass für arme Länder
Emilce Cuda wirbt für Kohlenstoffkredite: Die Sekretärin der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika nimmt derzeit in Dubai am UN-Klimagipfel COP28 teil.
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Und dort bringt sie nicht nur die katholische Sicht auf Klimawandel und Nachhaltigkeit ein, sondern bricht auf einer Podiumsdiskussion auch eine Lanze für Kohlenstoffkredite zum Schutz der biologischen Vielfalt.

„Das ist eine Neuheit – eigentlich sind es nicht Kredite, sondern Gutschriften. Ein Kohlenstoffkredit ist eine Bescheinigung, dass Unternehmen in den weiter entwickelten Industrieländern, wenn sie mit ihren Praktiken fortfahren wollen, das in irgendeiner Weise auf einem Territorium in anderen Teilen des Planeten kompensieren müssen. Zum Beispiel in Lateinamerika, wo dann also ein Gebiet geschützt wird, eine so genannte Reserve, die nicht angetastet wird. Und dieses Gebiet kompensiert in gewisser Weise auf Kohlenstoffebene, was auf der anderen Seite der Welt verschmutzt wird.“

Großes Interesse in Lateinamerika
Frau Cuda räumt ein, dass es bei diesem Modell noch Fragen gibt, ob dadurch wirklich unterm Strich die Verschmutzung durch Kohlenstoffemissionen zurückgeht. Doch was sie sagen könne, sei, dass es in Lateinamerika großes Interesse an diesem Modell gebe.

„Das ‚Netzwerk für Gerechtigkeit und Frieden‘, das im CELAM (Verband lateinamerikanischer Bischofskonferenzen) verankert ist, hat mir einen Brief mitgegeben, den ich bei der COP vorlegen soll. Darin wird der Vorschlag gemacht, dass die ungerechten und kaum bezahlbaren Auslandsschulden, die Lateinamerika hat, zu 50 % im Austausch für den Schutz der Umwelt erlassen werden sollten. Genauer gesagt: dass sie in den Kauf solcher Kohlenstoffgutschriften einbezogen werden sollten. Die erste Frage ist dabei natürlich: Zu welchem Preis werden sie verkauft? Denn wir haben 200 Jahre lang unseren natürlichen Reichtum gegen Geld verkauft, und das ist der Grund, warum wir in Lateinamerika im Elend und Ausbeutung leben.“



„Wir haben 200 Jahre lang unseren natürlichen Reichtum gegen Geld verkauft, und das ist der Grund, warum wir in Lateinamerika im Elend und Ausbeutung leben“


Zweitens sei es bei dieser Zertifizierung wichtig, ob bilaterale Vereinbarungen zwischen Privatpersonen getroffen werden – oder ob die Staaten als Garanten für einen ordentlichen Ausgleich auftreten. Und drittens, so die Vatikan-Vertreterin, dürften in solchen Reserven nicht nur Pflanzen und Tiere geschützt werden – man müsse auch die Menschen von vor Ort mit einbeziehen.

„Mit anderen Worten: Integrale Entwicklung bedeutet, dass niemand zurückgelassen wird! Alle sprechen gerne von den 17 Zielen der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung – aber nur wenige kennen die Grundsätze, die diesen 17 Zielen zugrunde liegen. Und einer dieser Grundsätze ist, dass niemand zurückgelassen wird. Natürlich müssen wir alles tun, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, denn wenn das Klima langfristig (im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter) um zwei Grad steigen würde, wäre das Leben auf dem Planeten nicht mehr tragbar; aber was bei diesem Diskurs oft zu sehr vernachlässigt wird, das ist der menschliche Aspekt. Das heißt: Ich habe noch nicht gehört, wie diese Ideen der biologischen Vielfalt, der Sorge um die Tiere, der Sorge um den Wald, auch die Menschen direkt einbeziehen.“

Eine kleine Eingeborene aus der Nähe von Manaus im brasilianischen Bundesstaat Amazonien
Eine kleine Eingeborene aus der Nähe von Manaus im brasilianischen Bundesstaat Amazonien
Nicht nur Pflanzen bewässern, sondern auch Menschen helfen
Detaildebatten über Klimaschutz-Modelle schön und gut: „Aber was mich zum Beispiel interessiert, ist, ob das Geld, das in ein spezifisches Gebiet der indigenen Bevölkerung oder der dort lebenden Gemeinschaft fließt, nur für die Bewässerung der Pflanzen verwendet wird – oder ob es auch für menschenwürdige Arbeitsplätze, hochwertige Bildung, Gesundheit, Impfstoffe und Technologie verwendet wird! Ich habe den Eindruck, dass dies hier noch nicht zur Sprache gekommen ist…“

Emilce Cuda verteidigt vehement, dass auch der Vatikan sich in Dubai in das Gespräch der Experten und Entscheider mit einbringt. Christentum sei doch nicht nur „Ritual“, die katholische Soziallehre spiele in ihm doch eine tragende Rolle.


„Nicht nur spirituell in einem fast romantischen Sinne“


„Man könnte sagen: Das ist Katholizismus, der sich in die Politik einmischt. Nein, das ist Katholizismus, der sich mit der Schöpfung beschäftigt, und das ist unsere Aufgabe! Unsere Aufgabe ist nicht nur spirituell in einem fast romantischen Sinne; wenn Papst Franziskus von Spiritualität spricht, dann spricht er davon, dass Spiritualität konkret wird, Fleisch wird durch gute Politik und durch den sozialen Dialog. Und diese Kohlenstoffkredite sind eine Art sozialer Dialog, aber wie bei jedem sozialen Dialog müssen beide Parteien gleichberechtigt am Tisch sitzen.“

Indigener im kolumbianischen Amazonas-Gebiet
Indigener im kolumbianischen Amazonas-Gebiet
Der Vatikan und das große Schild am Eingang
Genau das schwebe dem „Netzwerk für Gerechtigkeit und Frieden“ vor. Wenn reiche Staaten lateinamerikanische Auslandsschulden erließen, „aber nur, um Pflanzen zu bewässern, ohne dass die Menschen vor Ort etwas davon haben“, dann sei das kein sozialer Dialog auf Augenhöhe und habe mit ganzheitlicher Entwicklung nicht viel zu tun.

„Was das Netzwerk vorschlägt, ist die subsidiäre Rolle einer organisierten Gemeinschaft, die gleichberechtigt mit am Tisch sitzt, wie der Papst in Querida Amazonia sagt, um die Bedingungen für eine integrale Entwicklung durch diesen, sagen wir mal, neuen Markt zugunsten der biologischen Vielfalt zu gewährleisten. Wenn ich das so sagen darf: Bei der nächsten COP29 müsste am Eingang ein sehr großes Schild hängen, das von uns, vom Vatikan, bezahlt wird und auf dem steht: Vergesst die Armen nicht!“

(vatican news – sk)
 
 
Klavierspielerin2 13.12.2023 21:14
COP28: Kirchliche Organisationen ziehen gemischte Bilanz


Diesen Mittwoch hat sich die UN-Weltklimakonferenz COP28 in Dubai - mit einem Tag Verspätung - auf ein Schlussdokument geeinigt. Erstmals wird dabei eine Abkehr von fossilen Brennstoffen gefordert; allerdings mit Verweis allein auf den Energieträger Kohle. Katholische Organisationen im deutschsprachigen Raum sehen Schritte in die richtige Richtung; jedoch auch noch Nachholbedarf.


Aus Sicht der Klimaexperten des katholischen Hilfswerks Misereor Deutschland wurde ein Scheitern des Gipfels auf „den letzten Metern noch verhindert." In einem früheren Entwurf waren fossile Brennstoffe gar nicht erwähnt worden; ein kompletter Ausstieg, wie von mehr als 100 Staaten gefordert, hat es aber auch nicht in das 21-seitige Schlussdokument geschafft. „Das Abkommen kann einen Wendepunkt für die globale Energiewende und den Kampf gegen die durch die Klimakrise ausgelöste Armutsspirale darstellen", erklärte Anika Schroeder, Klimaexpertin bei Misereor Deutschland, in einer Pressemitteilung des Hilfswerks. Insgesamt sieht sie den Kampf gegen den Klimawandel nach diesem COP weiterhin als große Herausforderung: „Angesichts der vielen Scheinlösungen im Abschlussdokument, wie der CCS-Technik, liegt ein steiniger Weg vor Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, um das Ende der fossilen Rohstoffe in allen Staaten erfolgreich voranzutreiben", so die Misereor-Klimaexpertin, die in Dubai vor Ort war und die Verhandlungen aktiv begleitet hat. 

Fortschritt, aber auch Scheinlösungen
Besorgt hinsichtlich einiger „gefährlicher Scheinlösungen", äußerte sich auch die Allianz für Klimagerechtigkeit in Österreich in ihrer Pressemitteilung. Dem Bündnis von 27 Organisationen gehören auch viele Kirchen-Initiativen an - darunter die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung (KOO), die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar sowie die Umweltbeauftragten der katholischen und der evangelischen Kirche. 


„Schlupflöcher für die weitere Nutzung von Kohle, Öl und Gas mit Hilfe umstrittener und nicht hinreichend verfügbarer Technologien“


Dem Schlusspapier der Konferenz, die am Mittwochfrüh in Dubai zu Ende gegangen war, fehle ein konkreter Ausstiegsplan zum Ende der fossilen Energieträger, kritisierte die Klimaallianz. Kernstück der diesjährigen internationalen Klimakonferenz in Dubai ist die Entscheidung zur „Globalen Bestandsaufnahme" (Global Stocktake). Darin werden die Staaten aufgerufen, zum „Übergang weg von fossilen Energieträgern" beizutragen. Gemäß der Verhandlungslogik von UNO-Klimakonferenzen sei das als wesentlicher Fortschritt zu werten, da zum ersten Mal überhaupt fossile Energieträger - die Hauptverursacher der Klimakrise - in einem Abschlussdokument beim Namen genannt werden, so die Klimaallianz.

Klimaschaden-Fonds für arme Länder
Mit der Schaffung eines Fonds für Schäden und Verluste (Loss and Damage Fond) zur Unterstützung ärmerer Länder bei der Bekämpfung von Schäden und Verlusten sei bei der Klimakonferenz ein „früher Erfolg gelungen", betonte KOO-Klimaexperte Martin Krenn , der bei der Klimakonferenz als Beobachter mit dabei war. „Die zugesagten Finanzmittel stehen jedoch noch in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Schäden und Verlusten in den ärmsten Ländern der Welt", fügte er kritisch hinzu.

Die Gründe für den Mangel an Kooperation der Staatengemeinschaft beim Klimaschutz und damit die nationalen Schlupflöcher beim Aus für fossile Energien seien die Abhängigkeiten vom fossilen Wirtschaftssektor, die finanziellen Eigeninteressen vieler Staaten sowie die mangelnde Unterstützungsbereitschaft vermögender Staaten, skizzierte Krenn die Ursachen des langsamen Verhandlungsfortschritts. Die Unterstützung bräuchte es dringend, damit sich ärmere Länder von der Abhängigkeit vom Export von Kohle, Öl und Gas befreien und die Umstellung ihrer Energiesysteme finanzieren könnten.

Im kommenden Jahr werde das neue Ziel für die finanzielle Unterstützung von ärmeren Ländern bei ihren Klimamaßnahmen beschlossen. „Diese Perspektive könnte die letzte Chance sein, dass die Entwicklung der neuen nationalen Klimaziele bis 2025 den notwendigen Schub bekommen, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten", appellierte Krenn an die Staatengemeinschaft.

Einigung „überfällig
WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner nannte den Appell zum Ende der fossilen Energie überfällig. Bedauerlich sei, „dass die Hürde eines Ausstiegsplans für fossile Energieträger nicht genommen werden konnte". Damit fehle es nach wie vor an der nötigen Ambition für das Ende des fossilen Zeitalters. „Auch das Zulassen von Schlupflöchern für die weitere Nutzung von Kohle, Öl und Gas mit Hilfe umstrittener und nicht hinreichend verfügbarer Technologien geht in die falsche Richtung", so Zehetner.

Auch zu den Vorgaben für die nationalen Klimaschutzpläne falle die Bilanz getrübt aus. „Die erste globale Bestandsaufnahme entfaltet nicht genug Verbindlichkeit, damit die nächste Runde der nationalen Klimabeiträge die Welt auf Klimakurs bringt. Die Verantwortung liegt nun einmal mehr bei den einzelnen Staaten, entschlossen voranzugehen und Maßnahmen umzusetzen", so Zehetner.


„Verantwortung liegt nun einmal mehr bei den einzelnen Staaten, entschlossen voranzugehen und Maßnahmen umzusetzen“


Menschenrechte unterpräsentiert
Für Lisa Aigelsperger von der Organisation Südwind in Österreich sind Menschenrechte im Abschlusstext unterrepräsentiert. „Die Möglichkeit zur Anpassung an die Klimakrise kann für besonders vulnerable Menschen und Gemeinschaften über Leben und Tod entscheiden. Ein Rahmenwerk zur Klimaanpassung ohne klar definierte Ziele, konkrete Mittel zur Umsetzung und ohne eine Benennung der Verantwortung jener Länder, die die Klimakrise hauptsächlich verursachen, sei zahnlos, so Aigelspergers Fazit. „Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Menschenrechte", hielt sie fest.

Als Folge der COP28 habe auch Österreich Hausaufgaben zu machen, so der Appell der Allianz für Klimagerechtigkeit. „Österreich muss bei der Erstbefüllung des neuen Fonds für Schäden und Verluste in den kommenden Monaten einen ambitionierten Beitrag orientiert am nationalen Katastrophenfonds leisten", forderte das Netzwerk. Vor allem müsse auch die hiesige Politik den Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigen und dafür „endlich an die Wurzeln der Probleme gehen".

(pm/kap/diverse)
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