📃 Unnütze Knechte
29.10.2023 16:58
📃 Unnütze Knechte
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📃 Unnütze Knechte
"Wer aber von euch, der einen Sklaven hat, der pflügt oder hütet, wird zu ihm, wenn er vom Feld hereinkommt, sagen: Komm und leg dich sogleich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? Dankt er etwa dem Sklaven, dass er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." [LUK. 17,7-10] [SLT]
Diese Illustration unseres Herrn im Lukasevangelium vermittelt eine sehr wichtige Lehre. Nicht nur unter Katholiken gilt es als möglich, Werke der Übererfüllung zu verrichten. Es gibt sehr viele, die zumindest durch ihre Handlungen zu erkennen geben, dass sie GOTT ihnen gegenüber zu etwas verpflichten könnten. Die Liebe zur Anerkennung und Überbewertung eigener Taten sind so weit verbreitet, dass es nur wenige gibt, die nicht [zumindest] manchmal Spuren dieser Neigung aufweisen. Manche haben die Vorstellung, dass GOTT ein Soll- und Habenkonto führt, indem ER jedem Menschen seine bösen Taten zur Last legt, aber alle seine guten Taten anerkennt und dass, wenn das Gute das Böse überwiegt, GOTT dem Menschen eine Belohnung schuldet. Mit dieser Vorstellung, die mehr oder weniger klar vertreten wird, schmeicheln sich die meisten Weltmenschen, dass ihre Sache am Ende in Ordnung sein wird.
Viele Bekenner [christlichen Glaubens] bilden sich oft ein, dass GOTT ihnen gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet wäre und zeigen dies auf verschiedene Weise. Wenn sie etwas großzügig für die Sache Gottes spendeten und [danach] nicht so reich beschenkt wurden, wie es ihrer Meinung nach hätte sein sollen, halten sie ihre Gaben zurück. Sie beabsichtigen nicht, für den HERRN zu arbeiten, wenn sie nicht sofort eine große Rendite für ihre Investition erhalten. Andere finden es problematisch, in schwierigen Zeiten den Lebensunterhalt für ihre Familien in dem Ausmaß zu verdienen, wie sie es sich wünschen, und sagen daher: "Wir können es uns nicht leisten, den Sabbat zu halten." Das ist so, als würden sie sagen: "Wenn Gott mich nicht mit allem versorgt, was ich möchte, braucht ER meine Dienste nicht zu erwarten." Wieder andere suchen ihren Lohn in der Wertschätzung ihres Dienstes durch ihre Glaubensgeschwister. Wenn ihre Bemühungen nicht nach ihrem wahren Wert geschätzt werden, werden sie entmutigt und weigern sich, weil sie nicht gewürdigt wurden, [fortan] zu arbeiten.
Aber alle Vorstellungen solcher Art rügt unser HERR. ER fasst die Sache zusammen und sagt: "So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." [LUK. 17,10] [SLT] Die Wahrheit ist, dass die Verpflichtung auf der Seite des Menschen liegt. Die Tatsache, dass GOTT uns erschaffen hat und am Leben erhält, verpflichtet den Menschen dazu, GOTT seinen ganzen Dienst zu erweisen. Jeremia sagt: "Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind." [KL. 3,22]. Jeder Augenblick im Leben des Menschen verpflichtet ihn zu einer größeren Leistung gegenüber GOTT, als er je zu erfüllen hoffen kann. Und da sich diese Barmherzigkeit auf alle erstreckt, ist es nicht nur der bekennende Christ, der GOTT seinen Dienst schuldet. Auch Sünder sind GOTT gegenüber genauso verpflichtet, als hätten sie ein Gelübde abgelegt, IHM zu dienen. Und wenn wir Buße tun und die Gebote Gottes in jeder Hinsicht befolgen, wie sieht es dann aus? [Nun, auch dann] sind wir immer noch unbrauchbare Knechte. GOTT ist wegen unseres Dienstes nicht reicher. Wir haben in der Vergangenheit viel gesündigt, und da wir nicht mehr tun können, als unsere Pflicht von Tag zu Tag zu erfüllen, sind wir immer noch weitgehend verschuldet. Wäre CHRISTUS nicht [als Sühnopfer von GOTT] eingesetzt worden "damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld" [RÖ. 3,25], würde auch der beste Mensch den Himmel nicht erreichen.
Trotz allem, was wir getan haben, muss das "ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN" [allein] "die Gabe Gottes" [RÖ. 6,23] sein. Eine richtige Einschätzung dieser Tatsache würde dazu dienen, uns demütig bleiben zu lassen und viele Fehler zu vermeiden, die wir aufgrund unserer Eigenständigkeit machen. Hüten wir uns davor, uns durch unseren Glauben zu erhöhen und so die Gnade Gottes zu verlieren, welche den Demütigen verheißen ist. Je mehr wir wirklich an CHRISTUS glauben, desto mehr werden wir unsere völlige Abhängigkeit von IHM und unsere eigene Schwäche anerkennen. Lasst uns [wirklich] diese Worte des Apostels beherzigen: "ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat." [RÖ. 12,3] [SLT]
( Ellet J. Waggoner, Dezember 1891 )
Diese Illustration unseres Herrn im Lukasevangelium vermittelt eine sehr wichtige Lehre. Nicht nur unter Katholiken gilt es als möglich, Werke der Übererfüllung zu verrichten. Es gibt sehr viele, die zumindest durch ihre Handlungen zu erkennen geben, dass sie GOTT ihnen gegenüber zu etwas verpflichten könnten. Die Liebe zur Anerkennung und Überbewertung eigener Taten sind so weit verbreitet, dass es nur wenige gibt, die nicht [zumindest] manchmal Spuren dieser Neigung aufweisen. Manche haben die Vorstellung, dass GOTT ein Soll- und Habenkonto führt, indem ER jedem Menschen seine bösen Taten zur Last legt, aber alle seine guten Taten anerkennt und dass, wenn das Gute das Böse überwiegt, GOTT dem Menschen eine Belohnung schuldet. Mit dieser Vorstellung, die mehr oder weniger klar vertreten wird, schmeicheln sich die meisten Weltmenschen, dass ihre Sache am Ende in Ordnung sein wird.
Viele Bekenner [christlichen Glaubens] bilden sich oft ein, dass GOTT ihnen gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet wäre und zeigen dies auf verschiedene Weise. Wenn sie etwas großzügig für die Sache Gottes spendeten und [danach] nicht so reich beschenkt wurden, wie es ihrer Meinung nach hätte sein sollen, halten sie ihre Gaben zurück. Sie beabsichtigen nicht, für den HERRN zu arbeiten, wenn sie nicht sofort eine große Rendite für ihre Investition erhalten. Andere finden es problematisch, in schwierigen Zeiten den Lebensunterhalt für ihre Familien in dem Ausmaß zu verdienen, wie sie es sich wünschen, und sagen daher: "Wir können es uns nicht leisten, den Sabbat zu halten." Das ist so, als würden sie sagen: "Wenn Gott mich nicht mit allem versorgt, was ich möchte, braucht ER meine Dienste nicht zu erwarten." Wieder andere suchen ihren Lohn in der Wertschätzung ihres Dienstes durch ihre Glaubensgeschwister. Wenn ihre Bemühungen nicht nach ihrem wahren Wert geschätzt werden, werden sie entmutigt und weigern sich, weil sie nicht gewürdigt wurden, [fortan] zu arbeiten.
Aber alle Vorstellungen solcher Art rügt unser HERR. ER fasst die Sache zusammen und sagt: "So sprecht auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." [LUK. 17,10] [SLT] Die Wahrheit ist, dass die Verpflichtung auf der Seite des Menschen liegt. Die Tatsache, dass GOTT uns erschaffen hat und am Leben erhält, verpflichtet den Menschen dazu, GOTT seinen ganzen Dienst zu erweisen. Jeremia sagt: "Die Güte des HERRN ist's, daß wir nicht gar aus sind." [KL. 3,22]. Jeder Augenblick im Leben des Menschen verpflichtet ihn zu einer größeren Leistung gegenüber GOTT, als er je zu erfüllen hoffen kann. Und da sich diese Barmherzigkeit auf alle erstreckt, ist es nicht nur der bekennende Christ, der GOTT seinen Dienst schuldet. Auch Sünder sind GOTT gegenüber genauso verpflichtet, als hätten sie ein Gelübde abgelegt, IHM zu dienen. Und wenn wir Buße tun und die Gebote Gottes in jeder Hinsicht befolgen, wie sieht es dann aus? [Nun, auch dann] sind wir immer noch unbrauchbare Knechte. GOTT ist wegen unseres Dienstes nicht reicher. Wir haben in der Vergangenheit viel gesündigt, und da wir nicht mehr tun können, als unsere Pflicht von Tag zu Tag zu erfüllen, sind wir immer noch weitgehend verschuldet. Wäre CHRISTUS nicht [als Sühnopfer von GOTT] eingesetzt worden "damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld" [RÖ. 3,25], würde auch der beste Mensch den Himmel nicht erreichen.
Trotz allem, was wir getan haben, muss das "ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN" [allein] "die Gabe Gottes" [RÖ. 6,23] sein. Eine richtige Einschätzung dieser Tatsache würde dazu dienen, uns demütig bleiben zu lassen und viele Fehler zu vermeiden, die wir aufgrund unserer Eigenständigkeit machen. Hüten wir uns davor, uns durch unseren Glauben zu erhöhen und so die Gnade Gottes zu verlieren, welche den Demütigen verheißen ist. Je mehr wir wirklich an CHRISTUS glauben, desto mehr werden wir unsere völlige Abhängigkeit von IHM und unsere eigene Schwäche anerkennen. Lasst uns [wirklich] diese Worte des Apostels beherzigen: "ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat." [RÖ. 12,3] [SLT]
( Ellet J. Waggoner, Dezember 1891 )
Für diejenigen, die gerne noch weitere solche (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:
Übersicht Artikel Dr. Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/
Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/
Mein Wunsch und Gebet ist, dass jeder Leser durch den bzw. die Artikel reichlich gesegnet wird, er Dingen besser verstehen und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.
Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.
Eckige Klammern im Text - abgesehen von Bibelzitaten - beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlichkeit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.