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Zum Erntedankfest

Zum Erntedankfest
O Gott, von dem wir alles haben,
die Welt ist ein sehr großes Haus;
du aber teilest deine Gaben
recht wie ein Vater drinnen aus.

Dein Segen macht uns alle reich;
ach lieber Gott, wer ist dir gleich?
Wer kann die Menschen alle zählen,
die heut' bei dir zu Tische geh'n?

Doch muss die Nahrung keinem fehlen;
denn du weißt allen vorzusteh'n
und schaffest, dass ein jedes Land
sein Brot bekommt aus deiner Hand.

Du machst, dass man auf Hoffnung säet
und endlich auch die Frucht genießt.
Der Wind, der durch die Felder wehet,
die Wolke, die das Land begießt,
des Himmels Tau, der Sonne Strahl
sind deine Diener allzumal.

Und also wächst des Menschen Speise,
der Acker selbst wird ihm zu Brot;
es mehret sich vielfält'gerweise,
was anfangs schien, als wär es tot,
bis in der Ernte jung und alt
erlanget seinen Unterhalt.

Nun, Herr, was soll man noch bedenken?
Der Wunder sind hier gar zu viel.
So viel als du kann niemand schenken,
und dein Erbarmen hat kein Ziel;
denn immer wird uns mehr beschert,
als wir zusammen alle wert.

Wir wollen's auch keinmal vergessen,
was uns dein Segen träget ein;
ein jeder Bissen, den wir essen,
soll deines Namens Denkmal sein,
und Herz und Mund soll lebenslang,
für unsere Nahrung sagen Dank.


(Kaspar Neumann, 1648-1715)

Kommentare

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einSMILEkommtwieder 01.10.2023 08:14
Brot des Lebens

Brot sei da,
genug, um sich satt zu essen
und es mit anderen zu teilen.

Was nottut
für ein erfülltes Leben
sei da:
Arbeit und Erholung,
Freude und Mühe,
Stille und Geselligkeit,
Lebensfreude und Dank.

Und unter euch,
der von sich sagt:
Ich bin das Brot des Lebens.


(Tina Willms)
 
(Nutzer gelöscht) 01.10.2023 08:22
https://youtu.be/GsAjF11Bozo?si=1TD7t_ejLmxzAFmG


Guten Morgen
 
Zeitlos6 01.10.2023 08:25
aus der Schule zum Erntedank:

"Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
Reißt der schöne Wahn entzwei
Die Leidenschaft flieht,
Die Liebe muß bleiben;
Die Blume verblüht,
105Die Frucht muß treiben.

Der Mann muß hinaus
Ins feindliche Leben,
Muss wirken und streben
Und pflanzen und schaffen,
110Erlisten, erraffen,
Muss wetten und wagen,
Das Glück zu erjagen.

Da strömet herbei die unendliche Gabe,
Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,
115Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus.
Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise

120Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn’ Ende
Die fleißigen Hände,

125Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn,
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
130Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer
Und ruhet nimmer.

Und der Vater mit frohem Blick
Von des Hauses weitschauendem Giebel
135Überzählet sein blühend Glück.
Siehet der Pfosten ragende Bäume
Und der Scheunen gefüllte Räume,
Und die Speicher, vom Segen gebogen,
Und des Kornes bewegte Wogen,
140Rühmt sich mit stolzem Mund:
Fest, wie der Erde Grund,
Gegen des Unglücks Macht
Steht mir des Hauses Pracht!
Doch mit des Geschickes Mächten
145Ist kein ew’ger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell."


Schiller schrieb seine Glocke als Spottlied auf die gassierende französische Revolution - und bei uns war darüber ein Referat fällig.
 
Ellsa 01.10.2023 09:25
Erde, die uns dies gebracht,
Sonne, die es reif gemacht:
Liebe Sonne, liebe Erde,
euer nie vergessen werde!


    Christian Morgenstern 
 
(Nutzer gelöscht) 01.10.2023 13:01
Teilt das Brot mit den anderen,
es schmeckt doch nur gebrochen gut.
Teilt das Brot mit den anderen,
geteiltes Brot macht vielen Mut.

Teilt das Wort mit den anderen,
es ist zu reich für euch allein.
Teilt das Wort mit den anderen,
es soll zum Heil für alle sein.

Teilt das Leid mit den anderen,
es ist doch eurer Brüder Not,
Teilt das Leid mit den anderen,
die Liebe ist des Herrn Gebot.

Teilt das Licht mit den anderen,
dass es die Finsternis vertreibt.
Teilt das Licht mit den anderen,
dass keiner mehr im Dunkel bleibt.

Johannes Hausen
 
Nordlady 01.10.2023 14:47
DEINE HAND UNS HÄLT

Gelobt seine deine Treu,
die jeden Morgen neu
uns in den Mantel deiner Liebe hüllt,
die jeden Abend wieder,
wenn schwer die Augenlider,
das schwache Herz mit Frieden füllt.

Wir woll´n dem Namen dein
im Herzen still und fein
lobsingen und auch laut vor aller Welt.
Nie hast du uns vergessen,
schenkst Gaben unermessen,
tagtäglich deine Hand uns hält.

Das Brot, das Kleid gibst du,
der Nächte Ruh dazu,
und stellst am Morgen über jedes Dach
das Taggestirn, das helle;
und mit der güldnen Welle
des Lichts nimmst du das Ungemach.

Gerhard Fritzsche
 
einSMILEkommtwieder 01.10.2023 17:30
DANKE für die ganz besonderen weiteren Texte zum Erntedankfest.
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