Wo ist das Reich Gottes ? ~> Wenn nicht mitten unter uns?

Wo ist das Reich Gottes ? ~> Wenn nicht mitten unter uns?
Hat der Glaube Schwierigkeiten, das anzunehmen, was die Schrift über unsere Beziehungen zu einer höheren Welt sagt?... Diese geistige Welt ist gegenwärtig, wenngleich unsichtbar; sie ist in der Gegenwart, sie liegt nicht in der Zukunft, nicht in der Ferne. Sie ist nicht oberhalb des Himmels, nicht jenseits des Grabes, sondern jetzt und hier: „Das Reich Gottes ist unter uns“. Davon spricht Paulus, wenn er sagt: „Wir starren nicht auf das Sichtbare, sondern blicken nach dem Unsichtbaren aus, denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig“ (2 Kor 4,18)... So ist das verborgene Reich Gottes; und wie es jetzt verborgen ist, so wird es offenbar werden, wenn die Zeit gekommen ist. Die Menschen glauben, sie seien die Herren der Welt und könnten mit ihr nach Belieben verfahren. Sie glauben, sie seien die Eigentümer der Welt und könnten ihren Lauf bestimmen... Aber diese Welt wird von den Niedrigen Christi bewohnt, die von ihnen gering geschätzt werden, und von seinen Engeln, an die sie nicht glauben. Am Ende aber sind sie es, die, wenn sie offenbart worden sind, von der Welt Besitz ergreifen. Jetzt geht alles scheinbar so weiter wie es zu Beginn der Schöpfung war, und die Spötter fragen: „ Wo bleibt denn seine verheißene Ankunft?“ (2 Petr 3,4) Zur festgesetzten Zeit aber wird es „ein Offenbarwerden der Söhne Gottes“ geben, und dann „werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten“ (Röm 8,19; Mt 13,43). Als die Engel den Hirten erschienen, war das eine plötzliche Erscheinung: „Plötzlich war bei dem Engel ein großes, himmlisches Heer“ (Lk 2,13). Vorher noch war es eine Nacht wie jede andere. Die Hirten wachten über ihre Herden, verfolgten den Lauf der Nacht, die Sterne zogen ihre Bahn: es war Mitternacht. Als der Engel erschien, dachten die Hirten nicht im geringsten an ein derartiges Ereignis. So ist es mit der in den sichtbaren Dingen verborgenen Macht und Stärke: sie wird offenbar, wann Gott es will.

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