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Versündigen Sie sich nicht !!!

Versündigen Sie sich nicht !!!

Meist kennt der Anwalt den Gegner nicht. Das ist gut so, weil man nur eine Seite vertritt. 
Vor Jahren vertrat ich einer älteren Dame gegen ihren Bruder, irgendwas wegen Wohnrecht. 

Im Termin – oh Schreck, der Beklagte ist der alte Mann mit der verschlissenen Joppe und den ausgebeulten Hosen, der samstags mit seinem Fahrrad und Anhänger und dem bisschen Obst auf dem Markt steht, die Arme auf dem Rücken verschränkt. Ich mochte seine kindlich gütige Ausstrahlung.

Am liebsten wäre ich geflohen, hätte die Klage zurück genommen. Alles sträubte sich in mir. Ich musste den Antrag verlesen. Es ging schnell, wir bekamen Recht.

Wenige Tage nach dem Urteil kam ein Anruf. “Frau Rechtsanwältin, ich bin ein Nachbar von Gottfried W. und war mit bei Gericht. Sie dürfen das Urteil nicht vollstrecken. Sie versündigen sich an diesem gottesfürchtigen Mann“.

Nein, er ließ mir keine Zeit, etwas zu erwidern, sondern fuhr fort:

„Es gibt Gott, ich habe ihn erlebt. Ich war in Kriegsgefangenschaft, fast verhungert. Es gab nur Wassersuppe, in der ein Kohlblatt schwamm. Zur Toilette konnte ich schon lang nicht mehr.
Eines Nachts sehe ich am Ende meines Bettes eine leuchtende Gestalt, die sagte: „Ihr kommt heim.“                                                                                                        
Ich erzählte es meinen Kameraden, aber es tat sich nichts.

Ein paar Tage später stand nachts wieder die hell leuchtende Gestalt am Fußende meines Bettes. Wieder vernahm ich die Stimme: „Ihr kommt heim“

Als ich es meinen Kameraden erzählte, lachten sie nur müde. Ihre Hoffnung war geschwunden. 
Dann geschah es, es kamen Züge - Aber mehrere Züge fuhren ab, ohne uns. Die Enttäuschung war groß
Eines  Morgens, wir wurden früh geweckt, bekamen Grießbrei zum Essen. Das war der Anfang unserer Reise aus dem Lager in die Freiheit, in die Heimat

Ich sage Ihnen: Es gibt Gott, Ich habe ihn erlebt! Versündigen Sie sich nicht an diesem  gottesfürchtigen  Mann!“

Ich habe seine Schwester über dieses Telefonat informiert. Sie war tief betroffen und  wir waren uns beide absolut einig, dass gegen ihren Bruder Gottfried nichts unternommen  werden sollte. 
Ich war so glücklich, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit über juristisches Recht gesiegt hat. 
© R.M.P

So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und vertrage einer den andern und vergebet euch untereinander, so jemand Klage hat wider den andern; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.

Kommentare

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Rosenlied 28.08.2023 09:53
⛪Danke Herbstprince für die gute Geschichte 
mit dem Happyend!... Ich hoffe, dass sie wirklich 
passiert ist und die Geschwister sich geeinigt haben. 
 
Reiferwein 28.08.2023 09:55
Was für ein bewegender Beitrag. Danke für Einstellen.
 
Herbstprince 28.08.2023 11:31
Ja, die Geschichte ist wirklich passiert und der gute Gottfried durfte bis zuletzt in dem alten Elternhaus, in dem er sein Wohnrecht hatte, schalten und walten. Er ist noch mit 86 Jahren zum Zwetschgen-Pflücken auf die Leiter gestiegen.
Sein Obst war nicht unbedingt in Supermarkt-Qualität, aber Menschen kauften dennoch bei ihm, vermutlich weil aus seinem Gesicht Güte und Gottesfurcht strahlte.

Als ich damals von dem Gottfried den Namen erfahren hatte, erzählte ich meinem dreijährigen Sohn beim Marktbesuch, wie er heißt. Als wir beim nächsten Samstag auf den Markt gingen rief mein Sohn ganz aufgeregt: "Da steht er wieder, der "Himmel-Heinrich"

Ja, das war, wie ich denke, auch ein passender Name für ihn.
       
 
vertrauen2015 28.08.2023 11:39
danke @herbstprince
für dieses Zeugnis. Sehr bewegend
 
Herbstprince 28.08.2023 11:49
Diese wunderbare Rettung aus dem Gefangenenlager in Russland mit der Erscheinung am Fußende des Bettes hatte mich aus sehr tief berührt.

Die Erscheinung dieser Lichtgestalt - und trotzdem das Wartenmüssen.

Der die leuchtende Gestalt gesehen hat, hatte den Glauben, dass sie nicht elend dort würden sterben müssen. Die anderen verloren die Hoffnung, als es sich nicht sofort erfüllte. 

Es ist für mich eine Ermutigung auf die Zusagen Gottes zu  vertrauen, auch wenn es mit Warten verbunden ist.
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