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Das Gesetz Christi

Das Gesetz Christi 
von Pastor Richard Aidoo -- Mai 2018
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Einleitung

"Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt.
Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt."
Johannes 13,34-35

Jesus hat uns ein neues Gebot gegeben, dass wir einander lieben sollen und zwar so, wie er uns geliebt hat. Durch diese Liebe werden die Menschen erkennen, dass wir seine Nachfolger sind. Dieses Gebot ist essenziell für den Aufbau einer Gemeinde, insbesondere einer internationalen Gemeinde, in der Menschen aus verschiedenen Nationen, verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen zusammenkommen, in denen das Gebot der Nächstenliebe weder gelehrt noch praktiziert wird.

Was bedeutet dieses Gebot und was bedeutet es ganz konkret im Bezug auf die Gemeindearbeit und das Miteinander in der Gemeinde? Warum ist es gerade in einer internationalen Gemeinde so wichtig? Wie lässt es sich vermitteln und umsetzen?

Ist es überhaupt möglich so zu lieben, wie Jesus geliebt hat? Diesen Fragen soll die vorliegende Abschlussarbeit nachgehen.

Zunächst soll gezeigt werden, dass Liebe das Wesen Gottes ist und dass das Gebot der Nächstenliebe aus Gottes Wesen heraus resultiert. Wenn Jesus uns ein Gebot gibt, dann befähigt er uns auch, es zu erfüllen. Wie er das tut und was dies für das Miteinander und die Einheit in der Gemeinde bedeutet soll im weiteren Verlauf erläutert werden.


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Kommentare

 
Autumn 27.08.2023 16:08
1. Gott ist Liebe

"Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe."
1. Johannes 4,8

"Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm."
1. Johannes 4,16

Diese beiden Bibelverse bringen das Wesen Gottes zum Ausdruck. Zweimal steht im 1. Johannes 4 geschrieben „Gott ist Liebe“. Liebe ist das Wesen Gottes, er ist Liebe in sich selbst. Liebe ist nicht nur ein Gefühlszustand, nicht nur eine Eigenschaft Gottes, sie macht sein Wesen aus. Daraus erschließt sich, wer er ist, wie er ist, wie er denkt und handelt.

"Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte." Jeremia 31,3

Gott liebt uns und möchte uns seine Liebe geben, sie mit uns teilen. Er liebte uns zuerst bevor wir ihn geliebt haben und er liebt bedingungslos, ohne Gegenliebe zu erwarten (1. Johannes 4,10;19). Er sucht unser Bestes, nicht weil wir ihn ebenfalls lieben, sondern aus Gnade. Gott erweist uns seine Liebe auch dann, wenn wir weit von ihm entfernt sind und seine Liebe nicht erwidern. Liebe bringt Gnade, Güte, Barmherzigkeit und Vergebung hervor.

"Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren."
Römer 5,8

"Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen."
Titus 2,11

Aus seiner ewigen Liebe heraus sendet Gott seinen Sohn, gibt und opfert sich selbst, um die Menschen, um seine Schöpfung, zu retten:

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat."
Johannes 3,16

"Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen."
1. Johannes 4,9

"Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr gerettet!"
Epheser 2,4-5

Gott, der Liebe ist, der reich ist an Barmherzigkeit und Gnade gibt, offenbart sich in Jesus Christus seinem Sohn. Durch ihn sind Gnade und Wahrheit geworden und aus seiner Fülle haben wir empfangen Gnade um Gnade (Johannes 1,17-16).

„Der, der mich sieht, sieht den Vater“ sagt Jesus zu Philippus als er ihn bittet „Herr, zeige uns den Vater“ (Johannes 14,8-9). Und zuvor sagte er den Juden im Tempel „ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10.30). Jesus ist der „Ausdruck von Gottes Wesen“, „das Bild des unsichtbaren Gottes“ (Hebräer 1,3; Kolosser 1,15).
 
Autumn 27.08.2023 16:17
2. Ein neues Gebot

"Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt."
Johannes 13,34

Jesus, als Ausdruck von Gottes Wesen, gibt uns ein neues Gebot. Wir sollen uns untereinander so lieben, wie er uns geliebt hat. In diesem einen Gebot, seinen Nächsten zu lieben, sind alle Gebote erfüllt. „Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes“, Römer 13,10, (Galater 5,14).

Noch einmal wiederholt Jesus sein Gebot in Johannes 15,22:
„Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe“.

Zuvor fordert er uns auf, in seiner Liebe zu bleiben:
"Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe."
Johannes 15,9-10

Jesus betont mehrfach, dass er von „seiner Liebe“ spricht, von seiner bedingungslosen, selbstlosen und gebenden Art zu lieben, nicht von unserer menschlichen Art. Aber wie ist es möglich, so zu lieben, wie Jesus geliebt hat und in seiner Liebe zu bleiben?
Jesus selbst gibt uns dazu die Antwort in Johannes 15,4-5:

"Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun."

Ohne Jesus können wir nichts tun. In ihm zu bleiben ist die Bedingung dafür, dass wir Frucht bringen. So wie eine Rebe ohne den Weinstock keine Verbindung zu der Quelle hat, aus der heraus Nahrung und Wasser fließen damit sie wachsen und Frucht bringen kann, so haben auch wir ohne Jesus keine Verbindung zu der Quelle des Lebens und der Liebe. Aus uns selbst heraus können wir sie nicht hervorbringen und aus uns selbst heraus kann keine Frucht erwachsen.

Deshalb fordert uns Jesus auf, bleibt in meinem Wort (Johannes 8,31), bleibt in meiner Liebe (Johannes 15,9), bleibt in mir. So wie Jesus und der Vater unzertrennlich verbunden sind, so sollen auch wir verbunden sein mit Jesus und durch ihn zugleich mit dem Vater. Wir in Gott und Gott in uns. Jesus erläutert weiterhin, damit dieses Innewohnen von Gott in uns möglich ist muss er gehen und der Heilige Geist kommen. Durch den Heiligen Geist wird Gott in uns sein für immer. (Johannes 14,17; 15,23; 16,7).

"Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?"
1. Korinther 3,16

"Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?"
1. Korinther 6,19

Durch den Heiligen Geist ist es uns möglich, in Jesus und in seiner Liebe zu bleiben. Der Heilige Geist befähigt uns so zu lieben, wie Jesus liebt, und sein Gebot zu praktizieren. Aus unserer Kraft, aus unserer begrenzten menschlichen Liebe heraus wären wir dazu nicht fähig.

"Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!"
Apostelgeschichte 1,8

Der Heilige Geist kommt in uns mit Kraft, mit der Befähigung das zu tun, was wir ohne ihn nicht tun konnten. Dazu gehört auch die Befähigung, so zu lieben, wie wir ohne ihn nicht lieben konnten. Er gibt uns die Kraft Zeugen zu sein von Jesus, Zeugen in Rede und in Tat, und zwar über nationale und kulturelle Grenzen hinaus.
Jesus geht noch einen Schritt weiter. Denn den Nächsten zu lieben bedeutet nicht nur, die zu lieben, die uns auch lieben, sondern auch unsere Feinde.

"Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte.
Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!"
Matthäus 5,44-48

Jeder wird im Leben solchen Menschen begegnen, die einen nicht mögen und nicht wohlgesonnen sind, manchmal sogar aus ganz banalen Gründen oder auch ohne ersichtliche Gründe. Auch sie sollen wir lieben, sie sollen wir segnen. Wie oft würden wir aus unserer Kraft daran scheitern, unsere Feinde zu lieben, wenn uns der Heilige Geist nicht dazu befähigen würde:

"Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist."
Römer 5:5

Durch den Heiligen Geist wurde Gottes Liebe ausgegossen in unsere Herzen. Seine erste Frucht, die er in uns hervorbringt, ist Liebe.

"Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung."
Galater 5,22

Es ist die Liebe Gottes in uns, die den Unterschied macht, und die Menschen erkennen lässt, dass Jesus in uns ist. 
 
Autumn 27.08.2023 16:27
3. Das Gesetz Christi – das Fundament einer internationalen Gemeinde

"Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.
Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes."
Römer 13,8;10

Das, was die Welt braucht, was jeder Mensch braucht, ist Gottes Liebe. Gott hat sie in unser Herz ausgegossen, damit wir sie weitergeben an andere Menschen. Wenn wir Gottes Liebe praktizieren erfüllen wir das Gesetz Christi und projizieren Jesus. Das, was Menschen verändert, ist Liebe. Es ist nicht unsere Aufgabe, sie zu richten, sie zu verurteilen oder Ihnen Vorhaltungen zu machen, sondern sie zu Jesus zu führen; ihnen zu zeigen wer und wie er ist.

"Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde."
Johannes 3,17

Einer der nächsten Schritte nachdem Menschen ihr Leben Jesus gegeben haben ist, sie zu lehren seine Nachfolger und Nachahmer zu sein und das Gesetz Christi zu praktizieren. Dadurch können sie das, was sie selbst empfangen haben auch leben und weitergeben.

"Werdet nun Gottes Nachahmer als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, zu einem lieblichen Geruch für Gott."
Epheser 5,1-2

Menschen aus verschiedenen Nationen haben nicht nur andere kulturelle Hintergründe sondern auch andere religiöse Hintergründe. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass Menschen mit muslimischem Hintergrund sehr berührt und verändert werden, wenn sie über das Gesetz Christi hören und beginnen, es zu praktizieren.

Dabei ist die Lehre darüber, dass wir sogar unsere Feinde lieben sollen ein wichtiger Punkt. Wenn sie verstehen, dass wir nicht die Menschen selbst als Feinde betrachten, da kein Fleisch und Blut unser Feind ist, beginnen sie, aus der geistigen Perspektive zu schauen und nicht aus der menschlichen. Dies ist ein entscheidender Schritt, der es möglich macht, Menschen, die wie ein Feind erscheinen, tatsächlich lieben zu können.

"Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen."
Epheser 6,10-12

Unsere Feinde sind geistige Mächte und unser Kampf ist ein geistiger Kampf. Deshalb tragen wir als Christen Menschen nicht als Feinde in unserem Herzen. Wenn uns das bewusst ist, ist es einfacher Menschen, die uns verletzen, zu vergeben und keine Bitterkeit gegen sie im Herzen zu bewahren. Es gibt viele Zeugnisse aus der Gemeinde von ehemaligen Muslimen, unter anderem sogar von ehemaligen Imamen, die in Tränen darüber berichten, wie ihr Herz verändert wurde und wie sie in konkreten Beispielen frei wurden von persönlichen Feindschaften mit Menschen und vergeben konnten.

Die Lehre darüber, anderen zu vergeben, ist ein weiterer Schlüssel, um Menschen zu helfen, das Gebot Christi zu praktizieren. Liebe produziert Vergebung. Es gibt kein besseres Beispiel als Jesus selbst als er nach allen Qualen, all den Schmerzen und Demütigungen am Kreuz ausrief: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34). Seine Aufforderung an uns denen, die gegen uns sündigen, 77x7mal zu vergeben und sein Gleichnis vom Unbarmherzigen Knecht in Matthäus 18,21-35 sind ein eindringliches Bild dafür, was es bedeutet, anderen zu vergeben, weil uns vergeben wurde, Gnade und Mitgefühl zu zeigen, weil wir sie selbst empfangen haben.

"Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht! Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden! Seid gleich gesinnt gegeneinander; trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug! Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden."
Römer 12,14-18

Ein Ausdruck dafür, wie wir das Gebot Christi umsetzen können, ist mit allen Menschen Frieden zu halten und dabei nicht den anderen zu beschuldigen sondern bei uns selbst zu beginnen und das zu tun, was uns möglich ist; Böses mit Gutem zu vergelten, uns selbst nicht höher zu sehen als den anderen und Mitgefühl zu zeigen.

Mit anderen mitzufühlen bedeut in der Praxis auch, die Last des anderen mitzutragen, zu helfen, wenn er in Not ist und Hilfe braucht. Das ist eine ganz konkrete, praktische Erfüllung des Gesetzes Christi, die ich in der Gemeinde lehre und praktiziere.

"Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen."
Galater 6,2

Wir tragen die Last des anderen auf verschiedenen Ebenen. Wir helfen in praktischer Art und Weise wie und wo Hilfe benötigt wird. Wir beten füreinander, ermutigen und unterstützen einander. Anderen zu helfen ist die Umsetzung des Gesetzes. Hilfe zu praktizieren macht uns selbstlos. Wenn Menschen spüren, dass Gott sie nutzen kann, um anderen zu helfen, erfüllt es sie selbst mit wahrer Freude. Dabei werden keine Unterschiede gemacht, aus welcher Nation oder aus welchem sozialen Hintergrund jemand kommt. Jeder wird respektiert, gleich behandelt und gleich geliebt. Ein Iraner genauso wie ein Afrikaner, Europäer oder Asiat; ein Obdachloser, Drogenabhängiger oder Flüchtling genauso wie ein Rechtsanwalt oder Arzt.

So wie ich meinen Nächsten behandle, so behandle ich auch Gott. Was auch immer ich für meinen Nächsten tue, dass tue wir für den Herrn. Was auch immer ich nicht für ihn tue, das tue ich auch nicht für den Herrn.

"Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!"
Matthäus 25,34-40

Der Jesus, der in mir wohnt, der wohnt auch in meinem Nächsten. Auch wenn dieser vielleicht ganz anders ist als ich, ich schulde ihm die gleiche Liebe, die ich einem mir vertrauten Menschen schulde. Auch mit dieser Erkenntnis helfen wir Menschen, das Gesetz Christi in einer internationalen Gemeinde zu leben. Wir lassen sie das erkennen, was uns verbindet und nicht das, was uns trennt. Wenn Jesus das verbindende Glied ist, dann kann ich den anderen in seinem Anderssein akzeptieren und respektieren. So wird Einheit in der Vielfalt möglich. Liebe baut Brücken, Liebe überwindet Unterschiede, integriert und nimmt an; Liebe gibt, hilft, kümmert sich; Liebe vergibt, Liebe ist nicht egoistisch. Liebe ist die Erfüllung des königlichen Gesetzes:

"Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, so handelt ihr recht."
Jakobus 2,8

"So ermutige ich die Menschen, Liebe zu praktizieren, in Gnade und Vergebung zu wachsen.
Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?"
Micha 6,8

"Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus!"
2. Petrus 3,18

"Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt ein- ander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus."
Epheser 4,32
 
Autumn 27.08.2023 16:37
Schlussbetrachtung

"Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst."
Johannes 17,20-23

Der Schlüssel dafür, dass in einer internationalen, multikulturellen Gemeinde eine Einheit in der Vielfalt möglich ist, ist das Gesetz Christi zu lehren und zu praktizieren. Liebe schafft Einheit und in der Einheit offenbaren wir Gott. Jesus hat uns Gottes Herrlichkeit gegeben, damit wir eins sind und damit die Welt durch diese Einheit Gottes Liebe erkennt. Unterschiedlichkeit und Vielfalt können bestehen bleiben, wenn Gottes Liebe praktiziert wird und die Brücke zueinander baut.

"Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus. Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele."
1. Korinther 12,12-14

"Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat. Wenn aber alles ein Glied wäre, wo bliebe der Leib? Nun aber gibt es zwar viele Glieder, doch nur einen Leib."
1. Korinther 12,18-20

"Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied umso größere Ehre gab, damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. Ihr aber seid der Leib des Christus, und jeder ist ein Glied daran nach seinem Teil."
1. Korinther 12,24-27

Gott hat den Leib Christi als Vielfalt angelegt. Den Leib der einzelnen Gemeinde ebenso wie den gesamten Leib Christi aller Gemeinden. Und sein Wort lehrt uns, wie wir in aller Unterschiedlichkeit dennoch eine Einheit werden können.

Jesus selbst hat die Grenzen, die Trennung zwischen den Menschen niedergerissen, um Versöhnung und Frieden zu bringen für alle Menschen.

"Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte. Und er kam und verkündigte Frieden euch, den Fernen, und den Nahen; denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist."
Epheser 2,13-18

In der Gemeinde können wir das, was Jesus vollbracht hat, umsetzen und praktizieren. Wir können die Menschen lehren, wie sie in Jesus bleiben, in seinem Wort und in seiner Liebe und wie sie dadurch das neue Gebot, das er uns gegeben hat, erfüllen können. Wir können sie ermutigen seine Nachahmer zu ein und aus dem Heiligen Geist heraus zu leben; Liebe zu praktizieren, in Gnade und Vergebung zu wachsen, nicht zu verurteilen, keine Feinde zu haben, die Last des anderen zu tragen und Gott in dem anderen zu sehen.

Dadurch helfen wir ihnen, in der Liebe verwurzelt, gegründet und zusammengeschlossen zu sein. Dies ist die Grundlage dafür, dass eine internationale Gemeinde funktionieren und wachsen kann.

"Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes."
Epheser 3,14-19

"Damit ihre Herzen ermutigt werden, in Liebe zusammengeschlossen und mit völliger Gewissheit im Verständnis bereichert werden, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, des Vaters, und des Christus."
Kolosser 2,2



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Quellenverzeichnis

Die in der Arbeit verwendeten Bibelzitate folgen diesen Übersetzungen:

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017
© 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Bibeltext der Schlachter Übersetzung
© Genfer Bibelgesellschaft, CH-1204 Genf

Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26)
© 1985/1991/2008 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten
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