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Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling!

Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling!
mach einen ausgezogenen Apfelstrudel und lade (mich) ein ...

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Jemals wieder eine Beziehung haben? "Und viele schämen sich: Ich konnte meinen Partner, meine Partnerin nicht halten – was habe ich falsch gemacht?", sagt die Beziehungsexpertin Silvia Fauck, die als Coach mit Menschen arbeitet, die von Liebeskummer betroffen sind.

Nicht nur im Denken, auch im Körper setzt sich der Liebeskummer fest. Vielleicht ist der Nacken so stark verspannt, dass man den Kopf kaum drehen kann. Oder es regt sich keinerlei Appetit.

Der Plan für den Rest des Lebens

Wie geht es nun weiter? Gerade wer mit 65 oder 75 auf einmal alleine dasteht, dem fällt es schwer, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Liebeskummer im Alter bringe auch oft mit sich, Teile der Familie oder einen Freundeskreis oder ein Haus zu verlieren, ergänzt Fauck. Was damit abhandenkommt ist groß: Der Plan, das Ziel, die Richtung, die man sich für den Rest des Lebens gesetzt hatte.

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Dazu kommt gerade im Alter die Angst, nicht wieder jemanden zu finden, mit dem man Alltag, Gefühle und das Bett teilen kann. "Wer jung ist, hat die Chance, sich noch oft zu verlieben", sagt Döring. "Im Alter wird es schwieriger, Kontakte zu knüpfen und Menschen zu finden, die auf derselben Wellenlänge liegen." Das liegt auch daran, dass man aufgrund seiner Lebenserfahrung bestimmte Menschen schneller aussortiert – Vorteil und Nachteil zugleich.

Wie stark eine Trennung am Boden unter den eigenen Füßen rüttelt – das hängt auch ab von der Struktur der eigenen Persönlichkeit und den Erfahrungen, die man im Laufe des Lebens gemacht hat. 

"Wer öfter betrogen wurde oder sich von seinen Eltern nicht für voll genommen oder gar verlassen gefühlt hat, fällt wahrscheinlich eher in einen sehr tiefen Liebeskummer", sagt Fauck, die auch ein Buch zum Thema geschrieben hat ("Mid-Love-Crisis: Beziehungstipps für Fortgeschrittene"zwinkerndes Smiley. Menschen, die eine gewisses Maß an Resilienz, also psychischer Widerstandskraft haben, kommen tendenziell besser durch Liebeskummer, sagt auch Döring.

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Ohne eine gute Portion Geduld geht es aber nicht. Dass es schon nach zwei Monaten im Herzen nicht mehr sticht, wenn man an den oder die Ex denkt, an die gemeinsamen Urlaube, die kleinen Rituale im Alltag – das ist unrealistisch.

 Fauck vergleicht die Verarbeitung eines Trennungsschmerzes mit einem Trauerjahr. Mit Blick auf die Klientinnen und Klienten, die bei ihr Hilfe gesucht haben, sagt sie: "Ich habe in 20 Jahren nie erlebt, dass es kürzer als ein Jahr dauert, bis man den Liebeskummer aus dem Körper hat und sich wieder frei und gut fühlt."

Was durch die Zeit des Liebeskummers hindurch hilft, das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. 

Die eine schreibt ihre Gedanken in ein Tagebuch und findet so wieder mehr zu sich selbst. Der andere reagiert sich beim Sport ab. "Andere fahren in den Club-Urlaub und lernen dort eine nette Clique kennen. Oder sie kümmern sich intensiver um ihre Kinder und Enkelkinder – und das tut ihnen dann gut", sagt Fauck.

Gefühle nicht wegdrücken, sondern anschauen

Was nach Ansicht der Expertin essenziell ist: An Gewohnheiten und Strukturen festhalten. "Dass man die Kinder besucht, sich ums Enkelkind kümmert, seinen Hobbys nachgeht, arbeitet, wenn man einen Job hat", zählt Fauck auf. All das gibt Halt – auch wenn es gerade in der ersten Phase alles andere als leicht sein mag, Antrieb zu finden.

Ablenkung allein reicht allerdings nicht, um den Liebeskummer zu bewältigen. Wichtig ist auch, sich mit der Trennung auseinanderzusetzen, anstatt Ängste, Wut und Traurigkeit zu verdrängen. "Sonst kommt das immer wieder hoch", warnt Döring. 

Stattdessen können sich Betroffene fragen: Warum ist der Schmerz für mich so groß? Hängt an diesem Verlustschmerz noch etwas anderes aus meiner Vergangenheit? Was kann ich daraus über mich selbst lernen?

Es muss nicht die neue Liebe sein

Am Ende steht dann aber auch: Neue Leute ins Leben zu lassen. Zum Beispiel, indem man in einer "Neu in der Stadt"-Gruppe in den sozialen Netzwerken nach neuen Bekanntschaften sucht. "Oder man meldet sich zu einem Single-Kochkurs an, da lernt man lustige Leute kennen", sagt Fauck.

Übrigens muss es gar nicht die neue große Liebe sein, die eines Tages wieder Leichtigkeit und Zuversicht ins Leben einziehen lässt. "Es reicht manchmal schon, jemanden zu sehen, der einem gefällt. Daraus muss gar nichts werden. Aber man fühlt sich selbst dann wieder", sagt Fauck.

Quelle: ntv.de, Ricarda Dieckmann, dpa

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Zeitlos6 26.08.2023 20:27
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