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📃 Das Geheimnis der Reformation

📃 Das Geheimnis der Reformation
Als Wycliffe die Bibel in die englische Sprache übersetzte bzw. übersetzen wollte, schrieb er die [folgenden] Worte: "Da der Glaube der Kirche in der Heiligen Schrift enthalten ist, ist es umso besser, je mehr diese in ihrer wahren Bedeutung bekannt ist und da die einfachen Menschen den Glauben, den sie bekennen, richtig verstehen sollen, sollte dieser Glaube ihnen in der Sprache beigebracht werden, die ihnen am besten bekannt ist. Da auch die Lehren unseres Glaubens in der Heiligen Schrift klarer und genauer ausgedrückt sind, als sie vielleicht von den Priestern wiedergegeben werden, und da, wenn ich so sagen darf, viele Prälaten die Heilige Schrift zu wenig kennen, während andere viele Teile davon verschweigen, und da die mündlichen Belehrungen der Priester noch viele andere Mängel haben, ist es ganz offensichtlich, dass die Gläubigen selbst herausfinden sollten, was die wahren Inhalte des Glaubens sind, indem sie die Heilige Schrift in einer Sprache besitzen, die sie vollständig verstehen. Denn die von den Prälaten erlassenen Gesetze sollten nicht als Glaubensinhalte angenommen werden und wir sollen uns weder auf ihre öffentliche Belehrung noch auf irgendeines ihrer Worte verlassen, sondern [Dinge nur so annehmen], wie sie in der Heiligen Schrift begründet sind, denn die Heilige Schrift enthält die ganze Wahrheit. Und diese Übersetzung ins Englische soll daher wenigstens dies bewirken, nämlich Priester und Bischöfe hinsichtlich der Dinge, die sie zu erklären behaupten, prüfen zu können. Andere Wege [der Lehrvermittlung] über Mönche, Prälaten [oder] den Papst, können sich alle als mangelhaft erweisen und um dem vorzubeugen, haben CHRISTUS und seine Apostel den größten Teil der Welt evangelisiert, indem sie den Menschen die Heilige Schrift in ihrer eigenen Sprache bekannt gemacht haben. Zu diesem Zweck hatte der Heilige Geist sie mit der Kenntnis der Sprachen ausgestattet. Warum sollten also [heute] lebende Jünger Christi in dieser Hinsicht nicht dasselbe tun wie sie?

Das Werk der Übersetzung der Heiligen Schrift in die Sprache des Volkes ist inzwischen fast vollendet. Seit den Tagen von Tyndale ist es für jedermann ein Leichtes, ein Exemplar der Bibel in englischer Sprache zu erhalten, und die Heilige Schrift ist [inzwischen] in fast alle Sprachen unter dem Himmel übersetzt worden. Dennoch ist das Werk der Reformation nicht vollendet. Es reicht nicht aus, dass die Bibel in der Sprache des Volkes vorliegt, sie muss auch vom Volk gelesen und studiert werden. Es nützt wenig, die Bibel zu haben, wenn man den Worten der Menschen Glauben schenkt, anstatt sie selbst zu lesen. Wie zu Zeiten Christi, als das Volk die Bibel in seiner eigenen Sprache hatte, wird die Gottesfurcht heute zu sehr durch Menschengebote gelehrt und nicht durch das Wort Gottes. Die Aufgabe des wahren Lehrers besteht also darin, die dem Volk zur Verfügung stehende Heilige Schrift, zu nehmen und [ihre Wahrheiten den Menschen] vor Augen zu führen.

Ein Nachfolger der Reformatoren zu sein, bedeutet nicht, nur das zu glauben, was sie glaubten, und sonst nichts. Ein würdiger Nachfolger der Reformatoren zu sein, bedeutet, von demselben Geist beseelt zu sein, der sie bewegte. Das war [in erster Linie] Treue gegenüber dem Wort Gottes. Der Grundsatz der Reformatoren war, dass alle Fragen anhand der Bibel geklärt werden sollten und dass diese, und nur sie, die Wahrheit enthielt. Sie wussten nicht alles, was die Bibel lehrt. Kein Mensch hat je alles gewusst. Manchmal irrten sie sich auch in ihren Ansichten über die Heilige Schrift und machten den üblichen Fehler, das zu lehren, was sie dachten, anstatt das, was sie wussten. Ob ein Lehrer nun recht hat oder nicht, wenn wir ihm folgen, werden wir mit Sicherheit falsch liegen, denn wir werden bestenfalls nur eine Teilwahrheit erhalten. Wenn wir aber der Heiligen Schrift genau so folgen, wie sie [selber] lehrt, können wir keinen Fehler machen. Nur diejenigen sind wahre Nachfolger der Reformatoren, die dem Wort [Gottes] dieselbe Treue entgegenbringen, die sie hatten, unabhängig davon, was sie über bestimmte Punkte dachten. Lasst uns die Frage, die Wycliffe stellte, gut bedenken: Warum sollten [heute] lebende Jünger Christi nicht tun, was die Jünger von einst taten, nämlich die Bibel [selbst] zu den Menschen zu bringen, damit sie die Heilige Schrift ohne menschliche Auslegung lesen können? Wenn dies [wirklich] so gemacht wird, wie es sein sollte, wird es eine größere Reformation geben, als je zuvor bekannt war.

( Ellet J. Waggoner, November 1892 )

Kommentare

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JesusComesBackSoon 15.08.2023 18:28
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor über 130 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht Artikel Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch und Gebet ist, dass jeder Leser durch den bzw. die Artikel reichlich gesegnet wird, er Dingen besser verstehen und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text - abgesehen von Bibelzitaten - beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlichkeit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
 
(Nutzer gelöscht) 15.08.2023 20:04
Ein würdiger Nachfolger der Reformatoren möchte ich jedenfalls nicht sein. Das lehrt die Bibel nicht.

Und einem Lehrer Waggoner folge ich auch nicht. Ebenso benötige ich keine Einfügungen. Auch das beides lehrt die Bibel nicht.

Möge der gute Ellet J. Waggoner seinen Weg gefunden haben. Es sei ihm gegönnt.

Artikel die (nur) nah am Wort Gottes sind brauche ich nicht. Ich nehme das Original, Jesus Christus. Er ist das Wort. Und die Wahrheit.

Bleib behütet und gesegnet!

🙏✨🕊️
 
Natural 16.08.2023 06:28
20:04 wieder Typisch , böse Unterstellung ! 
 
JesusComesBackSoon 16.08.2023 10:28
@only4us: Ein würdiger Nachfolger der Reformatoren möchte ich jedenfalls nicht sein.

Ja das glaube ich Dir. Nur vergisst Du dabei völlig, dass unser HERR selbst der größte Reformator war als ER auf Erden wandelte. Leider wurden seine Lehren, von der geistigen Leiterschaft der Kirche oder Gemeinde Gottes zur damaligen Zeit abgelehnt. Sie hielten lieber an ihren eigenen (Menschgeboten) und Traditionen fest, anstatt sich in Demut der Wahrheit des Wortes Gottes, dass CHRISTUS predigte zu beugen. Nicht umsonst bezeugte unser HERR gegenüber den Schriftgelehrten und Pharisäern: Wohl fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht: 

"Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir. Vergeblich aber ist's, daß sie mir dienen, dieweil sie lehren solche Lehre die nichts ist denn Menschengebot. Ihr verlasset Gottes Gebot, und haltet der Menschen Aufsätze ... Wohl fein habt ihr Gottes Gebote aufgehoben, auf daß ihr eure Aufsätze haltet.[MARK. 7,6-9]

Traurigerweise beging auch die Leiterschaft der christlichen Gemeinde die gleichen Fehler, so dass es zu einem riesigen geistigen Abfall bezüglich Lehre und Praxis kam. Das Licht der Wahrheit des Wortes Gottes war im "finsteren Mittelalter" fast völlig erloschen und es war allein die Gnade Gottes, welche die Reformatoren erweckte, deren Ziel es nicht war, die Kirche zu spalten, sondern diese zur Wahrheit zurückzuführen. Leider wurden diese treuen Männer genau so wie unser HERR zu seiner abgelehnt und zum Teil sogar grausam verfolgt und getötet. Die Folge war, dass wie zur Zeit Christi GOTT mit diesen Treuen, ein neues Werk begann in dem das Licht der Wahrheit durch den Geist Gottes wieder heller und heller aufflammte. 

Insofern ist es so, dass Diejenigen, die, was die Wahrheit des Wortes Gottes anbelangt, wahrhaftig den Reformatoren folgen, natürlich vielmehr auch CHRISTUS folgen, als solche, die Kirchenlehre, Menschengebote und Traditionen der Kirche, dem was die Schrift lehrt, vorziehen. 
 
janinaj 16.08.2023 10:40
Man muss schon differenzieren zwischen den Orginalaussagen Wycliffe und den Schlussfolgerungen anderer Leute, Only4you.
Und dass du eher einer Kirchenlehre zugeneigt bist, dass ist auch bekannt. Kann jeder halten wie er meint. 

#"Da der Glaube der Kirche in der Heiligen Schrift enthalten ist, ist es umso besser, je mehr diese in ihrer wahren Bedeutung bekannt ist und da die einfachen Menschen den Glauben, den sie bekennen, richtig verstehen sollen, sollte dieser Glaube ihnen in der Sprache beigebracht werden, die ihnen am besten bekannt ist.

Es geht immer darum, dass die Menschen selbst den Glauben verstehen, also lesen und darüber nachdenken können. 
Das wurde insbes. von der kath. Kirchen nicht immer so gewollt und das ist oft auch ein Streitpunkt und auch ein Grund warum die Reformation so gehaßt wird. Auch nichts neues. Jedenfalls für mich nicht mehr. Früher - bevor ich dieses Forum kannte, war mir das nicht so klar. Habe meine Erfahrungen gemacht und die Schlussfolgerungen für mich gezogen. 
 
janinaj 16.08.2023 10:47
allgemein: 
Ich bin froh und dankbar, dass wir noch in einem Land leben, in dem der Bibelbesitz nicht unter Strafe steht und Predigten noch frei zugänglich sind. 

Wenn man sich klar macht, dass den Reformatoren, egal ob nun Wycliff, Huss oder Luther immer die Todesstafe drohte und auch erfolgte, dann lernt man den Wert der Bibel vielleicht wieder neu schätzen. Das ist leider heute oft vergessen.

Und ganz ehrlich: Ich bin dankbar einerseits zu wissen, dass sich Gott unverbrüchlich an sein Wort gebunden hat und ich Evangelium hören darf und durfte - schon als Kind. Andererseits erschrecke ich oft über Menschen, die so gedankenlos Lehren "nachplappern" ohne scheinbar darüber nachzudenken und im Schlimmestenfall den scheinbaren Gegner auch schon mal als Ketzer bezeichnen. Hierzu reicht es leider schon, wenn man sagt, dass man die Lutherbibel liest. Alles leider schon erlebt. 
Ich bin dankbar, dass Glaube nicht an eine Institution gebunden ist und Gottes Geist weht, auch bei geistig behinderten Menschen, die gläubig sind ohne Dogmen zu kennen. 
 
JesusComesBackSoon 16.08.2023 11:06
@janinaj: Es geht immer darum, dass die Menschen selbst den Glauben verstehen, ...
Das wurde insbes. von der kath. Kirchen nicht immer so gewollt und das ist oft auch ein Streitpunkt und auch ein Grund warum die Reformation so gehaßt wird.

Ja, man hasste und hasst die Reformation insbesondere auch deshalb, weil diese die Macht brach, dass Menschen über andere Menschen, die bewusst in Angst und Unwissenheit gehalten wurden, herrschen konnten. Leider ist diesen Hassern dabei oft nicht klar, dass sie zumindest indirekt damit auch DEN hassen, DER als treuer Hirte der Herde, die Reformation ins Leben rief.
 
Natural 16.08.2023 12:10
11:22 wo viele Worte sind hört man den Narren !
Das falsche Handeln und unbiblisches weitergeben der Kath . Kirche hat Kriege ,Scheiterhaufen und Verfolgung von Gläubigen und Ungläubigen zur Folge gehabt . Soviel Hass hat noch nie eine christliche Kirche wie die kath. noch nie gehabt und ausgelebt . Und das über Jahrhunderte . Vorher wurden Christen verfolgt ,aber das war eine Wohltat gegenüber der Amtskirche . Nur deshalb kam Luther !
 
JesusComesBackSoon 16.08.2023 12:34
@Klavierspielerin2: Deine überlange Textkopie von 11:22 Uhr habe ich, nachdem Du einen eigenen Blog selbigen Inhalts eröffnet hast, aus meinem Blog gelöscht. Im Übrigen würde ich es an Deiner Stelle unterlassen in Blogs zu posten, deren Betreiber Du selber blockiert hast.
 
Klavierspielerin2 16.08.2023 13:34
Darf ich aber den Link zu: Was bedeutet Reform in der Kirche?setzen?
Falls ja: https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/119183/
 
Klavierspielerin2 16.08.2023 14:25
P.S. heute ist dein Namenstag, Stefan/ Stephan- alles Gute!💐
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2023 15:41
Ich hasse weder die Reformatoren, laufe keiner Kirchenlehre hinterher und ich vergesse auch nicht "dass der HERR der größte Reformator war".

Interessant was Ihr so denkt von mir. All dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit

Bleibt behütet und gesegnet!

Im übrigen war ich kürzlich zu einer Studienreise in Worms, auf den Spuren Martin Luthers.

Bleibt behütet und gesegnet!

🙏✨🕊️
 
JesusComesBackSoon 16.08.2023 18:57
@omly4us: Ich hasse weder die Reformatoren ... Interessant was Ihr so denkt von mir.

Wen meinst Du mit "Ihr"? Und wie kommst Du darauf, dass man speziell Dir Hass unterstellt hätte? 
 
janinaj 16.08.2023 19:09
Vielleicht ist es etwas missverständlich rüber gekommen. Ich habe allgemein geschrieben: #Das wurde insbes. von der kath. Kirchen nicht immer so gewollt und das ist oft auch ein Streitpunkt und auch ein Grund warum die Reformation so gehaßt wird. #
Ich habe mit dieser Aussage hier meine Erfahrungen im Forum geschildert bzw. die Tatsache, dass die Kath. Kirche bis in die 60iger Jahre das Lesen der Bibel ihren Kirchenmitgliedern nicht erlaubt hat. 
Ich habe hier niemanden namentlich an den Pranger gestellt. Dies nur noch zur Klarstellung. 
 
(Nutzer gelöscht) 16.08.2023 19:54
Ich jedenfalls komme gar nicht speziell darauf.

Bleib behütet und gesegnet!

🙏✨🕊️
 
Sherezade 16.08.2023 22:34
Ich  habe die Beiträge gelesen... hier meine 5 Cents...

Habt ihr euch mal mit der Kanonisierung des AT befasst?
Wisst ihr wo zur Zeit Jesu die Schriftrollen aufbewahrt wurden ?
Wisst ihr wie mit Lesungen  der Schrift war ?
Wisst ihr um die Debatten zur Zeit Jesu, welche Schriften man anerkennen soll oder auch nicht?
Habt ihr Ahnung davon, wie der Standpunkt von Jesus war ?
Wisst Ihr, dass Jesus nicht jedes Wort der Schrift als Worte Gottes ansah? Dies auch wenn eine Schrift so anfing... erfährt man, wenn genau im AT  liest...
Dies war nie im Sinne der Redaktoren des AT. Genau deshalb findet man Dubletten und unterschiedliche Aussagen vor. Gott ist ein Gott der Geschichte und die göttliche Inspiration der Schreiber beruht  nicht auf Diktat. Dennoch erfahren wir alle heilsnotwenigen Dinge aus der Schrift.
Habt ihr euch mit der Kanonisierung des NT befasst?
Wisst ihr seit wann man das AT als Wort Gottes bezeichnet ?
Wisst ihr seit wann man das NT als Wort Gottes bezeichnet?
Wisst ihr seid wann man auch das NT als Heilige Schrift bezeichnet ?

Wisst ihr, dass Luther niemals den Kanon (so wie er existierte) aufgehoben hat ? Er hat relativiert. War eine dusselige Tradition diese zeitweise in den Bibeln nicht mehr zu drucken. Naja, wenigsten hat  man sich wieder reformiert und beachtet, die von Luther unverstanden  und wertvollen Schriften...
Wisst ihr, dass Luther und Verbalinspiration nicht zusammengehen ?
Dies war übrigens  in der katholischen Kirche nie dauerhaft im Trend  und ist eine neuzeitlich  evangelikale Sache.

Genauso kann man nicht sagen, dass die katholische Kirche Schuld an allen möglichen Dingen ist. Bis zur  ungewollten Kirchenspaltung waren wir eine katholische Kirche. Dies Kirchenspaltung hatte blutige Folgen. Es gibt keine einseitige Schuld für das geflossene Blut.
Wisst ihr, dass die meisten Reformatoren eine vermeintliche Hexe bedenkenlos auf den Scheiterhaufen gebracht hätten und auch haben ?

Ist euch klar, dass Luther mit sola scriptura eben nicht meinte, dass man mal eben ein paar Bibelverse aus dem Zusammenhang reißen soll? Er hatte schon  Ansätze einer  zeitgeschichtlichen Exegese.  Genauso war er nicht der Überzeugung, dass jeder Predigen (=Exegese)  solle.
Luther verstand unter dem Wort Gottes ein christuszentriertes Lesen der Schrift...die Bibel ist das  Instrument Gottes, aber sie ist nicht Gott. Dennoch stehen alle Christen unter der Schrift...



OT:
Die sache mit dem Lesen der Bibel und der katholischen Kirche ist historisch nur unzureichend und nicht ganz richtig geschildert.
 
AndreasSchneider 16.08.2023 22:46
Dass wir vor Luther EINE katholische Kirche waren, bedeutet nicht, dass sich die katholische Kirche bereits vor dem Zeitpunkt der Reformation soweit vom Wort Gottes entfernt hatte (Athanasius: Auflistung, Benennung der 27 Anteile des Neuen Testaments, so wie wir es heute kennen, bereits im 3. bzw. 4. Jahrhundert nach Christus.), dass eine Abspaltung derer, die ernsthaft in Gottesfurcht leben wollten, unausweichlich war und letztlich so auch von Gott gefügt wurde, mit Luther als diesbezügliches Instrument.

Hus war noch als Häretiker auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden.

Luther konnte sich dann durchsetzen durch Gottes Gnade.

Andreas
 
AndreasSchneider 16.08.2023 22:49
... dass sich die katholische Kirche NICHT bereits vor dem Zeitpunkt ...
 
Sherezade 16.08.2023 23:32
.Genau solche Aussagen sind unbiblisch. 
Wenn man der Versuchung erliegt und in der Geschichte  zwischen Gottes Fügungen und  anderseits dem Ungöttlichen, Bösen unterscheidet, besteht Gefahr, dass man aus Gott einen leeren Namen für Glück, Erfolg, Macht etc. zu machen. Dies hat die Folge, dass die Allwirksamkeit Gottes bestritten wird. Alle Stunden sind Stunden Gottes, wie sie alle der Menschen Stunden sind...

Das ist reformatorisches Gedankengut und reformatorische Theologie. 


Wenn man die Spätschriften Luthers kennt, kann man solche Gedanken wirklich nicht haben...
 
AndreasSchneider 17.08.2023 00:50
Wer das Wort Gottes in den Mittelpunkt stellt, macht aus Gott sicherlich keinen leeren Namen.

Einen leeren Namen aus Gott machen die, die den angeblichen Stellvertreter Christi auf Erden, wichtiger erachten, als Gott selbst bzw. seine Wort.
Diejenigen, die Sonderlehren und Dogmen höher erachten, als das, was geschrieben steht.

Luther hat das einzig richtige getan und Schluss gemacht mit dieser geistlichen Hurerei!

Das Werk Luthers hat freilich keinen Leib hervorgebracht, das muss man zur Schande auch der Protestanten in der EKD sagen, aber er hat eine Grundlage gelegt, auf der die Freikirchen aufbauen können.

Andreas
 
pieter49 17.08.2023 03:12
Ja lieber @AndreasSchneider, bin geboren und aufgewachsen in ein Reformatorische Familie

Habe nichts dagegen!

Sehr gläubige Eltern, aber zum Glück auch realistisch (!) und nicht Sektiererisch!

Dafür bin ich sehr Dankbar!
 
Klavierspielerin2 17.08.2023 09:37
Guten Morgen 🙂

@Jcbs, ich nochmals, habe eine Frage an Sherezade , die vielleicht nicht nur mich interessiert:

@Sherez.22:34h, "Wisst ihr seit wann man das AT als Wort Gottes bezeichnet ?
Wisst ihr seit wann man das NT als Wort Gottes bezeichnet?
Wisst ihr seid wann man auch das NT als Heilige Schrift bezeichnet ?"

Nein, ich weiß es nicht, mich interessiert es aber. Ich weiß lediglich, dass die Kirche immer dafür kämpfte, dass der gesamte Bibel Kanon " Heilige Schrift " genannt werden durfte. Vermutlich waren die Israeliten nicht einverstanden?🤔

Danke im voraus, für weiterführende Infos.
 
Sherezade 17.08.2023 21:05
@Klavierspielerin,
die Bezeichnung " Wort Gottes" wurde im Judentum um ungefähr im ersten Jahrhundert vor Christus üblich und im Christentum so Ende des zweiten Jahrhundert üblich.

Das NT und die Kanonisierung sind nicht vom Himmel gefallen. Athanasius hat zwar den Begriff " Kanon" aufgebracht, aber es begann schon vor ihm und es ging auch weiter...

Die Aussagen von Andreas Schneider überzeugen mich umso mehr, dass die von mir aufgeführten Gedanken eines bekannten Kirchenhistorikers ihre Berechtigung haben. Dieser Kirchenhistoriker gehörte  übrigens der Bekennenden Kirche an...
Die katholischen Glaubensgeschwister zeigen hier bei einigen Aussagen  hier wahre Langmut...
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