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Mit beiden Beinen in die Hölle ?

Mit beiden Beinen in die Hölle ?
„Amsel“ war ein großer, starker Mann gewesen, der sich weder um Gott noch um den Teufel kümmerte. Eines Tages war er auf der Zeche unter das Gestein geraten. Ich hörte von ihm, er sei querschnittsgelähmt. Da machte ich mich auf, ihn zu besuchen.

Ich traf ihn in seiner Wohnung. Um ihn herum ein paar Kumpels. 

Als ich in der Tür erschien, fing ein höllisches Gebrüll los. „Nun, Du Pfaffe? Wo war denn dein lieber Gott, als der Stein mich traf. Scher Dich zum Teufel, mit deinem Geschwätz“.
Es war so furchtbar, dass ich kein Wort hervorbrachte und wegging.

Aber nun nahmen sich ein paar gläubige Bergleute seiner an. Sie zeigten ihm den Weg zu Jesus, in dem Gott uns sein Heil schenkt.
Da ging große Veränderung in dem Manne vor. Er fand Vergebung seiner Sünden und völligen Frieden mit Gott.

Eines Tages besuchte ich ihn. Er saß im Rollstuhl vor seiner Wohnung auf der Straße. Wir beide waren inzwischen gute Freunde geworden, die sich so nahe standen, dass wir „ Du“ miteinander sagten. Ich setzte mich auf die Hausstaffel neben ihn, denn ich merkte, dass er mir etwas Wichtiges zu sagen hatte und das kam denn auch.

„ Weißt Du“, sagte er“, ich habe den Eindruck, dass ich nicht mehr lange lebe auf dieser Erde. Aber ich weiß nun, wohin ich gehe, wenn ich hier die Augen schließe. Wenn ich dann vor Gott komme, will ich vor ihm niederfallen und ihm danken, dass er mir die Wirbelsäule zerschlagen hat.“

„Oh, Amsel! Was sagst Du da,“ schrie ich auf.

Er aber lächelte nur und erklärte: „ Wenn das nicht gekommen wäre, dann wäre ich auf dem Verderbensweg, fern von Gott, weitergelaufen- bis in die Hölle hinein. Da musste Gott hart zugreifen, wenn er mich zu seinem Sohne, meinem Heiland, ziehen wollte. Ja, es war hart. Aber es war zu meinem ewigen Heil“. 

Er machte eine Pause. Dann sagte er langsam:
„Es ist besser, als Krüppel in den Himmel einzugehen, denn als gesunder Mensch mit zwei Beinen in die Hölle zu springen“.

Ich fasste seine Hände: „Amsel! Du hast eine harte Schule Gottes erlebt. Aber sie  war nicht vergeblich. Du hast deine Lektion gelernt.“

Und wir dachten mit Erschütterung an all die Menschen, die Hartes erleben- und die doch das liebende Rufen Gottes darin nicht hören.
© Wilhelm Busch

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 27.07.2023 13:13
Danke für den Impuls 
 
Kristallinchen 27.07.2023 13:17
Danke❤
 
paloma 27.07.2023 13:33
Ich hatte auch einen sehr harten Einschnitt in meinem Leben .
Jetzt bitte ich Gott immer um Verstehen u Wachheit ,dass ich nicht mehr durch so eine harte Schule muss. Wir können anders lernen...glaube ich...
 
paloma 27.07.2023 13:34
Aber Hammer Geschichte!
 
Nanna 27.07.2023 14:08
Danke, Herbstprince, für diese eindrückliche Geschichte.

Eine typische Wilhelm Busch-Geschichte, mitten aus dem Ruhrgebiet. Ich habe Wilhelm Busch noch während seiner Zeit im Weigle-Haus in Essen kennengelernt und immer wenn ich von ihm lese, meine ich seine unverfäschte Wuppertaler Mundart zu hören.  

Ein wahrer Mann Gottes, der mit einfachen Worten viel zu sagen hatte. Eben richtig Ruhrpott.
 
Herbstprince 27.07.2023 14:28
Leider kenne ich ein paar seiner Predigten nur als Video. Auch ich mag seine direkte, unerschrockene Art, die Menschen mit der Botschaft des Evangeliums zu konfrontieren. Man merkt die Liebe zu den Menschen, das Begehren, sie vor der ewigen Verdammnis zu bewahren. Er spricht nie von oben herab, sondern von Herz zu Herz, freundschaftlich aber warnend.
Sein Buch " Jesus unser Schicksal" enthält ja viele Predigten, die aufrütteln.
"Richtig Ruhrpott" ist erkennbar und daher so sympathisch.    
 
(Nutzer gelöscht) 27.07.2023 14:41
Von " Jesus unser Schicksal " habe ich immer ein paar Exemplare daheim. Wenn ich mit jemandem über den Glauben ins Gespräch komme und auf offene Herzen treffe, bekommt derjenige eines geschenkt.

Als Frischchrist war dies eines meiner ersten Bücher, die ich gelesen habe. 
 
Herbstprince 27.07.2023 14:52
"Jesus unser Schicksal" war auch eines meiner frühen Bücher.
Ich hatte über eine "proChrist" - Veranstaltung seinen "Schüler" Ulrich Parzany gehört, der so lobend über Wilhelm Busch gesprochen hatte, dass ich auf ihn neugierig geworden war. 
Da meine Heimat nicht weit vom Ruhrpott entfernt war, sprach mich sein Stil, seine direkte unverblümte Art dann auch sofort an.   
 
vertrauen2015 27.07.2023 15:18
ja ist auch *Jesus unser Schicksal eins meiner 1. gewesen, das ich gelesen haben. Und hab schon ein paar verschenkt. 
 
Herbstprince 27.07.2023 15:26
Allein der Buchtitel: "Jesus unser Schicksal" ist so vielsagend, so umfassend.
Jesus ist wirklich unser Schicksal - Ihn kennen, Ihm folgen,  Ihm vertrauen ändert unser  Leben total, von Grund auf, nachhaltig.
 
vertrauen2015 27.07.2023 15:31
sorry Schreibfehler: das ich gelesen habe
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