Andacht vom 23. Juli 2023

Andacht vom 23. Juli 2023
Gott, der HERR, sagte: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.
Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!"

1. Mose 2,18 (Hoffnung für alle)


"Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single [über unsere Vermittlung]", so lautet das Motto einer Partneragentur.
In paradiesischen Zeiten war Gott der Partnervermittler Nummer eins.
Die Bibel berichtet, wie Gott dem Menschen etwas aus der Seite nahm, um daraus ein Gegenüber zu schaffen.
Auf sich allein gestellt, ist der Mensch nicht komplett - im Miteinander wird er vollständig.
Ein Mensch braucht jemanden, dem er sich widmen kann: einen Mann, eine Frau, einen Freund, eine Freundin, ein Gegenüber, an dem man sich reiben und schärfen kann; Menschen zum Lieben und Trösten, zum Geliebt- und Getröstetwerden.
Schon die ersten Bibelseiten offenbaren viel über den Menschen und seine Sehnsucht nach Nähe und Halt.

Aber auch in der Bibel dauert es nicht lange, bis es zwischen Adam und Eva und ihren Nachkommen ordentlich knallt.
Auch diese Erfahrung zieht sich durch alle Zeiten: Wir können nicht ohneeinander, aber auch nicht immer miteinander.
Es geht nie lange ohne Versagen und Schuld - und sei es anfangs noch so paradiesisch.
Ruckzuck ist man "jenseits von Eden".
Und dann malen die alten biblischen Worte ein schönes Bild: "Ihnen wurde bewusst, dass sie nackt waren" (1 Mo 3,7 Hfa).
Die Erfahrung, nackt voreinander zu stehen, meint auch, von einem Gegenüber als die Person erkannt zu werden, die man ist; mit Ecken, Kanten und Schuld.
Trotz all des Unperfekten schämt sich dieser Jemand nicht für mich, sondern steht zu mir und bleibt an meiner Seite.
In solchen Momenten erleben wir etwas von dem, wie Miteinander gedacht ist.

Nackt und ungeschminkt und alles andere als perfekt stehen wir auch vor unserem Gott.
Ihm können wir nichts vormachen: Er hat uns ja gemacht und weiß, wie wir sind.
Gott sieht sehr klar, was nicht gut ist.
Aber er schämt sich nicht für uns.
Stattdessen sorgt er sich um uns Menschen.
Unser Glaube basiert auf dem Gedanken, dass Gott uns - trotz allem, was ungenügend ist - umsorgt.
Weil er sich nicht nur alle elf Minuten in uns verliebt, sondern von ewig her verliebt in uns ist und es auf ewig bleibt.
Darauf vertraue ich!


(Beate Strobel)

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