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Das Wort zum Sonntag:

Das Wort zum Sonntag:
Prügel und Vergewaltigungen
Opfer berichten von Schreckensherrschaft im Erzbistum Berlin

Das Sexkino, in dem es zu den systematischen Missbrauchstaten kam, befand sich am Kurfürstendamm (Bild aus dem Jahr 1965).

Immer wieder kommen neue Missbrauchstaten innerhalb der Katholischen Kirche ans Licht. Nun berichten zwei Betroffene von einem ganzen Missbrauchssystem, das Pfarrer und Ordensschwestern in den 1960er-Jahren in West-Berlin unterhielten.

Im Erzbistum Berlin soll es in den 1960er-Jahren zu zahlreichen exzessiven sexuellen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche gekommen sein. Mindestens sechs Priester stehen unter dem Verdacht, Minderjährige an Grundschulen in West-Berlin misshandelt, gedemütigt und sexuell missbraucht zu haben, wie der "Spiegel" berichtet.

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Zusammen mit sechs Ordensschwestern sollen die Geistlichen ein Netzwerk unterhalten haben, das sich mutmaßlich Kinder zum Zweck des Missbrauchs zuführte. In dem Nachrichtenmagazin berichten erstmals zwei mutmaßlich Betroffene von ihren Erfahrungen an der Grundschule St. Ludwig.

Ein heute 69-Jähriger erinnert sich an organisierte Gruppentreffen mit mindestens sechs Kindern, die gemeinsam in ein Lichtspielhaus gebracht und dort vergewaltigt worden seien. Wie Puppen hätten mehrere Männer Jungen und Mädchen über die Stuhllehnen im Kinosaal geworfen, sie brutal geschlagen und auf verschiedene Weisen vergewaltigt. "Nach dem Porno im Kino bekamen wir Kinder ein Eis spendiert. Im Café Kranzler am Kurfürstendamm war immer ein Tisch für uns reserviert." Allerdings hätten sie keinen Appetit gehabt, nur stumm dagesessen und vor Schmerzen geweint.

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Der mutmaßliche Haupttäter, der Gemeindepfarrer und Religionslehrer Benno F., sei berüchtigt für seinen Jähzorn und seine Unberechenbarkeit gewesen, so der Betroffene, der bei den frühesten Übergriffen etwa sieben Jahre alt war. Es sei auch zu sexuellen Übergriffen durch eine Ordensschwester gekommen, sagte er. Die beteiligten Frauen gehörten laut Erzbistum den Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau und den Schwestern der heiligen Elisabeth an.

Die Provinzoberin der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Monika Schmid, betonte, man habe bis vor Kurzem "von einem solchen Netzwerk keine Ahnung" gehabt, "erst recht nicht von einer Beteiligung unserer Gemeinschaft". Von der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth hieß es, es sei "unvorstellbar", dass eine Frau aus den eigenen Reihen sexuelle Handlungen an Kindern verübt haben soll und falle schwer, den Opfern Glauben zu schenken. "Aber gerade das ist das Perfide am Kindesmissbrauch, dass dieser außerhalb des geltenden Wertesystems in einem tabuisierten Bereich stattfindet, wo im Prinzip alles möglich ist", zitiert das Magazin Mediatorin Sabine Zurmühl.

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PANORAMA
11.06.23
Dilemma im Entschädigungsrecht
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Das Erzbistum Berlin hingegen betonte gegenüber dem "Spiegel", es glaube dem Betroffenen. Seine Berichte seien plausibel und detailreich. Der zweite Betroffene erzählte ebenfalls von Dutzenden mutmaßlichen Übergriffen durch Benno F. Er will die Kirche möglicherweise zivilrechtlich verklagen.

Staatliche Verantwortung?
Die Berliner Fälle stehen auch in Verbindung mit dem verstorbenen Kardinal Joachim Meisner, den in seiner Berliner Amtszeit Benno F. aus der Gemeinde St. Ludwig abzog und als Krankenhausseelsorger einsetzte. Ob Meisner von dessen mutmaßlichem Schreckensregime wusste und möglicherweise Missbrauch vertuscht hat, bleibt unklar.

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Das Erzbistum Berlin hält es für "zumindest nicht ausgeschlossen", dass das Ordinariat Kenntnis über die Missbrauchsvorwürfe hatte. Meisner waren im Kölner Missbrauchsgutachten der Kanzlei Gercke 23 Pflichtverletzungen vorgeworfen worden. Unter anderem soll er in einem Ordner "Brüder im Nebel" geheime Dokumente zu mutmaßlich übergriffigen Klerikern aufbewahrt haben.

Gegen den inzwischen verstorbenen Beschuldigten F. wurde nie ermittelt, es gab keine Strafverfahren. Beide mutmaßlichen Opfer wurden von der Kirche finanziell entschädigt, kämpfen aber weiter. Der 69-Jährige sieht auch den Staat in der Pflicht: Er fordert von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung wegen mutmaßlicher Verletzung ihrer Aufsichts- und Fürsorgepflicht Entschädigungszahlungen in Höhe von 500.000 Euro. Die Behörde gibt sich dem "Spiegel" zufolge bedeckt

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Zeitlos6 02.07.2023 13:52
Die Provinzoberin der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, Monika Schmid, betonte, man habe bis vor Kurzem "von einem solchen Netzwerk keine Ahnung" gehabt, "erst recht nicht von einer Beteiligung unserer Gemeinschaft". Von der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth hieß es, es sei "unvorstellbar", dass eine Frau aus den eigenen Reihen sexuelle Handlungen an Kindern verübt haben soll und falle schwer, den Opfern Glauben zu schenken. "Aber gerade das ist das Perfide am Kindesmissbrauch, dass dieser außerhalb des geltenden Wertesystems in einem tabuisierten Bereich stattfindet, wo im Prinzip alles möglich ist", zitiert das Magazin Mediat

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Das Erzbistum Berlin hingegen betonte gegenüber dem "Spiegel", es glaube dem Betroffenen. Seine Berichte seien plausibel und detailreich. Der zweite Betroffene erzählte ebenfalls von Dutzenden mutmaßlichen Übergriffen durch Benno F. Er will die Kirche möglicherweise zivilrechtlich verklagen.

Staatliche Verantwortung?
Die Berliner Fälle stehen auch in Verbindung mit dem verstorbenen Kardinal Joachim Meisner, den in seiner Berliner Amtszeit Benno F. aus der Gemeinde St. Ludwig abzog und als Krankenhausseelsorger einsetzte. Ob Meisner von dessen mutmaßlichem Schreckensregime wusste und möglicherweise Missbrauch vertuscht hat, bleibt unklar.


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Das Erzbistum Berlin hält es für "zumindest nicht ausgeschlossen", dass das Ordinariat Kenntnis über die Missbrauchsvorwürfe hatte. Meisner waren im Kölner Missbrauchsgutachten der Kanzlei Gercke 23 Pflichtverletzungen vorgeworfen worden. Unter anderem soll er in einem Ordner "Brüder im Nebel" geheime Dokumente zu mutmaßlich übergriffigen Klerikern aufbewahrt haben.

Gegen den inzwischen verstorbenen Beschuldigten F. wurde nie ermittelt, es gab keine Strafverfahren. Beide mutmaßlichen Opfer wurden von der Kirche finanziell entschädigt, kämpfen aber weiter. Der 69-Jährige sieht auch den Staat in der Pflicht: Er fordert von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung wegen mutmaßlicher Verletzung ihrer Aufsichts- und Fürsorgepflicht Entschädigungszahlungen in Höhe von 500.000 Euro. Die Behörde gibt sich dem "Spiegel" zufolge bedeckt.

Quelle: ntv.de, sba
 
Zeitlos6 02.07.2023 13:56
Unser Aushilfs-Religionslehrer bestrafte Nichtwissen damit, daß er uns Buben an dem Haaransatz neben den Augen hochzog - aus Ärger, weil wir hm widersprachen - dies verträgt halt nicht jede/r.i
Aber sonst war er in Ordnung.
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