Andacht vom 30. Mai 2023

einSMILEkommtwieder

Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.

Prediger 3,12


Wir Christen haben oft keinen so guten Ruf, wenn es um Fröhlichkeit und Humor geht.
Das ist leider nicht ganz unbegründet.
Die Meinung ein entschiedener und überzeugter Nachfolger Jesu müsse ein ganz ernster Mensch sein, ist noch nicht ausgestorben.
Es geht aber auch und besser anders!
Sicher, Gottes Wort und unseren Glauben wollen wir auf jeden Fall ernst nehmen.
Doch das schließt nicht aus, dass wir fröhlich und für jede Gelegenheit zu herzhaftem Lachen dankbar sind.
Von Spurgeon stammt der Ausspruch: "Ich empfehle Heiterkeit allen denen, die Seelen gewinnen wollen."

Humor haben heißt, kleinere und größere Probleme des Lebens mit heiteren Augen betrachten und nicht alles tragisch nehmen.
Wilhelm Busch, der Vater von Max und Moritz, war ein Meister darin, die Schwächen, Unarten, Gemeinheiten und Dummheiten der Menschen mit einem Augenzwinkern zu betrachten.
Das hilft zur Gelassenheit.
Wer einen Weltuntergang nach dem anderen erlebt, wird das nicht lange durchstehen.

Es gibt einen oft übersehenen Zusammenhang zwischen Gottvertrauen, Zuversicht und einem heiteren Gemüt.
Wer sich geborgen weiß in der Liebe und Fürsorge Gottes, für den sind Misserfolge, Pannen und Enttäuschungen leichter und sogar mit einer Prise Humor zu verkraften.
Peinliche Situationen lassen sich dadurch oft entschärfen.
Wer sich aufregt und mokiert, macht die Sache meist schlimmer.

Vor etlichen Jahrzehnten war es in manchen Gemeinden üblich, dass die für den Gottesdienst vorgesehenen Lieder an der schwarzen Tafel nicht nur mit den Nummern, sondern auch mit dem Textanfang angegeben wurden.
Diese Gewohnheit änderte sich in einer Kirchengemeinde, nachdem bei einer Hochzeit zum Entsetzen des Brautpaares und der Gäste an der Liedertafel zu lesen war:
"Habet Kinder …
vor der Trauung 1 bis 2
nach der Trauung 3 bis 5"

Zum Glück breitete sich nach dem ersten Schock ein heiteres Schmunzeln in der Kirche aus.
Damit sollten wir es auch öfter versuchen!


(Klaus Kästner)