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EIN KÖNIGLICHER BESUCHER

EIN KÖNIGLICHER BESUCHER
"Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten ..." [OFFB. 3,20]

Wer sagt das? Ist es ein Bettler, der Unterkunft, zu Essen und Ruhe sucht? Nein, es ist DER "König der Könige" [OFFB. 19,16], WELCHER "unerforschliche Reichtümer" [EPH.3,8] hat, es ist DER, WELCHER das "Brot des Lebens" [JOH. 6,35] ist und dessen Geburtshaus das "Haus des Brotes" [Bethlehem] ist, DER, von DEM gesagt wird: "du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht!" [PS. 90,1] [SLT], "du bist dem Schwachen eine Zuflucht geworden, eine Zuflucht dem Armen in seiner Not, ein Schirm vor dem Wolkenbruch, ein Schatten vor der Hitze," [JES. 25,4] und DER, WELCHER Ruhe geben möchte den "Mühseligen und Beladenen!" [MATTH. 11,28] Nicht als Bittsteller, DER Gnade für SICH SELBST sucht, sondern als Spender von unschätzbaren Gaben begehrt ER Einlass.

Und an wen appelliert ER, IHN aufzunehmen? Sind es die Edlen, die Reichen, die Angesehenen? Nein, ER wendet sich an diejenigen, von welchen ER sagt, sie sind "elend und jämmerlich, arm, blind und bloß." [OFFB. 3,17] [Und] ER kommt um den Elenden Fülle, den Trübseligen Freude und Wonne, den Armen ewiges Erbe, den Blinden das Licht des Himmels und klare Sicht, den Nackten das reine, weiße Gewand der Gerechtigkeit und das Kleid des Heils zu bringen. ER kommt um jeder Not nach seinem Reichtum an Herrlichkeit abzuhelfen. ER kommt, um jede Sehnsucht des menschlichen Herzens zu stillen und die hungrige Seele mit Güte zu erfüllen. [GOTT gefiel es] "in ihm alle Fülle wohnen zu lassen" [KOL. 1,19] [SLT] und ER gibt sie frei an alle, welche sie empfangen wollen.

[Du magst fragen:] "Aber wie kann ich IHN hereinlassen? Wie kann ich die Tür öffnen? Ich bin hilflos und unwissend, ich weiß nicht, was ich tun soll." Wer hat nicht schon einmal dieses Gefühl der hilflosen Verzagtheit gehabt? Lasst uns sehen, ob wir es nicht beseitigen und den Weg frei machen können. [Nun] die Antwort liegt auf der Hand, [denn es steht geschrieben:] "Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben;" [JOH. 1,12] Der Unglaube ist, wenn man IHM glaubt, das einzige, was IHN ausschließt.

Nun wohlmeinende Freunde haben Dich sicherlich darauf verwiesen, dass Du den Müllhaufen von der Tür deines Herzens entfernen musst, damit sie sich für den königlichen Besucher öffnen kann und Dein Herz verzagt, weil Du versucht hast, den Unrat zu entfernen, aber trotz all deiner Bemühungen blieb er bestehen. Du sagst [Dir], dass es unmöglich ist, dass der Erlöser und die Sünde zusammen Platz haben, und dass Du die Sünde nicht loswerden kannst, so dass Du nicht tun kannst, was du gerne tun würdest, nämlich CHRISTUS zu einer bleibende Gegenwart willkommen zu heißen. Nun, andere hatten die gleichen Schwierigkeiten, bis sie herausfanden, dass diese Tür nach außen schwingt, so dass kein noch so großer Sündenmüll, der sich im Inneren aufgestapelt hat, sie daran hindern kann, sich zu öffnen. [Und] sie öffneten den Riegel des Unglaubens, der sie festhielt, und siehe da, die Tür schwang weit auf, und es gab nichts, was den Heiland am Eintreten hinderte.

CHRISTUS ist "das Licht der Welt" [JOH. 8,12] und wenn dieses wahre Licht leuchtet, muss die Finsternis verschwinden. Sobald also der Schleier des Unglaubens von den "Fenstern" der Seele fällt, muss der helle Schein der Sonne der Gerechtigkeit notwendigerweise die ganze Dunkelheit der Sünde vertreiben. Man braucht sie nicht zu vertreiben, sie verschwindet, weil das Licht sie zerstreut. In diesem Licht des Lebens kann der Blinde nicht anders als sehen.

Aber Du magst [weiter] sagen: "Ich bin gebunden und kann weder Hand noch Fuß bewegen. Meine Missetaten haben mich ergriffen, und die Stricke meiner Sünden halten mich fest, so dass ich nicht aufstehen kann, um die Tür zu öffnen und den Heiland hereinzulassen." [Nun] auch für diese Schwierigkeit ist vorgesorgt. Stell Dir vor, Du liegst krank im Bett, kannst nicht aufstehen, Dein Pfleger ist nicht da, und ein Besucher kommt zu Dir. Du hörst sein Klopfen, kannst aber nicht zur Tür gehen. Was könntest Du tun? Du könntest sagen: "Komm herein" und Dein Freund wird hereinkommen. So ist es auch mit CHRISTUS. Nichts als Unglaube kann die Tür des Herzens verriegeln. Glaube, dass der Heiland meint, was ER sagt, wenn ER anklopft, um Einlass zu erhalten, und sage: "Komm herein, HERR die Tür ist unverschlossen, es gibt nichts, was DICH am Eintritt hindert, komm und sei willkommen." Hab keine Angst, dass ER Deine Einladung nicht hören wird, egal wie schwach Deine Stimme ist. [Von IHM wird bezeugt:] "der HERR sieht vom Himmel auf die Erde, dass er das Seufzen der Gefangenen höre" [PS. 102,20-21] und DER WELCHER [sogar] das Seufzen der sprachlosen ... Schöpfung hört, wird gewiss dein Rufen hören, wenn ER an der Tür steht. ER versteht deine Gedanken aus der Ferne, noch bevor Du etwas tust, und ER antwortet darauf.

Du magst weiter fragen: "Wie kann ich wissen, dass ER an die Tür meines Herzens klopft?" Hast Du noch nie Deinen Herzschlag gespürt? Hast Du noch nie das Kribbeln des Lebens in eurem Körper gespürt? Weißt Du nicht, dass ER das Leben ist, [denke darüber nach was geschrieben steht:] "in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir." [APG. 17,28] [ELB] Dein Lebensblut und der Lebensatem, der es reinigt und durch Deine Arterien und Venen strömen lässt, ist die Offenbarung Seiner Gegenwart. Seit Deiner Geburt klopft ER jede Sekunde an, klopft, klopft, klopft, während Du vielleicht Seine Existenz verleugnet hast. Oh, welch unendliche Geduld und Langmut! Was für eine gesegnete Gewissheit liegt hierin! Auch wenn es die letzte Stunde ist, solange ER anklopft, gibt es die Gewissheit, dass ER eintreten wird, wenn man IHM die Erlaubnis gibt. Fürchte nicht, dass ER sich, nachdem ER so lange und geduldig um Einlass gebeten hat, abwenden wird, wenn endlich dein dumpfes Ohr geweckt wird, um seine Stimme zu hören. "Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung", denn das Leben, das wir haben, ist das Seine, und ER ist "die Hoffnung Seines Volkes." [JOEL. 3,16[ [KJV]

Ja, unsere Existenz ist der Beweis für die Anwesenheit des HERRN und da ER "doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt." [APG. 17,25] [LUT2017] gibt, ist das der Beweis für sein Recht, vollständigen Besitz und volle Kontrolle zu haben. Das ist es, weshalb ER anklopft. Jeder Pulsschlag, jedes Heben des Brustkorbs ist ein Klopfen, das Dich an sein Recht erinnert, in Ihrem Herzen und Leben zu herrschen. ER ist DER "Fürst des Friedens" [JES. 9,5], ja der "König der Gerechtigkeit und des Friedens" und Deine einzige Aufgabe ist es, [zuzulassen was Paulus schreibt:] "der Friede Gottes regiere in euren Herzen" [KOL. 3,15] Wenn Du IHN mit Danksagung empfängst, wird [für Dich geschehen, was wie folgt geschrieben steht:] "Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!" [PHIL. 4,7] [SLT]

CHRISTUS ist der rechtmäßige König des Universums. Unser Teil ist es daher, zu IHM zu sagen: "Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel." [MATTH. 6,10] Wir sollen sagen: "Herr, ich gehöre Dir; ich erkenne Dein Recht an, in mir zu herrschen, und ich gebe Dir die volle Freiheit, Deinen eigenen Weg zu gehen, Dein vollkommenes Leben in mir zu leben; lebe diesen irdischen Tempel so, wie Du es in Deinem Heiligtum im Himmel tust." Das von IHM gesprochene Gebet ist nicht vergeblich, ER kann im sündigen Fleisch genauso sündlos leben wie im Paradies Gottes.

[Du magst fragen:] "Wie soll ich mich IHM hingeben? Woher soll ich das wissen?"

[Nun] "Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde" [RÖ. 3,20] und der Heilige Geist, der Tröster, benutzt es, um uns zu überführen, damit wir erkennen, an welchen Stellen wir noch Rebellion in unserem Leben beherbergen. [Jesaja schreibt diesbezüglich:] "höret, so wird eure Seele leben." [JES. 55,3]

ER sagt: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." [2. MO. 20,3] und wenn wir das hören, antworten wir: "HERR, ich danke DIR für das Gebot und die Verheißung, nimm alles weg, was Deinen Platz einnimmt."

ER sagt: "Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen" [2. MO. 20,7] und wir sagen: "HERR, ich bekenne, dass ich deinen Namen entweiht habe, und ich danke dir, dass du ihn auf mich schreibst, so dass er mein Leben sein wird."

Und weiter sagt ER: "Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest." [2. MO. 20,8] und wir antworten: "Lass lieber HERR dein Angesicht, bei mir bleiben, dass ich wirklich Ruhe habe von aller Sünde, und wie ich triumphiere über die Werke deiner Hände, so will ich mich immer freuen an deinem heiligen Denkmal [der Schöpfung]."

Wenn ER sagt: "Du sollst nicht töten" [2. MO. 20,13] und "Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Mörder" [1. JOH. 3,15] [LUT2017], dann können wir nur sagen: "HERR, lass deine Liebe in meinem Herzen beständig durch deinen Geist ausgegossen werden, damit alle "Bitterkeit, und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung  samt aller Bosheit" [EPH. 4,31] von mir weichen und ich gütig und sanftmütig werde und allen vergebe, wie Du mir vergeben hast."

ER sagt: "Du sollst nicht ehebrechen" [2. MO. 20,14] und wir antworten: "Lieber HERR, mein Meister, lebe in mir Dein eigenes reines Leben, damit ich DIR in jedem Gedanken treu bin. Lass mich immer mit DIR verbunden sein, ein Glied Deines Leibes, Deines Fleisches und Deiner Gebeine, lass uns nicht mehr getrennt sein, sondern ein neuer Mensch." [Und] wenn wir vollkommen mit CHRISTUS verbunden sind, können wir niemals ungesetzlich mit jemand anderem verbunden sein.

Und so könnten wir die Liste [der Gebote Gottes insgesamt der Reihe nach] durchgehen. [Und] wann immer wir einer Sünde überführt werden, sagen wir einfach: "HERR, sie gehört DIR, tu damit, was Du willst." Wenn uns eine bisher unbekannte Aufgabe gestellt wird, sagen wir: "HERR, ich habe DICH angenommen, nicht zum Schlechten, sondern zum Besseren, ja zu allem, was DU bist, und ich bitte Dich, lebe auch diese neue Phase Deines Lebens in mir."

Wenn wir den HERRN auf diese Weise von Herzen aufnehmen, IHN nicht mehr [nur] im inneren Heiligtum [des Himmels] sehen, sondern von Angesicht zu Angesicht mit IHM leben, werden wir Tag für Tag feststellen, dass wir, auch wenn das [Abend]Mahl mit IHM einen tiefen Schluck aus dem Kelch des Leidens bedeutet, dennoch in seiner Gegenwart Freude in Fülle haben. Wenn ER in uns bleibt, bleiben wir in IHM, und wir können [getrost] sagen: "Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde; du salbst mein Haupt mit Öl, und mein Becher fließt über. Gutes und Barmherzigkeit werden mir sicher folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar." [PS. 23,5-6] [KJV]

( Ellet J. Waggoner, Oktober 1900 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 28.05.2023 17:37
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor über 120 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht Artikel Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch und Gebet ist, dass jeder Leser durch den bzw. die Artikel reichlich gesegnet wird, er Dingen besser verstehen und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text - abgesehen von Bibelzitaten - beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlichkeit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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