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Über manche Tugend! Wie die Demut ? Ist Liebe nicht Demut? Jesus sagt Lernt von mir!

Über manche Tugend! Wie die Demut ? Ist Liebe nicht Demut? Jesus sagt Lernt von mir!
Ich komme nicht mit Gewalt und Überheblichkeit. Bei mir findet ihr, was euerm Leben Sinn und Ruhe gibt. (Mt 11,28-29)

Liebe und Demut - eng miteinander verbunden, ja fast identisch: „Die Demut,“ so sagt Franz v. Seles „ist nicht nur liebevoll, sie ist auch zart und schmiegsam. Liebe ist Demut, die zur Höhe steigt, Demut ist Liebe, die sich niederneigt.“ hören wir seine Worte: „Nicht ohne Grund wird die Demut die Grundlage aller Tugenden genannt, denn ohne sie gibt es keine Tugend; und obgleich sie nicht die erste ist - die heilige Liebe und die Liebe zu Gott übertreffen sie an Würde und Wert -, so haben doch beide eine solche Anteilnahme und Verbindung miteinander, dass die eine nie ohne die andere vorhanden ist.“ Die Demut führt zum Vertrauen auf Gott und Vertrauen auf Gott führt zur Liebe.
Alle anderen Tugenden sind mit der Liebe und der Demut verbunden. Wenn jemand diese zwei Tugenden nicht besitzt, dann hat er überhaupt keine echte und gediegene Tugend. Wenn aber die Seele diese beiden hat, dann werden die anderen Tugenden fast automatisch folgen.

Demut ist Wahrheit“. Demut ist jene Tugend, die dir die Kraft gibt, dich selbst so anzunehmen, wie du bist: Deine Fehler und Schwächen ebenso wie deine Stärken. Weder vor dir selbst noch vor deinen Mitmenschen und schon gar nicht vor Gott ist es notwendig, irgendwelche Masken aufzusetzen. Der demütige Mensch lebt so wie er ist. Er hat überhaupt keinen Grund, eitel oder stolz zu sein, denn weder der Blick auf seine Fehler und Schwächen, noch der Blick auf seine Vorzüge und Talente würden einen solchen Stolz rechtfertigen.

Demut ist eine unscheinbare und kleine Tugend, die aber täglich unzählige Male geübt werden kann. Am besten übt man sie, wenn man schlicht und einfach bei der Wahrheit bleibt: Ich bin so wie ich bin, nicht mehr und nicht weniger. Die Übung der Demut darf nie zur Selbstverachtung und zum völligen Misstrauen gegen sich selbst führen, denn damit würden wir das Schöpfungswerk und Heilswirken Gottes verneinen. Wir Menschen sind ja Gottes Ebenbild, wenn wir uns selbst verachten, verachten wir Gott.

Genau aus diesem Grund warnt Franz von Sales vor jener falschen Demut, die sich selbst nur schlecht macht. Hier erweist er sich als ganz ausgezeichneter Psychologe, der die Seele des Menschen bis ins Innerste kannte. In seinem Buch „Philothea“ schreibt er: „Wir sagen oft, dass wir nichts sind, das verkörperte Elend und das Schlechteste auf der Welt; wir wären aber sehr betroffen, wenn man uns beim Wort nähme und uns öffentlich als das hinstellte, was wir uns selbst genannt haben. Wir tun, als wären wir die Letzten und möchten ganz unten am Tisch sitzen, aber nur um leichter aufrücken zu können. Wahre Demut will nicht demütig erscheinen und äußert sich kaum in demütigen Worten. Ein wirklich demütiger Mensch hört lieber andere sagen, dass er unbedeutend, armselig und zu nichts nütze ist, als es selbst von sich zu sagen.“

“ Wahre Demut hat eine befreiende Wirkung: Ich darf so sein wie ich bin. Demut weckt in uns ein großes Vertrauen in Gottes Liebe zu uns Menschen.

Ein demütiger Christ weiß sich als Kind Gottes. Er weiß sich von Gott beschenkt mit einer Fülle an guten Stärken und Fähigkeiten. Und er dankt Gott dafür jeden Tag.
Ein demütiger Christ weiß aber auch um seine Fehler und Schwächen, er weiß, dass er noch auf dem Weg ist. Er wird sich daher nicht zum Herren über die Menschen machen, auch wenn sie vielleicht nicht so klug, stark oder fromm sind.
Ein demütiger Christ trägt weder vor Gott, noch vor den Mitmenschen, noch vor sich selbst Masken. Er nimmt sich so, wie er ist, und gewährt auch seinen Mitmenschen die Möglichkeit, dass sie so sein dürfen wie sie sind.
Ein demütiger Christ spielt kein Theater, er spielt sich nicht auf, sondern überlässt Gott in seinem Reden, Denken und Tun und vor allem in seinem Herzen den Ehrenplatz.

 „Die Liebe ist ja nicht eine Tugend, die zerstört und arm macht, sondern die alles gut macht, alles belebt und bereichert, was sie an Gutem in den Seelen findet, über die sie herrscht. Die himmlische Liebe nimmt den Tugenden daher keineswegs ihre natürlichen Vorzüge und ihre Würde, sondern es ist ihr im Gegenteil eigen, die Vollkommenheiten, die sie antrifft, noch zu vervollkommnen und in dem Maß, als sie höhere Vollkommenheiten vorfindet, diese noch in höherem Maße zu vervollkommnen

Franz von Seles

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 28.09.2010 21:15
demut ist der punkt im Leben an dem man seine eigenen grenzen erkennt, an dem man auch die sterblichkeit spührt und an dem man merkt, das man nicht alles im leben unter kontrolle haben kann. man spührt in sich die eigene begrenztheit und die größe gottes. es ist auch demut wenn man selbst aufgibt und sein leben oder seine situation in gottes hände legt und sagt dein wille geschehe
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