Wegen "Judensau": Forderung nach Aberkennung von Unesco-Status
28.04.2023 19:10
Wegen "Judensau": Forderung nach Aberkennung von Unesco-Status
28.04.2023 19:10
Wegen "Judensau": Forderung nach Aberkennung von Unesco-Status
ANTISEMITISMUSBEAUFTRAGTER WENDET SICH GEGEN PLASTIK AN WITTENBERGER STADTKIRCHE
WITTENBERG/BERLIN ‐ Die Wittenberger Schmähplastik "Judensau" sorgt weiter für Furore: Nun fordert der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, den Unesco-Welterbestatus der Stadtkirche aufzuheben.
Im Streit um eine Schmähplastik an der Außenfassade der Stadtkirche in Wittenberg hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, eine Aberkennung des Unesco-Welterbestatus gefordert. "Die Verunglimpfung von Religionen ist unvereinbar mit den Unesco-Grundprinzipien", sagte Klein dem "Spiegel" (Freitag). Wiederholt hatte Klein eine Entfernung der Darstellung gefordert.
"2019 wurde der Karneval im belgischen Aalst wegen antisemitischer Darstellungen von der Liste des Weltkulturerbes gestrichen", sagte Klein laut "Spiegel". Die Unesco solle auch Wittenberg von der Liste streichen, wenn die Schmähplastik hängen bleibe.
Die mittelalterliche in Stein gemeißelte Schmähplastik einer "Judensau" zeigt an der Südfassade der Stadtkirche eine Sau, an deren Zitzen Menschen trinken, die Juden darstellen sollen. Ein als Rabbiner dargestellter Mensch blickt dem Tier in den After. Schweine gelten im Judentum als unreine Tiere. Solche Schmähplastiken sind im Mittelalter auch an anderen Kirchen angebracht worden. Unter anderem am Regensburger Dom sind sie bis heute zu sehen. Die Zusammenhänge und antisemitischen Hintergründe werden dort wie in Wittenberg auf Informationstafeln erklärt und eingeordnet.
Plastik soll an Kirche verbleiben
Im Oktober 2022 hatte der Gemeindekirchenrat in Wittenberg nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs entschieden, die Schmähplastik an der Außenfassade zu belassen und die schon bestehende "Stätte der Mahnung" weiterzuentwickeln. Ein zuvor eingesetztes Experten-Gremium hatte für eine Abnahme votiert. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu einer Beschwerde steht noch aus.
Mitte April hatte die evangelische Kirchengemeinde die Mahnstätte an der Stadtkirche mit einer aktualisierten Infotafel versehen und drei Roll-Ups in der Kirche aufgestellt, die über den christlichen Antijudaismus informieren unter anderem auch bei Reformator Martin Luther sowie in Verschwörungstheorien.
Der Text auf der Infotafel wurde demnach um die Bitte um Vergebung an "Gott und das jüdische Volk" ergänzt. Ferner heißt es: "Die Evangelische Kirche sieht sich in der Verantwortung, ihren Anteil zur jahrhundertelangen Gewaltgeschichte gegen Juden kritisch aufzuarbeiten und gegen Antijudaismus und Antisemitismus aktiv einzutreten." (KNA)
WITTENBERG/BERLIN ‐ Die Wittenberger Schmähplastik "Judensau" sorgt weiter für Furore: Nun fordert der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, den Unesco-Welterbestatus der Stadtkirche aufzuheben.
Im Streit um eine Schmähplastik an der Außenfassade der Stadtkirche in Wittenberg hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, eine Aberkennung des Unesco-Welterbestatus gefordert. "Die Verunglimpfung von Religionen ist unvereinbar mit den Unesco-Grundprinzipien", sagte Klein dem "Spiegel" (Freitag). Wiederholt hatte Klein eine Entfernung der Darstellung gefordert.
"2019 wurde der Karneval im belgischen Aalst wegen antisemitischer Darstellungen von der Liste des Weltkulturerbes gestrichen", sagte Klein laut "Spiegel". Die Unesco solle auch Wittenberg von der Liste streichen, wenn die Schmähplastik hängen bleibe.
Die mittelalterliche in Stein gemeißelte Schmähplastik einer "Judensau" zeigt an der Südfassade der Stadtkirche eine Sau, an deren Zitzen Menschen trinken, die Juden darstellen sollen. Ein als Rabbiner dargestellter Mensch blickt dem Tier in den After. Schweine gelten im Judentum als unreine Tiere. Solche Schmähplastiken sind im Mittelalter auch an anderen Kirchen angebracht worden. Unter anderem am Regensburger Dom sind sie bis heute zu sehen. Die Zusammenhänge und antisemitischen Hintergründe werden dort wie in Wittenberg auf Informationstafeln erklärt und eingeordnet.
Plastik soll an Kirche verbleiben
Im Oktober 2022 hatte der Gemeindekirchenrat in Wittenberg nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs entschieden, die Schmähplastik an der Außenfassade zu belassen und die schon bestehende "Stätte der Mahnung" weiterzuentwickeln. Ein zuvor eingesetztes Experten-Gremium hatte für eine Abnahme votiert. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu einer Beschwerde steht noch aus.
Mitte April hatte die evangelische Kirchengemeinde die Mahnstätte an der Stadtkirche mit einer aktualisierten Infotafel versehen und drei Roll-Ups in der Kirche aufgestellt, die über den christlichen Antijudaismus informieren unter anderem auch bei Reformator Martin Luther sowie in Verschwörungstheorien.
Der Text auf der Infotafel wurde demnach um die Bitte um Vergebung an "Gott und das jüdische Volk" ergänzt. Ferner heißt es: "Die Evangelische Kirche sieht sich in der Verantwortung, ihren Anteil zur jahrhundertelangen Gewaltgeschichte gegen Juden kritisch aufzuarbeiten und gegen Antijudaismus und Antisemitismus aktiv einzutreten." (KNA)
Kommentare
(Nutzer gelöscht) 28.04.2023 21:09
Bin mal gespannt, was von dieser Liste und überhaupt von Weltkulturerbe übrig bliebe, wenn man alle Schwächen eines kulturellen Erbes so behandeln würde wie Herr Klein sich das vorstellt.
(Nutzer gelöscht) 28.04.2023 21:13
Es kann einfach weg. Meine Meinung.
Der Herr gibt eben die Kunst der Unterscheidung, wenn es um Bewertung von Kunst und Kultur geht.......@gatto
Hab aber leider keine Zeit für eine Diskussion, da ich noch die Küche aufräumen muss und morgen muss ich arbeiten.
Der Herr gibt eben die Kunst der Unterscheidung, wenn es um Bewertung von Kunst und Kultur geht.......@gatto
Hab aber leider keine Zeit für eine Diskussion, da ich noch die Küche aufräumen muss und morgen muss ich arbeiten.
Annres 28.04.2023 21:19
Naja, aber wann aufhören? Im Kölner Dom gibt es gleich mehrere fragwürdige Abbildungen, das wird gerade näher erforscht: https://www.domradio.de/artikel/der-riss-muss-sichtbar-bleiben-wie-geht-man-mit-antijuedischen-schmaehplastiken-kirchen-um
Zitat:
"So gibt es die neue Publikation "Der Kölner Dom und 'die Juden'" mit einem Geleitwort von Vertretern der Kölner Synagogen-Gemeinde. Darin werden Forschungen zu Juden abwertenden Darstellungen im Dom vorgestellt."
Wenn man das alles wegmacht - oder verhängt, wie manche vorschlagen - hat man verhängte Schandbilder in Kirchen, wo vorher einfach Bilder waren, von denen keiner Notiz nahm - bis sich jemand beleidigt fühlte und daraus ein riesen Fass aufmachte.
Also was machen mit den judenfeindlichen Darstellungen im Kölner Dom?
(...einfach nicht beachten wäre m.E. das beste gewesen, aber dafür ist es nun zu spät)
Zitat:
"So gibt es die neue Publikation "Der Kölner Dom und 'die Juden'" mit einem Geleitwort von Vertretern der Kölner Synagogen-Gemeinde. Darin werden Forschungen zu Juden abwertenden Darstellungen im Dom vorgestellt."
Wenn man das alles wegmacht - oder verhängt, wie manche vorschlagen - hat man verhängte Schandbilder in Kirchen, wo vorher einfach Bilder waren, von denen keiner Notiz nahm - bis sich jemand beleidigt fühlte und daraus ein riesen Fass aufmachte.
Also was machen mit den judenfeindlichen Darstellungen im Kölner Dom?
(...einfach nicht beachten wäre m.E. das beste gewesen, aber dafür ist es nun zu spät)
Alleshinterfragen 28.04.2023 21:43
Es geht darum, etwas so zu lassen, wie es in der Geschichte war und dann mit einer Tafel zu versehen, um es den heutigen Menschen zu erklären.
Es ist hahnebüchen, was in Deutschland unter den Begriff antisemitisch fällt.
Es ist hahnebüchen, was in Deutschland unter den Begriff antisemitisch fällt.
(Nutzer gelöscht) 28.04.2023 21:58
Neee
.....überhaupt nicht.
Frag Juden wie sie das finden.
Es ist absolut angebracht im Land der Shoa auf die Gefühle der Opfer und nicht der Täter Rücksicht zu nehmen.
Es kann weg.
Wir haben einen unfassbare Reichtum an unbelastenden Kulturdenkmälern.
Mehr sag ich jetzt wirklich nicht mehr.
Klavierspielerin.......war es das was Du mit Deinem Thread wolltest?
.....überhaupt nicht.
Frag Juden wie sie das finden.
Es ist absolut angebracht im Land der Shoa auf die Gefühle der Opfer und nicht der Täter Rücksicht zu nehmen.
Es kann weg.
Wir haben einen unfassbare Reichtum an unbelastenden Kulturdenkmälern.
Mehr sag ich jetzt wirklich nicht mehr.
Klavierspielerin.......war es das was Du mit Deinem Thread wolltest?
hansfeuerstein 28.04.2023 22:29
Diese Plastiken nimmt meiner Ansicht nach doch keiner als solche wahr. Wenn es nicht publiziert würde, wüsste mit diesen Plastiken keiner etwas anzufangen. Alles und jedes kann mit den Plastiken gemeint sein, wer stellt diesen Bezug heute überhaupt noch her? Für fast alles ist es irgend eine Plastik und Darstellung aus Vorzeiten. Viel wichtiger wäre, diese Sensibilität bei zeitgenössischen "Kulturveranstaltungen" aufzubringen, aber da fehlt es dann. (leider)
hansfeuerstein 28.04.2023 22:51
Die historischen Zusammenhänge zu kennen, wäre dabei von entscheidender Bedeutung.
Denn die Tragödie hängt mit Kränkungen zusammen. Die Christen waren schockiert von den Diffamierungen ihres Messias im Talmud. Vor diesem Zusammenhang sind diese Plastiken zu verstehen.
https://www.deutschlandfunk.de/erste-talmud-uebersetzung-als-sich-juden-und-christen-fremd-100.html
Wie man also mit diesem Erbe umgehen soll, darüber kann man lange diskutieren. Aber die Zusammenhänge sollte man kennen.
Denn die Tragödie hängt mit Kränkungen zusammen. Die Christen waren schockiert von den Diffamierungen ihres Messias im Talmud. Vor diesem Zusammenhang sind diese Plastiken zu verstehen.
https://www.deutschlandfunk.de/erste-talmud-uebersetzung-als-sich-juden-und-christen-fremd-100.html
Wie man also mit diesem Erbe umgehen soll, darüber kann man lange diskutieren. Aber die Zusammenhänge sollte man kennen.
hansfeuerstein 28.04.2023 23:33
Es ist so essentiell wichtig, dass die Menschen sich aussöhnen. Der Dialog der Religionen, ich sehe keine wirkliche Alternative.
Klavierspielerin2 28.04.2023 23:36
@Salut, wenn's nach mir ginge, würde ich " die Sau" abhängen.
Mal schauen, wie sich das nun weiter entwickelt, es ist eine evangelische Kirche und darum werden die das entscheiden müssen .
Mal schauen, wie sich das nun weiter entwickelt, es ist eine evangelische Kirche und darum werden die das entscheiden müssen .
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 08:00
Also ich bin auch dafür das alles, aber auch alles und jeder aber auch jeder, der judenfeindlich ist, zumindest aus Europa weg sollte ! Brauch man nicht !!!!
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 08:01
….kann weg !
Annres 29.04.2023 08:09
Wenn alles judenfeindliche aus Deutschland entfernt werden würde, könnte die jüdische Bevölkerung sicherer in Deutschland leben.
Und bitte beachten: Von einer beleidigenden Skulptur geht keine körperliche Gefahr aus, von antisemitischen Bevölkerungsgruppen aber sehr wohl:
https://www.youtube.com/watch?v=clcejpD3AYA
Und bitte beachten: Von einer beleidigenden Skulptur geht keine körperliche Gefahr aus, von antisemitischen Bevölkerungsgruppen aber sehr wohl:
https://www.youtube.com/watch?v=clcejpD3AYA
Alleshinterfragen 29.04.2023 08:31
Ich hatte eine Pälistinänserin im letzten Jahr zu Gast, die mir erklärte, woher das Wort "antisemitisch" eigentlich kommt und wie es sich dann in der Geschichte gewandelt hat.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:04
Komischerweise werden immer mehr Judenfeinde gerade nach Deutschland reingelassen ! Wer soll das verstehen ?? Wo bleibt da die Verantwortung ?
Engelslhaar 29.04.2023 09:05
Früher wollte Deutschland die ganze Welt beherrschen.
Jetzt soll die ganze Welt herkommen...
Jetzt soll die ganze Welt herkommen...
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:12
Es werden Feinde der Juden „importiert“, bei Problemen werden dann die Einheimischen angeprangert ! Wo soll da der Witz sein ?
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:37
Dann lieber Hunderte Jahre alte Plastiken aus Kirchen eliminieren ! Das macht Gewissen und Taten scheinbar besser ! 👍🏼
Klavierspielerin2 29.04.2023 09:40
Ausgerechnet bei " der" deutschen Vergangenheit, " sticht" eine solche Skulptur ganz besonders ins Auge.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:46
Auf einmal ? 😉 Wie lange stehen denn die Kirchen schon ? Jetzt wo man judenfeinde zu hundert tausende ins Land lässt , geilt man sich an solchen Plastiken auf! Na dann reißt doch eure Kirchen ab ! Werden durch Moscheen ersetzt 👍🏼 Auch nicht schlecht ! 👍🏼
Annres 29.04.2023 09:47
Nur wenn man nen großen Pfeil oder ein Schild dranmacht, damit es auch jeder gleich sieht...
Shira 29.04.2023 09:48
Die Juden wollen es nicht sehen, die Deutschen wollen aufklären....
Ich würde es weg tun.....braucht keiner.
Ich würde es weg tun.....braucht keiner.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:50
Ich würde es als Mahnmal stehen lassen!!!!!!!! Ansonsten müsste man Auschwitz und buchenwald auch abreißen !!!
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:51
…..braucht keiner ????
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:53
Glaub ich nicht , das sie solche Beweise abschaffen wollten !
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 09:59
Also Yad Vashem
Abreißen ? Und Moscheen aufbauen ? Wie lange soll denn dann die Geschichte noch bekannt sein!?
Abreißen ? Und Moscheen aufbauen ? Wie lange soll denn dann die Geschichte noch bekannt sein!?
Klavierspielerin2 29.04.2023 10:03
Irgendwie kann ich Menschen jüdischen Glaubens verstehen, wenn sie ausgerechnet in D solche Plastiken entdecken. In anderen europäischen Ländern gibt's solche Plastiken erst garnicht.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 10:06
Da täuschst du dich , Klavier !
Klavierspielerin2 29.04.2023 10:08
Klär ' mich dann bitte auf, davon ist mir bislang nichts bekannt geworden.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 10:11
Antisemitismus ist kein rein deutsches Problem ! Nur wenn es in anderen Ländern auch nicht in Plastiken explizit an Kirchen dargestellt wurde !
Zu den kommt dazu, das sich die deutschen Grenzen in den letzten hundert Jahren durch kriegerische Konflikte nach Ost und West verschoben wurde !
Zu den kommt dazu, das sich die deutschen Grenzen in den letzten hundert Jahren durch kriegerische Konflikte nach Ost und West verschoben wurde !
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 10:13
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 10:15
Klavierspielerin2 29.04.2023 10:50
Ich spreche allerdings von Plastiken.
Was in jedem einzelnen Menschen vorgeht, wissen wir nicht - " Gedanken sind frei".
Die deutsche Vergangenheit durch AH, wirft eben ein Schatten auf uns, den man nicht los wird.
Was in jedem einzelnen Menschen vorgeht, wissen wir nicht - " Gedanken sind frei".
Die deutsche Vergangenheit durch AH, wirft eben ein Schatten auf uns, den man nicht los wird.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 11:59
Auf mich nicht ! Ich hab mit dem Typen überhaupt nix zu tun und habe mich nicht schuldig gemacht ! Und ein reines Gewissen ! Und auch nicht mit den Plastiken die vor hunderten von Jahren geschaffen wurden ! Von mir aus zerstört alles , verbrennt Bücher oder sprengt Denkmäler wie die Taliban ! Macht nur ! Ob’s was hilft ?
Annres 29.04.2023 13:23
Du hast mit AH Probleme, mit BH, mit CH (China), ist das ein alphabetischer Feldzug?
Ich finde nicht, dass AH unser Erbe belastet, denn das geschah alles in der Nazi-Zeit und hat mit dem Verhalten der heutigen deutschen Regierung nichts zu tun.
Ich finde nicht, dass AH unser Erbe belastet, denn das geschah alles in der Nazi-Zeit und hat mit dem Verhalten der heutigen deutschen Regierung nichts zu tun.
Klavierspielerin2 29.04.2023 13:30
Dann trägst du deiner Meinung nach kein Erbe- OK.
Ich freue mich aber, dass mein Opa ein ausgemachter Kommunist war, der den Nazis auf's Maul gab.
Leider war er auch gegen die Kirche, dieses Erbe haben wir als Familie nun auch zu tragen.
Ich freue mich aber, dass mein Opa ein ausgemachter Kommunist war, der den Nazis auf's Maul gab.
Leider war er auch gegen die Kirche, dieses Erbe haben wir als Familie nun auch zu tragen.
Annres 29.04.2023 13:55
Mein Opa war nur im 1. WK, mein Vater musste 1941 mit 19 in den 2. Er war aber weder als Jugendlicher noch als Erwachsener jemals Nazi, hat nach dem Krieg immer die SPD gewählt und war ansonsten total unpolitisch. Er glich Helmut Schmidt (der ihm ein großes Vorbild war), aber agierte eben nicht in der Politik sondern als Rektor an einer Grundschule.
Auf´s Maul hat er nie jemandem eine gegeben, soweit ich weiß, und auf die Idee, Kommunist zu werden, wäre er wohl auch nie gekommen.
Dafür sang er im Chor und ich durfte als Kind dem Gottesdienst oft neben der Orgel beiwohnen..
Auf´s Maul hat er nie jemandem eine gegeben, soweit ich weiß, und auf die Idee, Kommunist zu werden, wäre er wohl auch nie gekommen.
Dafür sang er im Chor und ich durfte als Kind dem Gottesdienst oft neben der Orgel beiwohnen..
Annres 29.04.2023 14:02
Von unserem Erbe weiß ich natürlich, war in der Schule immer wieder Thema und wird oft genug thematisiert. Aber nun alte Kirchen mit Schildern zu versehen ist einfach nur peinlich.
Dass Touristen-Führer auf antisemtische Darstellungen auf alten Bauwerken hinweisen, finde ich gut, aber da noch extra Aufmerksamkeit hinzulenken, indem man Schilder aufhängt, finde ich deutlich übertrieben. Die Nazi-Zeit ist schon lange vorbei.
Ich sag nur "Pflastersteine zum Gedenken", die gibt es in Regensburg zuhauf. Und dann sieht man die am Boden, wird erinnert - gut - dann hebt man seinen Blick und sieht ein Hinweisschild auf eine antisemitische Darstellung: Oh, aha.
Dass Touristen-Führer auf antisemtische Darstellungen auf alten Bauwerken hinweisen, finde ich gut, aber da noch extra Aufmerksamkeit hinzulenken, indem man Schilder aufhängt, finde ich deutlich übertrieben. Die Nazi-Zeit ist schon lange vorbei.
Ich sag nur "Pflastersteine zum Gedenken", die gibt es in Regensburg zuhauf. Und dann sieht man die am Boden, wird erinnert - gut - dann hebt man seinen Blick und sieht ein Hinweisschild auf eine antisemitische Darstellung: Oh, aha.
Annres 29.04.2023 14:05
Naja, dafür ist kein Grund, denn wir hatten genug andere Schwierigkeiten in der Familie...
hansfeuerstein 29.04.2023 14:34
Wie gesagt, solche uralten Darstellungen, die man nicht einmal interpretieren kann, wenn man es nicht weiss, sind ein großes Thema, ganz plötzlich. Aber sowohl der Bundespräsident als auch die Präsidentin des Bundestages sind nach wie vor im Amt, die derartige Kunst erst kürzlich in einem öffentlichen Rahmen eröffnet und zugelassen haben. Muss man mehr dazu sagen?
Alleshinterfragen 29.04.2023 17:08
Ich finde es schlimm, dass wir als Deutsche uns immer noch schämen müssen wegen den Taten unserer Großelterngeneration.
Natürlich soll man keinen Menschen herablassend behandeln, egal welcher Religion. Aber es sollte möglich sein, dass nicht alles weg muss, was andere stören könnte.
Dann geht es zum Sonne, Mond und Sternefest statt St. Martin...
Natürlich soll man keinen Menschen herablassend behandeln, egal welcher Religion. Aber es sollte möglich sein, dass nicht alles weg muss, was andere stören könnte.
Dann geht es zum Sonne, Mond und Sternefest statt St. Martin...
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 19:53
Es ist njcht schön zu lesen dieser thread.
Soweit ich weiß sind in diesem Blog Shira insbesondere und ich indirekt von der Shoa betroffen.
Meine angeheirateten Vorfahren sind vergast worden. Mein Schwiegervater überlebte auf der Flucht.
Shira ist noch viel enger involviert.
Sie sind ermordet worden, nur weil sie Juden waren
Das nennt man Judenhass, sprich Antisemitismus.
Dieser beginnt im Kleinen.
Kein einziger Jude, ich bin ganz , ganz sicher will diese Plastik sehen bis in die folgenden Jahrzehnte, Jahrhunderte.
Auschwitz hingegen ist eine Gedenkstätte,
die auch heute von Überlebenden aufgesucht wird.
Diese Plastik braucht es nicht.
Es ist eine Farce Fassung als Diskussionsgegenstand zu nehmen.
Jeder weiß wie herabwürďigend ist.
Warum gilt das nichts, wie Juden das selbst sehen in der Mehrheit?
Warum müssen immer deutsche Christen bestimmen wie sich die Opfer mit so einem Schrott aus Stein zu fühlen haben?
Soweit ich weiß sind in diesem Blog Shira insbesondere und ich indirekt von der Shoa betroffen.
Meine angeheirateten Vorfahren sind vergast worden. Mein Schwiegervater überlebte auf der Flucht.
Shira ist noch viel enger involviert.
Sie sind ermordet worden, nur weil sie Juden waren
Das nennt man Judenhass, sprich Antisemitismus.
Dieser beginnt im Kleinen.
Kein einziger Jude, ich bin ganz , ganz sicher will diese Plastik sehen bis in die folgenden Jahrzehnte, Jahrhunderte.
Auschwitz hingegen ist eine Gedenkstätte,
die auch heute von Überlebenden aufgesucht wird.
Diese Plastik braucht es nicht.
Es ist eine Farce Fassung als Diskussionsgegenstand zu nehmen.
Jeder weiß wie herabwürďigend ist.
Warum gilt das nichts, wie Juden das selbst sehen in der Mehrheit?
Warum müssen immer deutsche Christen bestimmen wie sich die Opfer mit so einem Schrott aus Stein zu fühlen haben?
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 19:59
Und selbstverständlich ist es auch hanebüschen und darüber hinaus Yad Vashem in Verbindung zu bringen mit dieser Plastik.
Wo ist da irgendein sense?
Yad Vashw ehrt das Andenken an die Opfer im eigenen Land, Israel.
Diese unsägliche Plastik hält Ihnen in Stein gemeißelt vor Augen, was es nicht braucht:
Beleidigung, Hetze, Hass und Scham.
Um die Vergangenheit mahnend und wirklich wachzuhalten, braucht es vor allem Würde für die Opfer und ja, einen verantwortungsvollen Geschichtsumgang aller Christen. U.a. mit einem Besuch eines ehemaligen KZ s.
Wo ist da irgendein sense?
Yad Vashw ehrt das Andenken an die Opfer im eigenen Land, Israel.
Diese unsägliche Plastik hält Ihnen in Stein gemeißelt vor Augen, was es nicht braucht:
Beleidigung, Hetze, Hass und Scham.
Um die Vergangenheit mahnend und wirklich wachzuhalten, braucht es vor allem Würde für die Opfer und ja, einen verantwortungsvollen Geschichtsumgang aller Christen. U.a. mit einem Besuch eines ehemaligen KZ s.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 20:00
Verzeih: Yad Vashem.
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 20:03
Ich finde es nicht schlimm mich für fas größte industrielle Massenmörder durch deutsche Vorfahren zu schämen.
Es ist unsere Geschichte. Wir haben uns dieser zu stellen.
Und man darf sein Heimatland Deutschland auch lieben im Jahr 2023. Dies tue ich such
Es ist unsere Geschichte. Wir haben uns dieser zu stellen.
Und man darf sein Heimatland Deutschland auch lieben im Jahr 2023. Dies tue ich such
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 20:04
Nochmal Verzeihung: gemeint war- *das größte industrielle Massenmorden
hansfeuerstein 29.04.2023 23:36
Da wären wir wieder bei der "Vergangenheitsbewältigung", während man sich bei der Gegenwartsbewältigung einen Fauxpas nach dem anderen leistet....
https://www.dw.com/de/documenta-fifteen-antisemitismus-vorw%C3%BCrfe/a-62190281
https://www.dw.com/de/documenta-fifteen-antisemitismus-vorw%C3%BCrfe/a-62190281
Alleshinterfragen 30.04.2023 09:17
Ich möchte wirklich niemanden zu nahe treten, aber ob die Plastiken da oder weg sind, ändert doch nichts daran, wie Menschen miteinander umgehen.
Ich habe keine jüdische Verwandtschaft, aber mein Stiefvater war als Jugendlicher und junger Erwachsener im KZ, weil er Flugblätter gegen Hitler verteilt hat.
Ich habe keine jüdische Verwandtschaft, aber mein Stiefvater war als Jugendlicher und junger Erwachsener im KZ, weil er Flugblätter gegen Hitler verteilt hat.
(Nutzer gelöscht) 30.04.2023 14:07
https://en.wikipedia.org/wiki/Judensau#Partial_list
Ich bin zwiegespalten. Offenbar gibt es die Darstellung eben nicht nur in Deutschland. Vielleicht sollte man sich irgendwie gesamteuropäisch dazu mal Gedanken machen.
Entfernen alleine reicht ja nicht, um das damit verbundene Denken auszurotten. Selbst ohne die Figuren gäbe es antijüdische Ressentiments. Vielleicht ist das Beibehalten der Skulpturen mit dem Hinweis darauf, wie böse Menschen sein können, besser, als die Entfernung. Die Entfernung der Abbildungen bedeutet, dass man auch nicht mehr auf die Verfehlung hinweist.
Ich bin zwiegespalten. Offenbar gibt es die Darstellung eben nicht nur in Deutschland. Vielleicht sollte man sich irgendwie gesamteuropäisch dazu mal Gedanken machen.
Entfernen alleine reicht ja nicht, um das damit verbundene Denken auszurotten. Selbst ohne die Figuren gäbe es antijüdische Ressentiments. Vielleicht ist das Beibehalten der Skulpturen mit dem Hinweis darauf, wie böse Menschen sein können, besser, als die Entfernung. Die Entfernung der Abbildungen bedeutet, dass man auch nicht mehr auf die Verfehlung hinweist.
(Nutzer gelöscht) 30.04.2023 14:42
Das ist richtig. Aber der kulturelle Umgang mit der Problematik sollte einheitlich sein. Andere Völker haben sich in der Vergangenheit durch solche Darstellungen ebenfalls schuldig gemacht. Und es ist nicht sinnvoll, diese Objekte aus der Zeit, in der sie geschaffen wurden, zu reißen und je nach geographischer Position anders zu bewerten.
Das ändert nichts an unserer historischen Schuld an den Juden. Aber diese Dinge sollten getrennt voneinander aufgearbeitet werden. Das Mittelalter ist eben nicht 1940. Und die Denkstrukturen unterscheiden sich. Gleichwohl haben sich Menschen aller Zeiten immer wieder mit Schuld beladen.
Ich verstehe aber den Drang, hier sehr radikal vorzugehen. Ich sagte ja auch schon, dass ich zwiegespalten bin. Ich habe hier nur versucht, die sachliche Argumentation in den Vordergrund zu stellen mit dem Wissen, dass es durchaus auch eine moralische Argumentation gibt.
Das ändert nichts an unserer historischen Schuld an den Juden. Aber diese Dinge sollten getrennt voneinander aufgearbeitet werden. Das Mittelalter ist eben nicht 1940. Und die Denkstrukturen unterscheiden sich. Gleichwohl haben sich Menschen aller Zeiten immer wieder mit Schuld beladen.
Ich verstehe aber den Drang, hier sehr radikal vorzugehen. Ich sagte ja auch schon, dass ich zwiegespalten bin. Ich habe hier nur versucht, die sachliche Argumentation in den Vordergrund zu stellen mit dem Wissen, dass es durchaus auch eine moralische Argumentation gibt.
Klavierspielerin2 30.04.2023 17:50
Ich unterscheide zwischen Repression Andersgläubigen gegenüber, oder ob diese Menschen deshalb umgebracht werden.
Außerhalb Deutschlands kann man Nationalisten wählen, ohne schräg angeschaut zu werden, weil sie keine solche verheerende Vergangenheit haben wie die Deutschen.
Mal schaun, was die Wittenberger machen werden mit " der Sau" und Mal hören, was die jüdischen Menschen davon halten werden.
Außerhalb Deutschlands kann man Nationalisten wählen, ohne schräg angeschaut zu werden, weil sie keine solche verheerende Vergangenheit haben wie die Deutschen.
Mal schaun, was die Wittenberger machen werden mit " der Sau" und Mal hören, was die jüdischen Menschen davon halten werden.
Klavierspielerin2 30.04.2023 18:19
Zu diesem Thema sollte man sich näher mit dem jüdischen Glauben befassen, denn ein Jude wird seine Verstorbenen nie vergessen, denn deren Seelen leben doch!
Auch Juden beteten bereits für ihre Toten, wie es auch in der .... Urkirche, der katholischen Lehre üblich ist.
".....darum bitten, für ihn zu beten. Wenn es einem Juden schlecht geht, leiden alle Juden gleichermaßen.
Über die bereits Verstorbenen erklärt Rabbi Schik, dass laut Talmud und Sohar die gerechten Seelen, die von dieser Welt in die nächste gerufen wurden, weiterhin in Kontakt mit ihren Familien und Schülern bleiben, und sich um deren Probleme kümmern. Wir bitten sie, für uns zu beten, weil wir wissen, dass sie uns hören und ihre Gebete oft wirksamer sind, als unsere eigenen. Denn diese Seelen können aus ihrer erhobenen Sicht unsere Probleme besser einschätzen, als wir von unserer..."
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/71714/
Auch Juden beteten bereits für ihre Toten, wie es auch in der .... Urkirche, der katholischen Lehre üblich ist.
".....darum bitten, für ihn zu beten. Wenn es einem Juden schlecht geht, leiden alle Juden gleichermaßen.
Über die bereits Verstorbenen erklärt Rabbi Schik, dass laut Talmud und Sohar die gerechten Seelen, die von dieser Welt in die nächste gerufen wurden, weiterhin in Kontakt mit ihren Familien und Schülern bleiben, und sich um deren Probleme kümmern. Wir bitten sie, für uns zu beten, weil wir wissen, dass sie uns hören und ihre Gebete oft wirksamer sind, als unsere eigenen. Denn diese Seelen können aus ihrer erhobenen Sicht unsere Probleme besser einschätzen, als wir von unserer..."
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/71714/
(Nutzer gelöscht) 30.04.2023 18:44
Klavierspielerin230.04.2023 um 17:50
Ich fände es aber auch für Menschen anderer Länder verwerflich, wenn sie extremistisch wählen. Selbst wenn man keine Vergangenheit wie Deutschland hat, sollte man doch auf die geschichtlichen Beispiele gucken können und verstehen, woher Diktaturen kommen.
Ich fände es aber auch für Menschen anderer Länder verwerflich, wenn sie extremistisch wählen. Selbst wenn man keine Vergangenheit wie Deutschland hat, sollte man doch auf die geschichtlichen Beispiele gucken können und verstehen, woher Diktaturen kommen.
Klavierspielerin2 30.04.2023 19:08
Nationalismus ist doch nicht extremistisch- in D ja, aber z.b. in I - dort kenne ich mich mit diesem Thema etwas aus - nicht.
Auch die Franzosen sind nicht extrem und finden ihren " Sprachwächter" normal. In D kann man so was nicht bringen, da gehen bei vielen die Alarmglocken an.
Auch die Franzosen sind nicht extrem und finden ihren " Sprachwächter" normal. In D kann man so was nicht bringen, da gehen bei vielen die Alarmglocken an.
(Nutzer gelöscht) 30.04.2023 19:36
Hm, da hast Du auch wieder Recht... 🤔
hansfeuerstein 30.04.2023 20:28
Man muss sich an der Gegenwart orientieren, z.B. wenn Israel mal wieder Ziel von Anschlägen oder Raketenbeschuss ist. Die Haltungen dazu sind relevant.
(Nutzer gelöscht) 30.04.2023 20:53
Äh, den Zusammenhang musst Du aber nochmal erklären.
Israelis und Palästinenser führen einen Krieg um das spärliche Land in der Region. Da haben sich beide Seiten die Hände schmutzig gemacht. Da geht es nicht um europäischen Antijudaismus.
Israelis und Palästinenser führen einen Krieg um das spärliche Land in der Region. Da haben sich beide Seiten die Hände schmutzig gemacht. Da geht es nicht um europäischen Antijudaismus.
hansfeuerstein 30.04.2023 21:38
Alleine darum geht es, alles andere ist ein reines und untaugliches Ablenkungsmanöver.
Es geht einzig und alleine um das Existenzrecht Israels, und zwar seit Gründung dieses Staates, welcher von ihren Gegnern bis Heute nicht anerkannt wird. Das ist der Punkt.
Hier von beiden Seiten zu reden, die .... ist unzulässig. Denn, erst muss man ein Existenzrecht in der Gegenwart überhaupt akzepieren, um retrospektiv irgendetwas
auch nur ansatzweise als verstanden erklären zu können. Wenn man hier von beiden Seiten spricht, so zeigt das nur, gar nichts verstanden zu haben.
Es geht einzig und alleine um das Existenzrecht Israels, und zwar seit Gründung dieses Staates, welcher von ihren Gegnern bis Heute nicht anerkannt wird. Das ist der Punkt.
Hier von beiden Seiten zu reden, die .... ist unzulässig. Denn, erst muss man ein Existenzrecht in der Gegenwart überhaupt akzepieren, um retrospektiv irgendetwas
auch nur ansatzweise als verstanden erklären zu können. Wenn man hier von beiden Seiten spricht, so zeigt das nur, gar nichts verstanden zu haben.
hansfeuerstein 30.04.2023 22:27
Mich schockt immer wieder, wie wenig das absolute Existenzrecht Israels hierzulande postuliert und verteidigt wird, gerade von Kräften die unglaubwürdig vorgeben irgendeine Lehre aus der Vergangenheit gezogen zu haben, indem sie Rituale zelebriert, doch wenn es darauf ankommt ein unzuverlässiger Partner in der Gegenwart ist.
Alleshinterfragen 30.04.2023 23:09
Also die Palästínenserin hat mit erklärt, dass auch Leute aus Palästina von Sem abstammen, von daher ist es unsinnig von antisemitisch zu sprechen.
Und die Art und Weise wie Israel sein Land 1948 bekam, war auch damals nicht unumstritten.
Und die Art und Weise wie Israel sein Land 1948 bekam, war auch damals nicht unumstritten.
hansfeuerstein 01.05.2023 00:08
Wie Israel damals zu seinem Land kam, hatte eben mit dem Holocaust zu tun.... dass ihm dann dort von Anfang an wieder sein Existenzrecht abgesprochen wurde, ist der Schlüssel zu allem Weiteren.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2023 01:00
Unrecht rechtfertigt kein Unrecht.
Damit möchte ich allerdings nichts über das Existenzrecht Israels sagen, sondern nur etwas über israelische Politik.
Damit möchte ich allerdings nichts über das Existenzrecht Israels sagen, sondern nur etwas über israelische Politik.
Alleshinterfragen 01.05.2023 09:37
Also wir haben Israel nicht das Land weggenommen, diese Geschichte war längst vor der NS Zeit.
Und es war nicht Deutschland, was Israel nicht anerkannt hat. Palästina wird von Deutschland nicht anerkannt.
Die Geschichte von der "Judensau" war im Mittelalter und auch davor gab es immer wieder negative Einstellungen gegenüber Juden und das von vielen Nationen. Wird es aber nun Versöhnung geben, wenn diese und andere Plastiken weg müssen?
Und es war nicht Deutschland, was Israel nicht anerkannt hat. Palästina wird von Deutschland nicht anerkannt.
Die Geschichte von der "Judensau" war im Mittelalter und auch davor gab es immer wieder negative Einstellungen gegenüber Juden und das von vielen Nationen. Wird es aber nun Versöhnung geben, wenn diese und andere Plastiken weg müssen?
hansfeuerstein 01.05.2023 14:34
Alte Reliefs abzuhängen und gleichzeitig unbeteiligt daneben zu stehen, wenn Israel um seine nackte Existenz kämpft, passt nicht zusammen. Und genau diese Haltung wurde auch bei entspr. Demonstrationen gezeigt, die definitiv aufzulösen gewesen wären, weil sie viel schlimmer waren, als das was es hinsichtlich Corona jemalas gab, und dabei war man sich nicht zu fein hart durchzugreifen. Nein, es zeigt eindeutig eine Haltung, die letztlich beschämend für sich ist.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2023 16:14
Israel kämpft nun wirklich nicht um seine nackte Existenz. Der Kampf gegen die Palästinenser ist eher der Kampf David gegen Goliath. Allerdings ist Israel Goliath mit seiner sehr modernen Armee und seinen Kernwaffen.
Und die anderen Bedrohungen mögen ja im Grundsatz real sein, nur gibt sich die israelische Politik keine große Mühe, das friedlich zu klären. Im Gegenteil: Die Bedrohungslage wird sogar innenpolitisch genutzt.
Daher sollten wir mal im Falle Israels die Kirche im Dorf lassen. So toll ist der Staat nicht. Und wie wir ja gerade sehen, wollen die die Demokratie auch abschaffen.
Und die anderen Bedrohungen mögen ja im Grundsatz real sein, nur gibt sich die israelische Politik keine große Mühe, das friedlich zu klären. Im Gegenteil: Die Bedrohungslage wird sogar innenpolitisch genutzt.
Daher sollten wir mal im Falle Israels die Kirche im Dorf lassen. So toll ist der Staat nicht. Und wie wir ja gerade sehen, wollen die die Demokratie auch abschaffen.
Klavierspielerin2 01.05.2023 16:22
Informativ ist ein Blick in die Charta der Hamas und deren Ziel:
Hamas-Charta
Gründungsurkunde der Hamas
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamas-Charta
Muss nicht unbedingt Wiki sein, andere Quellen zeigen gleiches.
Hamas-Charta
Gründungsurkunde der Hamas
https://de.wikipedia.org/wiki/Hamas-Charta
Muss nicht unbedingt Wiki sein, andere Quellen zeigen gleiches.
Klavierspielerin2 01.05.2023 16:34
"wollen die die Demokratie auch abschaffen."
Soweit ich weiß, sind muslimische Israelis bereits in der Mehrheit. Da muß man nicht Mathematik studiert haben, um auszurechnen, wie eine Wahl mit allen Einwohnern Israels aus geht.
Das " gerechteste" wäre die 2- Staaten Lösung....aber irgendwie auch nicht, denn die muslimischen Israelis haben Nichts. Sie sind ursprünglich Nomaden.
Man wird nie einen muslimischen Israeli in z.B. einer dortigen Bank, oder Behörde arbeiten sehen, weil jüdische Israelis damit rechnen müssten, dass sich der muslimische Israeli dort in die Luft sprengen könnte.
Soweit ich weiß, sind muslimische Israelis bereits in der Mehrheit. Da muß man nicht Mathematik studiert haben, um auszurechnen, wie eine Wahl mit allen Einwohnern Israels aus geht.
Das " gerechteste" wäre die 2- Staaten Lösung....aber irgendwie auch nicht, denn die muslimischen Israelis haben Nichts. Sie sind ursprünglich Nomaden.
Man wird nie einen muslimischen Israeli in z.B. einer dortigen Bank, oder Behörde arbeiten sehen, weil jüdische Israelis damit rechnen müssten, dass sich der muslimische Israeli dort in die Luft sprengen könnte.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2023 16:47
"Man wird nie einen muslimischen Israeli in z.B. einer dortigen Bank, oder Behörde arbeiten sehen, weil jüdische Israelis damit rechnen müssten, dass sich der muslimische Israeli dort in die Luft sprengen könnte."
Das ist aber schon etwas vorurteilsbehaftet, oder? 😉
Und wie so oft ist das ein selbstgemachtes Problem. Wenn nicht manche Bürger Israels Burger zweier Klasse waren, sondern ebenfalls gebildet worden wären, ihre Häuser hatten behalten dürfen und Familienmitglieder nicht erschossen worden wären, dann hätten sie weniger Gründe, sich in die Luft zu sprengen.
Das ist aber schon etwas vorurteilsbehaftet, oder? 😉
Und wie so oft ist das ein selbstgemachtes Problem. Wenn nicht manche Bürger Israels Burger zweier Klasse waren, sondern ebenfalls gebildet worden wären, ihre Häuser hatten behalten dürfen und Familienmitglieder nicht erschossen worden wären, dann hätten sie weniger Gründe, sich in die Luft zu sprengen.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2023 16:49
Wenn ich die Jahreszahl sehe, würde ich auch eher vermuten, dass es sich bei der Gründungscharta der Hamas um eine Reaktion und nicht um eine Aktion handelt.
Klavierspielerin2 01.05.2023 16:50
"Das ist aber schon etwas vorurteilsbehaftet, oder? "
Das ist nicht mein eigenes Statement, sondern die Erklärung eines jüdischen Israelis.
Das ist nicht mein eigenes Statement, sondern die Erklärung eines jüdischen Israelis.
Klavierspielerin2 01.05.2023 17:02
....das Ziel der Hamas ist, die Zerstörung des Staats Israel.
Das ist ein schwieriges Thema, erst recht, wenn man nur von außen zu schaut.
Zum Blogthema zurück: ich kann jüdische Gläubige verstehen, weshalb sie die Plastik entsetzt. Auch, weil sie, sehr ähnlich wie die meisten Christen, sich ihren bereits im Jenseits befindenden- lebendem!- Glaubensvolk verbunden sind.
Das ist ein schwieriges Thema, erst recht, wenn man nur von außen zu schaut.
Zum Blogthema zurück: ich kann jüdische Gläubige verstehen, weshalb sie die Plastik entsetzt. Auch, weil sie, sehr ähnlich wie die meisten Christen, sich ihren bereits im Jenseits befindenden- lebendem!- Glaubensvolk verbunden sind.
(Nutzer gelöscht) 01.05.2023 17:43
Klavierspielerin2 01.05.2023 um 16:50
Das kann aber auch Vorurteilsbehaftet sein.
Klavierspielerin2 01.05.2023 um 17:02
Dass das kein gutes Ziel ist, ist sicher vielen Menschen klar. Dennoch müssen sich alle Kräfte in diesem kleinen und eigentlich unbedeutenden Landstrich irgendwann mal zusammenraufen. Andernfalls wird das da nix mehr. Auch Israel wird dann irgendwann nicht mehr rund laufen.
Das mit dem Entsetzen ist so eine Sache. Wenn ich in einem Land jetzt antichristliche Symbolik finden würde, gleichzeitig aber die Auseinandersetzung mit dieser Symbolik, dann wäre mir das vermutlich lieber, als die Entfernung selbiger. Tilgung kann immer auch Leugnung bedeuten. Beispiel: Kollaboration einiger Teile der polnischen Streitkräfte an der Vernichtung von Juden. Da ist es mir lieber, wenn die Hinweise darauf weiterhin sichtbar sind. Ich würde mich vermutlich sogar freuen, wenn ich in einem Land Aufklärung und Schuldeingeständnis fände. Das ist doch mehr wert, als Verdrängung. Aber das ist natürlich eine subjektive Wahrnehmung.
Das kann aber auch Vorurteilsbehaftet sein.
Klavierspielerin2 01.05.2023 um 17:02
Dass das kein gutes Ziel ist, ist sicher vielen Menschen klar. Dennoch müssen sich alle Kräfte in diesem kleinen und eigentlich unbedeutenden Landstrich irgendwann mal zusammenraufen. Andernfalls wird das da nix mehr. Auch Israel wird dann irgendwann nicht mehr rund laufen.
Das mit dem Entsetzen ist so eine Sache. Wenn ich in einem Land jetzt antichristliche Symbolik finden würde, gleichzeitig aber die Auseinandersetzung mit dieser Symbolik, dann wäre mir das vermutlich lieber, als die Entfernung selbiger. Tilgung kann immer auch Leugnung bedeuten. Beispiel: Kollaboration einiger Teile der polnischen Streitkräfte an der Vernichtung von Juden. Da ist es mir lieber, wenn die Hinweise darauf weiterhin sichtbar sind. Ich würde mich vermutlich sogar freuen, wenn ich in einem Land Aufklärung und Schuldeingeständnis fände. Das ist doch mehr wert, als Verdrängung. Aber das ist natürlich eine subjektive Wahrnehmung.
hansfeuerstein 02.05.2023 01:28
Die meisten jüdischen Menschen sind darüber entsetzt, dass es dem Großteil am Allerwertesten vorbei geht, ob sie leben oder sterben, wenn es darauf ankommt.
Auch für ihre Minderheitensituation unter zunehmender Feindseligkeit interessiert
sich im Endeffekt keiner.
Auch für ihre Minderheitensituation unter zunehmender Feindseligkeit interessiert
sich im Endeffekt keiner.
(Nutzer gelöscht) 02.05.2023 07:56
Im Verhältnis geht es dem Staat Israel doch gut.
Man frage mal im Jemen, im Sudan, in Syrien, ... nach. Und das interessiert auch niemanden mehr, obwohl dort wirklich Menschen leiden. Das Leid der jüdischen Bevölkerung in Israel hält sich dabei vergleichsweise in Grenzen und dafür bekommt die Region schon ziemlich viel Aufmerksamkeit.
Und nochmal: Die Probleme des israelischen Staates sind in vielerlei Hinsicht hausgemacht. Auch das reduziert mein Mitleid. Seit Jahren versucht die internationale Gemeinschaft dort Ruhe reinzubekommen und es sind nicht nur die Palästinenser, sondern auch die Israelis, die es nicht auf die Kette kriegen, sich zu vertragen. Und in der derzeitigen Situation wird das auch nichts mehr. Die haben sich mit ihrem speziellen Rechten für ultraorthodoxe Juden ihr eigenes Grab geschaufelt. Mit denen kann man ja nicht reden und die sind inzwischen so viele, dass sie maßgeblich dazu beitragen, Fundamentalisten in die Regierung zu bringen. Solche Leute wollen keinen Frieden.
Es tut mir allerdings sehr leid um die armen Israelis, die unter diesen religiösen Eiferern zu leiden haben.
Man frage mal im Jemen, im Sudan, in Syrien, ... nach. Und das interessiert auch niemanden mehr, obwohl dort wirklich Menschen leiden. Das Leid der jüdischen Bevölkerung in Israel hält sich dabei vergleichsweise in Grenzen und dafür bekommt die Region schon ziemlich viel Aufmerksamkeit.
Und nochmal: Die Probleme des israelischen Staates sind in vielerlei Hinsicht hausgemacht. Auch das reduziert mein Mitleid. Seit Jahren versucht die internationale Gemeinschaft dort Ruhe reinzubekommen und es sind nicht nur die Palästinenser, sondern auch die Israelis, die es nicht auf die Kette kriegen, sich zu vertragen. Und in der derzeitigen Situation wird das auch nichts mehr. Die haben sich mit ihrem speziellen Rechten für ultraorthodoxe Juden ihr eigenes Grab geschaufelt. Mit denen kann man ja nicht reden und die sind inzwischen so viele, dass sie maßgeblich dazu beitragen, Fundamentalisten in die Regierung zu bringen. Solche Leute wollen keinen Frieden.
Es tut mir allerdings sehr leid um die armen Israelis, die unter diesen religiösen Eiferern zu leiden haben.
Klavierspielerin2 02.05.2023 09:02
Guten Morgen 🙂
eigentlich geht es mir um die" Juden Sau"an der Wittenberger Kirche, die lt. Bericht, nicht abgehängt, sondern dort quasi als Mahnmal verbleiben soll.
Da kann man offensichtlich geteilter Meinung sein.
Ich schließe nun den Blog und sobald ich zum Blogthema Neues lese, poste ich das.
eigentlich geht es mir um die" Juden Sau"an der Wittenberger Kirche, die lt. Bericht, nicht abgehängt, sondern dort quasi als Mahnmal verbleiben soll.
Da kann man offensichtlich geteilter Meinung sein.
Ich schließe nun den Blog und sobald ich zum Blogthema Neues lese, poste ich das.
Klavierspielerin2 09.05.2023 22:13
"WO ES BESEITIGBAR IST, MUSS MAN ES BESEITIGEN"
Stäblein: Wittenberger "Judensau" muss entfernt werden
VERÖFFENTLICHT AM 09.05.2023 UM 20:13
POTSDAM ‐ Die Auseinandersetzungen um die Schmähplastik der sogenannten "Judensau" in Wittenberg gehen weiter: Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein sprach sich nun für die Entfernung aus. Doch es gibt auch andere Stimmen.
Eine Entfernung der so genannten "Judensau" an der Wittenberger Stadtkirche hat der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, gefordert. "Wo es beseitigbar ist, muss man es beseitigen", sagte Stäblein am Dienstag über die antisemitische Schmähplastik, die um das Jahr 1300 an der Südfassade der Kirche angebracht wurde. Die Plastik zeigt eine Sau, an deren Zitzen als Juden dargestellte Menschen saugen. Stäblein äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion des "Hauses für Brandenburgisch-Preußische Geschichte" und der F.C.-Flick-Stiftung in Potsdam.
Eine andere Position nahm der Landesbischof indes zur "Judensau" im Kreuzgang des Brandenburger Doms ein. Eine Abnahme der dortigen Plastik könne zu weiteren Schäden führen. Deswegen sprach sich Stäblein dafür aus, die dortige Plastik zu erklären, und visuell zu entfernen: Sie solle so verhängt werden, dass sie "nicht ins Auge fällt, aber für die Erklärung weiter sichtbar bleibt."
Dagegen sprach sich der Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Julius H. Schoeps, strikt gegen eine Entfernung der Plastik aus. "Entferne ich bestimmte anstößige Stellen aus dem Kulturgut, blieben leere Flecken", sagte Schoeps. "Das ist eine große Gefahr." Man könne vieles erklären und man sollte es erklären. "Ich bin fürs Erklären", so Schoeps. Andernfalls müsste man etwa auch alle antisemitischen Passagen aus den Werken Wilhelm Buschs oder alle als antisemitisch empfundenen Textstellen des Neuen Testaments löschen. (KNA)
Stäblein: Wittenberger "Judensau" muss entfernt werden
VERÖFFENTLICHT AM 09.05.2023 UM 20:13
POTSDAM ‐ Die Auseinandersetzungen um die Schmähplastik der sogenannten "Judensau" in Wittenberg gehen weiter: Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein sprach sich nun für die Entfernung aus. Doch es gibt auch andere Stimmen.
Eine Entfernung der so genannten "Judensau" an der Wittenberger Stadtkirche hat der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, gefordert. "Wo es beseitigbar ist, muss man es beseitigen", sagte Stäblein am Dienstag über die antisemitische Schmähplastik, die um das Jahr 1300 an der Südfassade der Kirche angebracht wurde. Die Plastik zeigt eine Sau, an deren Zitzen als Juden dargestellte Menschen saugen. Stäblein äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion des "Hauses für Brandenburgisch-Preußische Geschichte" und der F.C.-Flick-Stiftung in Potsdam.
Eine andere Position nahm der Landesbischof indes zur "Judensau" im Kreuzgang des Brandenburger Doms ein. Eine Abnahme der dortigen Plastik könne zu weiteren Schäden führen. Deswegen sprach sich Stäblein dafür aus, die dortige Plastik zu erklären, und visuell zu entfernen: Sie solle so verhängt werden, dass sie "nicht ins Auge fällt, aber für die Erklärung weiter sichtbar bleibt."
Dagegen sprach sich der Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Julius H. Schoeps, strikt gegen eine Entfernung der Plastik aus. "Entferne ich bestimmte anstößige Stellen aus dem Kulturgut, blieben leere Flecken", sagte Schoeps. "Das ist eine große Gefahr." Man könne vieles erklären und man sollte es erklären. "Ich bin fürs Erklären", so Schoeps. Andernfalls müsste man etwa auch alle antisemitischen Passagen aus den Werken Wilhelm Buschs oder alle als antisemitisch empfundenen Textstellen des Neuen Testaments löschen. (KNA)
Klavierspielerin2 15.05.2023 15:59
DOMKAPITEL FOLGT EMPFEHLUNG VON EXPERTENKOMMISSION
Brandenburger Dom: Schmähplastik "Judensau" wird verhüllt
Die antijüdische Schmähplastik im Kreuzgang des evangelischen Doms zu Brandenburg an der Havel bleibt an ihrem historischen Ort. Das in rund zwei Metern Höhe an einer Säule angebrachte Relief werde jedoch künftig verhüllt, teilten das Domstift und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag mit. Das Domkapitel sei mit seiner Entscheidung vom Wochenende der einstimmigen Empfehlung einer Expertengruppe gefolgt.
Bischof Christian Stäblein betonte, es gebe "weder einen Zweifel an der antisemitischen Aussage, die von diesem Relief ausgeht, noch an der Schuld der Kirchen, Judenhass und Antisemitismus aktiv befördert zu haben". Aufgabe sei nun, "mit diesem schweren, beschämenden Erbe bewusst und angemessen umzugehen".
Abnahme unmöglich
Stäblein betonte, eine Abnahme des Reliefs und eine Ausstellung an einem anderen Ort seien wegen seines Terrakotta-Materials und aus statischen Gründen nicht möglich. Das Domkapitel habe sich deshalb "für eine Form der visuellen Beseitigung entschieden". Die Plastik stehe damit weiter zur Aufarbeitung zur Verfügung.
Die auch als "Judensau" bezeichnete rund 22 mal 55 Zentimeter große Schmähplastik aus dem 13. Jahrhundert zeigt ein säugendes Schwein mit menschlichem Antlitz und jüdischer Kopfbedeckung.
(epd).
Brandenburger Dom: Schmähplastik "Judensau" wird verhüllt
Die antijüdische Schmähplastik im Kreuzgang des evangelischen Doms zu Brandenburg an der Havel bleibt an ihrem historischen Ort. Das in rund zwei Metern Höhe an einer Säule angebrachte Relief werde jedoch künftig verhüllt, teilten das Domstift und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag mit. Das Domkapitel sei mit seiner Entscheidung vom Wochenende der einstimmigen Empfehlung einer Expertengruppe gefolgt.
Bischof Christian Stäblein betonte, es gebe "weder einen Zweifel an der antisemitischen Aussage, die von diesem Relief ausgeht, noch an der Schuld der Kirchen, Judenhass und Antisemitismus aktiv befördert zu haben". Aufgabe sei nun, "mit diesem schweren, beschämenden Erbe bewusst und angemessen umzugehen".
Abnahme unmöglich
Stäblein betonte, eine Abnahme des Reliefs und eine Ausstellung an einem anderen Ort seien wegen seines Terrakotta-Materials und aus statischen Gründen nicht möglich. Das Domkapitel habe sich deshalb "für eine Form der visuellen Beseitigung entschieden". Die Plastik stehe damit weiter zur Aufarbeitung zur Verfügung.
Die auch als "Judensau" bezeichnete rund 22 mal 55 Zentimeter große Schmähplastik aus dem 13. Jahrhundert zeigt ein säugendes Schwein mit menschlichem Antlitz und jüdischer Kopfbedeckung.
(epd).
Danke @Klavierspielerin