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GOTTES Weg, inmitten aller Religionen der neuen Weltordnung...

GOTTES Weg, inmitten aller Religionen der neuen Weltordnung...
...am Ende der schon 19 Jahrhunderte währenden "letzten Stunde"(also in diesem 21.Jahrhundert-hoffentlich-am Ende dieser "letzten Stunde"zwinkerndes Smiley..................................Offenbarung 1–3; 22:7, 18–19..................................................Die Schriften des Apostels Johannes
Alle Schriften des Apostels Johannes, sowohl sein
Evangelium als auch seine Briefe, waren jeweils
der Abschluss der Evangelien und der Briefe, und
die Offenbarung ist natürlich das letzte aller Bücher in der Bibel. Die Evangelien des Matthäus,
Markus und Lukas beschreiben das Leben des
Herrn Jesus auf dieser Erde, das Evangelium des
Johannes hingegen spricht von dem, „der aus dem
Himmel herabgekommen ist, der Sohn des Menschen, der
im Himmel ist“ (Joh. 3:13). Johannes beschreibt in
seinem Evangelium den ins Fleisch gekommenen
Sohn Gottes, der voller Gnade und Wahrheit war.
Damit weist er auf die unumstößliche Wahrheit
hin, angesichts derer die Menschen nicht anders
können, als zu glauben. Das Johannesevangelium
führt uns über den Bereich des rein Menschlichen
hinaus, damit wir den Sohn Gottes völlig ergreifen mögen.
Die Schriften des Johannes haben das besondere Merkmal, uns zum Anfang zurückzubringen. Im Johannesevangelium wird uns gesagt,
10
Einleitung
dass Christus im Anfang war; die Briefe des Johannes sprechen über das Wort des Lebens, das von
Anfang an war; und auch die Offenbarung des Johannes bringt uns zu den anfänglichen, ewigen
Dingen zurück. Das Evangelium zeigt uns den
Sohn Gottes, der im Fleisch kam, er lebte mitten
unter den Menschen, doch sie missverstanden ihn
und hielten ihn nur für Jesus von Nazareth; aus
diesem Grund zeigt uns Johannes die feststehende Tatsache, dass dieser Jesus im Fleisch bereits von Anfang an gewesen ist. Darin liegt die
größere Kraft des Johannesevangeliums gegenüber den anderen Evangelien.
Die Briefe des Johannes zeigen dasselbe. Was
die Person Jesu betrifft, so ist er der Sohn Gottes,
und was seinen Dienst betrifft, ist er der Christus.
Doch weder ihn selbst noch seinen Dienst erkannten die Menschen. Daher betont Johannes in seinen Briefen insbesondere diese beiden Aspekte
und bringt uns so zum Anfang zurück.
Als Johannes die Offenbarung schrieb,
herrschte große Verwirrung: das Wüten des römischen Kaisers hatte gerade seinen Höhepunkt erreicht. Vor diesem Hintergrund lässt uns Johannes einen Blick hinter die Kulissen in die Zukunft
werfen und zeigt uns, wie Gott den Zustand dieser Welt beurteilt. Im Buch der Offenbarung sehen wir jedoch nicht nur den Zustand dieser
Welt, sondern auch den Zustand der Gemeinde.
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Sieben Paulusbriefe – sieben Sendschreiben
Sogar von außen betrachtet war große Verwirrung in der Gemeinde zu erkennen, und in diese
Situation hinein spricht die Offenbarung über
das, was dem Herrn gefällt, über das, was er verurteilt, und zeigt den Weg des Herrn für die Gemeinde auf. Im Laufe der Geschichte nahm die
Gemeinde vielerlei Gestalt an, doch welcher Weg
und welcher Zustand entsprechen dem Herrn?
Uns dieses Verlangen des Herrn hinter den Kulissen zu zeigen, ist das Anliegen des Johannes.
Wenn wir die Offenbarung lesen, müssen wir dies
im Gedächtnis behalten...https://www.verlagderstrom.de/deutsch/gemeinde/die-gemeinden-fall-und-r%C3%BCckgewinnung/cc-m-product-1040594859

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Sulzbacher 28.04.2023 15:26
Sieben Paulusbriefe – sieben Sendschreiben
Im Neuen Testament erkennen wir zwei Gruppen
von je sieben Briefen. Gott benutzte Paulus, um
die erste Gruppe zu schreiben: die Briefe an die Römer, Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser und an die Thessalonicher. Er benutzte Johannes, um die zweite Gruppe zu schreiben. Die
ersten sieben Briefe sprechen über die Gemeinde
in einer Zeit des Normalzustandes. Die Letzteren
sprechen über die Gemeinde in einer Zeit, als der
Zustand nicht mehr normal war. (Dasselbe trifft
für die drei Evangelien des Matthäus, Markus und
Lukas zu. Sie helfen dem Menschen ganz allgemein, Gott zu erkennen. Das Johannesevangelium
12
Einleitung
jedoch ist Gottes Reaktion auf die Unklarheit und
Verwirrung, die damals unter den Menschen
herrschte. Aus diesem Grund finden wir in diesem
Evangelium auch die Begriffe Gnade und Wahrheit. Wir alle wissen, dass Gottes Liebe als Gnade
zu uns Menschen kommt und dass sein Licht uns
als Wahrheit erreicht. Der erste Johannesbrief ist
ebenfalls eine Reaktion Gottes auf einen unnormalen Zustand. Aus diesem Grund spricht er von
Licht und Liebe.) Die sieben Briefe des Paulus behandeln das normale Gemeindeleben. Aber schon
nach kurzer Zeit fiel die Gemeinde, und ihr Zustand war nicht mehr normal. Die Ältesten und
die Dienste, die Gott bestimmt hatte, gab es nicht
mehr. Aus diesem Grund schrieb Johannes in Offenbarung zwei und drei die letzten sieben Briefe
im Neuen Testament. Sie zeigen uns, wie Gott die
gefallenen Gemeinden behandelt. Die Gemeinde
Gottes befindet sich heute in großen Schwierigkeiten, und wer dem Herrn ernsthaft nachfolgen
will, kommt an Offenbarung zwei und drei nicht
vorbei. Hier wird uns gezeigt, wie dem unnormalen Zustand zu begegnen ist. Nur wenn wir den
Weg in Offenbarung zwei und drei suchen, können wir heute als Christen bestehen.
Paulus schrieb die ersten sieben Briefe vor der
„letzten Stunde“, während Johannes die letzten
sieben während eben dieser Zeit schrieb. 1.Johannes 2:18 spricht von einem anderen Zeitalter, von
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Sieben Paulusbriefe – sieben Sendschreiben
der letzten Zeit: „Kinder, es ist die letzte Stunde; und
wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind
auch jetzt viele Antichristen gekommen; daran erkennen
wir, dass es die letzte Stunde ist.“ Wenn die Christen
nur das Licht in den ersten sieben Briefen sehen,
kennen sie den Willen Gottes für die letzte Zeit
nicht.
Im Neuen Testament erkennen wir drei herausragende Dienste: den des Petrus, des Johannes und des Paulus. Der zweite Petrusbrief war
das letzte von Petrus verfasste Buch. Dort weist Petrus bereits auf den Abfall hin. Der zweite Timotheusbrief war das letzte von Paulus verfasste
Buch, und in Kapitel zwei heißt es: „Und was du von
mir durch viele Zeugen gehört hast, das befiehl treuen
Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren“ (2.Tim. 2:2). Im ersten Timotheusbrief sehen
wir die Gemeinde als das Haus Gottes, den Pfeiler
und die Grundfeste der Wahrheit (1.Tim. 3:15).
Trifft das heute noch zu? Heute befinden sich in
einem großen Haus nicht allein goldene und silberne Gefäße, sondern auch hölzerne und irdene.
Es geht darum, sich von den Gefäßen zur Unehre
zu reinigen, um der Gerechtigkeit, dem Glauben,
der Liebe und dem Frieden mit denen nachzujagen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen
(2.Tim. 2:20–22). Die Briefe des Johannes sind die
letzten von ihm geschriebenen Bücher. Dort
schreibt er auch, dass die Antichristen schon ge-
14
Einleitung
kommen sind und dass wir uns absondern sollen
(1.Joh. 4:1–3). Es ist mein Anliegen, dies klarzumachen. Ganz allgemein gesprochen ist das Zeitalter
vom Anfang der Gemeinde bis heute ein Zeitalter,
nämlich das Zeitalter der Gemeinde. Doch so einfach ist es nicht, denn wir müssen zumindest das
Normale von dem Abnormalen unterscheiden.
Der Zustand der Gemeinde ist heute trostlos:
Schwierigkeiten und Verwirrung. Wenn ihr diese
Tatsache nicht erkannt habt, braucht ihr die Offenbarung nicht zu lesen. Die ersten sieben Briefe
(d.h. die des Paulus) behandeln den Normalzustand. Heute jedoch ist die Situation unnormal.
Was sollen wir also tun?
Die Verwirrung auf dieser Erde hat eigentlich
keinen Einfluss auf die geistliche Wirklichkeit.
Gottes geistliche Wirklichkeit bleibt unangetastet. Doch das Zeugnis der Gemeinde leidet heute
unter großer Verwirrung. Die Katholische Kirche
behauptet, dass sie der Leib Christi sei. Nach einer
1914 unter den protestantischen Gruppen durchgeführten Erhebung (die Splittergruppen ausgenommen) gab es mehr als 1500 wohlorganisierte
Denominationen, die alle behaupteten, der Leib
Christi zu sein. Dieser hier sich äußernde Abfall
begann schon, bevor Johannes, Petrus und Paulus
gestorben waren. Paulus schrieb an Timotheus,
dass sich alle, die in Asien waren, von ihm abgewandt hatten (2.Tim. 1:15). Dies schloss sogar
15
Die Offenbarung – ein Buch der Prophetie
Ephesus mit ein. Nicht nur ist aus dem Senfkorn
ein großer Baum geworden, sondern die Vögel
nisten sogar darin. Unter solchen Umständen sollten wir Kinder Gottes uns nur um eines kümmern: Wie soll ich dem Herrn folgen und ihm dienen? Was soll ich tun? Wenn das Zeugnis der
Gemeinde trostlos aussieht, müssen wir unbedingt fragen: Was sollen wir tun? Ich wage zu behaupten, dass nur ganz wenige Christen diese
Frage auf dem Herzen haben. Allerdings sehen
heute schon mehr Christen das Problem als noch
vor 40 Jahren. In Offenbarung Kapitel 2 und 3
zeigt uns der Herr den Weg, den wir gehen sollen.
Wenn wir mit einem suchenden Herzen zu Gott
kommen, wird er uns in Offenbarung Kapitel 2
und 3 zeigen, was wir tun sollen.
 
Sulzbacher 28.04.2023 15:41
Die Offenbarung – ein Buch der Prophetie
Bevor wir die Offenbarung lesen, müssen wir wissen, um was für ein Buch es sich handelt. Die
Verse 7, 18 und 19 in Kapitel 22 zeigen uns, dass
das besondere Merkmal der Offenbarung ihre prophetische Natur ist. Nicht nur die sieben Siegel,
die sieben Trompeten und die sieben Schalen sind
prophetisch, sondern auch die sieben Sendschreiben sind prophetischer Natur. Es ist zwar unumstritten, dass die Offenbarung ein Buch der Pro-
16
Einleitung
phetie ist. Doch die Frage, ob auch die sieben
Gemeinden prophetisch zu verstehen sind, wagt
keiner zu bejahen. Dieses Buch ist ein Buch der
Prophetie, und deshalb darf niemand etwas hinzufügen noch etwas davon wegnehmen. Da die Offenbarung ein Buch der Prophetie ist, müssen wir
sie auch als Prophetie behandeln und die Erfüllung ihrer Weissagungen herausfinden. Wir müssen erstens sehen, dass dieses Buch der Offenbarung prophetischer Natur ist, und zweitens, dass
sich alle seine Weissagungen erfüllen werden.
Zur Zeit, als Johannes auf die Insel Patmos verbannt war, gab es mehr als nur sieben Gemeinden
in Asien. Warum erwähnte er aber nur diese sieben? Er sah lediglich diese sieben Gemeinden, da
sie alle anderen Gemeinden repräsentieren. Gott
wählte sieben Gemeinden aus, die ähnliche Eigenschaften aufwiesen wie alle Übrigen, und belegte
sie mit der Prophetie.
Auf der Erde sehen wir die sieben Gemeinden
in der Landschaft Asien und im Himmel ebenfalls
nur sieben Leuchter. Jeder Gemeinde auf dieser
Erde entspricht ein Leuchter im Himmel. Ist es
nicht merkwürdig, dass Johannes nur sieben Gemeinden auf dieser Erde und nur sieben Leuchter
im Himmel sah? Es scheint, dass die Gemeinde in
Chungking ausgelassen wurde, desgleichen die
Gemeinde in Nanking. Wie sollen wir das verstehen? Wir dürfen nicht vergessen, dass all dies Pro-
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Die Offenbarung – ein Buch der Prophetie
phetie ist. Deshalb werden nur sieben Gemeinden
beschrieben, die jedoch alle anderen Gemeinden
repräsentieren. Es bedurfte keiner achten Gemeinde. Sicherlich gibt es mehr als sieben Gemeinden auf der Erde, doch diese sieben wurden
als repräsentativ ausgewählt. Es gibt nur sieben
Leuchter im Himmel, da die Geschichte der sieben Gemeinden die gesamte Kirchengeschichte
beschreibt.
Als Johannes, der von den zwölf Aposteln am
längsten lebte, im Jahre 95 oder 96 nach Christus
das Buch der Offenbarung schrieb, war alles, was
er gesehen hatte, für die Leser Prophetie. Für uns
heute sind jedoch die sieben Sendschreiben schon
Geschichte – wir sehen sie bereits im Rückblick.
Lasst uns zwei Versen besondere Aufmerksamkeit schenken. In Kapitel 1:3 heißt es: „Selig ist, der
die Worte der Weissagung liest und die sie hören und
bewahren (oder halten), was darin geschrieben
steht“, und in Kapitel 22:7: „Selig ist, wer die Worte
der Weissagung dieses Buches bewahrt (oder: hält).“
Hier wird ganz klar, dass diese Prophetien Gottes
Gebote sind. Obwohl sich dieses Buch uns als Prophetie darstellt, ist es vom Wesen her eigentlich
Gottes Gebot. Die Offenbarung ist uns also zum
Praktizieren, nicht zum Studieren gegeben. Diese
Prophetien unterscheiden sich von allen anderen:
Die Menschen sollen sie bewahren und halten.
Das Problem heute ist nicht die Geschichte, denn
18
Einleitung
diese ist Vergangenheit, sondern die Weissagung
zu bewahren und zu halten. Johannes und uns
verbindet ein gemeinsames Verlangen, nämlich
diese Prophetie zu halten – und zwar von Anfang
bis Ende.
 
Sulzbacher 28.04.2023 18:17
Zurück zur Apostellehre
Nun möchten wir uns mit der Gemeinde in Philadelphia befassen. Sie ist die Gemeinde, die zur
Apostellehre zurückkehrte. Auch Philadelphia erfuhr einen Wandel, nämlich eine Wendung hin
zum anfänglichen Zustand der Gemeinde. Schon
mit Sardes hatte diese Wendung hin zur Wiederherstellung begonnen, in Philadelphia wurde sie
vollendet. In unserem Schaubild erkennen wir,
dass sich die Gemeinde nun wieder auf derselben
Ebene mit der Gemeinde zur Zeit der Apostel befindet. Die Gemeinde in Philadelphia entstand
aus der Gemeinde in Sardes. Sie ist weder die katholische Kirche, noch ist sie die evangelischen
Staats- und Freikirchen, sondern die Fortführung
der Gemeinde im Zeitalter der Apostel. Auf Philadelphia folgte Laodicea, von welcher das nächste
Kapitel handeln wird. Lasst uns nun das Wesen
von Philadelphia etwas genauer betrachten, um
Klarheit über die Bedeutung dieser Gemeinde zu
erlangen.
Von den sieben Gemeinden werden fünf getadelt, zwei dagegen nicht. Die zwei Gemeinden, die keinen Tadel vom Herrn erhalten, sind
109
Zurück zur Apostellehre
Smyrna und Philadelphia. Nur diese beiden kann
der Herr gutheißen. Es ist auffallend, dass der
Herr zur Gemeinde in Philadelphia ähnliche
Worte spricht wie zur Gemeinde in Smyrna. Sowohl Smyrna als auch Philadelphia standen in der
Auseinandersetzung mit dem Judentum. Zur Gemeinde in Smyrna sagte der Herr: „damit ihr versucht (geprüft) werdet“, während er der Gemeinde
in Philadelphia verhieß: „will auch ich dich bewahren
vor der Stunde der Prüfung (Versuchung), die über die
ganze bewohnte Erde kommen wird, um die zu prüfen,
die auf der Erde wohnen.“ Auch spricht der Herr zu
beiden Gemeinden über die Krone. Zu Smyrna
sagte er: „…so werde ich dir die Krone des Lebens geben“, und zu Philadelphia: „Halte fest, was du hast,
dass niemand deine Krone nehme.“ Diese Gemeinsamkeiten der beiden Sendschreiben verdeutlichen,
dass sich beide Gemeinden auf derselben Linie
der apostolischen Gemeinde bewegen. Durch die
Gemeinde in Sardes begann ein Wiederherstellungswerk, eine Rückgewinnung, die jedoch
nicht zu Ende geführt wurde und daher äußerst
mangelhaft war. Durch Philadelphia hingegen
wurde die Wiederherstellung so weit fortgesetzt,
dass der Herr zufrieden war. Die Gemeinde in Philadelphia erhielt nicht nur wie Smyrna keinen Tadel, sondern wurde sogar gelobt. Die gerade Linie
in unserem Schaubild ist die Linie der Auserwählten. Wir wissen mit Sicherheit, dass Philadelphia
110
Die Gemeinde in Philadelphia
vom Herrn auserwählt war, denn in Philadelphia
sehen wir die Fortführung der Tradition (Orthodoxie) der Apostel. Durch Philadelphia hat die Gemeinde einen Zustand wiedererlangt, den sie
nach Smyrna verloren hatte. Aus diesem Grund
sollten auch wir die Worte, die der Herr zur Gemeinde in Philadelphia spricht, bewahren und befolgen. Der Abfall der Gemeinden in Pergamon
und Thyatira war so schwerwiegend, dass die Gemeinde in Sardes, obwohl sie Großes vollbrachte,
das Wiederherstellungswerk doch nie vollendete.
Mit ihr begann zwar die Rückgewinnung, doch
vermochte sie nicht, das Ziel zu erreichen. Philadelphia hingegen stellt die vollständige Rückgewinnung des Herrn dar. Ich hoffe, dass wir dies
alle klar erkennen können.
 
Sulzbacher 28.04.2023 18:22
Alle sind Brüder
Das griechische Wort „Philadelphia“ besteht aus
zwei Wörtern: das eine bedeutet „liebt einander“
und das andere „Bruder“. „Philadelphia“ bedeutet
daher „Bruderliebe“. Die „Bruderliebe“ ist eine
Prophezeiung des Herrn. Das Opfer war das besondere Merkmal Thyatiras; erfüllt wurde diese Prophetie in der katholischen Kirche. Die Rückgewinnung ist das Kennzeichen von Sardes, erfüllt in
den evangelischen Kirchen. Nun lesen wir von ei-
111
Alle sind Brüder
ner Gemeinde, in der das Wiederherstellungswerk bereits vollendet wurde und über die der
Herr sich lobend äußert. Jeder, der die Bibel liest,
wird fragen: „Wer ist denn diese Gemeinde? Wo ist
sie in der Kirchengeschichte zu finden?“ Diese
Frage dürfen wir nicht unbeantwortet lassen.
Ich habe bereits über das Verhalten der Nikolaiten in der Gemeinde in Ephesus und die Lehre
der Nikolaiten in der Gemeinde in Pergamon gesprochen. Außerdem habe ich gezeigt, wie diese
eine Schicht von Priestern darstellen. Unter den
Israeliten durften nur die Leviten Priester sein. In
der Gemeinde jedoch sind alle Kinder Gottes
Priester. In 1.Petrus 2 und Offenbarung 5 wird uns
klar gesagt, dass alle mit dem Blut Erkauften zu
Priestern gemacht worden sind. Die Nikolaiten
hingegen erfanden das besondere Amt des Priesters. Die Laien (die gewöhnlichen Gläubigen) sollen einer Beschäftigung in der Welt nachgehen
und sich um weltliche Angelegenheiten kümmern. Die Priester stehen über den Laien und sind
für die geistlichen Dinge zuständig. Ich möchte
an dieser Stelle noch einmal auf die Mittlerschicht eingehen. Im Judentum bestand sie aus
den Leviten. Die Nikolaiten entwickelten ihre
Werke, ihr Verhalten, zu einer Lehre, so dass die
Schicht des Klerus entstand. Dieser war für die
geistlichen Angelegenheiten zuständig, während
andere sich um weltliche Dinge kümmerten. Es
112
Die Gemeinde in Philadelphia
war den Priestern vorbehalten, jemandem die
Hände aufzulegen, denn sie allein konnten segnen. Wenn ich Gottes Leitung brauchte, konnte
ich mich nicht selbst an Gott wenden, sondern
musste den Priester bitten, Gott für mich zu befragen. Mit Sardes änderte sich dies: Das Priestersystem wurde abgeschafft, aber an die Stelle der
Priester traten die Pastoren. Unter den evangelischen Kirchen gibt es die äußerst strengen Staatskirchen und die unabhängigen Freikirchen, aber
in beiden Systemen finden wir diese Mittlerschicht. Ob man die Angehörigen dieser Schicht
nun Pater, Priester, Geistliche oder Pastoren
nennt, ändert nichts an der Tatsache, dass der
Herr sie alle in gleicher Weise verwirft. Die evangelischen Kirchen haben die Lehre der Nikolaiten,
wie sie in Pergamon vorherrschte, lediglich der
Form nach verändert: Man nennt zwar niemanden Pater oder Vater, doch die Geistlichen und
Pastoren sind im Prinzip nichts anderes. Selbst
wenn wir diese Namen zu „Mitarbeiter“ ändern,
bleibt derselbe Geschmack, sofern sie eine besondere Schicht ausmachen.
Wie bereits anhand vieler Bibelstellen verdeutlicht wurde, sind wir alle Priester. Aber die Menschen richten sich nicht nach Gott. Wenn Gott
alle Gläubigen in der Gemeinde qualifiziert hat,
Priester zu sein, wie können dann die Menschen
behaupten, geistliche Autorität sei einer Mittler-
113
Alle sind Brüder
schicht von Geistlichen vorbehalten? Ich wiederhole noch einmal: Alle durch das kostbare Blut Erlösten sind Priester; so viele der Herr mit dem
Blut erkauft hat, ebenso viele sind Priester. Warum tadelt der Herr Philadelphia nicht, sondern
spricht ihr sogar ein Lob aus? Erinnern wir uns,
dass der Ursprung für eine Mittlerschicht in Pergamon zu suchen ist und ihre praktische Verwirklichung in Rom. In der katholischen Kirche üben
Päpste Macht über Menschen aus, hohe Würdenträger herrschen, und die Angehörigen des Vatikan bekleiden hohe Ämter. Der Herr sagt jedoch:
„Ihr seid alle Brüder.“ Bewahren wir doch sein
Wort in Matthäus 20:25 und 23:8. Die Bibel
spricht zwar in der Tat von „Pastoren“, aber das
Pastorensystem kennt sie nicht. Im übrigen ist das
Wort „Pastor“ eine Übersetzung und bedeutet ursprünglich „Hirte“ oder „Hüter einer Herde“. Der
Herr sagt: Ihr sollt keinen unter euch Meister oder
Vater nennen. Und dennoch nennt die katholische Kirche ihre Geistlichen „Pater“ oder „Vater“,
und die evangelische Kirche nennt sie „Pastoren“.
Im neunzehnten Jahrhundert entstand eine
große Erweckung, welche unter anderem die Abschaffung der Mittlerschicht zur Folge hatte. Es
war dies das Wiederherstellungswerk im Anschluss an Sardes: Die Brüder in der Gemeinde
liebten einander, und die Mittlerschicht wurde
abgeschafft – Philadelphia.
 
Sulzbacher 28.04.2023 20:58
Die Verheißung für den Überwinder
„Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich
mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“ Viele
Christen sind der Meinung, dass diese die beste aller sieben Verheißungen an die Überwinder sei.
Die Verheißung des Herrn an Laodicea übertreffe
alle anderen Verheißungen. In den vorangegangenen Verheißungen sprach der Herr nicht von sich
selbst. Zu dieser Gemeinde sagt der Herr jedoch:
Wenn ihr überwindet, werdet ihr mit mir auf meinem Thron sitzen. Ich habe viel überwunden und
sitze daher mit meinem Vater auf seinem Thron.
Auch ihr müsst überwinden, damit ihr mit mir
auf meinem Thron sitzen dürft. Warum ist die
Verheißung an die Überwinder in diesen Versen
so überragend? Weil inzwischen das Ende der Gemeinde gekommen ist: Der Thron ist da, und die
Überwinder warten auf das Kommen des Herrn Jesus.
163
Die Verheißung für den Überwinder
Zusammenfassung
Das Alte Testament enthält sehr deutliche Prophetien über Juda. (Israel erhielt keine Prophetien,
denn zur Zeit Jerobeams rebellierte es gegen Gott
und war das Reich, das auch als Erstes unterging.
Es war offensichtlich, dass Gott an Israel kein Gefallen hatte und es daher auch verwarf. Aus diesem Grund erhielt Israel keine Prophetie). Die Prophezeiung für Juda führte weiter bis hin zum
Herrn Jesus, wie wir aus dem Geschlechtsregister
in Matthäus Kapitel 1 entnehmen können. Es gab
im Alten Testament viele Propheten, deren einzige Aufgabe darin bestand, Zukünftiges vorherzusagen. So weissagte z.B. Daniel über den Zustand der Nationen. Juda sollte untergehen, und
während 2500 Jahren nach seinem Untergang sollten bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus nacheinander einzelne heidnische Nationen emporkommen. Die bekannten Prophetien, wie die in Daniel
Kapitel 2, 7, 9 und 11, sind daher sehr detaillierte
Weissagungen über die Heiden. Neben Juda und
den Heiden nimmt in Gottes Plan auch die Gemeinde eine wichtige Stellung ein. Wo ist die
Weissagung über die Gemeinde zu finden? Die
164
Zusammenfassung
ersten sieben Briefe im Neuen Testament, deren
Verfasser Paulus ist, enthalten keine Prophetien.
In Matthäus 13 scheinen einige Prophetien über
die Gemeinde zu stehen, doch sind sie nicht detailliert genug und beziehen sich nicht eindeutig
genug auf die Gemeinde, denn hier wird lediglich
von der äußeren Erscheinung des Reiches der
Himmel gesprochen. Es bleiben also nur noch die
letzten sieben Briefe in Offenbarung Kapitel 2 und
3, welche Weissagungen über die Gemeinde enthalten.
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir
die einzelnen Sendschreiben kurz behandelt und
festgestellt, dass jede Prophetie bereits erfüllt ist.
Wir haben die einzelnen Weissagungen und ihre
Erfüllung in der Kirchengeschichte betrachtet
und sind dem Herrn sehr dankbar, dass sie sich
bereits erfüllt haben, denn nun ist es für uns sehr
viel einfacher, die sieben Sendschreiben zu lesen.
Mit den sieben Sendschreiben möchte der
Herr uns eine Richtschnur an die Hand geben, wie
wir zu Überwindern werden. Er gibt uns Hinweise, wie wir wandeln sollen, um zu überwinden, und anhand der Erfüllung dieser Sendschreiben in der Geschichte weist er uns den Weg, wie
wir als Überwinder auf dieser Erde leben können.
Hier geht es also insbesondere um den Wandel jedes Einzelnen von uns.
165
Die Verheißung für den Überwinder
Bei einer Gesamtbetrachtung der sieben Sendschreiben fällt auf, dass jedes Sendschreiben aus
vier Teilen besteht. Darin gleichen sich alle sieben. Zunächst nennt der Herr seinen Namen, danach zeigt er den Zustand der jeweiligen Gemeinde auf, nennt die Belohnung für die Überwinder, und schließlich ergeht der Ruf an diejenigen, die ein Ohr haben zu hören. In jedem Brief
zeigt uns der Herr, wer er ist, wie es um den Zustand der Gemeinde bestellt ist, wie er die Überwinder belohnen wird und fordert am Ende jene
auf, die ein Ohr haben, dass sie hören. Der Ruf an
die Überwinder ergeht an jede Gemeinde. Jede
hat ihr eigenes besonderes Merkmal, und daher
sieht die Belohnung für die Überwinder in jeder
Gemeinde anders aus. Lasst uns anhand dieser
Verse also lernen, dass jeder Gläubige, der dem
Herrn treu ist, herausfinden wird, was er tun
muss, ungeachtet des Zustandes und der Schwierigkeiten, in welchen sich die jeweilige Gemeinde
gerade befindet. Der Herr zeigt uns, wie mit dem
jeweiligen Problem umzugehen ist. Er sagt von
sich selbst, dass er der Weg, die Wahrheit und das
Leben ist. Welches Sendschreiben, welche Umstände auch für uns zutreffen mögen, der Herr
möchte nicht, dass wir auf die Situation schauen.
Mag sie auch noch so entmutigend sein, wir sollen erkennen, wer er ist. Im Buch der Offenbarung wird die richtige Sicht wiederhergestellt.
Zusammenfassung
166
Zusammenfassung
Um den Herrn zu erkennen, müssen wir einmal
eine Offenbarung empfangen haben. Haben wir
ihn einmal gesehen, dann hat alles Versagen ein
Ende. Vor Gott müssen wir die Ernsthaftigkeit des
Problems in der Gemeinde erkennen. In solch einer Situation schreien wir um Hilfe, und der Herr
sagt, dass nur derjenige, der ihn wirklich kennt,
Hilfe empfängt. Aus diesem Grund erklärt der
Herr in jedem Sendschreiben, wer er ist. Wird
solch ein Herr wie er in der Lage sein, dieser Situation zu begegnen?
Es ist wichtig, den Herrn zu kennen
Für uns als Einzelne gilt genau das Gleiche wie für
die Gemeinde. In schwierigen Umständen müssen
wir den Herrn erkennen, denn er ist genau das Gegenteil zu unseren Schwierigkeiten. Alle anderen
Probleme sind eigentlich nebensächlich. Die Lösung hängt im Grunde genommen immer davon
ab, wie gut ich den Herrn kenne. Manche können
viel ertragen, andere nur wenig. Die Kraft hängt
jeweils davon ab, wie gut wir den Herrn schon
kennen. Daher lenkt der Herr am Anfang eines jeden Sendschreibens unser Augenmerk darauf,
wer er ist. Wenn ein Mensch den Herrn nicht
kennt, wird er auch niemals die Gemeinde kennen können. Es gibt viele Gläubige, die mit dem
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Es ist wichtig, den Herrn zu kennen
heutigen Zustand der Gemeinde recht zufrieden
sind, weil sie für die Dinge Gottes blind sind. Sie
haben den nicht erkannt, der auf dem Thron sitzt,
auch nicht die verschiedenen Aspekte der Herrlichkeit des Herrn, noch seine Tugenden. Wenn
ihr den Herrn kennt, wird euch eure persönliche
Sünde und ebenso die Sünde der Gemeinde bewusst. Es geht allein um die Frage, wie gut ihr den
Herrn kennt. Wer Gott nur wenig kennt, hat auch
wenig Offenbarung über ihn und geht aus diesem
Grund nachsichtiger mit Vermessenheit um.
Demjenigen hingegen, der vor dem Herrn steht,
nimmt er die Nachsichtigkeit für Dinge, die nicht
seinem Willen entsprechen. Empfangen wir einmal Offenbarung in seiner Gegenwart, nimmt er
alles weg, was nicht seinem Willen entspricht.
Dann wird uns klar sein: wenn wir heilig sind, ist
uns die Gegenwart des Herrn gewiss; sind wir aber
nicht heilig, werden wir die Gemeinschaft mit
ihm verlieren.
Bei unserer Betrachtungsweise aller sieben
Sendschreiben haben wir uns auf das Problem des
Systems beschränkt. Der Herr offenbart sich jeweils in Beziehung zu den erwähnten Sünden
und Missständen. Wenn ihr Gott kennt, werdet
ihr Gottes Kinder, sofern sie nach ihrem eigenen
Gutdünken wandeln, verurteilen. Kennt ihr den
Herrn jedoch nicht so gut, werdet ihr viel Nachsicht mit ihrem Wandel nach ihrem eigenen Wil-
168
Zusammenfassung
len aufbringen. Häufig sind solche Gläubige, die
selbst Christus nicht ganz treu nachfolgen, anderen Christen gegenüber sehr nachsichtig. Und die
Ursache für ihre mangelnde Treue ist mangelnde
Erkenntnis des Herrn aufgrund mangelnder Offenbarung. Sie wissen nicht, was der Herr als
Sünde verurteilt. Manchmal kann es sogar nötig
werden, dass wir uns entscheiden, wem wir dienen wollen: Dem Herrn oder seinem Volk.
 
Sulzbacher 28.04.2023 21:09
Der geschichtliche Überblick
Wir wissen bereits, dass sich die Zahl sieben aus
drei und vier zusammensetzt. Nach Ephesus
kommt Smyrna, nach Smyrna Pergamon. Diese
drei bilden eine Gruppe, da sie alle nicht mehr
existieren. Ebenso bilden die letzten vier eine
Gruppe: Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea unterscheiden sich grundlegend von den ersten drei. Zur Zeit von Sardes bestand ebenso Thyatira weiterhin auf dieser Erde. In den Tagen von
Philadelphia gab es auch Sardes, und in den Tagen
Laodiceas bestand Philadelphia weiter fort. Mit
anderen Worten: Die letzten vier Gemeinden bestehen auf dieser Erde gemeinsam. Sie begannen
zwar nicht gleichzeitig, werden aber gleichzeitig
enden.
169
Der geschichtliche Überblick
Diese vier heutigen Gemeinden sind sehr wichtig für uns. Als die evangelischen Kirchen entstanden, hatte die katholische Kirche schon eine über
tausend Jahre alte Tradition. Als Philadelphia in
Erscheinung trat, hatten die evangelischen Kirchen bereits über dreihundert Jahre lang bestanden. Als Laodicea entstand, war Philadelphia einige Jahrzehnte alt. Wir nun, die wir in der
heutigen Zeit leben, sehen uns einem besonderen
Problem gegenübergestellt: Es gibt vier verschiedene Arten von Kirchen und Gemeinden, unter
denen wir auswählen können. Wären wir vor dem
vierzehnten oder fünfzehnten Jahrhundert geboren worden, hätten wir keine Wahl gehabt: Wir
wären in der katholischen Kirche gewesen. Im
achtzehnten Jahrhundert hätten wir die Wahl
zwischen der katholischen Kirche und den evangelischen Kirchen gehabt. Im darauffolgenden
Jahrhundert, im Jahre 1825, begann Philadelphia
mit der Brüderbewegung. Zu jener Zeit hätten wir
also drei Alternativen gehabt. Nach 1840 entstand
Laodicea, so dass es heute vier verschiedene Möglichkeiten gibt. In allen vieren gibt es Menschen,
die gerettet sind – bessere Christen und schlechtere Christen. Gott hat uns in diese Situation gestellt, und wir müssen zwischen vier Möglichkeiten wählen.
170
Zusammenfassung
Der Wunsch des Herrn
Der Herr lässt uns jedoch auch über sein Verlangen nicht im Unklaren. Dass die katholische Kirche nicht sein Wunsch und Wille ist, steht außer
Frage. Es gibt absolut keine Notwendigkeit, darüber zu beten, ob ich ein Jünger des Papstes sein
soll oder nicht. Obwohl die katholische Kirche als
Prophetie in Offenbarung Kapitel zwei erscheint,
ist die Entscheidung, sie zu wählen oder nicht,
längst überflüssig geworden. Jeder, der die Bibel
kennt, weiß, dass eine Entscheidung für die katholische Kirche nicht mehr aktuell ist. Problematisch ist viel mehr, dass zahlreiche Brüder noch
nicht erkannt haben, dass ebenso eine Entscheidung für die evangelischen Kirchen bereits nicht
mehr aktuell ist. Möchte der Herr uns in Sardes sehen? Es ist merkwürdig, dass viele sich damit abgefunden haben, zu Sardes zu gehören. Lesen wir
jedoch das Wort Gottes, wird uns der Herr zeigen,
dass er mit Sardes überhaupt nicht zufrieden ist.
Das Verlangen des Herrn ist Philadelphia. Von allen sieben Gemeinden, die wir betrachtet haben,
lobt der Herr allein Philadelphia. Alle Anderen tadelt er, außer Smyrna, die aber auch nicht gelobt
wird. Ganz anders Philadelphia: Für sie hat der
Herr nur Lob. Vielleicht werdet ihr nun fragen:
Sollen wir also der Brüderbewegung beitreten (als
ob man dieser Bewegung „beitreten“ könnte)?
171
Der Wunsch des Herrn
Viele Gläubige in der Brüderbewegung sind bereits zu Laodicea geworden. Was ist zu tun? Auch
Laodicea verwirft der Herr. Wenn wir nicht achtsam sind, werden wir nach Laodicea abgleiten, anstatt Philadelphia zu erreichen.
Es besteht heute ein großes Problem, dem die
Kinder Gottes Beachtung schenken sollten. Von
1921 an wurde uns hier in China das Evangelium
immer klarer, es wurden mehr und mehr Menschen gerettet, und Gott lenkte unsere Aufmerksamkeit zunehmend auf die Wahrheit über die
Gemeinde. Wir begannen zu verstehen, dass die
Gemeinde ganz und gar von Gott hervorgebracht
wird, dass nur gerettete Menschen ein Teil von ihr
sind, und dass die Gemeinde nur das praktizieren
sollte, was Gott in der Bibel zeigt. Zu jener Zeit
hatte keiner von uns je etwas von der Brüderbewegung gehört. Erst 1927 erfuhren wir zum ersten
Mal von solch einem Werk im Ausland. Die Literatur, die wir nun beständig erhielten, informierte
uns über diese große Bewegung, die alle Länder
der Erde erreichte und in ihrer Bedeutung der Reformation gleichkam. Auf der anderen Seite spürten wir jedoch, dass viele Brüder nach Laodicea
abgeglitten waren. Wir stellten uns daraufhin die
Frage: Was sagt denn die Bibel dazu? Sollten die
Kinder Gottes einer Bewegung beitreten? Die Einheit der Christen sollte in Christus bestehen und
nicht in einer Bewegung. Wir forschten also wei-
172
Zusammenfassung
ter in der Bibel und bekamen immer mehr Klarheit darüber, dass eine Gruppe, die größer als der
Ort ist, nicht die Gemeinde sein kann, und dass
eine Gruppe, die kleiner als der Ort ist, ebenfalls
nicht die Gemeinde sein kann. In der heutigen
Zeit zeigt uns Gott sozusagen vier Arten von
Gemeinden: Die katholische Kirche, die evangelischen Kirchen, die Brüder, die einander lieben, und die Brüder-Versammlungen. Die vierte
Gruppe, die Brüder-Versammlungen, sind nach
Laodicea abgeglitten und inzwischen zu einer
Sekte geworden. Einmal habe ich einen Bruder gefragt: „Meinst du, dass ich wie ein Bruder aussehe?“ Er antwortete: „Ja, du siehst aus wie ein
Bruder, aber bei ,euch‘ gibt es immer noch …“
Meine Antwort war: „Was heißt denn ,bei euch‘?
Reicht es nicht aus, ein Bruder an diesem Ort zu
sein? Wir sollten nur ,wir‘ sagen und damit alle
einschließen, die mit dem Blut erkauft worden
sind.“ Würde die Gemeinde in Chungking je von
einem geretteten Bruder in Chungking sagen, er
sei kein Bruder, wäre die Gemeinde in dieser
Stadt zu einer Sekte geworden. Es ist das Kennzeichen einer Sekte, dass sie von einem echten Bruder mehr als die Errettung verlangt, bevor sie bereit ist, ihn Bruder zu nennen. Obwohl die Brüder
vielleicht nicht ausdrücklich sagen, dass sie die
Brüder-Versammlung sind, existiert dennoch eine
unsichtbare Abgrenzung um sie herum.
173
Der Wunsch des Herrn
Was für Menschen bilden das heutige Philadelphia? Die Gemeinde an einem Ort kann Philadelphia sein, oder auch nicht. Eigentlich kann ich
überhaupt nicht entscheiden, welche Gemeinde
Philadelphia ist und welche nicht. Vielleicht ist
die Gemeinde in Chungking Philadelphia und die
Gemeinde in Kunming nicht. Mag sein, dass die
Gemeinde in der Stadt Chengtu Philadelphia ist
und die Gemeinde in der Stadt Lanchow nicht.
Das Problem heute ist die Frage nach der Ortschaft, so wie auch die sieben Sendschreiben an
verschiedene Orte gerichtet waren. Die katholische Kirche müssen wir ablehnen, und ebenso
müssen wir die evangelischen Kirchen verlassen.
Dies mag einerseits geschehen sein, aber seid ihr
andererseits auch Philadelphia, oder seid ihr Laodicea? Es ist einfach, aus der katholischen Kirche
auszutreten, und ebenso einfach ist es, die evangelischen Kirchen zu verlassen. Man braucht nur
einen Brief zu schreiben und die Kirche durch die
Eingangstür zu verlassen. Ob ihr allerdings Philadelphia seid oder nicht, ist damit noch nicht geklärt. Diese Frage hängt davon ab, ob ihr Philadelphia durch die Hintertür verlassen habt. Philadelphia fällt vielleicht nicht in den Zustand von
Sardes zurück, kann aber sehr wohl zu Laodicea
werden. Die Kritik des Herrn an Laodicea fällt viel
schwerer aus als seine Kritik an Sardes. In diesen
Versen möchte der Herr uns lehren, einzig seinen
174
Zusammenfassung
Namen zu erhöhen, denn wo zwei oder drei versammelt sind im Namen des Herrn, da ist er mitten unter ihnen. Ihr solltet euch niemals selbst erhöhen. Wer behauptet, Philadelphia zu sein, ist es
mit Sicherheit nicht mehr.
 
Sulzbacher 28.04.2023 21:20
Wer gehört zu Philadelphia?
Wer heute die Denominationen verlassen und die
Gemeinde gesehen hat, für den kann nur das
Wort Gottes der Maßstab sein. Nehmt zum Beispiel einen Bruder, der wiedergeboren ist. Könnt
ihr sagen, dass er kein Bruder ist? Er ist ein Bruder, wenn er die Wahrheit klar erkannt hat, und
er ist ebenfalls ein Bruder, wenn er die Wahrheit
nicht allzu klar erkannt hat. Bleibt er zu Hause, ist
er mein Bruder, und fällt er in den Straßengraben,
ist er immer noch mein Bruder. Ich kann allenfalls meinem Vater den Vorwurf machen, dass er
ihn gezeugt hat. Das besondere Merkmal Philadelphias ist die Bruderliebe – und dies ist für euch
heute der einzig gangbare Weg. Ihr solltet niemals
die Haltung haben: Ich liebe alle Brüder, die klar
sind, und alle, die liebenswürdig sind, aber diejenigen, die nicht liebenswürdig sind, liebe ich
nicht. Ob jemand klar ist oder nicht, ist seine Angelegenheit. Wir sollten niemanden als rebellisch
verurteilen. Was ihr dieses Jahr gesehen habt, hat-
175
Wer gehört zu Philadelphia?
tet ihr letztes Jahr noch nicht gesehen. Vielleicht
wird dieser Bruder nächstes Jahr das sehen, was
ihr dieses Jahr gesehen habt. Während er die Bibel
liest, wird der Herr auch ihm Licht geben. Gottes
Herz ist so weit, und unser Herz soll ebenfalls weit
sein. Wir müssen lernen, unser Herz so weit zu
machen, dass alle Kinder Gottes darin Platz haben. Wenn ihr von „wir“ redet, dabei aber nicht
alle Kinder Gottes mit einschließt, seid ihr die
größte Sekte, da ihr nicht den Stand der Bruderliebe festhaltet, sondern euch selbst erhöht. Der
Weg Philadelphias ist der Weg, den wir unbedingt
gehen müssen. Philadelphia schließt zwar alle
Brüder mit ein, aber die Schwierigkeit liegt darin,
dass manche Gläubige dazu nicht in der Lage sind.
Lasst mich euch dies anhand eines Erlebnisses
veranschaulichen: Vor dem Krieg gegen Japan
fuhr ich einmal nach Kunming. Ein Bruder von
der xy-Gemeinde, den ich sehr schätzte, bat mich
um ein Gespräch. Er fragte mich: „Weißt du noch,
dass ich dir in Shanghai die Frage gestellt habe,
wie wir zusammenarbeiten können? Bis heute
bist du mir die Antwort schuldig geblieben.“ Ich
antwortete ihm: „Bruder, ihr habt eure xy-Gemeinde, an der ich keinen Anteil habe.“ Er erwiderte daraufhin: „Ja, aber darüber mache dir mal
keine Gedanken. Ich meine einfach, dass wir vor
dem Herrn gut zusammenarbeiten könnten.“
Meine Entgegnung darauf war: „Ich gehöre zu der
176
Zusammenfassung
Gemeinde, zu der Paulus, auch Petrus, genauso
wie Johannes, Martin Luther, John Wesley und
Hudson Taylor gehörten, und auch du gehörst
dazu. Meine Gemeinde ist so groß, dass alle, die in
Christus sind, ob groß oder klein, dazugehören.“
Ich fuhr fort: „Bruder, es gibt einen großen Unterschied zwischen uns beiden: Ich baue nur eine
einzige Gemeinde auf, während du zwei Gemeinden aufbauen möchtest. Mein Werk ist einzig die
Gemeinde Christi, keine xy-Gemeinde. Wenn du
nur die Gemeinde Christi aufbauen willst und
nicht die xy-Gemeinde, kann ich freilich mit dir
zusammenarbeiten.“ Geschwister, könnt ihr den
Unterschied erkennen? Die Liebe dieses Bruders
war nicht umfassend genug. Er betonte die Gemeinde Christi innerhalb der xy-Gemeinde. Er
baute zwei Gemeinden auf. Nach meiner Antwort
gab er zu, dass er zum ersten Mal erkannte, worum es eigentlich ging. Er hielt meine Hand und
sagte, er hoffe, dass dies nie wieder eine Frage
sein werde.
Bruderliebe
Bruderliebe bedeutet, dass wir alle Brüder lieben,
unabhängig davon, ob sie schwach oder stark
sind. Auch bin ich der Meinung, dass alle Kinder
Gottes durch Untertauchen getauft werden soll-
177
Bruderliebe
ten, aber ich darf nicht sagen, dass jemand kein
Bruder ist, weil er dies nicht praktiziert. Er ist wiedergeboren, ob er nun im Wasser untergetaucht
wurde oder nicht. Natürlich solltet ihr, wenn sich
die Gelegenheit ergibt, mit einem solchen die Bibel lesen und ihm mitteilen, dass der Kämmerer
und Philippus ins Wasser hinunterstiegen und
auch der Herr Jesus aus dem Wasser herauskam.
In der Bibel geht der ganze Mensch unter Wasser
und kommt wieder heraus, nirgends wird von jemand berichtet, der zwei Finger ins Wasser getaucht und so jemanden getauft habe. Wir können aber einem Bruder nicht absprechen, dass er
ein Bruder ist, weil er nicht die Taufe durch Untertauchen erlebt hat. Die Grundlage dafür, jemand
einen Bruder zu nennen, ist das Leben, nicht die
Taufe. Obwohl wir glauben, dass die Taufe durch
Untertauchen richtig ist, nennen wir uns nicht
Baptisten-Gemeinde. Die Grundlage der Gemeinschaft ist das Blut und das Leben des Heiligen
Geistes, nicht die Erkenntnis – nicht einmal die Bibelerkenntnis. Die Frage ist, ob jemand das Leben
Gottes besitzt oder nicht. Ist er wiedergeboren, ist
er ein Bruder, und auf dieser Grundlage lieben
wir einander. Wenn wir etwas anderes hochhalten
und zusätzliche Bedingungen auferlegen, sind
wir eine Sekte.
Nehmen wir als Beispiel das Brotbrechen. Jemand bringt einen neuen Gläubigen, der ein ech-
178
Zusammenfassung
tes Zeugnis hat, zu einer Versammlung mit. Man
weiß, dass er ein Bruder ist, und er kann also am
Brotbrechen teilnehmen. Eine weitere Voraussetzung ist absolut nicht nötig. Glaubt er, dass die
große Trübsal sieben Jahre dauert? Werden alle
Gläubigen oder nur ein Teil entrückt? Brüdern
solche Fragen zu stellen ist grundfalsch. Wenn ich
nur die liebe, die so sind und so denken wie ich,
bin ich sektiererisch und damit gegen das Zeugnis der Bruderliebe. Gott sei Dank, dass wir alle
Brüder sind. Jeder durch das kostbare Blut Erlöste
ist ein Bruder. Was aus euch selbst herauskommt,
kann nur Stolz sein. Einige sagen: „Nur wir sind
richtig, ihr anderen seid alle auf dem falschen
Weg.“ Das Brot muss sowohl die Brüder auf dem
richtigen als auch die auf dem falschen Weg einschließen.
Wenn ihr dem Herrn in diesem Sinne treu
nachfolgen wollt, wenn ihr das Verlangen habt,
alle Brüder zu lieben, heißt das nicht, dass alle
Brüder auch euch lieben werden. Das müssen wir
klar erkennen. Sardes kam aus Thyatira heraus.
Obwohl Sardes dem Willen des Herrn folgte, war
der Hass von Seiten Roms unvermeidbar. Und da
ihr als Philadelphia aus Sardes herausgekommen
seid, werden in gleicher Weise die Denominationen gegen euch sein. Da sie ihre Organisation aufrechterhalten müssen, werden sie euch vorwerfen, dass ihr die Brüder nicht liebt, wenn ihr so
179
Bruderliebe
handelt. Ihrer Ansicht nach bedeutet die Brüder
zu lieben, Sardes zu lieben, so als ob es keinen Unterschied zwischen der Liebe zu den Brüdern und
der Liebe zu den Denominationen gäbe. Die Gläubigen, deren Motiv die Aufrechterhaltung der Denominationen ist, werden euren Mangel an Liebe
kritisieren, weil ihr ihre Denominationen nicht
aufbaut. Ihr müsst euch aber über eins im klaren
sein: Die Brüder selbst zu lieben und die Denominationen zu lieben, die sie schätzen, sind zwei
grundlegend verschiedene Dinge.
Außerdem müssen wir erkennen, dass unsere
Liebe der ganzen Gemeinde gegenüber einfach
auf dem Maßstab beruht, ob jemand ein Bruder
ist oder nicht. Ist er ein Bruder, lieben wir ihn. Das
heißt, die Brüder lieben. Wenn wir von allen Brüdern nur einen Teil lieben, bezieht sich unsere
Liebe nur auf die Brüder, die uns nahe stehen.
Solch eine Art der Liebe ist keine wahre Liebe zu
den Brüdern, sondern im Grunde Liebe zur Spaltung. Legen wir diese sektiererische Liebe nicht
ab, können wir die Brüder nicht wahrhaft lieben.
Solch eine sektiererische Liebe ist nicht nur nicht
richtig, sondern sogar grundlegend falsch. Eine
Spaltung zu lieben ist das größte Hindernis dafür,
alle Brüder zu lieben. Nur wenn ein Gläubiger die
Liebe zu einer Spaltung ablegt, kann er die Brüder
wirklich lieben. Solch einem Gläubigen jedoch,
der alle Brüder liebt, weil er frei von der Liebe zu
180
Zusammenfassung
einer Spaltung ist, wird man Mangel an Liebe vorwerfen. Das ist nichts Besonderes. Seid daher
nicht befremdet.
 
Sulzbacher 28.04.2023 21:31
Das Überwinden in den sieben Sendschreiben
Ich möchte auf einen weiteren Punkt eingehen,
der siebenmal in den Sendschreiben erwähnt
wird: das Überwinden. Zu Ephesus sagte der Herr:
Tue Buße. Das Überwinden beruht hier auf der
Entdeckung, dass ich die erste Liebe verlassen
habe. In Smyrna bedeutet Überwinden nichts anderes als die Worte des Herrn: Sei getreu bis ans
Ende, so wirst du die Krone empfangen. In Pergamon wendete sich der Herr gegen die Lehren Bileams und der Nikolaiten. Wer daher die Lehren Bileams und der Nikolaiten verwirft, ist ein Überwinder. In Thyatira trieb Isebel zwar ihr Unwesen,
doch gab es durchaus Gläubige, die nicht bereit
waren, ihrer Lehre zu folgen. Diesen sagte der
Herr: Halte fest, was du hast. Das bedeutet es, zu
überwinden. Der Herr erwartet von ihnen nicht,
ein Luther zu sein. In Sardes gab es nur einige wenige, die lebten. Aber obwohl Sardes nichts Vollkommenes aufzuweisen hatte, sagte der Herr: Wer
mit weißen Kleidern angetan ist, der ist ein Überwinder. Und wie erstaunlich, dass der Herr zu Philadelphia trotz ihrer Prüfungen und Schwierigkei-
181
Das Überwinden in den sieben Sendschreiben
ten sagte: Halte fest, was du hast, dann hast du
bereits überwunden. Für Laodicea war es nicht
ausreichend, dass sie nur die objektive Wahrheit
kannte. Die Gläubigen mussten subjektiv mit dem
Herrn wandeln.
Das Überwinden in allen sieben Sendschreiben bezieht sich auf die Unterschiede zwischen
den Kindern Gottes. Die Verheißungen für die
Überwinder waren an die Gemeinden gerichtet,
denn in den Gemeinden gibt es zwei Arten von
Gläubigen: Die Überwinder und die Gescheiterten. Der Scheidepunkt ist Gottes Plan, Gottes Maßstab. Wer diesem Maßstab entspricht, ist ein Überwinder, wer ihm nicht entspricht, ist kein Überwinder. Ein Überwinder tut einfach nur, was er
tun soll. Viele haben die falsche Vorstellung, ein
Überwinder müsse alle anderen überragen. Vergesst jedoch nicht: Zu überwinden bedeutet lediglich, dass ein Gläubiger das Minimum erfüllt. Es
bedeutet nicht, dass er den Maßstab weit übertrifft, sondern einfach nur dem Maßstab entspricht. Wenn ihr in der Lage seid, Gottes Maßstab
zu entsprechen, seid ihr bereits Überwinder. Und
jeder, der den Plan Gottes nicht erfüllt und seinen
Maßstab nicht erreicht, gilt als gescheitert.
182
Zusammenfassung
Das Vorrecht,
heute Philadelphia zu sein
Insbesondere eines macht mich heute sehr glücklich. Wie ihr darüber denkt, weiß ich nicht. Gott
ließ mich nicht im Zeitalter Thyatiras, also vor
fast eintausendvierhundert Jahren, geboren werden und auch nicht im Zeitalter von Sardes. Wir
leben heute, im Zeitalter Philadelphias, das erst
vor etwas über hundert Jahren begann. Der Herr
brachte uns nach Philadelphia, damit wir Philadelphia sein sollten. Viele Christen in der Vergangenheit hatten nicht die Möglichkeit, Philadelphia zu sein. Es gibt zwar in den Denominationen
heute Überwinder, aber sie sind nicht in Philadelphia. Auch in Laodicea gibt es heute viele Überwinder, doch sind diese eben bloß die Überwinder
in Laodicea. In der gesamten Kirchengeschichte
hat es nie zuvor solch eine gute Gelegenheit gegeben wie heute. „Wer überwindet, den werde ich
zu einem Pfeiler machen im Tempel meines Gottes, und er soll gewiss nie mehr hinausgehen.“ Beachtet das „nie mehr“ in diesem Vers. Es bedeutet,
dass man einmal hinausgegangen ist. Unter den
Brüdern sind acht von zehn schon einmal hinausgegangen. Ich habe den Eindruck, dass die Verheißung des Herrn in diesem Vers ganz besonders
kostbar ist. Wenn ein Pfeiler im Tempel Gottes hinausginge, bräche der ganze Tempel zusammen.
183
Wer ein Ohr hat, der höre
Auch die drei verheißenen Namen sind etwas Besonderes: „Den Namen meines Gottes, den Namen
der Stadt meines Gottes … und meinen Namen,
den Neuen.“ Was ist die Bedeutung eines Namens?
Ein Name bedeutet sehr viel. Der Name Gottes
steht für die Herrlichkeit Gottes. Außer Philadelphia empfängt keine andere Gemeinde die Herrlichkeit Gottes. Der Name der Stadt Gottes ist das
Neue Jerusalem. Mit anderen Worten erfüllt Philadelphia den Plan Gottes. Und „meinen Namen,
den Neuen“. Erinnert ihr euch, dass der Herr Jesus, als er in den Himmel auffuhr, einen neuen
Namen empfing, einen Namen, der über jeden Namen ist (Phil. 2:9–11)? Der Herr offenbart in diesen
Versen also, dass er von allen Gemeinden insbesondere auf Philadelphia sein Augenmerk gerichtet hat. Wir danken dem Herrn, dass wir in einem
Zeitalter leben, in dem wir die Möglichkeit haben,
Philadelphia zu sein. Wir wurden zwar zu einer
Zeit geboren, in der der Zustand der Gemeinde
überaus verwirrend ist, doch, Gott sei Dank, können wir Gläubige in Philadelphia sein.
Wer ein Ohr hat, der höre
Schließlich will ich euch darauf hinweisen, dass
der Herr siebenmal dieselben Worte zu den sieben
Gemeinden spricht: „Wer ein Ohr hat, der höre, was
184
Zusammenfassung
der Geist den Gemeinden sagt.“ Diesem Wort müsst
ihr besondere Beachtung schenken. Das Augenmerk des Herrn ruht nicht nur auf den sieben hier
beschriebenen Gemeinden, sondern seine Augen
sehen ebenso alle Gemeinden auf der ganzen
Welt, ob sie der Vergangenheit oder der Gegenwart angehören, ob hier oder in anderen Ländern.
Was der Herr sagt, richtet sich an alle Gemeinden.
Die Ermüdungserscheinungen der Gläubigen zur
Zeit von Ephesus können sehr wohl auch im heutigen Philadelphia auftreten. Die Zeit von Smyrna
gehört zwar bereits der Vergangenheit an, doch ist
es sehr wohl möglich, dass wir heute Ähnliches
wieder erleben. Mag sein, dass die Missstände aller Gemeinden in einer einzigen Gemeinde heute
auftreten. Die Gemeinde ist so einfach nicht. Was
der Herr bei einer Gemeinde jeweils besonders erwähnte, waren lediglich Hauptsymptome zu einer
bestimmten Zeit. Möglicherweise waren alle Missstände in den sieben Gemeinden gleichzeitig zu
finden.
In diesen Kapiteln sagt der Herr: „Wer ein Ohr
hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“ Es
gingen einmal zwei Männer eine Straße entlang.
Der eine sagte plötzlich: „Warte mal einen Augenblick, ich höre eine Grille zirpen.“ Sein Freund
antwortete ihm: „Du bist wohl verrückt! Die Autos
auf der Straße machen einen Lärm, dass man sein
eigenes Wort kaum versteht, und du willst noch
185
Wer ein Ohr hat, der höre
das Zirpen einer Grille gehört haben?“ Der andere
lief jedoch auf eine Mauer am Straßenrand zu
und forderte auch seinen Freund auf, sich dorthin
zu stellen und hinzuhorchen. Und tatsächlich,
man konnte nun das Zirpen einer Grille vernehmen. Sein Freund fragte ihn, wie er das Geräusch
hatte hören können, und dieser antwortete: „Banker hören insbesondere das Klimpern von Geld,
Musiker die Töne einer Melodie, und da ich Insektenforscher bin, vernehmen meine Ohren besonders gut Geräusche von Insekten.“ Der Herr sagt,
wer ein Ohr hat und das Wort des Herrn hören
kann, der höre. Es gibt viele, die kein Ohr haben
und das Wort des Herrn nicht hören können.
Wenn ihr Ohren habt, solltet ihr hören. Betet,
dass Gott uns die Gnade gibt, auf dem geraden
Weg zu gehen. Wie unsere Umstände auch aussehen mögen, was auch geschehen mag, wir müssen den Weg Philadelphias wählen.
 
Sulzbacher 28.04.2023 21:41
wünsche allen e guts Nächtle,❤lichst,Ralf😘
 
(Nutzer gelöscht) 28.04.2023 22:20
Dir auch eine gute,behütete Nacht,lieber Ralf 🥰🌻
 
Sulzbacher 28.04.2023 22:24
Nachti,Silvi😘
 
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 00:26
Oh man, so viel schaffe ich nicht zu lesen
 Bitte auf den Punkt bringen
 
(Nutzer gelöscht) 29.04.2023 07:43
Ja, das sind ganze Bücher.
CsC Kindle 🙂
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren